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Corinna Klimek am 20. September 2009 22:41 Gestern war es mal wieder soweit: das große Theatervergnügen läutete den Beginn der neuen Spielzeit ein. Nachdem es im letzten Jahr eines der drei schönsten Erlebnisse war, waren meine Erwartungen natürlich hoch gesteckt. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Aber von Anfang an: heuer öffnete das Theater eine Stunde später als letztes Jahr seine Pforten. Das hatte mehrere Nebenwirkungen: ich kam kaum in die S-Bahn rein, weil der Wiesn-Anstich zur selben Zeit stattfand. Und eine Horde bereits in Freising vorgeglühter Halbbetrunkener ist nicht wirklich dazu gegeignet, mich auf einen schönen Tag einzustimmen. Aber wenn die Erfahrung natürlich zeigt, dass die meisten Besucher eher später kommen, wäre es ja ein glatter Schmarrn, für eine Handvoll Leute ein Riesenprogramm auf die Beine zu stellen. Außerdem war der Intendant verständlicherweise dem Ruf des Münchener OBs gefolgt, beim Anstich dabei zu sein, so dass er den Tag nicht selbst eröffnen konnte. Vielleicht sollte man mal grundsätzlich über einen anderen Termin nachdenken. Von mir aus könnte das Theater während der gesamten Wiesnzeit geschlossen sein, dann könnte ich nämlich das tun, was jeder gscheite Münchner während dieser 16 Tage macht: wegrennen. Ganz weit.
Insgesamt habe ich es in diesem Jahr etwas ruhiger angehen lassen. Es gibt immer so ein riesiges Angebot, ich schaffe nie alles, was ich sehen will. Warum also stressen. Außerdem hatten wir dieses Jahr nicht nur die Tochter, sondern auch den fünfjährigen Sohn meiner Freundin dabei, da mussten wir schon ein paar mehr Pommes in der Kantine einplanen.
Nach der Fanfareneröffnung begann der Tag mit einer fast einstündigen öffentlichen Probe für die Premiere nächste Woche, “Giovanna d’Arco” von Giuseppe Verdi. Es war für mich als Theaterlaie sehr informativ, mal hautnah mitzuerleben, wie so eine Probe abläuft. Der Regisseur Thomas Wünsch erklärte auch immer wieder dem Publikum, was jetzt gerade gemacht wurde und stellte alle Beteiligten mit ihrer Funktion vor. Das Gesehene war auf jeden Fall eine tolle Werbung für die Premiere am 1. Oktober.
Danach war erst mal wieder Abokauf fällig. Ich kann ja meine Theatersucht nur befriedigen, weil ich größtenteils auf sogenannte Wahlabo-Gutscheine zurückgreife. Das Prinzip ist einfach: man kauft 8 oder 10 Gutscheine in einer bestimmten Kategorie und kann diese einlösen, wann immer man will. Nur einige wenige Vorstellungen wie Premieren sind ausgenommen, aber es findet sich eigentlich immer eine Vorstellung, bei der man seinen Lieblingsplatz noch bekommt. Man kann auch mehrere Gutscheine auf einmal einlösen und sich so einen schönen, finanzierbaren Theaterabend mit Freunden machen. Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt.
Danach ging es zum Stöbern im Theaterflohmarkt und hier entdeckte ich ein wirklich tolles Teil:
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Genauer gesagt, sind es drei Teile. Sie waren Requisiten in der Oper, die am 28.05.2007 sozusagen meine Kick-Off-Veranstaltung wurde und mich mit dem Gärtnervirus infizierte. Wer mir sagt, worum es sich handelt und welche Oper ich meine, hat wie immer ein Bier gut. Wahlweise auch Wasser. Natürlich nur auf dem Gelände der Hausnummer 3 am Gärtnerplatz 😉 Linksweg wie immer ausgeschlossen.
Die nächste Station war die Technikshow. Leider unterschied sich diese nicht wesentlich von der letztjährigen, neu war lediglich die Moderation von Dr. Peters und seine dramatischen Auf- und Abtritte.
