Strafverteidiger Robert Stern ist wie vor den Kopf geschlagen, als er sieht, wer der geheimnisvolle Mandant ist, mit dem er sich auf einem abgelegenen und heruntergekommen Industriegelände treffen soll: Simon, ein zehnjähriger Junge, zerbrechlich, todkrank – und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Doch Robert Sterns Verblüffung wandelt sich in Entsetzen und Verwirrung, als er in jenem Keller, den Simon beschrieben hat, tatsächlich menschliche Überreste findet: ein Skelett, der Schädel mit einer Axt gespalten. Und dies ist erst der Anfang. Denn Robert ahnt noch nicht, dass von nun an der Tod sein ständiger Begleiter sein wird …
Am 18.10.2012 kommt der Film nach dem Megabestseller von Sebastian Fitzek in die Kinos!
[singlepic id=1402 w=320 h=240 float=left]Klassische Musik ist steif und förmlich, die Ausführenden verstehen keinen Spaß und leben ein todernstes Leben. So oder so ähnlich dürften sich viele äußern, wenn sie nach der Relation von Humor und klassischer Musik gefragt würden. Vielleicht würde sich so mancher eher in einen Konzertsaal trauen, wenn man ihn vom Gegenteil überzeugen könnte. Noseland: The Movie ist dazu geeignet, Berührungsängste abzubauen. Scheinbar als Dokumentation zum 10-jährigen Bestehen des von Julian Rachlin ins Leben gerufenen Musikfestivals in Dubrovnik geplant, wird schnell klar, dass das Format etwas ungewöhnlich ist.
Aleksey Igudesman interviewt Beteiligte des Festivals und bringt dabei Roger Moore zum Weinen, kassiert Ohrfeigen und wird nicht nur einmal sitzen gelassen. Er tritt immer in das größtmögliche Fettnäpfchen und bleibt dabei aber knuffig-liebenswert. Es ergeben sich zum Brüllen komische Situationen, in denen alle Beteiligten aber immer Mensch bleiben. Die Gespräche zeigen, dass klassische Musiker Humor haben, dass sie auch gute Schauspieler sind. Und dass sie gut aussehen. Eine Freundin von mir schrieb kürzlich über einen Tenor, dass eine Fotostrecke mit ihm in der Bravo pubertierende 15-jährige in die Opernhäuser bringen würde. Das könnte mit Julian Rachlin auch funktionieren.
Besondere Highlights sind die Vorstellung der Mitwirkenden im Stile eines Fußballkommentars und The Malkovich Torment, eine Komposition von Aleksey Igudesman, bei der John Malkovich eine Rezension eines Auftrittes von ihm in Istanbul vorträgt. Das ist wirklich unglaublich schräg und macht Lust darauf, es live zu erleben. Und die Erkenntnis, dass Bratschenwitze universell sind.
[singlepic id=1401 w=320 h=240 float=right]Der Film vermittelt vor allem eines: die Freude an der klassischen Musik. Die Emotionen, die sie transportiert. Den schmalen Grat zwischen Lügen und Wahrheit und wann man ihn überschreiten darf. Er spielt mit Vorurteilen und entkräftet sie. Er beschäftigt sich mit der Rolle des Kritikers. Interessant ist hier übrigens, dass auch namhafte Kritiker meinen Standpunkt vertreten: eine Kritik ist immer subjektiv. Kritiker, die ihre Kritik als einzig selig machende verkaufen, kann man nicht ernst nehmen.
Der ganze Film ist mit wunderbarer Musik unterlegt; gäbe es den Soundtrack zu kaufen, würde ich sofort den Laden stürmen. Bisher gibt es aber leider nur den Wrap Rap und das Main Theme im iTunes Store zu kaufen. Neben einer Mozartsonate wird viel Kammermusik gespielt, also genau die Musik, bei der man still sitzen muss, nicht husten und nicht an der falschen Stelle klatschen darf. Hier wird sie aber so mitreißend präsentiert, dass ich in Zukunft sicher auch vermehrt auf Kammerkonzerten zu finden bin.
Abgerundet wird der Film durch wunderbare Aufnahmen von Dubrovnik. Sie machen mir Lust, im nächsten Jahr das Festival in meinen Terminkalender einzuplanen. Diese Stadt hat schon auf den Bildern ein besonderes Flair und ist mit Sicherheit einen Besuch wert.
