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Stefan am 17. April 2019 23:42 Ulrike Dostal als Lola Blau © Thomas Trüschler
Georg Kreisler, der sonst im Park Tauben vergiften geht, hat 1971 ein Musical für eine Darstellerin geschrieben, das bestimmt auch autobiografische Züge trägt.
Worum geht es? Wien. 1938. Ein Zimmer bei einer möblierten Wirtin. Eine junge Schauspielerin – Lola Blau – auf dem Weg zu ihrem ersten Engagement. Telefonanrufe. Der Onkel auf dem Weg nach Prag. Der Freund auf dem Weg nach Basel. Der Führer feiert den Eintritt seiner Heimat in das Deutsche Reich. Die Schauspielerin interessiert sich nicht für Politik. Sie freut sich auf ihr Engagement. Doch der Theaterdirektor sagt ihr kurzfristig ab, die möblierte Wirtin hat schon die neue Fahne rausgehängt und „bittet“ Lola Blau umgehend das Zimmer zu räumen. Und so beginnt ihre Odyssee. In Basel trifft sie ihren Freund nicht. In Zürich wird sie ausgewiesen. Sie hat Glück, reist per Schiff in USA, kann Karriere machen. Nach dem Krieg hört sie von ihrem Freund. Statt nach Basel ging seine Reise nach Dachau. Sie kehrt zurück nach Wien. Der Rassenwahn ist vorbei. Eine österreichische Dame wurde nur Deutsche, denn sie hatte nicht das “Glück” als Jüdin nach Übersee zu gehen.
Ulrike Dostal verkörpert in diesem Ein-Frau-Musical die Lola Blau, die von der einfältigen jungen Frau über die ungewünschte Asylantin zum gefeierten Star mit viel Erotik wird und erkennen muss, dass ihre früheren Nachbarn statt ihrer eigenen Schuld nur Selbstmitleid und weitere Ausgrenzung kennen. Diese 10 Jahre Reifung konnte ich unmittelbar spüren. Genauso übertrugen sich die Gefühle. Dazu kamen großartige Songs, die genau zu den Lebensabschnitten passten, wie der Song über die Damen der ersten Klasse auf dem Ozeanriesen wie auch das Lied für die jiddischen Flüchtlinge im Unterdeck. Oder der Marlene-Dietrich-Verschnitt als alkoholgetränkter blauer Engel. Unter die Haut gingen erst recht die Worte, die von Wiener Melodien begleitet waren.
Robert Ludewig hat in seiner Inszenierung die Handlung mit Filmausschnitten zur Geschichte angereichert. So wurde die Handlung noch verständlicher.
Am Klavier wurde Ulrike Dostal von Lutz Müller-Klossek begleitet.
Weitere Vorstellungen:
28.04.2019 20:00 Uhr
15.06.2019 20:00 Uhr
16.06.2019 20:00 Uhr
Pasinger Fabrik
August-Exter-Str. 1, München
Karten VVK oder 089 82929079 (18,-)
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Corinna Klimek am 5. April 2019 22:48 Ulrike Dostal als Lola Blau © Thomas Trüschler
Im März 1938 flieht die jüdische Schauspielerin Lola Blau aus ihrer Heimat Österreich, die sich Nazi-Deutschland angeschlossen hat, und erreicht über Umwege die USA. Dort erlangt sie eine gewisse Berühmtheit als Sängerin und Sexsymbol, kommt aber nie wirklich in der neuen Welt an. Nach dem Ende des Kriegs entschließt sie sich zu einem Neubeginn in der alten Heimat, wo sie, mit den alten Dämonen konfrontiert, feststellen muss, dass sie auch hier ihr Glück nicht finden wird.
Das erfolgreiche „Einpersonen-Musical“ mit seinen melancholischen, komischen und mitunter bissigen Chansons zählt zu den erfolgreichsten und meistgespielten Stücken des unvergleichlichen Georg Kreisler.
1971 uraufgeführt, hat es nichts von seiner Aktualität verloren. Ist der Sex-sells-Mechanismus des Showbusiness seither vielleicht sogar noch angewachsen, wirkt der Antisemitismus eher im Verborgenen noch immer weiter. Und so gilt das Vorwort Kreislers bis heute: „Jeder Mensch muß vor allem versuchen, die Hindernisse die die Sonne verstellen, für sich und seine Mitmenschen aus dem Weg zu räumen.“
Premiere: 13.04.2019 weitere Aufführungen: 14.04. + 28.04.
Pasinger Fabrik
August-Exter-Str. 1, 8125 München
Tickets: 18,- €
Tel. 089 – 82 92 90 79 oder MünchenTicket
Besetzung:
Ulrike Dostal als Lola Blau
Lutz Müller-Klossek am Piano
Regie:
Robert Ludewig
Kostüme:
Ulrike Aberle
Bühne:
Robert Ludewig
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Petra Schmidt am 20. April 2018 21:46 Benjamin Oeser (Pumuckl) © Christian POGO Zach
Schabernack am Gärtnerplatz – erfrischend humorige Uraufführung von Pumuckl – Das Musical
Zugegeben, ich war sehr skeptisch bei dem Projekt, den Pumuckl meiner Kindheit als Musical-Uraufführung zu erleben. Insbesondere nach dem bayerisch-österreichischen Kauderwelsch der My Fair Lady fürchtete ich ein ähnliches Schicksal auch für die ur-Münchner Geschichte vom Meister Eder und seinem „zuagroasten“ Klabautermann.