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Danach ging es direkt in das obere Foyer zum Café musikalisch. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um Rita Kapfhammer die Habanera singen zu hören. Einfach phänomenal, die Stimme und die Ausstrahlung dieser sehr sympathischen Sängerin. Danach sangen Daniel Fiolka und Robert Sellier von Amore bis Eros. Einige Kinder kuckten bei der “Biene Maja” (gibt es die heute überhaupt noch im Fernsehen?) von Robert Sellier zwar etwas verschreckt, aber mir hat sie sehr gut gefallen.
Weiter gings zur Maskenvorführung im Chorsaal, wo einer der vier Pagen aus “Death in Venice” seine falsche Nase und seine Mini-Hörnchen verpasst bekam. Die Maskenbildnerin beantwortete geduldig alle Fragen aus dem Publikum und beim anschließenden Abschminken wurde mir klar, warum die Protagonisten des Abends oft mit der gleichen U-Bahn wie ich fahren: es dauert nur einen Bruchteil des Auftragens.
Auf den nächsten Programmpunkt habe ich mich schon gefreut, seitdem ich ihn im Ablauf entdeckt habe: “Sing mit Sevenich”. Stefan Sevenich erklärte die die physischen Voraussetzungen des Singens, lies uns einige Übungen machen und beantwortete Fragen aus dem Publikum, unter anderem zu Kopf- und Bruststimme und gedeckten und offenen Vokalen. Die zweite Hälfte sangen dann wieder Zuschauer vor und Herr Sevenich gab Tipps zum Vortrag. Es ist wirklich unglaublich, wie er nicht nur bei fast jedem auch eine Verbesserung erreicht, sondern den Vortragenden auch die Nervosität nimmt und ihnen das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Was sie natürlich auch sind, ich würde ja keinen Ton rausbringen vor so vielen fremden Menschen.
Danach gab es noch ein paar Pommes und ein wenig La Triviata und dann hiess es schon bald “Vorhang auf 09/10”. Ich hatte das Glück, auf einem meiner Lieblingsplätze sitzen zu können. Allerdings hatte ich ein etwas seltsames Paar neben mir, die zwar anscheinend Stammgäste waren, aber das Ganze wohl mit dem heimischen Wohnzimmer verwechselten: da wurde der Creme-Fraiche-Becher und die Chipstüte ausgepackt und fleissig getunkt und geknuspert. Glücklicherweise verschwand alles wieder bis zum Vorstellungsbeginn, aber ihre Fettfinger haben sie natürlich trotzdem überall hingeschmiert. Leute gibts!
Eröffnet wurde die Vorschau auf die Spielzeit vom jtg mit einer sehr aussagekräftigen Interpretation von “I will follow him”, gefolgt von zwei Stücken aus “Giovanna d’Arco”, einem musikalisch sehr ansprechenden Stück. Milica Jovanovic machte Lust auf den “Zauberer von Oz” mit dem spätestens seit Judy Garland sehr bekannten Stück “Over the rainbow”. Danach gab es das schon bei der Langen Nacht der Musik gezeigte Bankduett des TTM, das “Lied des Hans Styx”, amüsant vorgetragen von Gunter Sonneson und einen kleinen Ausschnitt aus “Death in Venice” mit Sibylla Duffe und Robert Sellier. Anschließend erfolgte eine Bekanntgabe der Preise aus der Tombola durch den moderierenden Dr. Peters. Sehr attraktive Preise, muss ich sagen. Ich hatte ja die Lose der beiden Kinder mitgenommen und eines hat tatsächlich gewonnen. Es folgten Holger Ohlmann und Stefanie Kunschke mit einem Duett aus der Hochzeit, was mich daran erinnerte, dass ich noch Karten holen muss für die Termine 2010. Als nächstes stellte sich das neue Ensemblemitglied Cornel Frey mit dem Hexentanz vor, die Vorstellungen von Hänsel und Gretel werden sicherlich sehens- und hörenswert. Vor der Pause gab es noch die Kracher aus den Piraten mit Thérèse Wincent, Robert Sellier, Martin Hausberg und den Bassisten des Herrenchors.