[singlepic id=1403 w=320 h=240 float=left]Noseland: The Movie ist eine Low-Budget-Produktion, die andere Filme mit stärkerer Finanzierung alt aussehen lässt. Was Igudesman und der junge Filmemacher Sebastian Leitner auf die Beine gestellt haben, ist wirklich bewundernswert. Momentan läuft der Film mit großem Erfolg auf Festivals. Seine österreichische Uraufführung findet am 14. Oktober um 17.30 Uhr auf dem 1. Tyrolean Independent Film Festival in Innsbruck statt. Das erste Mal in Deutschland wird der Film im November in Köln auf dem exposed Festival für erste Filme zu sehen sein. Für den genauen Termin in den nächsten Tagen auf der Homepage vorbei schauen.
Und wer gerne wissen möchte, woher der Film seinen überaus passenden Titel hat: selbst anschauen 😉
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich — Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
Die Verratenen ist der erste Band einer Trilogie.
Da bekommt man ja schon vom Zuschauen eine Gänsehaut! Im Oktober erscheint der neue Thriller Die Verratenen von Ursula Poznanski. Alle Infos zum Buch findet man auf ihrer neuen Homepage.
[singlepic id=1394 w=320 h=240 float=left]Zum vierten Mal seit 2006 präsentierte sich das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz während des Gärtnerplatzfestes mit einem OpenAir Konzert, diesmal unter seinem neuen Chefdirigenten Marco Comin. Möglich gemacht wurde dies, wie schon die Jahre zuvor, mit Hilfe einer Vielzahl von Sponsoren und der unermüdlichen Arbeit einiger. Alle Solisten und auch das Orchester musizierten unentgeltlich, und der Funke sprang von Anfang an auf das zahlreiche Publikum über. Staatsintendant Josef E. Köpplinger führte charmant und humorvoll durch das Programm. Das Ergebnis war ein rundherum gelungener Abend.
Gleich zu Beginn zeigte Marco Comin, dass er auch die oft so schwere, angeblich leichte Muse beherrscht. Die Ouvertüre zum Zigeunerbaron klang spritzig und machte Lust auf den Rest des Abends. Die Zusammenstellung war ungewöhnlich, gefiel mir aber ausgesprochen gut. Das Orchester zeigte sich bei allen Stücken in Höchstform, egal ob es der Slawische Tanz von Antonin Dvorak oder In der Halle des Bergkönig von Edvard Grieg war. Ein absolutes Erlebnis war die Ouvertüre zu Wilhelm Tell von Gioacchino Rossini. An diesem Abend konnten sowohl das Orchester wie auch Chefdirigent Marco Comin zeigen, wie breitgefächert ihr Repertoire und wie hoch gleichzeitig das Niveau ist. Einen kleinen Ausblick auf die kommende Spielzeit gab es mit Zuschaun kann I net aus Im weißen Rössl, (dirigiert von Michael Brandstätter), gesungen von Daniel Prohaska, der die Partie des Zahlkellner Leopolds in der Produktion des Gärtnerplatztheaters übernimmt. Premiere ist am 11.10.2012 im Zelt des Deutschen Theaters in Fröttmaning. Auch im Oktober, nämlich am 25., hat die Opera Comique Don Pasquale von Gaetano Donizetti im Cuvilliéstheater Premiere. Der Bariton Mathias Hausmann präsentierte daraus Bella siccome un angelo. Leider nicht auf dem Spielplan stehen Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach, wünschen würde man es sich, nachdem man Ann-Katrin Naidu und Elaine Ortiz Arandes die Barcarole singen gehört hat.
Zum Ende gab es für mich ein besonderes Schmankerl: Das Capriccio Italien von Peter Tschaikowsky. Dieses Stück kenne ich in- und auswendig, es war das erste, das ich bewusst wahrgenommen habe. Ich habe meine Mutter damit in den Wahnsinn getrieben, dass ich es als Sechsjährige nie unter zehnmal am Stück auf dem Plattenteller hatte. So gut wie an diesem Abend habe ich es noch nicht gehört. Das Publikum bedankte sich mit lautstarken Bravorufen und viel Applaus. Erst nach zwei Zugaben durften die Akteure die Bühne verlassen und es gab im Publikum sicher einige, die so wie ich bedauert haben, dass es in dieser Spielzeit kein Weihnachts- oder Neujahrskonzert gibt.
