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Corinna Klimek am 28. August 2009 18:38 Der Tag begann mit einer Bootsfahrt auf dem Sonne-Mond-See. Das zweite Boot unsere Gruppe fuhr unter der Piratenflagge 😉
Vor diesem buddhistischen Tempel gibt eis kleine Sitzhocker mit den chinesischen Tierkreiszeichen – very cute!
Weiter gings zur Lalu-Insel. Dort haben mir die Schnitzereien besonders gut gefallen. Wieder zurück an Land führte der Weg zur Antique Assam Tea Farm. Dort konnte man die Verarbeitung von Tee beobachten. Das war sehr interessant und der Geruch war sehr intensiv.
Das Mittagessen haben wir in einer Raststätte eingenommen. Hier wurde typisch taiwanesisches Essen serviert, alles sehr lecker und reichhaltig. Wir haben unter anderem eine besondere Art Bambussprossen und Tomaten mit Zucker probiert.
Am Nachmittag stand das National Taiwan Craft Research Center auf dem Plan. Dort haben wir eine Ausstellung über die Unabhängigkeit von Frauen durch die Herstellung von Handarbeiten besucht. Besonders beeindruckend waren die teilweise recht modernen Stücke junger Frauen.
In Taichung ging es dann zum Abendessen in das Taiwan Banana Paradise. Dieses Lokal ist im Stil der taiwanesischen Fünfziger Jahre eingerichtet und serviert auch Gerichte aus dieser Zeit. Im Anschluss probten wir bis zur mentalen und körperlichen Erschöpfung unser Programm für die Talentshow 😉
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Corinna Klimek am 27. August 2009 18:07 Nach dem üblichen Frühstück konnte ich erstmals die tägliche Zeremonie des Flaggen-hissen-und-Nationalhymne-absingen beobachten.
Danach ging es auf eine zweistündige Wanderung, ziemlich anstrengend, da es ziemlich steil bergauf ging, aber die Plackerei wurde mit tollen Ausblicken belohnt. Es gab riesige Koniferen, Farne und Bambus zu bewundern und eine 2800 ahre alte Riesenzypresse bildete den Höhepunkt. Nach dem Mittagessen ging es weiter Richtung Sonne-Mond-See mit einem Zwischenstop bei einer Tea Research Station. Hier gab es viele interessante Dinge zu kaufen, unter anderem einen lokalen Whiskey. Mal sehen, wie der schmeckt.
Am See angekommen, besichtigten wir den WenWu-Tempel. Das war wirklich höchst interessant, am besten haben mir die vielen Steinfiguren gefallen, sowohl im Eingangsbereich, wie auch auf dem Dach.
Danach ging es weiter zur TzuEnTa-Pagode. Nach dem 600 m langen Aufstieg ging es nochmal 45 m in die Höhe, bis jeder einmal den Gong betätigen und sich dabei etwas wünschen durfte.
Auf dem Weg zum Bus regnete es zum ersten Mal richtig, aber der Regen war ziemlich warm und damit fast angenehm.
Die Nacht verbringen wir wieder in einer JuHe, leider ohne Blick auf den See, aber dafür schöne, große Zimmer.
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Corinna Klimek am 26. August 2009 17:43
Heute stand uns ein besonderes Abenteuer bevor: Fahrt mit der MRT zur allerbesten Rush Hour. Ganz so schlimm wie in Tokio war es nicht, aber es war schon vergleichbar mit München während der Wiesn.
Vom Hauptbahnhof ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Kaohsiung. Diese Linie wurde erst vor ein paar Jahren eröffnet, es werden 350 km in 100 Minuten bewältigt. Am Bahnhof wurden wir von unseren Bussen aufgelesen, die bereits am frühen Morgen mit unserem Gepäck aufgebrochen waren. Weiter ging es nach Tainan, wo wir unser Mittagessen in einem Steakrestaurant bekamen. Irgendwie war hier alles süß: der Tee, die Suppe, die Brötchen, die Pilzsoße. Das Fleisch war gut, auch wenn wir nicht herausgefunden haben, welches Stück nun genau den Oyster Blade Cut repräsentiert.
