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Oper, räuberisch

In einem Atemzug mit dem Räuber Hotzenplotz, den Panzerknackern, Bonnie und Clyde, Al Capone, Zorro, Robin Hood, den Daltons und dem Räuber Kneissl soll Fra Diavolo genannt werden, das suggeriert zumindest das Eingangsbild. Das sind zumindest schon mal recht verschiedene Räubertypen.

Das Bühnenbild nimmt deutliche Anleihen bei Magritte. Zerline trägt ein Kleid, dem nur noch das rote Halstuch zur Marianne fehlt, Giacomo und Beppo scheinen in einem früheren Leben Piraten in der Karibik gewesen zu sein und Mylord und Lady fallen vor allem durch ihre Bekleidung auf. Die Rolle des Lord finde ich ein bisschen platt, aber ansonsten dürfen alle ihr Können von der komischen Seite zeigen. Mylord scheint aber eine Amerikanerin geheiratet zu haben, der Akzent der Lady deutet darauf hin.

Die Musik hat Ohrwurmqualität, die Solisten, allen voran Christina Gerstberger als Zerline und Peter Sonn als Lorenzo, und das Orchester bereiten einen vergnüglichen Abend. Witzige Anspielungen, z.B. auf den Time Warp der Rocky Horror Picture Show, runden das Ganze ab. Leider entkommt der Bandit schon wieder, dabei hatten wir uns so angestrengt, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.

Bleibt am Ende eines netten Abends nur eine Frage offen: wer war der junge Mann auf dem zweiten Bild rechts in der obersten Reihe der Räuber-Ahnengalerie? Vielleicht finde ich es das nächste Mal raus.

Fra Diavolo

oder Das Gasthaus in Terracina
Opéra-comique in drei Akten von Daniel Francois Esprit Auber
Dichtung von Eugène Scribe
Deutsche Fassung von Ulrich Peters

Samstag, 24. Mai 2008
19.00 Uhr

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Konzert, sinfonisch

Schön, das Orchester auch mal anders als nur aus der Vogelperspektive zu sehen. Dabei fällt mir auf, dass sich bei den Männern schon mal ein Bauchansatz unter der Weste verbirgt, während die Frauen allesamt sehr schlank sind. Dicke Frauen singen vermutlich nur.

Gespielt wurde

Igor Strawinsky, Pulcinella-Suite (1920)
Kurt Weill, Kleine Dreigroschenmusik – Suite aus der Dreigroschenoper (1928)
Benjamin Britten, Serenade für Tenor, Horn und Streicher op. 31 (1943)
Dimitri Schostakowitsch, 9. Sinfonie Es-Dur op. 70 (1945)

Die Zusammenstellung war gut gewählt, sowohl als Darstellung des musikalischen Könnens des Orchesters als auch als Ausblick auf die kommende Spielzeit. Ein schöner Abend, an dessen Ende zu Recht langer Applaus stand.

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Lesestoff 2008 – 26

Das Blut der Könige – Peter Berling

Gebundene Ausgabe: 1056 Seiten

Verlag: Lübbe; (1993)

ISBN-10: 3785706847

ISBN-13: 978-3785706848

Größe: 22,2 x 14,7 x 4,5 cm

Kurzbeschreibung (von Amazon)
Im Jahre 1249 führt der französische König Ludwig ein gewaltiges Kreuzfahrerheer nach Ägypten. Da trifft er auf zwei Kinder, Roc und Yezabel aus dem sagenumwobenen Geschlecht der Gralshüter. Noch hat sich ihre Mission, gelenkt von einem geheimen Orden, der den Weltfrieden zwischen Orient und Okzident anstrebt, nicht erfüllt. Turanshah, Herrscher der Ayubiten, würde den Kindern zu gerne den Thron überlassen – und zahlt dafür mit dem Leben. Charles d’Anjou, finsterer Bruder des französischen Königs, schmiedet grausame Pläne gegen sie, um seine dynastischen Träume zu verwirklichen. Yves, der Bretone, in Ungnade gefallener Leibwächter Ludwigs verfolgt sie gnadenlos … Immer wieder werden die “Kinder des Gral” zum Spielball weltpolitischer Interessen und persönlicher Ambitionen. Sie sind das “Blut der Könige”, das Erlösung verheißt und nur allzu leicht vergossen werden kann, das Blut, mit dem sich das französische Königshaus in einer kabbalistischen Zeremonie tief im Innern der Großen Pyramide zu verbinden trachtet.

Über den Autor
Link zur Homepage

Meine Meinung

Auch der zweite Teil des Grals-Zyklus ist eine homogene Mischung aus Fakten und Fiktion, die mich in einer Weise an den Ereignissen teilhaben lässt, wie es mir bisher nur selten vergönnt war. Ich rieche die Feuer in den Lagern, höre das Waffengeklirr und sehe die Kämpfe vor mir. Nicht nur die beiden Kinder als Hauptfiguren, alle Protagonisten sind sorgsam gezeichnet und unglaublich lebendig. Die Charaktere entwickeln sich weiter, manche gehen, andere kommen hinzu. Mittlerweile habe ich auch mit den teilweise fremdartigen Namen keine Probleme mehr und der Schreibstil Berlings gefällt mir gut.  Besonders interessant fand ich die Figur des Baibars und natürlich Yves, der Bretone. Das Buch ist sehr schön ausgestattet mit zwei Lesebändchen, einer farbigen Karte und Zeichnungen zu den einzelnen Kapiteln. Ein Lesegenuss allererster Güte.

Mein Fazit

Warum hab ich nur solange gewartet?

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Oper, zum letzten Mal ever schwirrend

Zum letzten Mal, stand in der Vorschau. Da musste ich doch glatt nochmal reingehen. Irgendwas war heute anders. Ich kann es nicht genau benennen, vielleicht war ja auch nur ich anders? Damit will ich nicht sagen, dass irgendwas schlecht war, nur hatte ich es anders im Gefühl.