Ein fulminanter Auftakt der Spielzeit 2012/13 und ein gelungener Einstand für alle neuen Mitglieder des Hauses.
[singlepic id=75 w=240 h=320 float=left]Die neue Spielzeit hat schon begonnen und es ist wirklich an der Zeit, Bilanz zu ziehen für die vorhergehende. Die Zeit zwischen September 2011 und August 2012 stand unter dem düsteren Stern des Abschieds. Abschied von lieben Menschen, Abschied von einem Haus, das ich in den letzten fünf Jahren sehr lieb gewonnen habe. Es war ein Abschied auf Raten und deshalb besonders schmerzhaft. Aber aus den Augen heißt nicht aus dem Sinn. Ich denke oft an die bewegenden, lustigen, emotionalen Momente in Münchens schönstem Theater zurück, ich bleibe mit den Menschen in Kontakt, meine Freunde geworden sind. Aber so banal es klingt, jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne, und ich hoffe sehr, Altes und Neues in der nächsten Spielzeit vereinen zu können.
Alle besuchten Vorstellungen des Gärtnerplatztheaters in der Spielzeit 2011/12
Auftakt
3
Der geduldige Socrates
1
Die Fledermaus
13
Die Liebe zu den drei Orangen
5
Die verkaufte Braut
11
Die Zauberflöte
6
Künstlergespräch
2
Matinee
1
Theatervergnügen
1
Die Omama im Apfelbaum
2
Der Mikado
11
Hänsel und Gretel
6
Operncafé
2
Der Freischütz
5
Weihnachtskonzert
1
La Cage aux Folles
3
Der Nußknacker
2
Neujahrskonzert
1
Der Zauberer von Oz
1
Soirée
4
L'Italiana in Algeri
6
Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
1
Faschingskonzert
1
Joseph Süß
10
Heimatlos
3
Abschiedsgala
1
La Traviata (Gastspiel in Ingolstadt)
2
Falstaff (Prinzregententheater)
8
Die Zauberflöte (Prinzregententheater)
2
Das schlaue Füchslein (Prinzregententheater)
5
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Gastspiel in Fürth)
1
Orpheus in der Unterwelt (Gastspiel in Heilbronn)
2
Das waren 32 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 123.
Besuchte Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper in der Spielzeit 2011/12
Einführungsmatinee
2
Les Contes d'Hoffmann
1
Turandot
1
Parsifal
1
Ringmatinée 4: Geschlechter
1
La Cenerentola
4
Siegfried
1
Das schlaue Füchslein (Opernstudio im Cuvilliés-Theater)
1
Liederabend Simon Keenlyside (Prinzregententheater)
1
Das waren 9 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 13.
Sonstige besuchte Vorstellungen in der Spielzeit 2011/12
Der Residenz Verlag nimmt euch mit an die Grenzen zwischen Realität und Einbildung, zwischen Leben und Tod. In Zusammenarbeit mit Blogg dein Buch gibt es deshalb ein ganz besonderes Gewinnspiel! Für alle die mitmachen, gibt es die Chance, den modernen psychedelischen Western „Zebulon“ zu erhalten und den Protagonisten Zebulon Shook auf seiner Reise in eine andere Welt zu begleiten. Und das bleibt nicht euer einziger Vorteil: Die Gewinner werden vom Residenz Verlag gebührend mit tollen Residenz-Bücherboxen belohnen. Dabei könnt ihr bis zu 15 Titel aus dem derzeitigen Programm des Residenz Verlages abstauben!
Zebulon Shook heißt der Held dieses Westerns ohne Helden: Nachdem er Lobo Bill im Kampf um eine Frau, halb Irin, halb Indianerin, erschießt, verlässt der abgebrannte Trapper und Fellhändler seine Hütte am Gila-Fluss in New Mexico und zieht Richtung Westen. Sein Weg führt ihn durch ein Land, in dem kein Gesetz herrscht und Amerika noch nicht begonnen hat. Dort fängt er sich eine Kugel ein, und als er tags darauf erwacht, weiß er nicht, ob er noch lebt oder nur ein Geist ist unter Geistern. Auf der Suche nach seinem Vater macht er sich auf nach Kalifornien, wo der Goldrausch Exzesse von Gier und Gewalt feiert und wird als notorischer Outlaw von den Kräften von Recht und Ordnung gejagt. Schließlich stößt er an die letzte Grenze, wo die Welt endet und etwas anderes beginnt …
Hat euch die Neugier gepackt? Wenn ihr die tragische Geschichte von „Zebulon“ miterleben und zu den glücklichen Gewinnern gehören wollt, dann macht mit beim Blogg dein Buch – Gewinnspiel!