Aber was gestern Abend über die Bühne ging, hat mich vor Begeisterung umgehauen. Sämtliche Fallen, die das Projekt bereithielt (wie eine über 50 jahre alte Geschichte sanft modernisieren, ohne dass das Altbekannte und -geliebte verlorengeht? Wie eine Zeichentrickfigur, die unsichtbar werden kann, überzeugend auf die Bühne bringen? Wie Münchner Lokalkolorit herstellen, ohne zu übertreiben?) wurden grandios gelöst:
Stefan Thomas, Dirk Lüdemann, Thomas Hohenberger (Wirtshausgäste), Martin Hausberg (Wirt), Alexander Bambach (Bartel), Maximilian Berling (Schubert), Stefan Bischoff (Schlosser Schmitt) © Christian POGO Zach
Das Libretto (Anne X. Weber) wählt klug einige charakteristische Episoden aus und fügt sie harmonisch in einen Spannungsbogen ein, der vom Kennenlernen der Protagonisten (Pumuckl bleibt am Leimtopf von Schreinermeister Eder kleben und wird für ihn sichtbar) über eine schwere Beziehungskrise der beiden (Pumuckl stiehlt eine Haarspange und wird von Meister Eder aus dem Haus geworfen) bis zum Happy End (Versöhnung und Erkenntnis, dass man sich am besten so nimmt, wie man eben ist: den Pumuckl als Unsinnstifter und Meister Eder als Grantler). Die Sprache des Textbuches versteht es geschickt, altbekannte Textstücke und Reime in ein modernes Gerüst zu packen, das aber nie anbiedernd wirkt. Jeder Charakter darf sprechen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist (herrlich gebabbelt: Dagmar Hellberg mit ihrem I♥Karlsruhe-Leinenbeutel als Kundin Frau Steinhauser). Humor und Sprachwitz kommen auch nicht zu kurz (aus Burnout wird bei Pumuckl einfach ein „Birn-Out“).
Pumuckl ist kein klassisches Musical im strengen Sinn, koboldtypisch springen die Stile munter durcheinander, was überaus erfrischend auf mich gewirkt hat. Die bekannte Serienmelodie „Hurraa, hurraa, der Kobold mit dem roten Haar“ wird natürlich eingebunden, aber nicht nur als direktes Zitat – im Schloss kommt sie z.B. mit Trompeten in barocker Manier daher. Franz Wittenbrink versteht es, nie Langeweile aufkommen zu lassen, mal bayrisch-schnadahüpfelnd, mal jazzig, mal rockig bietet Pumuckl – Das Musical für alle Ohren etwas. Dabei ist immer ein Augenzwinkern dabei, so zum Beispiel, wenn Schlosser Schmitt zum Schlaflied mit Tubasolo in seinem Bett schnarcht, dass der Pumuckl nicht schlafen kann.
Ferdinand Dörfler (Meister Eder), Benjamin Oeser (Pumuckl) © Christian POGO Zach
Hervorragend die Leistung aller Darsteller, ganz voran Benjamin Oeser als Pumuckl und Ferdinand Dörfler als Meister Eder. Oeser bewältigt die Herausforderung mit Bravour, die bekannte Pumucklstimme Hans Clarins in Gesang zu übertragen. Insbesondere, wenn die Töne fürs Falsett zu tief werden ist es schwierig, dennoch den Pumuckl-typischen Klang beizubehalten, gelingt Oeser aber bewundernswert. Die lyrischen Stellen („eine halblange Spange“) gelingen zart und ohne Pathos und schauspielerisch klabautert Oeser mit großer Spielfreude über die Bühne.
Meister Eder (Ferdinand Dörfler) hatte ebenfalls ein schweres Erbe anzutreten, hatte doch fast jeder im Publikum den kongenialen Gustl Bayerhammer im Kopf. Dörfler versteht es hervorragend, seinen Meister Eder nicht als Bayerhammer-Imitat anzulegen, sondern ihm eine ganz eigene Charakteristik zu verleihen. Dieser Meister Eder wirkt auf mich introvertierter als das Vorbild, was wunderbar zu der Bühnenstory passt. Auch die Entwicklung der Figur arbeitet Dörfler überzeugend heraus: vom duldenden Grantler hin zu einem Menschen, der erkannt hat, das der Pumuckl sein Leben bereichert – trotz aller Schwierigkeiten, die sich im Zusammenleben mit dem unsichtbaren Wesen ergeben.