Nach dem Mittagessen gab es ein kurze Stadtrundfahrt mit einem Besuch des Forts Anping. Das wurde von den Holländern während ihrer nur 38-jährigen Herrschaft über diesen Teil der Insel im 17. Jahrhundert erbaut. Eine Mauer ist noch original erhalten und besonders interessant ist der Mörtel, mit dem die Ziegel zusammengehalten werden: er besteht aus Zucker, Reis und Muschelschalen.
Danach ging es dann direkt weiter zum World Vegetable Center. Dieses ist eine non-profit Organisation, die sich der Erforschung, Erhaltung des Artenreichtum, Vermarktung und Produktion von „sicherem“ Gemüse widmet. Der Vortrag war sehr interessant und ab einen guten Einblick in die Arbeit des Instituts.
Weiter ging es in die Berge nach Chi-Tou. Das Autobahnnetz ist recht gut ausgebaut und alle paar Kilometer ist eine Mautstation. Unterwegs gab es noch einen schönen Sonnenuntergang und die Fahrt auf den letzten Metern war wirklich abenteuerlich. Es ist aber sehr schön hier, mitten im Wald, natürlich dem zugehörigen fliegendem und hüpfendem Getier. Wir haben nach dem Abendessen dann noch das Lied für unsere Talentshow geprobt, das wird ein Spaß.
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Corinna Klimek am 26. August 2009 17:35
Der Tag begann mal wieder mit einer „cultural experience“. Einige unserer taiwanesischen Freunde zeigten uns, wie man in Taiwan an einem normalen Arbeitstag frühstückt. Die wenigsten essen zu Hause, sondern holen sich an einem der unzähligen Frühstücksstände eine Kleinigkeit. Je nach Geschmack variiert das von herzhafter Reissuppe über eine Art Omelett bis zu sehr nahrhafte Reisrollen. Als Getränk dazu gibt es Sojamilch- und Reisdrinks oder Tee, beides kann kalt oder warm getrunken werden. Hat man genug Zeit, sitzt man direkt an der Bude, sonst wird an der Arbeitsstelle gegessen. In der MRT (U-Bahn) ist Essen und Trinken nicht erlaubt und jeder hält sich daran. Es ist, wie Taipei überhaupt, sehr sauber, man hört keine laute Musik, insgesamt sind die Menschen hier viel rücksichtsvoller.
Der erste Vortrag kam von Steve Price, einem Engländer, der seit neun Jahren in Taipei arbeitet, momentan als Editor bei einer englischsprachigen Zeitung. Er berichtete unheimlich interessant von seinen Erfahrungen, gab Tipps, falls man sich mit dem Gedanken trägt, in Taiwan zu arbeiten und erzählte uns auch, welcher Fehler man besser nicht machen sollte. Das war sicher einer der interessantesten Vorträge bisher.
Im Anschluss daran hielt die Kuratorin des National Palace Museums einen Vortrag über die Verbindung von moderner Peking-Oper mit alten Artefakten des Museums. Das klang sehr interessant, vielleicht ergibt sich nochmal die Gelegenheit, das live zu sehen. Sie zeigte auch einen sehr witzigen Film für Kinder, die damit angeregt werden sollen, sich mit den Ausstellungsstücken auseinander zu setzen und beantwortete unsere Fragen. So haben Kinder, bis sie die Schule verlassen, ihre Eltern, wenn sie sie begleiten, und Senioren freien Eintritt und der Staat finanziert das Museum. Auch gibt es in diesem Jahr erstmals eine gemeinsame Ausstellung mit Mainland China.
Zum Mittagessen ging es in eines der bekanntesten Restaurants Taipeis, das Din Tai Fung. Es bestand wieder hauptsächlich aus Dim Sung und es war wirklich alles soooooo lecker. Auf der Busfahrt bekam ich meinen chinesischen Namen verpasst, wenn ich es schaffe, werde ich hier mal die chinesischen Schriftzeichen posten. Es ist hier üblich, wenn man mit Ausländern zu tun hat, sich einen westlichen Namen zu geben, weil die taiwanesischen Namen für uns schwierig zu merken und auszusprechen sind.
Am Nachtmittag besuchten wir das taiwanesische Parlament. Hier hatten wir die Gelegenheit, den Beginn einer Parlamentssitzung zu sehen. Normalerweise beginnt der Sitzungsturnus erst im September, aber wegen des Taifuns Morokat wurde des Plenum zu einer Sondersitzung einberufen.