Nach der Pause gab es mein absolutes Lieblingsstück aus dem Zar Saltan, das Finale des zweiten Aktes, in dem die weiße Stadt auftaucht. Im Anschluss besangen Marianne Larsen und Gergor Dalal aka Mrs. Lovett und Sweeney Todd ihre Freunde und Tilmann Unger machte Lust auf einen Besuch der “Gräfin Mariza”. Noch ein neues Ensemblemitglied gab es beim Duett Boccaccio und Fiametta von Ann Katrin Naidu und Katja Stuber zu bewundern. Witzigerweise ist mir hier erstmals, obwohl ich das Stück jetzt wirklich schon oft gesehen habe, die Bedeutung der Kostümierung von Fiametta klar geworden. Die nachfolgende Darbietung des TTM wurde vom Publikum mit sehr kräftigem Applaus bedacht, ebenso wie Adrian Xhema, der wie schon im letzten Jahr die wohl bekannteste Arie des Nemorino bravourös vortrug. Anschliessend konnte Rita Kapfhammer bei der Habanera erneut mehr als überzeugen und der Auftritt von Stefan Sevenich als Mamma Agatha war der absolute Höhepunkt des Abends. Etwas ruhiger, aber nicht minder schön, ging es dann beim Duett Stefanie Kunschke und Daniel Fiolka, “Bei Männern, welche Liebe fühlen”, zu. Zum Abschluss drehte das Orchester, das auch durchaus mal ohne Dirigent (im Laufe des Abends wechselten sich Henrik Nánási, David Stahl, Jörn Hinnerk Andresen und Liviu Petcu ab) auskommt, beim Can Can noch mal voll auf. Am Ende gab es viel Applaus für alle Beteiligten und mir bleibt nur zu wünschen, dass das Theater bei jeder Vorstellung so voll ist.
Im Anschluss gab es noch die Möglichkeit, bei von der Brauerei Weihenstephan gestifteteten Freibier über den Tag mit Beschäftigten des Theaters zu plaudern. Wie schon im letzten Jahr hat das Theater mit Riesenaufwand einen tollen Tag für sein Publikum organisiert und ich hoffe doch, dass es ganz vielen Zuschauern Lust gemacht hat, eine der regulären Vorstellungen zu besuchen.
Danke an alle Beteiligten vor und hinter den Kulissen, im Chorproberaum, im Orchesterprobesaal, im Malersaal und an den unzähligen anderen Orten, die dem Publikum offen standen.
TheaterverGnügen 2009
Samstag, 19. September 2009
12:00 Uhr
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Corinna Klimek am 5. August 2009 19:58 Zuerst einmal die harten Fakten. Statistikerin, die ich nun mal bin, habe ich versucht, mal alle Besuche im, sagen wir mal, Musiktheater im weitesten Sinne, aufzuzählen, getrennt nach Spielstätten:
Staatstheater am Gärtnerplatz | |
Liebe & Eifersucht | 13 |
Fra Diavolo | 2 |
La Traviata | 7 |
Hänsel & Gretel | 4 |
Der Mann im Mond | 1 |
Das Märchen vom Zaren Saltan | 9 |
Die Hochzeit des Figaro | 9 |
Carmen | 2 |
Die Schöne und das Biest | 3 |
Der Liebestrank | 5 |
I Masnadieri | 2 |
Death in Venice | 4 |
Madame Butterfly | 4 |
Arche Noah | 1 |
Boccaccio | 4 |
Die lustige Witwe | 1 |
Eine Nacht in Venedig | 1 |
Die Piraten von Penzance | 6 |
Sweeney Todd | 8 |
Footloose | 4 |
My fair Lady | 4 |
Der kleine Prinz | 1 |
Konzerte | 5 |
Foyerveranstaltung | 6 |
Theatervergnügen | 1 |
Shockheaded Peter | 1 |
Orchesterprobe Traviata III. Akt | 5 |
Auftakt | 3 |
La Triviata | 1 |
stg | 1 |
Literaturspaziergang | 1 |
Davon waren 8 Vorstellungen gleichzeitig Premieren, 3 Vorstellungen waren Gastspiele (Boccaccio in Köln und Liebe & Eifersucht in Bayreuth). Das macht insgesamt 118 119 verschiedene Veranstaltungen, wobei das nicht der Anzahl an Tagen entspricht, da ich auch oft zwei Veranstaltungen an einem Tag hatte.