Ferdinand Dörfler (Meister Eder), Dagmar Hellberg (Frau Steinhauser), Stefan Bischoff (Schlosser Schmitt), Ulrike Dostal (Gerti Schmitt), Frank Berg (Chauffeur), Angelika Sedlmeier (Monika Steinhauser) © Christian POGO Zach
Auch alle anderen Darstellerinnen und Darsteller spielen mit Begeisterung und auf ganzer Linie überzeugend: Ulrike Dostal keift herrlich im ehelichen Streit mit Schlosser Schmitt (Stefan Bischoff), der nicht Meister Eders Geduld mitbringt und den Pumuckl am liebsten einfangen und per Paket ans andere Ende der Welt verschicken will. Susanne Seimel gelingt es darstellerisch und stimmlich, die Rolle des Mädchens Hanna überzeugend zu verkörpern. Schön gerade gesungen ohne zu sehr ins Naive abzudriften. Auch die kleineren Rollen werden liebevoll und mit viel Spaß am Spiel in Szene gesetzt, vom gespenstergläubigen Butler Jakob (Peter Neustifter) über die resolute Lehrerin (Marianne Sägebrecht) bis zu den Stammtischbrüdern und Wirtshausgästen. Auch der Kinderchor darf nicht fehlen und gespenstert im doppelten Wortsinn „begeistert“ durchs Schloss.
Zum Schluss ein ganz besonderer Applaus für die Requisite, die mit viel Phantasie und Liebe zum Detail die Streiche des unsichtbaren Kobolds auf die Bühne bringt. Da wandert ein Hammer die Wand hoch, ein Blutfleck (eine Hommage an das Gespenst von Canterville?) verschwindet von Geisterhand, Schwerter fallen von der Wand und Mützen schweben durch die Luft. Ganz große Klasse – dankeschön und ein verdienter Applaus vom Publikum.
Fazit: Unbedingt hingehen (falls ihr noch Karten bekommt…)!
Besetzung am 19.04.2018
Dirigat Andreas Kowalewitz
Regie Nicole Claudia Weber
Choreografie Karl Alfred Schreiner
Bühne Judith Leikauf / Karl Fehringer
Kostüme Tanja Hofmann
Licht Jakob Bogensperger
Dramaturgie David Treffinger
Pumuckl Benjamin Oeser
Meister Eder Ferdinand Dörfler
Frau Reitmayer, Lehrerin Marianne Sägebrecht
Frau Steinhauser / Gräfin Dagmar Hellberg
Monika Steinhauser, ihre Schwiegertochter Angelika Sedlmeier
Hanna, ihre Enkelin / Vreni, Dienstmädchen Susanne Seimel
Schlosser Schmitt Stefan Bischoff
Gerti Schmitt, seine Frau / Vroni, Dienstmädchen Ulrike Dostal
Schubert Maximilian Berling
Bartel Alexander Bambach
Wirt Martin Hausberg
Butler Jakob Peter Neustifter
Chauffeur Frank Berg
Wirtshausgäste Stefan Thomas, Dirk Lüdemann, Thomas Hohenberger
Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Weitere Termine:
Sa 21.04.2018 18:00 Uhr
Di 24.04.2018 10:30 Uhr
Mi 25.04.2018 10:30 Uhr
Sa 28.04.2018 18:00 Uhr
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Corinna Klimek am 19. Dezember 2017 16:45 Die Probe (Jeux de scène) von Victor Haïm
Gertrude: Elisabeth Rass
Hortense: Ulrike Dostal
Regie: Ingrid Storz
Der Schauplatz dieser Komödie ist eine leere Theaterbühne.
Hortense, eine vormals erfolgreiche Schauspielerin und Gertrude, eine Autorin und Regisseurin ihres eigenen neuen Theaterstückes, treffen sich zur ersten Probe. Charakterlich sind die beiden Frauen sehr verschieden. Während die eine sich auf ihr Bauchgefühl verlässt, setzt die andere auf das Unausgesprochene zwischen den Zeilen des Stückes.
Die Spannungen zwischen den beiden Frauen wachsen bis zu einem Punkt, an dem ein heftiger Streit ausbricht. Vor den Augen des Bühnentechnikers Baptiste, ein schweigsamer Zeuge des Duells, begleichen beide Frauen alte Rechnungen in einer bissig-amüsanten und zugleich grausam verbalen Konfrontation, die dem Zuschauer einen guten und witzigen Blick hinter die Kulissen des Theatermetiers vermittelt.
Zwei großartige Schauspielerinnen, die an ihre Grenzen gehen…dieses Stück muss man gesehen haben!
Weitere Vorstellungen am 201.1.2018 im Stadttheater Kaufbeuren, am 21.1.2018 in Inning und am 11.2.2018 im Stadttheater Landsberg.
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Corinna Klimek am 4. Dezember 2017 15:11
Heute möchten wir Euch Kleinkunst ans Herz legen: Das Schauspielensemble Südsehen bringt noch zweimal Polt-Sketche auf die Bühne von Einstein Kultur, und zwar am 7. und 8.12.
Damit ihr Gelegenheit habt, Euch selbst ein Bild zu machen, verlosen wir in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Südsehen zwei Tickets für die Vorstellung am 8.12.