Danach ging es wieder zurück in die JuHe, zu einem Vortrag der Environmetal Protection Agency. Es ist interessant, wie man um die eigentliche Verschmutzung herumreden und nur die Erfolge präsentieren. In der anschließenden Fragerunde wurden dann aber alle angesprochenen Punkte recht offen beantwortet.
Es wird hier recht früh und sehr schnell dunkel, es ergab sich die Gelegenheit, vom Balkon im 9. Stock den Sonnenuntergang zu betrachten. Das Abendessen habe ich ausgelassen, ich esse hier sowieso zu viel.
Als Abendprogramm besuchten wir ein taiwanesisches Teehaus. William, unser taiwanesischer Begleiter, erklärte uns jeden Schritt der Teezubereitung und wir genossen die entspannte und entspannende Atmosphäre bei einem ausgiebigen, multinationalen Ratsch.
Wir ließen den schönen Abend dann noch bei einem Bier ausklingen, das angeblich aus Deutschland importiert worden sei, aber das war ziemlich unwahrscheinlich. Leider machte ich den Fehler, das Eis im Bier abzulehnen, denn selbst um Mitternacht wird eiskaltes Bier innerhalb kürzester Zeit warm. Auch eine Erfahrung 😉
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Corinna Klimek am 24. August 2009 19:54 Heute in einer Woche sitze ich schon wieder im Flugzeug. Lieber nicht drüber nachdenken und den Rest des Aufenthalts genießen. Es könnte aber durchaus sein, dass es nicht der letzte ist. Die Menschen sind hier so wahnsinnig freundlich, alles ist sehr sauber und selbst als augenscheinlicher Tourist fühle ich mich spätabends sicher, wenn ich allein unterwegs bin.
Heute stand zuerst der Wachwechsel am Märtyrer-Schrein auf dem Programm. Der Schrein ist den Toten gewidmet, die für das Vaterland gestorben sind. Das Dach ist mit gelben Ziegeln gedeckt, eine Farbe, die eigentlich den Herrschern vorbehalten war, zu Ehren der Toten verzichteten sie aber auf dieses Privileg. Die Zeremonie ist eine absolute Touristenattraktion, es waren außer uns bestimmt nochmal sechs Busse da.
Danach ging es weiter zum College of Performing Arts. Hier werden die Nachwuchskünstler der Peking-Oper in Taiwan ausgebildet. In der ersten halben Stunde konnte man selbst jonglieren üben, den Schauspielern beim Schminken zusehen oder die Kostüme aus der Nähe betrachten. Diese können wegen der vielen Stickereien nicht gewaschen werden und werden mit Alkohol eingesprüht, um sie wenigstens zu desinfizieren. Weiter ging es mit einer Vorführung der chinesischen Akrobatik. Es ist schon schier unglaublich, wozu der menschliche Körper fähig ist. Als krönenden Abschluss gab es noch eine Kurzvorstellung der Peking-Oper. Es handelte von einer Wasserfee, die sich in einen Sterblichen verliebt und für ihn gegen die Götter kämpft. Da kommt einem doch gleich Undine oder die kleine Meerjungfrau in den Sinn. Es gab ein wenig überzeugendes Happy End, was vermutlich daran lag, dass die Geschichte eigentlich tragisch endet.
Mittagessen gab es dann im tgif oder auch Fridays, leckere Suppe, riesige Burger und knackige Pommes. Danach ging es zum Department of Development, mit einem interessanten Vortrag und geduldig beantworteter Fragen. Der letzte “offizielle ” Punkt war ein Besuch des Mainland Affairs Council, hier gab es einen Votrag über die kürzlich erfolgreich beendeten Verhandlung mit “Mainland China”, auch hier eine erstaunliche Offenheit bei der Beantwortung unserer Fragen.
Abendessen gab es dann in einem unscheinbaren Restaurant in dem Einkaufsdistrikt von gestern. Das Essen war fantastisch, normalerweise wäre man vermutlich daran vorbeigelaufen.