Bayerische Staatsoper | |
La bohéme | 1 |
La Traviata | 1 |
Nabucco | 1 |
Die unmögliche Enzyklopädie | 6 |
Sonstiges | |
Hänsel & Gretel, Royal Opera House London | 1 |
Konzert Provinz | 1 |
Der Barbier von Sevilla, Staatsoper Berlin | 1 |
Rigoletto, Deutsche Oper Berlin | 1 |
Der Zigeunerbaron, Musikalische Komödie Leipzig | 1 |
Liederabend | 1 |
Über die nackten Zahlen hinaus, was war noch?
Ich habe mich verändert, meine Schwerpunkte haben sich verändert. Ich habe angefangen, mich mit dem, was ich da auf der Bühne sehe, wirklich auseinanderzusetzen, musikalisch und szenisch. Dabei habe ich wahnsinnig viel gelernt. Kein Wunder, ich bin ja schließlich blutige Anfängerin.
Ich habe sehr viele sehr nette Menschen kennengelernt, in- und außerhalb des Theaters. Wenn man alleine unterwegs und ein ganz kleines bisschen offen ist, kommt man sehr leicht ins Gespräch mit anderen Allein-Unterwegs-Seiern. Und man hat ja schließlich eine gemeinsame Leidenschaft. Eigentlich eine ideale Partnerbörse, so ein Theaterbesuch 🙂
Ich habe geweint und gelacht, verständnisvoll genickt und ratlos in die Runde geschaut. Ich habe tolle Gespräche geführt mit Menschen, die ich ohne diese Leidenschaft nie getroffen hätte.
Auch wenn der Schluß etwas unglücklich war, ich habe diese Spielzeit genossen.
Und in meinem Umschlag schlummern schon wieder Karten für mehr als 40 Vorstellungen. Und das ist nur bis 31.12.09 😀
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Corinna Klimek am 30. Juli 2009 00:50 Das war ja heute gestern die vierte Lady diese Spielzeit für mich und obwohl alle anderen auch fantastisch waren, war diese die Beste. Es kam mir so vor, als ob alle wirklich alles aus sich herausgeholt haben, um Marianne Larsen eine schöne letzte Vorstellung zu ermöglichen.
Denn schon auf der Homepage des Theaters war angekündigt, dass sie heute die Eliza zum letzten Mal singen wird. Ich finde sie nach wie vor in dieser Rolle sehr überzeugend, berührend, komisch. Die Nachfolgerin wird sich anstrengen müssen, denn gerade heute hat sie die Messlatte sehr hoch gelegt. Das Publikum feierte sie auch dementsprechend und vom Theater gabs auch noch einen schönen Blumenstrauß.
Christian Hübner, der das Ensemble verlässt, verabschiedete sich mit dieser Vorstellung vom Münchner Publikum. Ich finde das sehr schade, insbesondere seinen Antonio habe ich immer sehr geschätzt. Aber auch in seinen anderen Rollen, sei es ein Matteo, Moser, ein Geldverleiher, Grenvil, Checco, Kromow, Sergeant der Polizei oder eben 3. Cockney konnte er durch Stimme und Darstellung überzeugen. Ich wünsche ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute, vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit für ein Wiedersehen und -hören.
Ansonsten nur Höchstleistungen, wohin man blickte – und zu Schauen gibt eshier ja wirklich genug. Stefan Sevenich bekam heute sogar Applaus, obwohl er in der Szene weder gesungen noch getanzt hat, rein für seine darstellerische Leistung. Schön, dass das auch mal gewürdigt wurde, seine Tanz- und Sangeskünste bekommen ja eh immer sehr viel Beifall, zu Recht, sie tragen ja auch zu einem erheblichen Teil zum Erfolg des Abends bei.