Um in den Lostopf zu kommen, müsst ihr bis 7.12. 24 Uhr eine Frage beantworten:
In welchem Film von Gerhard Polt setzen die Mitarbeiter einer Versicherung eine Überwachungskamera des Vorstands mit einem angebissenen Faschingskrapfen außer Gefecht?
Die richtige Lösung bitte wie immer über das Kontaktformular senden, zusammen mit einer Telefonnummer, damit wir die Formalitäten klären können.
Es tritt auf der drollig depperte Alltagsmensch, schwadroniert von seinen banalen Anliegen und manchmal der großen Welt und sorgt damit immer für größtes Vergnügen. Zumindest solange bis sich der erste Abgrund auftut. Dem passionierten Zuhörer und präzisen Beobachter Polt reichen dafür meist wenige schlichte Sätze, und nicht selten bleibt uns das Lachen im Halse stecken, wenn wir uns verschämt selbst im Spiegel erkennen. Polts Figuren sind vor allem die kleinen Leute und technischen Verwalter der Mittelschicht. Aber so unbeholfen sie erscheinen, so virtuos ist in Wahrheit Polts Sprachkunst, durch die er sie erstehen lässt. Der Meister bayerischer Befindlichkeiten spielt wie kein anderer mit den Widerständigkeiten zwischen Dialekt und Hochdeutsch, freier Schnauze und Bildungstümelei. Gespielt wird eine Auswahl früher Sketche und Geschichten aus der legendären Satireserie “Fast wia im richtigen Leben” und dem Theaterstück “Tschurangrati”, das von Deutschen in der Fremde und Fremden in Deutschland erzählt. Politiker und deutsche Spießbürger führen Skurrilitäten, gedankenlose Bösartigkeiten und die alltägliche Selbstzufriedenheit vor. Polts messerscharfe Beobachtungen sind wahrlich eine Schule des politischen Instinkts, höchste Unterhaltungskunst und heute so aktuell wie eh und je.
Es spielen
Erwin Brantl
Ulrike Dostal
Sushila Sara Mai
Robert Ludewig
Inszenierung
Robert Ludewig
Bühnenbild und Kostüm
Aylin Kaip
Donnerstag |
07.12.2017 |
19:30 Uhr |
Derfs a bisserl Poltern |
Einstein Kultur |
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Gerhard Polt |
Ticket Vorverkauf (18,-) |
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Freitag |
08.12.2017 |
19:30 Uhr |
Derfs a bisserl Poltern |
Einstein Kultur |
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Gerhard Polt |
Ticket Vorverkauf (18,-) |
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Corinna Klimek am 4. Oktober 2017 23:05 Derfs a bisserl Poltern
Collage aus Szenen und Sketche von Gerhard Polt
Gespielt wird eine Auswahl früher Sketche und Geschichten aus der legendären Satire-Serie Fast wia im richtigen Leben und dem Theaterstück Tschurangrati, das von Deutschen in der Fremde und Fremden in Deutschland erzählt.
Es spielen: Ulrike Dostal, Sushila Sara Mai, Erwin Brantl und Robert Ludewig
Regie: Robert Ludewig | Ausstattung und Bühne: Aylin Kaip
Tickets für 18,- € – Kartenvorverkauf unter Email tickets@einsteinkultur.de oder Tel.: 089/416 173 795
Termine in der Einstein-Kultur, Einsteinstr. 42, München:
06.10.2017 Freitag 19:30 Uhr PREMIERE
07.10.2017 Samstag 19:30 Uhr
08.10.2017 Sonntag 17:30 Uhr
07.12.2017 Donnerstag 19:30 Uhr
08.12.2017 Freitag 19:30 Uhr
03.02.2018 Samstag 19:30 Uhr
04.02.2018 Sonntag 17:30 Uhr
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Corinna Klimek am 17. März 2015 23:20 Georg Kreisler
DU SOLLST NICHT LIEBEN
Musikalische Komödie
mit Musik von Bach, Beethoven, Schubert u.a.
LOTHAR, nicht mehr ganz taufrischer Junggeselle mit Promotion und Bindungsängsten, trifft auf die wesentlich jüngere SONJA, die auf der Suche nach einem Vater für ihre Tochter ist. So wie LOTHAR hat sie ihn sich jedoch nicht vorgestellt und geht merklich auf Distanz. Auch LOTHARs Einstellung zur Ehe ändert sich, nicht zuletzt, da er ja – endlich – zur Sache kommen will. Aber die langersehnte Liebesnacht verläuft anders, als erwartet:
Es siegt der Pragmatismus – LOTHAR hat das Alleineleben satt und SONJA wählt den bequemen Weg, der sich bald schon als der unbequemere herausstellt: LOTHAR geht mit seiner Sekretärin fremd. Aber SONJA bleibt ihm nichts schuldig…
Georg Kreislers Komödie ist ein Georg Kreisler (fast ausschließlich) mit klassischer Musik: In einer bitter-süßen Nicht-Romanze werden die schönsten Liebesthemen der klassischen Musik mit Kreisler-Texten ironisch variiert.
