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Lesestoff Belletristik 2009/25 – Andrea Camilleri: Das Medaillon

Gebundene Ausgabe: 72 Seiten
Verlag: Kindler (22. September 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463405040
ISBN-13: 978-3463405049
Größe: 18,4 x 14,2 x 1 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Vor dem Hintergrund des Meeres von Cefalù wirkt das abgeschiedene sizilianische Dörfchen Belcolle wie ein malerischer Ort auf einer Postkarte. Doch der Schein trügt. Die Belcolleser sind typische Bergbewohner misstrauisch und wortkarg. Vor fünf Jahren ist Polizeimeister Antonio Brancato hierher gezogen und Chef der Polizeistation geworden. Nach und nach hat er das Vertrauen der Einwohner gewonnen. Vielleicht sogar mehr, als ihm recht ist, denn mittlerweile wenden sich alle mit ihren Problemen an den freundlichen Polizisten. Nicht zuletzt der untröstliche Ciccino, dem der plötzliche Tod seiner Frau Marta den Verstand zu rauben scheint. Ihn quält ein furchtbarer Verdacht. Unverhofft wird der alte Mann zu einer Gefahr für die Dorfbewohner und sich selbst …

Über den Autor

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Meine Meinung:

Ein Kleinod ist dieses Buch: eine Geschichte mit Atmosphäre und Herzenswärme und dazu wunderschöne Illustrationen von Roberto Innocenti. Die Bilder kann man lange betrachten und entdeckt doch immer wieder neues. Leider viel zu kurz, aber trotzdem sehr gut aufgebaut, spannend und stimmig bis ins Detail. Ein echter Camilleri eben!

Mein Fazit:

Macht Lust auf mehr!

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Nachtgedanken, auf den Spuren Thomas Manns

Begleitend zur Premiere von “Death in Venice” bietet das Staatstheater am Gärtnerplatz einen Literaturspaziergang zu den Schauplätzen der Novelle sowie markanten Punkten in Manns Leben an. Dr. Dirk Heißerer führte uns vom Dianabrunnen über die Mauerkircher Straße 13 zur Poschinger Straße und über die Pienzenauer Straße zurück zur Haltestelle Mauerkircher Straße. Dabei erzählte er höchst interessant Anekdoten aus Manns Leben, Deutungsmöglichkeiten zu Tod in Venedig und zwei absolut neue Erkenntnisse, die er an diesem Tag das erste Mal öffentlich machte. Wer es wissen will, muss einen Spaziergang mitmachen 😉

Danach ging es weiter in die Seestraße, wo ein Hermes zu sehen ist, der Vorbild für die Schlusssequenz war. Den Abschluss bildete der Nordfriedhof, auch hier wieder alles höchst interessant.

Mir hat dieser Spaziergang richtig Lust gemacht, mich noch mehr mit der Novelle zu beschäftigen. Vielleicht les ich sie ja direkt mal *ggg* Beim nächsten Besuch der Vorstellung wird jedenfalls meine Wahrnehmung schon wieder anders sein als bei der Premiere.

Danke an Herrn Heißerer für die sehr interessanten 2 Stunden plus x und an das Staatstheater fürs Organisieren. Wie schon bei der Sweeney Lounge finde ich es bereichernd, wenn neue Wege abseits der Einführungen und Vorstellungen beschritten werden.

Literaturspaziergang DEATH IN VENICE

Erweiterte Stückeinführung zur Britten-Oper
Sonntag, 21. Juni 2009
15:00 – 17:00 Uhr

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Oper, überraschend, Nachtrag

Manchmal sollte ich vielleicht schon noch mal gründlich nachdenken, bevor ich einen Beitrag absende.

Jedenfalls ist mir heute morgen ein kompletter Bereich völlig durch die Lappen gegangen, der mir sehr, sehr gut gefallen hat: das Ballett. Und das mir als eingefleischtem Tanz-Muffel! Der klassische Tanz ist wunderbar, natürlich und so zwingend passend. Vielleicht sollte ich mich doch mal an ein Stück wagen.

Mittlerweile sind die ersten Kritiken online. Sehr gut, auch die gedruckte in der tz, wie es nach diesem Abend nicht anders zu erwarten war.