Aber auch das restliche Ensemble braucht sich nicht zu verstecken und des halb erlaube ich mir mal ausnahmsweise, die Besetzungsliste zu posten:
Eliza Doolittle: Marianne Larsen
Henry Higgins: Dirk Lohr
Oberst Pickering: Gunter Sonneson
Mrs. Eynsford-Hill: Rotraut Arnold
Freddy Eynsford-Hill: Thomas Peters
1. Cockney: Mario Podrečnik
2. Cockney: Franz Garlik
3. Cockney: Christian Hübner
4. Cockney: Werner Stückmann
Alfred P. Doolittle: Stefan Sevenich
Kneipenwirt: Fritz Graas
Harry: Martin Hausberg
Jamie: Thomas Schimon
Mrs. Pearce: Christel Peschke
Mrs. Hopkins: Rotraut Arnold
Butler: Markus Heissig
1. Stubenmädchen: Isabella Pregartner
2. Stubenmädchen: Barbara Wozniak
3. Stubenmädchen: Christa Schneider
Mrs. Higgins: Susanne Heyng
Karpathy: Dieter Kettenbach
Lord Boxington: Hans-Otto Weinand
Lady Boxington: Astrid Weimann
Majordomus: Christian Ammermüller
Königin von Transsylvanien: Fiona Copley
Prinz von Transsylvanien: N. N.
Mrs. Higgins’ Zofe: Ulrike Aberle
Stiefmutter: Hedi Klauser
Ohne den Chor und seine Spielfreude wäre das Stück natürlich nur halb so schön und auch das Orchester unter Henning Kussel trug seinen Teil zu einem fantastischen Abend bei.
Danke an alle Beteiligten, auch diejenigen, die die technische Seite betreuen oder immer das Sofa nach vorne schleppen. Der große Erfolg dieses Stückes beruht meiner Meinung nach -neben den bekannten Melodien- auch auf dem hervoragendem Zusammenspiel aller. Chapeau!
My Fair Lady
Mittwoch, 29. Juli 2009
19:30 – 22:40 Uhr
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Corinna Klimek am 12. Juli 2009 23:23 Heute wehte mal wieder der heiße Atem der Piraten durchs Gärtner und auf dem Dach 🙂
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Langsam gehen mir ja die Superlative aus und eigentlich könnte ich ja auf diesen, diesen, diesen und diesen Eintrag verweisen. Die Besetzung war die der Premiere mit Márta Kosztolányi als Edith.
Aber es ist doch immer wieder anders und diesmal war es die Perspektive: erstmals aus der ersten Reihe, ganz nah dran mit allem im Blickfeld. Da fallen mir doch immer wieder neue Details auf und ich bin wie immer schlichtweg hin und weg 🙂
Das ist genau meine Art von Humor und ich muss es mir unbedingt am Mittwoch nochmals anschauen, bevor es 10 Wochen auf Entzug geht.
Am Ende stecke ich wie immer im Dilemma: mein Verstand sagt mir, Klatschen ist unhöflich, während der Chor singt und das Orchester spielt. Und dann möchte ich doch glatt auch noch…im Takt…Hilfe Musikantenstadl, was kommt als nächstes, Schunkeln? Mein Herz sagt mir, Applaus, Applaus, Applaus!
Was tun?
Besonders lustig fand ich übrigens meinen Nachbarn, der sich ziemlich echauffiert hat über das im-Takt-Geklatsche, selbst aber bereits heftig zu klatschen begann, bevor das Orchester den letzten viertletzten Takt gespielt hat. Was ist nun schlimmer?
Danke an alle Beteiligten für einen sehr amüsanten Abend!
Die Piraten von Penzance
Sonntag, 12. Juli 2009
19:00 – 21:20 Uhr
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Corinna Klimek am 9. Juli 2009 23:38 Am 09.01.1989 sah ich die Beiden zum ersten und dann im Laufe der nächsten drei Jahre noch 40 mal. Kirchheim/Teck und Frauenfeld in der Schweiz waren die am weitesten entfernten Orte, aber auch Augsburg, Landsberg, Donauwörth und Rain/Lech standen regelmäßig auf dem Programm. Insofern wurden hier schon die Grundlagen für meine heutige “Verrücktheit”, für Aufführungen und Konzerte auch mal in die bayerische Provinz oder nach Köln zu fahren, gelegt. Insgesamt dürfte ich Mark’n’Simon gut über 50 mal gesehen haben und sie sind immer wieder ein Erlebnis. Da müssen sich meine Lieblingsstücke im Theater meines Vertrauens noch ein bisschen ranhalten.
Zwei tolle Stimmen, gepaart mit einem Humor, dessen Feinheiten man am Besten versteht, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Aber auch für nur Deutschsprachige gibt es genug zu Lachen, Mitklatschen und Mitsingen. Und auch nach 20 Jahren liebe ich ihre Bühnenshow. Die beiden machen nicht nur intelligenten Quatsch, sondern haben auch noch sehr harmonische Stimmen und großes musikalisches Talent. Wenn Simon “Wonderful World” singt, ist die Gänsehaut vorprogrammiert und der heutige Schlusssong “Mad world” war einfach genial.