Es spielen Ulrike Dostal und Amadeus Bodis
Regie Robert Ludewig
[singlepic id=2074 w=320 h=240 float=left]
Premiere am 19.03.2015 um 20:30 im Theater Blaue Maus, Elvirastr. 17a in München
Karten zu: 18,- / 12,- und unter 089 182694 oder www.theaterblauemaus.de
Weitere Vorstellungen im Theater Blaue Maus 20.03 und 21.03.2015 | www.theaterblauemaus.de
Sowie in der Einstein-Kultur am 10.05.2015 | www.einstein-kultur.de
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Corinna Klimek am 8. März 2014 11:41 [singlepic id=1802 w=320 h=240 float=left]Kann man einen Klassiker wie Kabale und Liebe von Friedrich Schiller und das damit verbundene Lebensgefühl auch heute noch vermitteln? Das Ensemble Südsehen hat es auch ohne brachiale Modernisierungen geschafft.
Ferdinand liebt Luise und Luise liebt Ferdinand. Dummerweise kommen sie nicht aus der gleichen Schicht und deshalb sind beide Eltern aus unterschiedlichen Gründen gegen die Verbindung. Luises Vater, weil er seine Tochter beschützen möchte vor einer Enttäuschung, Ferdinands Vater, weil er seinen Sohn für seine politischen Zwecke einspannen möchte. Und dann ist das noch der Sekretär mit dem passenden schleimigen Namen Wurm, der ein Auge auf Luise geworfen hat und fleißig mitintrigiert. Am Ende erreicht keiner sein Ziel und zwei Familien sind zerstört.
[singlepic id=1806 w=320 h=240 float=right]Das Bühnenbild von Aylin Kaip bietet mit wenigen Mitteln eine ausgezeichnete wandlungsfähige Spielfläche. Die schräg verlaufenden Holzbalken, die mit Papierbahnen bespannt sind, erlauben scherenschnittartige Bilder wie die Eingangssequenz, die mir ganz großartig gefallen hat, genauso wie die Symbolisierung von Standesgrenzen. Ein Steg bringt die Spielenden nahe ans Publikum. Die Kostüme sind der Entstehungszeit angelehnt.
Regisseur Robert Ludewig hat sich etwas wirklich Geniales einfallen lassen, um den Standesunterschied zu betonen: die Familie Miller spricht untereinander bayerisch, mit dem Hochgestellten wie dem Präsidenten und Lady Milford aber Hochdeutsch. Dabei wirkt das aber keinesfalls bäuerlich oder einfältig, sondern ganz natürlich. Es schärft die Grenzen zwischen den Familien, überspringt sie aber auch gleichzeitig, denn im Umgang mit den Höhergestellten spricht die Familie Miller durchaus Hochdeutsch. Zusammen mit einer hervorragenden Personenregie ergibt sich ein spannender Abend, der den Zuschauer mitten ins Herz trifft und den Atem raubt. Hier zeigt sich, dass eine intelligente, behutsame Bearbeitung viel mehr in die heutige Zeit transportieren kann als so manche Kopftotgeburt des sogenannten Regietheaters.
[singlepic id=1805 w=320 h=240 float=left]Die schauspielerischen Leistungen sind grandios. Ulrike Dostal spielt die beiden gegensätzlichen Charaktere Lady Milford und Frau Miller einfach großartig. Sie schreit, sie wimmert, sie bettelt, sie lässt den Zuschauer direkt teilhaben an ihren Gefühlen und Gedanken. Ebenso präsent ist die zarte Désirée Siyum in der Rolle der Luise Miller. Sie ist gleichzeitig Geliebte, Tochter und Untertanin, vereint diese Personen in einer Figur, aber verleiht ihnen auch eigene Persönlichkeiten.
[singlepic id=1804 w=320 h=240 float=right]Robert Ludewig gibt dem Wurm eine Schleimigkeit, die ausgezeichnet zur Rolle passt. Da fliegen Blicke, die töten könnten und viel vom Inneren preisgeben. Amadeus Bodis ist ein starker Präsident, aber ihm ist auch der Schmerz über den Tod seines Sohnes nicht fremd. Erwin Brantl ist der ideale liebevolle Vater, der alles riskiert, um seine Tochter zu schützen, nur sie am Ende doch zu verlieren. Das hochkarätige Ensemble wird von Thomas Trüschler ideal ergänzt, der als Ferdinand erst Liebender ist und sich dann in seiner Seelenqual nicht mehr anders zu helfen weiß als mit der Geliebten gemeinsam zu sterben.
Eine wirklich frische, entstaubte Version von Schillers Klassiker, die man unbedingt gesehen haben sollte.