Als letztes auf der Agenda stand ein Besuch eines Elektronik-Kaufhauses auf dem Plan, das ich jedoch schnell wieder verlies, um einen Milchtee mit Tapioka (lecker) zu mir zu nehmen. Zurück ging es dann mit der U-Bahn und ein kleiner Spaziergang bei 30°C um 23 Uhr stellte den Abschluss des langen und ereignisreichen Tages dar.
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Corinna Klimek am 23. August 2009 18:35 Das Frühstück heute bestand aus Rührei, Hefeteilchen, Orangenspalten und ehr leckeren Udon-Nudeln. Inzwischen habe ich auch den Trick herausgefunden, genießbaren Kaffee aus der Saeco herauszulassen. Danach habe ich es erst einmal ruhig angehen lassen und etwas Wäsche gewaschen. Um Punkt 12 Uhr ging es Richtung Taipei 101, um erst mal ein Sandwich von Subway zu Mittag zu Essen. Es sieht so aus, als ob wir jeden Tag einmal amerikanisches Fastfood und einmal chinesisch zu Essen bekämen. Offensichtlich war das bei der Gruppe, die vor uns hier war anders, die haben sich wohl beschwert, dass es zu viel chinesisches Essen gab und deshalb müssen wir jetzt einmal täglich Massenware in uns hineinstopfen. Ich verstehe das überhaupt nicht. Wie kann man sich beschweren, dass es landestypische Küche gibt?
Danach fuhr unsere Gruppe in den 89. Stock des Gebäudes. Ganz schön hoch! Aber die Aussicht ist klasse und heute hat auch das Wetter gut mitgespielt. Danach ging es in eine Messe für chinesisches Essen. Dort konnte man auch viel probieren und ich habe gleich ein paar Mitbringsel erstanden. Über all standen Teller mit dekorativen Speisen herum, die aussahen als wären sie aus Plastik. Tatsächlich waren das aber echte peisen, die mit einer bestimmten Flüssigkeit überzogen waren. Auf dieser Messe habe ich jedenfalls festgestellt, dass die Taiwanesen sehr freundlich und bemüht sind, wenn der Standeigentümer kein Englisch spricht, dann übersetzt halt ein Kunde mal schnell. Es war jedenfalls eine schöne Erfahrung.
Von dort aus ging es weiter in ein Restaurant, das als Spezialität Dim Sun anbietet. Es war alles ziemlich lecker, bis auf die Qualle, die hat eigentlich nach nichts geschmeckt und war eher ziemlich al dente.
Danach ging es in das Einkaufsviertel von Taipei. Hier darf man sich keine großen kaufhäuser vorstell, sondern Miniladen an Miniladen, wo man hauptsächlich Klamotten kaufen kann. Allerdings ziemlich viel Trash und ich würde keinem Teil eine längere Lebensdauer als zwei Monate geben. Ich entdeckte dann aber noch ein paar Stände, an denen handgefertigte Taschen und selbstbemalte T-Shirts verkauft wurden, das entschädigte dann für manchen Anblick.
Die Fotos vom Abendessen werden nachgereicht, ich hatte meine Kamera im Bus vergessen.
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Corinna Klimek am 22. August 2009 19:59
Nach dem nun schon obligatorischen Weckanruf um 6.30 Uhr und dem Frühstück, dass heute aus Rührei, Reissuppe, Zwiebelringen und einer Art Hefebrötchen bestand, ging es wieder in die Taroko-Schlucht. Diesmal stand der „Trail of the nine turns“ an, wobei die Zahl Neun nicht wörtlich zu nehmen ist, sondern für „viele“ steht. Wir mussten uns Helme aufsetzen, offensichtlich kommt hier öfters mal was vom Berg runter. Besonders interessant war die Stelle mit der Felsformation, die aussieht wie ein bergauf springender Fisch. Es gibt in Taiwan den Mythos, dass wenn ein Fisch über das Drachentor, d.h. bergauf springt, dann wird er zum Drachen und somit die höchste Lebensform nach einem Gott.