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Oper, überraschend

Ich gestehe, so schlecht vorbereitet wie gestern war ich noch nie. Ich war zwar bei der Einführung, aber ich konnte mich im Vorfeld weder dazu durchringen, die CD ganz anzuhören, den Film zu sehen noch die Novelle zu lesen. Es hat mich einfach nicht gepackt.

Und dam kam die gestrige Premiere von “Death in Venice”. Vom Beginn, wenn es sekundenlang stockfinster ist, bis der letzte Ton verklungen ist und mich wieder die gleiche Schwärze umfing, hielt ich den Atem an. Und mit mir das ganze Theater.

Der Vorhang öffnet sich und man blickt auf die Zelle Aschenbachs, ein Stuhl, eine Lampe, grün bespannte Wände. Meine erste Assoziation war ein Fahrstuhl, im Verlauf des Stückes wurde sie auch mal dazu. Später fahren dann die Wände hoch und man sieht die Zelle vergrößert als Nordfriedhof, als Hotellobby, als Piazza. Das Bühnenbild verändert sich nur durch Hinzufügen einzelner Bestandteile wie Stühle oder Türen und später durch die Öffnung nach hinten und auf den Seiten. Aber genau wie die Solisten, die mehrere Rollen verkörpern, spielt das Bühnenbild mehrere Rollen in geringer Abwandlung und das sehr eindringlich und glaubhaft. Genial fand ich den Einfall, Koffer die Grabsteine symbolisieren zu lassen, die letzte Reise der Toten. Und jetzt erschließt sich mir auch das Aubergine aus der Einführung. Es erinnert mich irgendwie an eine Video-Installation in der Tate Modern, bei der ein Teller Obst im Zeitraffer vergammelte. Die Kostüme sind durchweg passend und bestimmen im Grunde genommen als Einziges die Zeit, in der die Handlung spielt, wohl etwas später als die Entstehungszeit.

Dieses Stück lebt davon, live gespielt zu werden. Was da aus dem Orchestergraben tönt, ist eine Höchstleistung und David Stahl zaubert sie hervor. Auch der Chor ist mal wieder unglaublich gut, ich habe so ziemlich jedes Wort verstanden, es wurde überhaupt sehr textverständlich gesungen. Die Solisten und Chor-Solisten waren großartig, allen voran Hans-Jürgen Schöpflin, der die Wahnsinns-Rolle des Gustav von Aschenbach bis ins letzte Detail präzise singt und lebt.

Bereits zur Pause Bravo-Rufe, am Ende dann sehr, sehr langer Applaus, zumindest im dritten Rang Standing Ovation (und hier waren sie endlich mal mehr als berechtigt), diese Inszenierung hat das Publikum überzeugt. Und der Staatsintendant Herr Dr. Peters hat recht, wenn er empfiehlt, das Stück mehrmals aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, denn es gibt noch sehr viel zu entdecken.

Und wieder einmal kann ich mich nur bedanken. Dafür, dass mir ein bisher unbekanntes und eigentlich ungeliebtes Stück erschlossen wurde, für die viele Arbeit, die dahinter steht, um uns Zuschauern einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Denn das war er.

Bravo!

Death in Venice (Tod in Venedig)

Dienstag, 23. Juni 2009
19:30 – 22:00 Uhr

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Lesestoff Belletristik 2009/24 – Birgit Fiolka: Amazonentochter

Broschiert: 704 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 2., Aufl. (15. April 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404158571
ISBN-13: 978-3404158577
Größe: 18,4 x 12,4 x 4,2 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Kleinasien im 13. Jahrhundert v. Chr. – ein Handelstrupp wird von einer Horde wilder, kriegerischer Frauen überfallen: Amazonen. Die kleine Selina überlebt den Überfall. Sie wächst als Tochter der Königin des Stammes auf und lernt zu jagen, zu kämpfen und ihre Freiheit zu verteidigen. Als sie mit sechzehn ihre erste Reise unternimmt, wird sie vom Prinzen des großen Königreichs Hatti entführt und nach Hattusa verschleppt. Bisher gab es in ihrer Welt nur zwei Arten von Männern: Sklaven und Knechte. Nun wandelt sich ihr Weltbild, als ihr in Hattusa der ägyptische Gesandte Pairy begegnet …

Über die Autorin

Link zur Homepage

Meine Meinung:

Es gibt eine Handvoll Büchereulen, die einen sehr ähnlichen Geschmack haben wie ich und auf deren Empfehlungen ich mich verlassen kann. Wenn mir ein und dasselbe Buch von mehreren aus diesem Kreis ans Herz gelegt wird, ist das ja schon fast ein Must-Read.