Ulrike Dostal – Lady Milford, Frau Miller, Désirée Siyum – Luise, Amadeus Bodis – Der Präsident, Erwin Brantl – Miller, Hofmarshall von Kalb, Thomas Trüschler – Ferdinand, Robert Ludewig – Wurm, Regie: Robert Ludewig, Bühnenbild und Kostüm: Aylin Kaip, Dramaturgie, Mitarbeit am Text: Nikolai Steinhart, Erwin Brantl, Regieassistenz: Constanze Hörner
Weitere Vorstellungen: 08.03.2014, 09.03.2014, 23.03.2014, 24.03.2014, 26.03.2014, 27.03.2014, 28.03.2014, 29.03.2014, 30.03.2014, 28.05.2014, 29.05.2014, 30.05.2014, 31.05.2014, 01.06.2014 jeweils 19:30 Uhr im Einstein Kultur, Kartenreservierung online, Tickets von 12 bis 17€, Dauer 110 Minuten ohne Pause
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Corinna Klimek am 5. Februar 2014 22:19 Crowfunding? Noch nie gehört? Dabei ist das eine feine Sache: jeder gibt ein bisschen, damit ein Projekt stattfinden kann. Das geht mit 5€ los, man kann aber auch einen freien Betrag eingeben. Das Ensemble Südsehen hat sich schöne Dankeschöns für die Unterstützer ausgedacht, beginnend mit einer Postkarte über VIP-Premieren-Karten bis hin zu einer Privatvorstellung ist alles vorhanden. Das geht ganz einfach, dauert keine zwei Minuten und man fühlt sich viel besser hinterher. Und trinkt im Zweifelsfall halt eine Halbe weniger.
Abgewickelt wird das Ganze über die Seite Startnext.de, die auch die Gelder treuhänderisch verwaltet. Sollte das Projekt nämlich scheitern, bekommt man unkompliziert sein Geld zurück. Hier kommt man zum Projekt des Ensembles Südsehen und weil Kleinvieh auch Mist macht, geht hin und spendet fleissig!
Warum sollte man das Projekt unterstützen? Kabale und Liebe, ein bayerisches Trauerspiel übersetzt Schillers Klassiker nicht einfach in die heutige Sprache, sondern setzt sich auch mit dem Verschwinden und Verunstalten des bayerischen Dialekts und seiner klischeehaften Verortung im ländlichen Raum auseinander. Dabei wird aber auch deutlich gemacht, dass Sprache verbinden und trennen kann. das verspricht einen spannenden Theaterabend mit bekannten Münchner Schauspielern wie Ulrike Dostal, Amadeus Bodis und Thomas Trüschler. Regie führt Robert Ludewig, ebenfalls ein gern gesehener Gast auf Münchner Bühnen. Premiere ist am 06.03.2014, weitere Vorstellungen bis 01.06.14 im EinsteinKultur.
Das künstlerische Team
Besetzung:
Ulrike Dostal – Lady Milford, Frau Miller
Désirée Siyum – Luise
Amadeus Bodis – Der Präsident
Erwin Brantl – Miller, Hofmarshall von Kalb
Thomas Trüschler – Ferdinand
Robert Ludewig – Wurm
Regie: Robert Ludewig
Bühnenbild und Kostüm: Aylin Kaip
Dramaturgie, Mitarbeit am Text: Nikolai Steinhart, Erwin Brantl
Regieassistenz: Constanze Hörner
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- Vorschau Premiere Derfs a bisserl Poltern – Südsehen, 06.10.2017, Einstein Kultur
- Kalteis, 29.02.2012, Kleines Theater Haar
- Heute Abend: Lola Blau, 14.04.2019, Ensemble Südsehen in der Pasinger Fabrik
- Vorschau: Premiere Ox und Esel – eine Art Krippenspiel, 05.12.2014, Ensemble Südsehen im Einstein Kultur
Corinna Klimek am 1. März 2013 02:51 [singlepic id=1470 w=320 h=240 float=left]Mit der zweiten Musicalpremiere innerhalb einer Woche setzt das Team des Gärtnerplatztheaters neue Maßstäbe in der Unterhaltungsmusiktheaterlandschaft in München. Obwohl beide Stücke in der gleichen Zeit spielen, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Während in Cabaret eher eine düstere Grundstimmung vorherrscht, regiert hier die Fröhlichkeit und die Lebenslust. Natürlich ist A nything Goes kein Stück mit Tiefgang, aber darf Musiktheater auch nicht einfach nur unterhalten? Natürlich darf es das, vor allem, wenn die Unterhaltung so gut gemacht ist wie an diesem Abend.