[singlepic id=1373 w=320 h=240 float=left]Über die wirklich sehr gelungene Premiere der Kammeroper München habe ich wieder drüben bei mucbook geschrieben.
Bei Facebook bin ich auf einen absolut genialen (zumindest dem Trailer nach) Film gestoßen: Noseland, eine Mockumentary von Aleksey Igudesman und Sebastian Leitner über klassische Musik. Auf der Webseite des Films findet sich die Synopsis in Englisch:
Noseland is a humorous ode to the world of classical music and some of its star musicians. Although it is a feature length documentary, it crosses genres into fiction and comedy.The world famous violinist with a nose fetish, Julian Rachlin, takes over the town of Dubrovnik, Croatia, every year to bring together some of the world’s greatest musicians, actors and composers and create a unique two week long classical music festival. His oldest friend, the violinist, composer and “wanna-be” filmmaker Aleksey Igudesman offers to make a documentary film that will take an “inside look” at this “fairytale” festival but things seem to go wrong pretty much from the start.Finding himself in the role of a somewhat oblivious producer, Rachlin watches the documentary fall apart in front of his eyes, as Igudesman manages to offend every one of the artists he interviews. By the time John Malkovich starts ranting about how much Rachlin “sucks” and all classical musicians are depicted as “gay”, Rachlin realizes that this is not quite what he expected.A mix between being boldly sincere and outright ridiculous, questions like “What does a conductor actually do?” and “Why does anyone come to a music festival in the first place?” fail to be answered in the most eloquent way. The extraordinary classical music, performed by some of today’s greatest musicians, mingled with hilarious moments of film making failure evoke utter bewilderment in Rachlin.
In the end, Aleksey Igudesman makes Sir Roger Moore cry on camera and Julian Rachlin fear for his future, not only as a classical soloist…
Der Film lief gerade mit großem Erfolg auf dem 47. Karlovy Vary International Film Festivalund kommt hoffentlich auch bald nach Deutschland. Klassische Musik braucht ein wenig Abstand von der Ernsthaftigkeit ;-)Sehenswert ist auch der Wrap Rap 🙂
Ich wünsche mir, dass dieser Film auch bald in Münchner Kinos gezeigt wird!
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche habe ich großartiges Sprechtheater gesehen. Mind over Murder, auf Deutsch Mordsgedächtnis, heißt das wirklich genial durchkomponierte Stück von Michael Cooney, einem britischen Autoren.
Caroline Walker soll ihren Mann und einen Angestellten umgebracht haben. Der bekannte Polizeipsychologe und Hypnotherapeut Dr. Mark Ellis soll herausfinden, was wirklich geschehen ist. Was ganz normal als Sitzungen in einer Praxis beginnt, nimmt ziemlich schnell ziemlich viele rasante Wendungen. Selten habe ich so spannendes Theater gesehen. Besonders das thema der Hypnose war für mich interessant. Anfang des Jahres habe ich einen Psychothriller testgelesen, in dem es ebenfalls um das Thema Hypnose ging.
Die regie von Mark Römisch lässt einen vergessen, dass hier mit wenigen Mitteln Theater gemacht wird. Die Illusion ist fast perfekt, auch wenn man ganz nah dran sitzt, so wie ich an diesem Tag. Getragen wurde der Abend von einer unglaublich starken Ulrike Dostal, die Caroline Walker geradezu auferstehen ließ. Matthias Bunsen als Dr. Mark Ellis, der vor der Pause auch noch in andere Rollen schlüpfte (was übrigens am Ende absolut Sionn machte, aber man muss den ganzen Abend unglaublich aufmerksam sein, um nichts zu verpassen) beeindruckte vor allem mit großer Wandlungsfähigkeit. Momi von Fintel und Jan Alexander Naujoks ergänzten das kleine Team perfekt.
Falls sich irgendwann einmal die Gelegenheit ergibt, sollte man sich dieses Kleinod nicht entgehen lassen.
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