Der nächste Programmpunkt war das Hauptquartier der Freiwilligenorganisation Tzu Chi. Diese Organisation fußt auf der Lehre Buddhas, diese ist aber etwas abgewandelt und es wird auch keiner gezwungen, Buddhist zu werden. Sie leistet humanitäre Hilfe, wo sie gebraucht wird unter dem Motto: die ersten vor Ort, die letzten, die gehen. Zuletzt während und nach dem Taifuns Morokat versorgten sie die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten mit warmen Mahlzeiten und Trinkwasser. Aber auch der Umweltschutz ist ein Anliegen. In 1999 startete die Organisation ein Recyclingprojekt, bei dem hauptsächlich Ältere nach deem Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess eine Beschäftigung finden. Es scheint auch kein Problem zu sein, Nachwuchs zu finden, obwohl es eine lebenslange Verpflichtung ist, wenn man dieser Organisation beitritt. Ein etwas fader Beigeschmack blieb aber doch, da es hier auch um sehr viel Geld geht, mehrere Billionen NT$.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto, bei dem unser Headcouncellor Quinn uns quasi als Lotse anwies, ging es mit einem Hochgeschwindigkeitszug von Hualien zurück nach Taipei mit Mittagessen im Zug. Manches war sehr lecker, manche undefinierbar, es stellte sich später als Tofu raus. Der Kohl war sehr lecker, mit viel Knoblauch, der hier sehr gerne benutzt wird. Wir sind dann alle zusammen mit der MRT gefahren, der U-Bahn in Taipei.
Wieder zurück in unserer ersten JuHe, in der wir jetzt vier Nächte am Stück bleiben, gab es dann auch schon wieder Abendessen. Danach brachen wir zur Samstag-Abendunterhaltung auf. Man hatte für einen Besuch des Cloud Gate Dance Theatre ausgesucht. Wer mich kennt, weiß, dass ich es mit modernen Tanz eher nicht so habe und so versuchte ich mich teilweise mit geschlossenen Augen auf die Musik zu konzentrieren. Das erste Stück war allerdings noch ohne Tanz, ein traditionelles Stück auf alten Instrumenten. Es ist sehr interessant, dass mir hier zwei Instrumente über den Weg laufen, die typisch für süddeutsche Volksmusik sind, das Hackbrett un die Zither. Gespielt wurde ebenfalls auf einer Querflöte aus Bambus, einem interessanten zweisaitigen Instrument und einem Flaschenkürbis. Danach ging es wieder in die Unterkunft zurück, wo ich mich jetzt noch lange mit zwei Taiwanesinnen über die kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede und über Gott und die Welt unterhalten habe.
Klicken macht übrigens wie immer groß!
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Corinna Klimek am 21. August 2009 17:38
Heute stand erst einmal eine dreistündige Busfahrt auf dem Plan. Ich hatte mit meiner Zimmernachbarin vereinbart, um 7 Uhr aufzustehen, damit wir komfortabel Zeit zum fertigmachen und frühstücken hätten. Um 6 Uhr 30 gab es jedoch einen allgemeinen Weckanruf. Das war meiner Meinung nach ziemlich unangemessen, wir sind schließlich keine kleinen Kinder, die man immer und überall an der Hand nehmen muss. Und die Uhrzeit war schon fast unverschämt.
Wir fuhren dann sogar vor der vereinbarten Zeit ab in Richtung Taroko National Park. Im Visitor Center angekommen, gab es erst einmal wieder einen Film zu sehen, bevor wir das Gelände ein wenig auf eigene Faust entdecken konnten.
Zum Mittagessen ging es dann weiter in unsere nächste JuHe in Tien-Hsiang und hier merkt man schon deutlich, dass wir in Taipei sehr verwöhnt wurden. Die weiblichen Teilnehmerinnen dürfen sich zu dritt ein Zimmer teilen und auf Matratzen auf dem Boden schlafen, während die Herren der Schöpfung komfortable Zweibettzimmer haben. Ich habe das Gefühl, dass Frauen in der taiwanesischen Gesellschaft als minderwertig angesehen werden, denn auch gestern hatten die Männer schon die schöneren Zimmer im renovierten Trakt des Hotels.
Nach dem Mittagessen und einer kurzen Ruhepause brachen wir zu einer kurzen Wanderung auf. Diese führten uns durch lange, sehr dunkle Tunnel und pittoreske Schluchten. Am Ende mussten wir zweimal über eine Hängebrücke, das ist schon ein ganz komisches Gefühl, wie wenn man auf rohen Eiern läuft.