Danke für einen tollen Abend der anderen Art!
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Corinna Klimek am 29. Juni 2009 00:41 London stimmt ja eigentlich nur bedingt, schliesslich verbringen wir nur die letzten drei Stunden des Tages hier.
Begonnen haben wir in Havant, von dort aus (und eine sehr schwere Shakespeare-Biografie von Peter Ackroyd später) nach Portsmouth. Das sehr gute Museum der Mary Rose ist immer einen Besuch wert. Ich bin schon sehr gespannt, wenn in 2011 das neue Museum eröffnet wird, das wird einzigartig.
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Tolle personalisierte Schnitzerei an einem Stab, der zum Halten der Lunte verwendet wurde.
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Löwenköpfe auf einer kleinen Kanone
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Henry-Inschrift auf einer Kanone
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Nein, das ist nicht, wonach es zuerst ausssieht 😉 das sind Griffe von sogenannten Kidney-Daggern.
Danach ging es in die Ships Hall. Hier wird der geborgene Rumpf für die Ausstellung im neuen Museum präpariert. Der Anblick ist gleichzeitig gespentisch und erhaben.
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Inzwischen versammelte sich die Parade, die von den Historic Dockyards nach Southsea bewegen sollte. Der dicke Heinrich schaut ein wenig grimmig, wahrscheinlich, weil in Portsmouth eher die Mary Rose und nicht sein 518. Geburtstag im Vordergrund stand.
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Der weg der Parade führte am “Domus Dei”, dem Haus Gottes vorbei. irgendwie ist das schon ein besonderes Gefühl, am Schauplatz eines geliebten Romanes zu stehen.
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Zum Abschluss gab es noch einen Blick auf den heute sehr ruhigen Solent, bevor es nach London zurückging.
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Corinna Klimek am 26. Juni 2009 04:49 Was könnte es für eine bessere Einstimmung auf den London-Aufenthalt geben als eine Operette, die in Großbritannien spielt und den köstlichen britischen Humor ins Deutsche übersetzt? Insofern waren die Piraten ja gestern Abend schon fast ein Muß, obwohl sie natürlich meine Nachtruhe arg verkürzt haben.
Dazu kommt noch die wirklich excellente Besetzung: Thérèse Wincent, der die Koloraturen der Mabel von den Lippen perlen, Robert Sellier ein Frederic, wie er im Buche steht, Holger Ohlmann als Piratenkönig mit deutlich adeligem Hintergrund, Rita Kapfhammer wie immer eine tolle Ruth und Gunther Sonneson ein mitreißender Generalmajor. Auch die restlichen Solisten, der Chor und das Orchester sind veritable Gilbert & Sullivan-Interpreten. Es macht einfach Spaß zuzuhören und zuzusehen. Das ziemlich vollbesetzte Haus jubelte dann auch entsprechend.
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Corinna Klimek am 10. Juni 2009 20:06 Broschiert: 683 Seiten
Verlag: Heyne (4. Mai 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453523407
ISBN-13: 978-3453523401
Größe: 20,6 x 13,6 x 4,8 cm
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Kurzbeschreibung (Rückseitentext)
Um einen alten Fluch abzuwenden, der das phantastische Reich Argad zu zerstören droht, reist Grazia, eine Berliner Gelehrtentochter aus dem Jahr 1895, gemeinsam mit dem Krieger Anschar in das verfeindete Temenon. Im Auftrag des Königs sollen sie Frieden schließen. Doch hier ist nichts wie erwartet, und als Grazia zurück nach Berlin flüchtet, bleibt Anschar keine Wahl: Er muss ihr in die fremde Welt folgen. Im Berlin der Kaiserzeit geraten der stolze Krieger und seine temperamentvolle Gefährtin in das Abenteuer ihres Lebens…
Über die Autorin
Link zur Homepage
Meine Meinung:
Der Beginn des zweiten Romans um Grazia und Anschar schließt nahtlos an den ersten an, obwohl einige Monate vergangen sind. Der erste Teil spielt noch in Argad und die beiden haben auch hier schon einiges an Abenteuern zu bestehen. Hier wird deutlich, wie stimmig bis ins kleinste Detail Sabine sich diese Welt ausgedacht hat. Da gibt es passende Legenden und Sagen, da entdecken wir mit Grazias Augen archäologische Fundstücke und nehmen hautnah an der Geburt eines Sturhorn-Füllens teil. Alles trägt dazu bei, die Welt von Argad plastisch erstehen zu lassen, da gibt es keine blinden Flecken, sondern nur farbige Bilder vor dem geistigen Auge und zwischen den Zähnen knirschende Sandkörnchen.
