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Corinna Klimek am 11. September 2010 20:36 Leider meinte es Petrus dieses Jahr nicht so gut mit den feiernden und so war zumindest der Samstag ziemlich verregnet. Vom Programm des Staatstheaters am GĂ€rtnerplatz blieb lediglich der Auftritt des Kinderchores, der KostĂŒmverkauf und die Dellnhauser Musikanten ĂŒbrig, die letztgenannten hab ich aber nicht gesehen. Die ersten beiden Punkte hatten es dann aber auch in sich. Der Kinderchor sang ein Disney-Medley, sogar mit kleiner Choreographie, es wirklich erstaunlich, wie professionell die NachwuchsĂ€nger sind. Wie immer leitete Verena SarrĂ© den Chor exzellent und Liviu Petcu begleitete schwungvoll an den Tasten.
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Corinna Klimek am 12. Juni 2010 23:02 In loser Folge führt der Opernclub München Künstlergespräche mit Ensemblemitgliedern des Staatstheaters am Gärtnerplatz. An diesem Abend waren die Sopranistin Thérèse Wincent , die in dieser Spielzeit die anspruchsvolle Rolle der Anne Frank in Gregori Frieds Mono-Oper gesungen hat und gerade erst für ihr Rollendebüt als Gräfin Mariza in der gleichnamigen Operette gefeiert wurde, sowie der Bariton Gary Martin, bekannt und beliebt bei den Stammbesuchern des Theaters für seine intensive Rollengestaltung, zuletzt als Reisender in "Death in Venice" und Jaroslav Prus in "Die Sache Makropulos", zu Gast.
Die beiden beantworteten die Fragen von Moderator Thomas Bergmann nach ihrem Werdegang, ihren Vorlieben, Erfahrungen mit Regisseuren und zukünftigen Rollen sowie Fragen aus dem Publikum ausführlich, interessant und humorvoll. An den passenden Stellen gab es Tonbeispiele, entweder vom Band oder live gesungen, begleitet wurden sie dabei von Oleg Ptashnikov am Flügel.
Der absolute Höhepunkt des Abends war am Ende das Duett aus Don Giovanni "Là ci darem la mano", dass die beiden nicht nur sangen, sondern auch darstellten und zwar so intensiv, dass jeder, auch wenn er nicht des Italienischen mächtig war, genau wusste, was passierte. Das Publikum war hingerissen und applaudierte den beiden langanhaltend. Das zweite Duett habe ich leider vor lauter Begeisterung vergessen. Im Anschluß an die Veranstaltung gaben die beiden sympathischen Künstler noch geduldig Autogramme, bis auch der letzte Fan zufrieden war.
Am 15.11.2010 werden die beiden in einer Soirée im Foyer des Gärtnerplatztheaters gemeinsam auftreten, diesen Termin sollte man sich schon mal dick im Kalender anstreichen.
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Corinna Klimek am 25. MĂ€rz 2010 20:31 Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Aufbau-Verlag; Auflage: 3. (23. Juli 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3351032722
ISBN-13: 978-3351032722
GröĂe: 21,8 x 13,4 x 3 cm
Kurzbeschreibung (von amazon)
Der Mann, der sich nur daran erinnert, am Vorabend als Wolfgang AmadĂ© Mozart auf dem Sterbebett gelegen zu haben, kann sich die bizarre Umgebung nicht erklĂ€ren, in der er erwacht: Musik ohne Orchester, Fuhrwerke ohne Pferde, Licht ohne Kerzen. Ist er im Vorhof zur Hölle oder im Paradies? Nach und nach begreift Wolfgang, dass er sich nicht im Jahr 1791, sondern 2006 befindet, und er kann sich die Ungeheuerlichkeit seiner Zeitreise nur mit einem göttlichen Auftrag erklĂ€ren: Er soll sein Requiem beenden. Als lebender Anachronismus versucht Wolfgang, sich im modernen Wien zurechtzufinden, und scheitert an U-BahntĂŒren und fehlenden Papieren. Einzig die Musik dient ihm als Kompass, mit dem er sich durch die erschreckend fremde Welt tastet. Zur Seite stehen ihm ein polnischer Stehgeiger, das MĂ€dchen Anju und der Jazz. Und immer drĂ€ngender wird die Frage, was Wolfgang erwartet, wenn er sein Requiem vollendet hat. Dieser Roman ist ein göttlicher SpaĂ, verblĂŒffend, hintersinnig und tragikomisch, und am Ende fragt man sich, welche Zeit ĂŒberhaupt die richtige ist fĂŒr ein Genie.