Stefan Sevenich hat mal wieder mit Leichtigkeit alle anderen übertrumpft. Frances Lucey sah ich zum ersten Mal als Marzelline und auch sie hat ihre Sache gut gemacht. Alle anderen waren gewohnt gut und es war ein sehr schöner Abend.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Der Barbier von Sevilla

Montag, 19. Mai 2008
19.30 – 22.20 Uhr

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Oper, fliegend

Heute wurde ich dem Theater meines Vertrauens untreu und besuchte die große Schwester. DIe Oper war ein Wunsch von Herrn Nachtgedanken, aber mir hat es auch sehr gut gefallen. DIe Inszenierung war dezent modern, statt an Spinnrädern saßen die Mädels auf Trimmrädern, das fand ich eine sehr gelungene Übertragung. Nur, was denkt sich ein Tenor, wenn er seine Arie im Morgenmantel und Adiletten abliefern muss? Gesungen haben alle gut, bei den Chorszenen hat sich was gerührt und auch das Orchester war fabelhaft. Zum Schluss, als alles noch den Atem ob des wunderbaren, was man gerade erlebt hatte, anhielt, meinte ein einzelner, dass nun seine Millisekunde Aufmerksamkeit gekommen wäre und rief vom vierten Rang ein Buh hinunter, das aber sogleich im donnernden und verdienten Applaus unterging.

Der fliegende Holländer

Richard Wagner

Sonntag, 18. Mai 2008
Nationaltheater
19.30 – ca. 22.00 Uhr
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten (keine Pause)

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Rhabarber, Rhabarber

Heute mal Rhabarber in zwei Varianten:

schmackhaftes süß-saures Rhabarber-Hühnchen-Ragout

Rhabarber-Hühnchen-Ragout

sieht zwar ganz anders aus als auf dem Rezeptfoto, war aber trotzdem extrem lecker

und Rhabarberkuchen, diesmal wieder ohne Bizet-Baiser, dafür mit Quark-Creme-fraiche-Guss

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Verhört, die zweite

Achtung, achtung, liebe Suchmaschinennutzer, das süße weiße Zeug auf den Rhabarberkuchen heißt Baiser. Bizet schreibt Opern.

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Lesestoff 2008 – 25

Der Magier – William Somerset Maugham

Gebundene Ausgabe: 267 Seiten
Verlag: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek; Auflage: 1 (6. November 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3937793526
ISBN-13: 978-3937793528
Größe: 21 x 12,4 x 2,6 cm

Kurzbeschreibung (amazon)
Das Paris der Jahrhundertwende. In einem von Malern und Bohemiens besuchten Restaurant begegnen die schöne Margaret Dauncey und ihr Verlobter – der Arzt Arthur Burdon – dem Magier Oliver Haddo, hinter dessen abstoßendem Äußeren sich ein undurchsichtiger, schillernder Charakter verbirgt. Margaret verfällt dem verhängnisvollen Einfluss dieses Mannes…
Doch Arthur nimmt den Kampf mit dem ungleichen Gegner auf.

Über den Autor

Link zum Wikipedia-Eintrag

Meine Meinung:

Im Vorwort “Fragment einer Autobiografie” schreibt Maugham selbst der Roman wäre in einem überladenden und schwülstigen Stil und würde zu viele Adverbien und Adjektive enthalten. Das kam mir eigentlich nicht so vor. Der Stil regte bei mir das Kopfkino an, Stimmungen werden gut eingefangen und die parapsychologischen Elemente verdeutlicht. Die Figuren und Charaktere werden scharf umrissen und der Stil liest sich flüssig. Lediglich der Schluss ist mir ein bisschen zu schablonenhaft. Insgesamt ein Buch, das gut in die Rubrik “Gerne gelesen” passt.

Mein Fazit:

Die weiteren Romane von Somerset Maugham in meinem SUB werden mit dem Flag “bald zu lesen” gekennzeichnet.

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Musical, lehrreich

Ein Wort voraus: wenn man sich die Karten in der ersten Reihe nicht leisten will, dann darf man sich nicht die ganze Ouvertüre lang beschweren, dass jemand vor einem sitzt, der vielleicht ein bisschen größer ist. Überhaupt schien die Ouvertüre heute nur leichte Hintergrundmusik zum Kaffeeklatsch gewesen zu sein. Vielleicht wird es doch einmal Zeit für Verhaltensregeln im Programmheft.

Ansonsten: der Star des Abends war für mich einmal mehr Stefan Sevenich, der mit seinen gesanglichen Qualitäten, seinem komödiantischen Talent und seinen tänzerischen (!) Fähigkeiten alle anderen in den Schatten stellte. Besonders die weibliche Hauptrolle. Dazu sage ich lieber nichts. Positiv aufgefallen ist mir auch Thomas Peters den ich ja bisher nur als Mann im Mond kannte. Tolle Chor- und Ballettszenen, da kann wirklich jede Gruppe sich bestens präsentieren. Ein vergnüglicher Abend, ein Stück zum alle paar Jahre mal wiedersehen.

Staatstheater am Gärtnerplatz

My Fair Lady

Dienstag, 13. Mai 2008

19.30 – 22.47 Uhr

Und der Satz des Abends stammt von Alfred P. Doolittle: Moral ist ein Luxus den ich mir nicht leisten kann.

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Neulich, in Paris, als ich zum vierten Mal nullte, haben wir wenig anderes gemacht als zu Essen. Am Sonntag vormittag ging Herr Nachtgedanken ein wenig seinem Job nach und ich lies mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Aber ansonsten… → Weiterlesen

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