Genauso verhält es sich mit dem zweiten Teil, der in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts spielt, nur dass es hier eine Vorlage gab. Diese ist auf so lebendige Weise dargestellt, dass ich mich direkt hineinversetzt fühlte. Sehr schön sind die Szenen aus Anschars Sicht, ich konnte sehr gut mitempfinden, wie er sich in dieser fremden Welt fühlte.
Dabei ist die ganze Handlung so spannend erzählt, so abwechslungsreich geschildert, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Mit dieser einzigartigen Verknüpfung von realem Berlin und erdachtem Argad ist Sabine ein ganz großer Wurf gelungen.
Mein Fazit:
Auch der zweite Band hält das hohe Niveau des Vorgängers. Ich kann beide wirklich nur jedem wärmstens empfehlen.
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Corinna Klimek am 9. Juni 2009 12:44 Broschiert: 860 Seiten
Verlag:Random House Uk Ltd (7. Juli 1994)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 009938261X
ISBN-13: 978-0099382614
[openbook booknumber=”9780099382614″ displayoptions=”1″ hidelibrary=”true”]
Kurzbeschreibung (von amazon)
Memory, Sorrow and Thorn: The three swords which seem inextricably linked to the fate of both Simon, the ex-kitchen boy and now Knight, and the land of Osten Ard itself. As their enigma unfolds, new horrors of war and dark sorcery draw the land and its people to an unimaginably powerful climax, in this final volume of Tad Williams’ landmark series.
Über den Autor
Link zur Homepage
Meine Meinung:
Spannend und bilderreich endet das Epos der drei Schwerter. Tad Williams ist es gelungen, auf über 2500 Seiten den Leser zu fesseln, in diesem letzten Teil sogar noch mehr als in den vorherigen. Unglaublich wie viele unterschiedliche Stränge hier zu einem Gesamtbild verwebt wurde, wobei jeder einzelne Strang wiederum aus vielen einzelnen kleinen Fädchen besteht. Am Schluss entsteht ein unglaublich farbenprächtiges Panoramabild, d ich noch viele Stunden studieren könnte. Der Schluss hält noch eine große Überraschung bereit, die das absolute Tüpfelchen auf dem i ist. Einfach wunderbar!
Mein Fazit:
Tad Williams ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, seine weiteren Bücher werden sicher nicht 15 Jahre ungelesen in meinem Bücherschrank stehen!
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Corinna Klimek am 6. Juni 2009 23:50 Ach, war das schön! Gesehen habe ich zwar nicht viel, weil ich ganz extrem links sass und sich einfach ganz viel links von der Mitte abspielt. Aber das, was ich gesehen habe, war dafür umso intensiver, weil näher.
Bei zwei Szenen musste ich heute die Tränen unterdrücken: einmal wie Elaine Ortiz Arandes als Miltrissa auf dem Fass steht, diese Melodie, die mit dem Cello beginnt und von der Violine aufgenommen wird, ist einfach so ergreifend! Und dann natürlich die Arie des Zaren Saltan, gesungen von Gary Martin.
Stark natürlich auch wieder die Szenen, in denen die weiße Stadt auftaucht und in denen die sieben Helden besungen werden. Eigentlich gibt es fast nichts, was mir an dieser Oper in dieser Inszenierung nicht gefällt. Treue Leser wissen, nur die Hummel regt mich jedesmal wieder auf.
Danke an alle Beteiligten für einen tief bewegenden Abend!
Das Märchen vom Zaren Saltan
Samstag, 06. Juni 2009
19.30 – 22.00 Uhr
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