Ăber die Autorin
Link zur Verlags-Homepage
Meine Meinung:
ZunĂ€chst interessierte mich natĂŒrlich hauptsĂ€chlich erst mal das Thema, Mozart auf Zeitreise. Die Autorin hat es sehr gut gelöst, einfĂŒhlsam, ohne dass ich stĂ€ndig an “Briefe in die chinesische Vergangenheit” denken musste. Sprachlich ein kleines Juwel und auch musikalisch und dramaturgisch ein Kleinod.
Mein Fazit:
Ein sehr gelungenes DebĂŒt, ich hoffe, das bleibt kein One-Hit-Wonder!
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Corinna Klimek am 23. Dezember 2009 23:43 Der Anspruch ist hoch: das jtg stell die Gretchenfrage. Und: muss sich Glauben lohnen? Oder: wie können wir Kriege im Namen Gottes fĂŒhren?
Die kluge Zusammenstellung des Programmes wird diesem Anspruch aber voll und ganz gerecht. Es wird sich kritisch, aber nie polemisch, hinterfragend, aber durchaus auch positiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Neben wunderbar vorgetragenen Texten (Ringparabel, Ausschnitt aus Woyzeck) sind es vor allem die gesungenen Elemente, die diese Matinee zu einem GĂ€nsehauterlebnis werden lassen. Mein persönliches Highlight ist der Song “Unerhörte Gebete” von Florian Beier.
Begleitet wurden die Mitglieder des jtg von Liviu Petcu am FlĂŒgel, fĂŒr die Inszenierung zeichnet Holger Seitz verantwortlich. Ich ziehe meinen nicht vorhandenen Hut vor allen Beteiligten.
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Corinna Klimek am 5. Dezember 2009 00:59
Heute wechselte ich in eine JuHe, die ich noch nicht kannte â London Central. Sie ist relativ neu, sauber und liegt verkehrsgĂŒnstig in der NĂ€he der Tube station Great Portland Street.
Da ich noch nicht aufs Zimmer konnte, fuhr ich zunĂ€chst nach Covent Garden um das Ticket fĂŒr morgen Abend abzuholen und dem Shop des ROH einen Besuch abzustatten. Dies lohnt sich schon allein wegen der guten Zusammenstellung an Musikliteratur, auch wenn es zu meinem Bedauern fĂŒr 2010 keinen Charity Kalender mehr gibt.
Dort entdeckte ich die Möglichkeit, eine Backstagetour zu buchen. Das war natĂŒrlich ein Muss fĂŒr mich und so fand ich mich am Nachmittag am Besuchereingang des Opernhauses wieder. Simon, unser Tourguide, erzĂ€hlte unterhaltsam und fundiert aus der Geschichte des Opernhauses, so erfuhren wir, dass sich an dieser Stelle bereits das dritte Opernhaus befindet und das das Haus als staatliche Institution jeden Nachmittag bis 15.30 Uhr den Besuchern offen steht, um zum Beispiel im Floral Room einen Kaffee zu trinken. Interessant war auch, dass heute vor 10 Jahren die Oper nach einer Komplettrenovierung mit einer Galavorstellung wiedereröffnet wurde und einmal im Monat Freitag nachmittags ein Tanztee stattfindet. Bei der Renovierung wurde auch gleich angebaut und die FlĂ€che des Hauses mehr als verdoppelt. Es gibt riesige Seiten- und HinterbĂŒhnen, auf denen ganze BĂŒhnenbilder auf einem fahrbaren Untersatz stehen, die dann nur noch auf die BĂŒhne geschoben werden. Da kann man als Liebhaber eines beengten Opernhauses nur vor Neid erblassen. Auch die KostĂŒmwerkstĂ€tten und einen Raum, in dem die BĂŒhnenbilder zusammengesetzt werden, konnten wir durch Fenster von oben besichtigen. Die gesamten Dekorationen, KostĂŒme und Requisiten werde ĂŒbrigens in Wales aufbewahrt, das ist noch weiter weg als Poing đ Der Transport erfolgt per Lastwagen und Ă€hnlich wie beim GĂ€rtner gibt es einen riesigen Aufzug dafĂŒr.