Zurück in der JuHe traf sich meine Gruppe, um das Programm für die Show am letzten Abend zu besprechen. Während wir uns auf den ersten Teil recht schnell einigen konnten, gab es beim zweiten noch Diskussionsbedarf, so dass ein zweites Treffen nach dem Abendessen anberaumt wurde. Deutsch-Österreichische Gründlichkeit eben.
Zum Ausklang des Abends gibt es Tanz und Softdrinks und ziemlich laute Musik. Nichts für mich eben.
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Corinna Klimek am 20. August 2009 17:43
Heute morgen verließen wir die JuHe gegen Osten. Ich musste natürlich nochmal den „wunderschönen“ Ausblick aus unserem Fenster festhalten. Wenn auf der Baustelle gearbeitet wurde, hatten wir das Gefühl, dass gar kein Glas vorhanden ist, so laut war es.
Am Bus erwartete uns wie immer unser treuer Councellor Henry, damit auch ja keiner in den falschen Bus einsteigt. Es ist alles sehr gut organisiert, manches vielleicht zu gut. So dürfen wir uns zwar zum Essen meistens nur mit unserer Gruppe zusammensetzen, aber die Zimmer werden jedesmal neu gemischt. So habe ich morgen meine dritte Bettgenossin in der vierten Nacht. Manche der Regularien wären bei einer Gruppe Vierzehnjähriger vielleicht angebracht, aber immerhin hat man die Regel, dass um 23 Uhr kontrolliert wird, dass auch jeder im Bett liegt, durchgestrichen.
Der erste Stop war im Pinglin Traffic Control Center. Die Taiwanesen sind unglaublich stolz auf den knapp 13 Kilometer langen, im Jahre 2006 eröffneten Hsuehshan-Tunnel. Er wurde trotz widrigster Umstände, die wir in einem Film präsentiert bekamen, vorangetrieben und schließlich vollendet. Wir durften dann auch noch einen Blick in den Überwachungsraum werfen. Auch hier stellte sich, wie schon gestern bei der Firma Wistron, ein wenig das Gefühl ein, dass wir nicht die einzigen Besucher sind, die das Ganze vorgeführt bekommen.
Nachdem wir hindurch gefahren waren, konnten wir in einem begehbaren Modell den Aufbau des Tunnels begutachten und Erinnerungsstücke an den Bau betrachten.
Wieder zurück im Bus, lernten wir wieder etwas zur taiwanesischen Kultur. Jeder Reisebus ist mit einer Karaokeanlage bestückt. So ging es singend und teilweise tanzend gen I-Lan, wo in einem McDonalds ein Burger zum Mittagessen auf uns wartete.
Am Nachmittag stand ein Besuch im Center for traditional Arts an. Was eigentlich sehr gut klang, nämlich Handwerkern bei der Ausübung ihrer jahrhundertealten Berufe über die Schulter zu schauen, entpuppte sich als recht touristische Angelegenheit mit zwar teilweise recht schönen, aber auch ziemlich teuren Souvenirs und jeder Menge Fressbuden. Es gab auch eine farbenprächtige Darbietung eines taiwanesischen Märchens, das war recht nett anzusehen.
Eine kleine Anmerkung zum Wetter: wir hatten heute viel Sonne, in der es fast unerträglich heiß ist, obwohl sie nicht stark scheint, da es immer sehr dunstig ist. Jeden Nachmittag zur gleichen Zeit verschwindet die Sonne hinter dicken Wolken, es wird aber nicht kühler, es regnet aber, zumindest bisher, nicht. Es wird sehr schnell dunkel und um sieben Uhr ist es stockfinster. Abhilfe gegen die Hitze versucht man mit Neblern zu schaffen, die Verdunstungskälte bringen sollen, das funktioniert aber nicht. Es führt nur zu noch mehr Luftfeuchtigkeit.
Abendessen gab es dann wieder in I-Lan, in einem schicken All-you-can-eat mit individuell zusammengestellten und frisch zubereiteten Speisen. Ich mochte besonders gern die Süßkartoffelknödel, die mit Bohnenpaste gefüllt waren. Und weit und breit kein Brokkoli.
Die Nacht verbringen wir in einem Hotel in Chiaoshi, ein Ort, der berühmt ist für seine heissen Quellen. Das Hotel ist allerdings um Klassen schlechter als die JuHe in Taipei.