So war es auch mit der Amazonentochter. Einmal zur Hand genommen, konnte ich kaum das Lesen unterbrechen. Ich musste mich zwingen, auch den Anforderungen des Alltags nachzukommen und erstmals seit sehr langer Zeit habe ich im Gehen gelesen, auf einer ungefährlichen Strecke zwischen zwei Rolltreppen, aber immerhin.

Schon gleich am Beginn entfaltet die Geschichte eine große Sogwirkung. Das liegt einerseits an dem interessanten Thema und andererseits an der Fähigkeit der Autorin, uns Leser ganz tief in das Innere ihrer Protagonisten schauen zu lassen. Dadurch liebte und litt ich mit, war ganz nah dran. Die Figuren sind immer authentisch und facettenreich, ihr Handeln schlüssig und nachvollziehbar, die Erzählung emotional und berührend.

Eingebettet ist die Geschichte Selinas und ihres Volkes in die Entwicklungen in Kleinasien in dieser Zeit. Wir sind dabei, als die Bedeutung und Verarbeitung von Eisenerz entdeckt wird, wir begleiten König Priamos in das feindliche Heerlager, um seinen getöteten Sohn Hektor heimzuholen, wir erleben den Pharao Ramses in seinen schwachen Momenten. Und das alles mit dem Gefühl “so könnte es gewesen sein”. Ich hatte nie den Eindruck, Fantasy zu lesen, sondern immer ein solide überliefertes Fundament, auf der die Autorin ihre Phantasie spielen lies. Das Ausgefallene an diesem Roman ist die Perspektive, die Grundlage ist immer die Sicht der Amazonen, und auf dieser Basis machen alle Handlungen aller Personen einen Sinn.

Mein besonderer Dank geht an die Autorin, die die Leserunde bei der Büchereule begleitet hat und diese zum absoluten Highlight durch jede Menge Hintergrundinformationen und geduldige Beantwortung aller Fragen hat werden lassen.

Mein Fazit:
Die Empfehlungen gebe ich gerne weiter und ich freue mich schon auf die Leserunde zum zweiten Teil.

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To-Do-Liste für die Taiwanreise – Update 15.06.2009

  • Flug buchen und Flugdaten an das taiwanesische Kulturbüro weiterleiten wegen der Abholung am Flughafen erledigt
  • Medizinisches abklären – Impfungen?
  • Gastgeschenke besorgen
  • Reisepass auf Gültigkeit überprüfen noch bis 9/2012 gültig
  • Nachfragen wegen einer SIM-Karte für das taiwanesische Netz für das Netbook
  • Ein Lied und einen Tanz aussuchen, die Deutschland/Bayern repräsentieren und diese einstudieren (das ist der schlimmste Part!). Suggestions anyone?
  • Visitenkarten drucken
  • Einen kurzen Abriss über Deutschland/Bayern und seine die Jugend-/Popkultur verfassen
  • NT$ besorgen
  • weiteren Kameraakku und SD-Karten besorgen erledigt
  • Bildbearbeitungsprogramm für das Netbook suchen und installieren (Linux! Eee PC! Horror!)
  • SUB nach Romanen, die in Taiwan spielen, durchforsten
  • Material über Taiwan durchsehen
  • Opernbesuch am einzigen freien Abend?
  • Freuen! Freuen! Freuen!

War einer von Euch schon mal in Taiwan und hat Tipps für die Dos and Dont’ts? Oder was man unbedingt gesehen haben sollte? Ich habe aber ingesamt nur einen Nachmittag und Abend in Taipei frei, ansonsten ist volles Programm.

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Operette, beliebt

Heute Gestern gab es mal wieder die Piraten. Das Kaufdatum steht ja immer auf der Karte und diese hatten wir am 23.09.08 gekauft. Irgendwie kommtes mir so vor, als wäre der Beginn der Spielzeit schon ewig her. Vieles und doch nichts hat sich seitdem verändert.