Zum Abschluss ging es noch ins Auditorium, das Opernhaus ist wirklich sehr schön. Ich freue mich schon sehr auf die morgige AuffĂŒhrung.
ZurĂŒck in der JuHe hatte ich noch genug Zeit, mich fĂŒr den âMessiah by Candlelightâ frisch zu machen. Rund um die Royal Festival Hall gibt es einen recht netten Christkindlmarkt, den ich dann auch noch gleich besichtigte.
Es fallen ein paar Sachen gleich ins Auge: dresscode ist casual und anscheinend kann man normalerweise GetrĂ€nke mit ins Auditorium nehmen, es gibt an jedem Sitz GetrĂ€nkehalter und zahlreiche Schilder weisen darauf hin, dass es bei dieser Veranstaltung nicht erlaubt ist. Mit der PĂŒnktlichkeit nimmt man es nicht so genau, Chor und Orchester sind schon im Raum und immer noch wird eingelassen und nach PlĂ€tzen gesucht. Die letzten kamen eine halbe Stunde zu spĂ€t.
âMessiah by fake candlelightâ wĂ€re ehrlicher gewesen, aber for Show traten auch noch alle mit den entsprechenden KostĂŒmen auf. Bei den Solisten hat mich der Tenor Joshua Ellicot am meisten beeindruckt, obwohl das ja normalerweise nicht meine bevorzugte Stimmlage ist. Etwas ĂŒberrascht war ich, als alle wĂ€hrend des Hallelujah aufstanden, das geht wohl auf George II zurĂŒck. Allein wegen dieses StĂŒckes hat es sich gelohnt zu kommen.
Insgesamt ein schöner Abend mit fĂŒr musikalischem Neuland fĂŒr mich.
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Corinna Klimek am 2. Oktober 2009 13:43 Gestern startete das Staatstheater am GĂ€rtnerplatz in die neue Spielzeit mit der Premiere von “Giovanna d’Arco”. Die Namen Thomas WĂŒnsch, Henrik NĂĄnĂĄsi und Giuseppe Verdi lieĂen auf ein groĂes Opernerlebnis hoffen und im Prinzip wurde diese Hoffnung auch nicht enttĂ€uscht.
Es ist schon erstaunlich, mit wie wenig Mitteln Thomas WĂŒnsch es schafft, die AtmosphĂ€re des 16. Jahrhunderts auferstehen zu lassen, dem Zuschauer die Nöte und die Zerrissenheit Johannas nahezubringen. Ich habe gestern einen Selbstversuch gewagt und habe die Ăbertitel ignoriert. Mein Italienisch beschrĂ€nkt sich eher auf Bestellungen im Restaurant, aber ich wollte wissen, ob die Bilder und die Musik mir die Geschichte vermitteln können. Bis zur Pause hat das ganz hervorragend geklappt, ich war absolut gefangen genommen und konnte der Handlung gut folgen. Nach der Pause war das nicht mehr ganz der Fall, da habe ich die Bildersprache nicht mehr so gut lesen können, aber es ist definitiv ein Fall fĂŒr “Nochmal Anschauen, mehr verstehen”. Wenn sich mir alles auf Anhieb erschlieĂen wĂŒrde, wĂ€re es ja irgendwann langweilig.