Morgen geht es weiter in den Taroko-Nationalpark.
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Corinna Klimek am 19. August 2009 18:35 Heute morgen besuchten wir als erstes die Firma Wistron. Diese Firma pruduziert im Auftrag anderer Firmen Fernseher, Laptops, Smartphones und Server. Nur weiss das keiner, weil nur der Name des Auftraggebers auf der Ware steht. Er hat uns einige Namen verraten, aber ich werde den Teufel tun und die hier bloggen. Außerdem entwirft die Firma auch Geräte und kümmert dich um die Vertriebswege. Damit sind sie immerhin zur drittgrößten Firma in Taiwan aufgestiegen. Die Führung durch die Fertigungs-, Qualitätssicherungs- und Verpackungshallen war sehr interessant.
Danach ging es im Sauseschritt zum Mittagessen. Man muss dazu wissen, dass wir in Gruppen eingeteilt sind, d.h. alle sechs Deutschen plus die vier Österreicher sind in einer Gruppe. Das ist insofern sinnvoll, weil unser Ansprechpartner für die Gruppe Deutsch spricht und sich so manche Fragen vielleicht etwas präziser stellen lassen. Ein bisschen doof wird es aber dann, wenn man sich zum Essen zusammensetzten muss. Dadurch können wir uns über die Gruppe hinaus wenig mit den anderen austauschen. Das ist schade, denn hier haben sich noch Polen, Esten, Slowaken, Finnen, Iren, Franzosen, Portugiesen und Afrikaner zusammengefunden und wir werden auch von taiwanesischen Studenten begleitet. Vermutlich habe ich jetzt sogar noch diverse Nationalitäten unterschlagen, alles in allem eine Gruppe von ca. 80 Personen. Aber noch haben wir ja genügend Zeit. Diesmal war die Suppe sehr schmackhaft, Tofu, Fisch und Glasnudeln in einer sehr würzigen Brühe. Auch der Rest war wirklich herrlich, Passionsfrucht mit Sprossen gefüllt, zartes Rindfleisch mit jeder Menge Knoblauch und mit Fisch gefüllte Röllchen. Bis jetzt musste ich hier jedenfalls noch nicht hungern. Und auch bei diesem Mittagessen haben wir wieder etwas gelernt: keine Teebecher an den Rand des drehbaren Oberteiles des Tisches stellen, sie landen garantiert irgendwann bei jemandem im Schoß.
Am Nachmittag stand erst das Government Information Office, die oberste Marketingbehörde des Landes auf dem Programm. Der Leiter führte nach einem kurzen Film ein wenig in sein Land ein und beantwortete danach sehr offen Fragen. Neu war für mich zum Beispiel, dass die Jugend in Taiwan sehr von Japan beeinflusst wird und dort auch Cosplay sehr beliebt ist.
Im Anschluss daran fuhren wir zum Aussenministerium, wo wir eine etwas konfuse Rede zum Thema “Flexible Diplomaty” hörten. Danach gab es einen kleinen Empfang, auf dem auch der stellvertetende Aussenminister ein paar Wort sagte und man sich mit verschiedenen Vertretern des diplomatischen Dienstes und des Ministeriums unterhalten konnte.
Nächster Programmpunkt war ein Besuch des größten Buchladens in Asien, dem Eslite Bookstore, der zudem auch noch 24 Stunden geöffnet hat. Schade, dass kaum englische Bücher über Taiwan erhältlich waren, sonst wäre ich dort sicher nicht mit leeren Händen rausgegangen.
Nach zwei Stunden Bummeln in dem Komplex, in dem auch noch andere Läden untergebracht waren, gab es zum Abschluss noch einen Burger, der die lange Wartezeit leider nicht wert war. Aber durchhaus ene interessante Erfahrung, Fastfood als Verpflegung einer Culture Study Tour.
Nach 13 Stunden on the road ging es in die heimische JuHe, packen für den morgigen Trip in die Berge.
Da wir jetzt dann zwei Nächte “auswärts” unterggebracht sind, weiss ich nicht, wie die Möglichkeiten zum Bloggen sind. Vielleicht schaffe cih es erst am Samstag wieder, darüber zu berichten.
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