Besonders gefallen hat mir das Orchester unter Anthony Bramall. Dirk Lohr hat als Generalmajor jetzt den Bogen raus und auch Tilmann Unger war richtig gut. Stefan Sevenich glänzte als Piratenkönig mimisch und sängerisch, nur das tänzerische Talent von ihm kommt bei dieser Rolle etwas zu kurz. Das darf dafür der Männerchor als Polizisten zeigen, wie immer sehr lustig. Am Ende tosender Applaus für alle Beteiligten.

Danke für einen tollen Abend!

Die Piraten von Penzance
Sonntag, 14. Juni 2009
19.00 – 21.20 Uhr

Im Anschluß daran zum dritten Mal an diesem Tag in der Box gewesen, mittlerweile weiß man dort, dass ich den Spritz immer ohne Spritz, aber dafür mit Zitronenscheibe nehme – auf gut Deutsch also einen Veneziano. Das Vitello Piomontese war wieder fabelhaft und auch das Osso buco im der Weißwein-Zitronensauce lies uns vor Entzücken seufzen.

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Oper, eingeführt

Heute vormittag war die Einführung für die letzte Premiere dieser Spielzeit, wenn man vom Schulprojekt “Arche Noah” mal absieht. Ich war ja etwas skeptisch, mit der Aufnahme, die ich mir zur Vorbereitung gekauft hatte, kann ich nicht wirklich etwas anfangen.

Aber es ist halt doch was ganz anderes, wenn die Stücke live präsentiert werden. Die Dramaturgin Sonja Westerbeck führte in das Werk ein und Chefdirigent David Stahl ergänzte seine Sicht auf die Oper. Danach präsentierte Hans Jürgen Schöpflin, der den Schriftsteller Aschenbach singen wird, den inneren Monolog während der Überfahrt mit der Gondel und das hat mir schon sehr gut gefallen, genauso wie die Szene beim Friseur mit Gary Martin und die Szene im Reisebüro mit Holger Ohlmann. Das Englisch der letzten beiden ist akzentfrei und sehr gut verständlich, aber das ist ja auch nicht weiter verwunderlich. Ich bin gespannt, wie der Gesamteindruck ist, ich hoffe doch sehr, dass ich nicht auf die Übertitel angewiesen bin.

Ebenfalls interessante Beiträge kamen von Immo Karaman, Fabian Posca und besonders Kaspar Zwimpfer, wobei sich mir doch nicht ganz erschlossen hat, warum Venedig auberginefarben ist. Aber das lerne ich bestimmt noch.

Zum Schluss gab es noch einige musikalische Motive, erläutert von David Stahl, dargeboten von dem wie immer excellenten Andreas Puhani. Es gab auch Bilder des Bühnenbilds und der Kostümentwürfe zu sehen, so dass ich mir einen sehr guten ersten Eindruck verschaffen konnte. Insgesamt eine hochinteressante Veranstaltung, die trotz des schönen Wetters sehr gut besucht war. Ich bin schon sehr gespannt auf die Premiere.

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Theater, auswärts

Auch das Theater meines Vertrauens war gestern auf dem Stadtgeburtstag präsent und zwar mit seinen Nachwuchskünstlern. Zuerst sang der Kinderchor schon fast die halbe Stunde, die im Programm stand, so dass ich schon befürchtete, das jtg gar nicht mehr zu hören. Das war aber grundlos, denn offensichtlich durfte ein bisschen überzogen werden. Anfangs kämpfte man mit der Technik und mit dem Wind, aber der Drive kam trotzdem gut rüber. Eine gute Erinnerung und ein schöner Appetithappen für die leider letzte Vorstellung am 9. Juli.

Ich habe ein paar Bilder geschossen, bei Bedarf einfach Mail an mich 😉

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Musical, nachdenklich

Standing Ovations und ein wahrer Blumenregen am Ende, normalerweise bin ich ja eher kritisch eingestellt, aber heute hat es wirklich gepasst. Ich weiß gar nicht, warum es mir beim ersten Mal nicht wirklich gefallen hat. Heute konnte ich mich jedenfalls dem Zauber nicht entziehen und habe mich gut amüsiert. Daneben schwingt aber immer auch so ein trauriger Unterton mit, der bei mir erst auf dem Nachhauseweg richtig zugeschlagen hat.

Ich bin, was ich bin

Wenn ich das beherzige, dann werde ich auch nicht mehr so verletzlich sein, noch dazu ohne jeglichen Grund.

La Cage aux Folles

Freitag, 12. Juni 2009
19.30 – 22.30 Uhr

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