Ganz groĂartig fand ich die Idee der zweiten, sprechenden Johanna. Auch wenn es nicht allen im Publikum gefallen hat, diese “Oper mit Kammerspiel” ist im Ergebnis stimmig und gewinnt an IntensitĂ€t. Ein groĂes Lob gebĂŒhrt hier Sieglinde Zörner, die die zweite Johanna groĂartig gesprochen und dargestellt hat. Der berĂŒhrendste Moment fĂŒr mich am diesem Abend war ausnahmsweise nicht musikalisch, sondern das Vater unser vor der Pause.
Der Chor spielt in dieser Oper eine groĂe Rolle, er ist mir im Vergleich zu anderen StĂŒcken fast ein wenig zu statisch, aber andererseits, bei genauem Nachdenken, hĂ€tte mehr Bewegung in den Chorszenen gar nicht gepasst. Musikalisch gab es sowieso ĂŒberhaupt nichts auszusetzen, angefangen bei Sebastian Campione, der sich mit seinem Kurzauftritt als englischer Kommandant fĂŒr gröĂere Aufgaben empfahl, ĂŒber Harrie van der Plas, den zu Recht frenetisch gefeierten Riccardo Lombardi, bis zur sĂ€ngerisch und szenisch ausdruckstarken Sandra Moon.
An meinem musikalischen Gehör arbeite ich ja immer noch, ich habe aber fĂŒr mich einige sehr schöne Stellen entdeckt, speziell mit den HolzblĂ€sern. Gut herausgearbeitet fand ich auch die Stellen mit den beiden Stimmen, die bösen Geister und ihr Widerpart.
Die Inszenierung ist auf jeden Fall spannend, aber sicher nicht jedermanns Sache. Wer eine “traditionelle” Verdi-Oper sehen möchte, ist mit der Hamburger Traviata sicher besser bedient, wer einen fesselnden Opernabend mit Regietheater im besten Sinne, mit Stoff fĂŒr Augen, Ohren, Herz und Hirn vorzieht, dem sei ein Besuch einer der nachfolgenden Vorstellungen empfohlen. Ich war sicher nicht zum letzten Mal drin.
Staatstheater am GĂ€rtnerplatz
Giovanna d’Arco
Donnerstag, 1. Oktober 2009
19:30 Uhr
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Corinna Klimek am 26. August 2009 17:43
Heute stand uns ein besonderes Abenteuer bevor: Fahrt mit der MRT zur allerbesten Rush Hour. Ganz so schlimm wie in Tokio war es nicht, aber es war schon vergleichbar mit MĂŒnchen wĂ€hrend der Wiesn.
Vom Hauptbahnhof ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Kaohsiung. Diese Linie wurde erst vor ein paar Jahren eröffnet, es werden 350 km in 100 Minuten bewĂ€ltigt. Am Bahnhof wurden wir von unseren Bussen aufgelesen, die bereits am frĂŒhen Morgen mit unserem GepĂ€ck aufgebrochen waren. Weiter ging es nach Tainan, wo wir unser Mittagessen in einem Steakrestaurant bekamen. Irgendwie war hier alles sĂŒĂ: der Tee, die Suppe, die Brötchen, die PilzsoĂe. Das Fleisch war gut, auch wenn wir nicht herausgefunden haben, welches StĂŒck nun genau den Oyster Blade Cut reprĂ€sentiert.
Nach dem Mittagessen gab es ein kurze Stadtrundfahrt mit einem Besuch des Forts Anping. Das wurde von den HollĂ€ndern wĂ€hrend ihrer nur 38-jĂ€hrigen Herrschaft ĂŒber diesen Teil der Insel im 17. Jahrhundert erbaut. Eine Mauer ist noch original erhalten und besonders interessant ist der Mörtel, mit dem die Ziegel zusammengehalten werden: er besteht aus Zucker, Reis und Muschelschalen.