Ausgangspunkt für die Entstehung des Musicals war der Produzent Vinton Freedly, dem die Idee dazu auf einem Schiff kam, mit dem er sich vor seinen Gläubigern aus dem Staub machte. Er beauftragte Guy Bolton und P.G. Wodehouse damit, das Buch dazu zu schreiben, letzterer vor allem bekannt durch seine köstlichen Romane, unter anderem die Jeeves & Wooster-Serie, genial verfilmt mit Stephen Fry und Hugh Laurie. Die Story beinhaltete eine Bombendrohung und einen Schiffbruch und muss ziemlich chaotisch gewesen sein. Als wenige Wochen vor der Premiere vor der Küste New Jerseys ein Feuer auf einem Luxusliner 138 Menschen das Leben kostete, musste die Geschichte schnellstmöglich umgeschrieben werden. Da die originalen Autoren gerade nicht verfügbar waren, stammt das Libretto, so wie wir es heute kennen, von Howard Lindsay und Russell Crouse, die hier erstmals zusammenarbeiteten. Die Musik stammt von Cole Porter, der nach Roger Hammerstein und George Gershwin eigentlich nur die dritte Wahl war, und so ist es nur natürlich, dass sie sofort ins Ohr geht und sich da festsetzt. Praktisch jeden Song hat man schon mal in der ein oder anderen Version gehört, der Wiedererkennungseffekt ist beträchtlich und das Publikum ist von der ersten Minute voll dabei.
Das Gärtnerplatztheater hat sich entschieden, nur die Dialoge auf Deutsch zu bringen und die Songs im Original zu belassen. Das wäre auch nicht weiter schlimm, wenn man die Dialoge immer gut verstehen könnte, was insbesondere am Anfang ein bisschen schwierig ist. Überhaupt kommt das Stück erst langsam auf Touren und zu Beginn ist man etwas überwältigt von dem schieren Überangebot an visuellen Reizen. Sieht man einer kleinen Detailhandlung rechts zu, verpasst man links was. Sehr geschickt, so muss man sich das Stück mehrfach ansehen. Es lohnt sich aber wirklich, denn es ist wirklich alles perfekt erarbeitet, die Choreografien sitzen, die Bewegungen erfolgen exakt im Takt der Musik, man wird absolut mitgerissen von der prallen Lebensfreude.
Um was geht’s, wenn alles geht? Billy Crocker ist ein kleiner Wallstreetbroker, der sich in ein Mädchen verliebt. Als er seinen Boss Elisha Whitney zum Schiff bringt, das in Kürze nach England ablegen soll, sieht er das bezaubernde Wesen wieder. Er erfährt, dass sie Hope Harcourt heißt und mitsamt ihrer überdrehten Mutter und dem stinkreichenVerlobten Lord Evelyn Oakleigh, der die Familienfinanzen sanieren soll, in die neue Heimat fährt. Mit von der Partie ist auch noch seine Bekannte Reno Sweeney, eine Nachtclubsängerin, die zur Predigerin mutiert ist, sowie der Staatsfeind Nummer 13, der so gerne die Nummer 1 wäre und dessen Freundin Erma. Billy schleicht sich an Bord, um die Heirat zu verhindern und Hope für sich zu erobern. Um an sein Ziel zu kommen, muss er in die verschiedensten Rollen schlüpfen. Für die Uraufführung 1934 war diese Rolle dem Komiker William Gaxton auf den Leib geschrieben, der berühmt für seine Verwandlungskünste war. Es kommt zu den absurdesten Situationen, befeuert durch viel Wortwitz und exzellente Darsteller auf der Bühne. Und weil nicht nur der Titel, sondern auch das Motto Anything goes heißt, werden die Paare bis zum Ende schön durcheinandergewürfelt.
[singlepic id=1469 w=320 h=240 float=right]Obwohl das Stück als Screwballcomedy daher kommt, schwingen auch sozialkritische Untertöne mit. Geschrieben kurz nach dem Ende der Prohibition und unter dem Eindruck der gerade überstandenen Weltwirtschaftskrise, sind die Gangsterverherrlichung und Bußprediger ein Thema, ist das Schiff mit Trinkern, Spielern und Betrügern bevölkert. So kann man schon darüber nachdenken, wenn Billy feststellt, dass er als kleiner Börsenmakler in das Gefängnis geworfen werden würde und man ihm als Gangster Nummer 1 den roten Teppich ausrollt. Auch wenn man darüber lacht, dass der Mann von Mutter Harcourt wie ein Gentleman gefallen ist nach dem Sprung aus dem Fenster, weil man beim Börsencrash alles verloren hat, ist das doch eine tragische Geschichte. Das Musical hat sich mit den Jahren beständig verändert, es wurden Songs umgestellt und Cole-Porter-Schlager aus anderen Stücken eingebaut. Auch Regisseur Josef E. Köpplinger hat eine Szene hinzugefügt und einige aktuelle Bezüge aufgenommen, die sehr gut ankamen beim Publikum. Zu lachen gibt es viel an diesem Abend, Köpplinger setzt auf Tempo und exakt getimte Abläufe. Rainer Sinell, der auch für die zeitlich passenden Kostüme verantwortlich ist, nutzt eine Drehscheibe, um das Vorderdeck des zweistöckigen Schiffes in intime Kabinen zu verwandeln. Das Schiff nimmt im ersten Teil langsam an Fahrt auf und ist dann kaum mehr zu stoppen. Ähnlich wie in Cabaret gibt es auch hier leicht bekleidete Menschen, aber anders als in der Reithalle wirkt es hier nicht ordinär, sondern lustig. Das Ende kommt etwas abrupt, aber nach einem so temporeichen Abend verzeiht man das gerne.