Danach ging es dann direkt weiter zum World Vegetable Center. Dieses ist eine non-profit Organisation, die sich der Erforschung, Erhaltung des Artenreichtum, Vermarktung und Produktion von âsicheremâ GemĂŒse widmet. Der Vortrag war sehr interessant und ab einen guten Einblick in die Arbeit des Instituts.
Weiter ging es in die Berge nach Chi-Tou. Das Autobahnnetz ist recht gut ausgebaut und alle paar Kilometer ist eine Mautstation. Unterwegs gab es noch einen schönen Sonnenuntergang und die Fahrt auf den letzten Metern war wirklich abenteuerlich. Es ist aber sehr schön hier, mitten im Wald, natĂŒrlich dem zugehörigen fliegendem und hĂŒpfendem Getier. Wir haben nach dem Abendessen dann noch das Lied fĂŒr unsere Talentshow geprobt, das wird ein SpaĂ.
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Corinna Klimek am 24. August 2009 19:54 Heute in einer Woche sitze ich schon wieder im Flugzeug. Lieber nicht drĂŒber nachdenken und den Rest des Aufenthalts genieĂen. Es könnte aber durchaus sein, dass es nicht der letzte ist. Die Menschen sind hier so wahnsinnig freundlich, alles ist sehr sauber und selbst als augenscheinlicher Tourist fĂŒhle ich mich spĂ€tabends sicher, wenn ich allein unterwegs bin.
Heute stand zuerst der Wachwechsel am MĂ€rtyrer-Schrein auf dem Programm. Der Schrein ist den Toten gewidmet, die fĂŒr das Vaterland gestorben sind. Das Dach ist mit gelben Ziegeln gedeckt, eine Farbe, die eigentlich den Herrschern vorbehalten war, zu Ehren der Toten verzichteten sie aber auf dieses Privileg. Die Zeremonie ist eine absolute Touristenattraktion, es waren auĂer uns bestimmt nochmal sechs Busse da.
Danach ging es weiter zum College of Performing Arts. Hier werden die NachwuchskĂŒnstler der Peking-Oper in Taiwan ausgebildet. In der ersten halben Stunde konnte man selbst jonglieren ĂŒben, den Schauspielern beim Schminken zusehen oder die KostĂŒme aus der NĂ€he betrachten. Diese können wegen der vielen Stickereien nicht gewaschen werden und werden mit Alkohol eingesprĂŒht, um sie wenigstens zu desinfizieren. Weiter ging es mit einer VorfĂŒhrung der chinesischen Akrobatik. Es ist schon schier unglaublich, wozu der menschliche Körper fĂ€hig ist. Als krönenden Abschluss gab es noch eine Kurzvorstellung der Peking-Oper. Es handelte von einer Wasserfee, die sich in einen Sterblichen verliebt und fĂŒr ihn gegen die Götter kĂ€mpft. Da kommt einem doch gleich Undine oder die kleine Meerjungfrau in den Sinn. Es gab ein wenig ĂŒberzeugendes Happy End, was vermutlich daran lag, dass die Geschichte eigentlich tragisch endet.
Mittagessen gab es dann im tgif oder auch Fridays, leckere Suppe, riesige Burger und knackige Pommes. Danach ging es zum Department of Development, mit einem interessanten Vortrag und geduldig beantworteter Fragen. Der letzte “offizielle ” Punkt war ein Besuch des Mainland Affairs Council, hier gab es einen Votrag ĂŒber die kĂŒrzlich erfolgreich beendeten Verhandlung mit “Mainland China”, auch hier eine erstaunliche Offenheit bei der Beantwortung unserer Fragen.
Abendessen gab es dann in einem unscheinbaren Restaurant in dem Einkaufsdistrikt von gestern. Das Essen war fantastisch, normalerweise wÀre man vermutlich daran vorbeigelaufen.
Als letztes auf der Agenda stand ein Besuch eines Elektronik-Kaufhauses auf dem Plan, das ich jedoch schnell wieder verlies, um einen Milchtee mit Tapioka (lecker) zu mir zu nehmen. ZurĂŒck ging es dann mit der U-Bahn und ein kleiner Spaziergang bei 30°C um 23 Uhr stellte den Abschluss des langen und ereignisreichen Tages dar.
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Corinna Klimek am 22. August 2009 19:59
Nach dem nun schon obligatorischen Weckanruf um 6.30 Uhr und dem FrĂŒhstĂŒck, dass heute aus RĂŒhrei, Reissuppe, Zwiebelringen und einer Art Hefebrötchen bestand, ging es wieder in die Taroko-Schlucht. Diesmal stand der âTrail of the nine turnsâ an, wobei die Zahl Neun nicht wörtlich zu nehmen ist, sondern fĂŒr âvieleâ steht. Wir mussten uns Helme aufsetzen, offensichtlich kommt hier öfters mal was vom Berg runter. Besonders interessant war die Stelle mit der Felsformation, die aussieht wie ein bergauf springender Fisch. Es gibt in Taiwan den Mythos, dass wenn ein Fisch ĂŒber das Drachentor, d.h. bergauf springt, dann wird er zum Drachen und somit die höchste Lebensform nach einem Gott.
Der nĂ€chste Programmpunkt war das Hauptquartier der Freiwilligenorganisation Tzu Chi. Diese Organisation fuĂt auf der Lehre Buddhas, diese ist aber etwas abgewandelt und es wird auch keiner gezwungen, Buddhist zu werden. Sie leistet humanitĂ€re Hilfe, wo sie gebraucht wird unter dem Motto: die ersten vor Ort, die letzten, die gehen. Zuletzt wĂ€hrend und nach dem Taifuns Morokat versorgten sie die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten mit warmen Mahlzeiten und Trinkwasser. Aber auch der Umweltschutz ist ein Anliegen. In 1999 startete die Organisation ein Recyclingprojekt, bei dem hauptsĂ€chlich Ăltere nach deem Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess eine BeschĂ€ftigung finden. Es scheint auch kein Problem zu sein, Nachwuchs zu finden, obwohl es eine lebenslange Verpflichtung ist, wenn man dieser Organisation beitritt. Ein etwas fader Beigeschmack blieb aber doch, da es hier auch um sehr viel Geld geht, mehrere Billionen NT$.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto, bei dem unser Headcouncellor Quinn uns quasi als Lotse anwies, ging es mit einem Hochgeschwindigkeitszug von Hualien zurĂŒck nach Taipei mit Mittagessen im Zug. Manches war sehr lecker, manche undefinierbar, es stellte sich spĂ€ter als Tofu raus. Der Kohl war sehr lecker, mit viel Knoblauch, der hier sehr gerne benutzt wird. Wir sind dann alle zusammen mit der MRT gefahren, der U-Bahn in Taipei.
Wieder zurĂŒck in unserer ersten JuHe, in der wir jetzt vier NĂ€chte am StĂŒck bleiben, gab es dann auch schon wieder Abendessen. Danach brachen wir zur Samstag-Abendunterhaltung auf. Man hatte fĂŒr einen Besuch des Cloud Gate Dance Theatre ausgesucht. Wer mich kennt, weiĂ, dass ich es mit modernen Tanz eher nicht so habe und so versuchte ich mich teilweise mit geschlossenen Augen auf die Musik zu konzentrieren. Das erste StĂŒck war allerdings noch ohne Tanz, ein traditionelles StĂŒck auf alten Instrumenten. Es ist sehr interessant, dass mir hier zwei Instrumente ĂŒber den Weg laufen, die typisch fĂŒr sĂŒddeutsche Volksmusik sind, das Hackbrett un die Zither. Gespielt wurde ebenfalls auf einer Querflöte aus Bambus, einem interessanten zweisaitigen Instrument und einem FlaschenkĂŒrbis. Danach ging es wieder in die Unterkunft zurĂŒck, wo ich mich jetzt noch lange mit zwei Taiwanesinnen ĂŒber die kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede und ĂŒber Gott und die Welt unterhalten habe.
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Corinna Klimek am 5. August 2009 19:58 Zuerst einmal die harten Fakten. Statistikerin, die ich nun mal bin, habe ich versucht, mal alle Besuche im, sagen wir mal, Musiktheater im weitesten Sinne, aufzuzÀhlen, getrennt nach SpielstÀtten:
Staatstheater am GĂ€rtnerplatz | |
Liebe & Eifersucht | 13 |
Fra Diavolo | 2 |
La Traviata | 7 |
HĂ€nsel & Gretel | 4 |
Der Mann im Mond | 1 |
Das MĂ€rchen vom Zaren Saltan | 9 |
Die Hochzeit des Figaro | 9 |
Carmen | 2 |
Die Schöne und das Biest | 3 |
Der Liebestrank | 5 |
I Masnadieri | 2 |
Death in Venice | 4 |
Madame Butterfly | 4 |
Arche Noah | 1 |
Boccaccio | 4 |
Die lustige Witwe | 1 |
Eine Nacht in Venedig | 1 |
Die Piraten von Penzance | 6 |
Sweeney Todd | 8 |
Footloose | 4 |
My fair Lady | 4 |
Der kleine Prinz | 1 |
Konzerte | 5 |
Foyerveranstaltung | 6 |
TheatervergnĂŒgen | 1 |
Shockheaded Peter | 1 |
Orchesterprobe Traviata III. Akt | 5 |
Auftakt | 3 |
La Triviata | 1 |
stg | 1 |
Literaturspaziergang | 1 |
Davon waren 8 Vorstellungen gleichzeitig Premieren, 3 Vorstellungen waren Gastspiele (Boccaccio in Köln und Liebe & Eifersucht in Bayreuth). Das macht insgesamt 118 119 verschiedene Veranstaltungen, wobei das nicht der Anzahl an Tagen entspricht, da ich auch oft zwei Veranstaltungen an einem Tag hatte.
Bayerische Staatsoper | |
La bohéme | 1 |
La Traviata | 1 |
Nabucco | 1 |
Die unmögliche EnzyklopÀdie | 6 |
Sonstiges | |
HĂ€nsel & Gretel, Royal Opera House London | 1 |
Konzert Provinz | 1 |
Der Barbier von Sevilla, Staatsoper Berlin | 1 |
Rigoletto, Deutsche Oper Berlin | 1 |
Der Zigeunerbaron, Musikalische Komödie Leipzig | 1 |
Liederabend | 1 |
Ăber die nackten Zahlen hinaus, was war noch?
Ich habe mich verĂ€ndert, meine Schwerpunkte haben sich verĂ€ndert. Ich habe angefangen, mich mit dem, was ich da auf der BĂŒhne sehe, wirklich auseinanderzusetzen, musikalisch und szenisch. Dabei habe ich wahnsinnig viel gelernt. Kein Wunder, ich bin ja schlieĂlich blutige AnfĂ€ngerin.
Ich habe sehr viele sehr nette Menschen kennengelernt, in- und auĂerhalb des Theaters. Wenn man alleine unterwegs und ein ganz kleines bisschen offen ist, kommt man sehr leicht ins GesprĂ€ch mit anderen Allein-Unterwegs-Seiern. Und man hat ja schlieĂlich eine gemeinsame Leidenschaft. Eigentlich eine ideale Partnerbörse, so ein Theaterbesuch đ
Ich habe geweint und gelacht, verstĂ€ndnisvoll genickt und ratlos in die Runde geschaut. Ich habe tolle GesprĂ€che gefĂŒhrt mit Menschen, die ich ohne diese Leidenschaft nie getroffen hĂ€tte.
Auch wenn der SchluĂ etwas unglĂŒcklich war, ich habe diese Spielzeit genossen.
Und in meinem Umschlag schlummern schon wieder Karten fĂŒr mehr als 40 Vorstellungen. Und das ist nur bis 31.12.09 đ
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