Viel zu dem schwungvollen, temporeichen Abend trägt auch die Choreografie von Ricarda Regina Ludigkeit bei. Sie lässt das Ensemble sich die Seele aus dem Hals steppen und es gleichzeitig so leicht aussehen, dass es auch noch Spaß machen könnte. Sie gibt den Akteuren eine tolle Körpersprache von lasziv bis Czardas. Bei diesem Musical ist wirklich alles gefragt, die Akteure müssen singen, steppen und darstellen können. Fällt nur eines unter den Tisch, geht ein Teil des Zaubers verloren. Ganz hinreißend waren auch die Projektionen von Raphael Kurig und Thomas Mahnecke. Sie beschwörten zahlreiche Stimmungen herauf und schafften es, ein Schiff, dass sich nicht vom Fleck bewegt, mal in New York, mal auf hoher See zu zeigen.
Die Rollen sind mit ziemlicher Sicherheit für diese Münchner Erstaufführung 79 Jahre nach der Uraufführung am Broadway optimal besetzt. Anna Montanaro gibt der Reno Drive, aber auch besinnliche Momente. Sigrid Hauser ist eine herrlich überdrehte und dabei immer absolut süße Erma. Die Figur könnte einem auf die Nerven gehen, aber in der Interpretation von Sigrid Hauser möchte man sie eher mal fest in den Arm nehmen. Milica Jovanovic singt und spielt die Hope Harcourt mit sehr viel mädchenhaften Charme, kein Wunder, dass Billy ihr zu Füßen liegt. Es ist wirklich sehr schön, sie mal wieder auf der Bühne des Gärtnerplatztheaters erleben zu dürfen. Dagmar Hellberg als ihre Mutter konnte mich anfangs nicht überzeugen, aber bei Birds do it, bees do it drehte sie dermaßen auf, dass es eine reine Freude war. Komplettiert wurde die sehr gute Frauenriege durch die tanzfreudigen Angels und Ulrike Dostal als Frieda, die hervorragende Akzente setzte.
[singlepic id=1468 w=320 h=240 float=left]Bei den Männern ist natürlich Billy Crocker der unbestrittene Chef im Ring. Daniel Prohaska spielt alle Facetten der Rolle aus und singt und tanzt dabei noch wie ein junger Gott. Naja, fast. Die Auftritte von Hannes Muik als Lord Evelyn Oakleigh zählten für mich zu den Highlights des Abends. Er strahlte bis in den kleinen Zeh Aristokratie aus und hat doch Paprika im Blut. Erwin Windegger als Elisha Whitney ist lustig und tiefgehend zugleich, und Boris Pfeifer als Moonface Martin verkörpert den etwas schmierigen Gangster perfekt. Besonders beeindruckend ist die Stimme von Previn Moore, der den Kapitän auf diesem Tollhaus namens M.S. Amerika mimt und Night and Day wirklich ganz wundervoll interpretiert. Frank Berg als Steward und neben anderen die drei Matrosen Maurice Klemm, Stefan Bischoff und Christian Schleinzer sowie eine engagierte Statisterie komplettieren das praktisch perfekte Ensemble. Der Hund Chuseok erwies sich als nervenstark und zeigte sich unbeeindruckt von seiner Rolle als Benjamin Franklin. Das kleine Orchester mit großer Rhythmusgruppe unter Michael Brandstätter kreierte den perfekten Bigbandsound passend zum Stück, und der hauseigene Chor zeigte sich zum wiederholten Male bewegungsfreudig und sehr gut einstudiert von Jörn Hinnerk Andresen.
Am Ende wurden die Beteiligten frenetisch mit Standing Ovations gefeiert, damit waren sicher auch die vielen unsichtbaren Helfer gemeint, die Werkstätten, die diese schier unglaubliche Anstrengung zweier Premieren in einer Woche gemeistert haben, die Technik, die Kostümabteilung, die zwei Spielstätten gleichzeitig betreuen muss, die Maske, Souffleuse und Inspizient. Ein Stück zum Wiedersehen, ich bin mir sicher, auch beim dritten Besuch lassen sich noch weitere Details entdecken. Weitere Vorstellungen bis 22.03. jeweils Dienstag bis Sonntag, Karten von 25 – 60 € bei den bekannten Vorverkaufsstellen.
Musikalische Leitung Michael Brandstätter / Regie Josef E. Köpplinger / Choreografie Ricarda Regina Ludigkeit / Bühne und Kostüme Rainer Sinell / Dramaturgie Michael Otto / Reno Sweeney Anna Montanaro / Billy Crocker Daniel Prohaska / Elisha Whitney Erwin Windegger / Evangeline Harcourt Dagmar Hellberg / Hope Harcourt Milica Jovanović / Lord Evelyn Oakleigh Hannes Muik / Moonface Martin Boris Pfeifer / Erma Sigrid Hauser / Kapitän Previn Moore / Steward Frank Berg / 1. Matrose Alexander Moitzi / Reporter, 2. Matrose Christoph Graf /Reverend Henry Swiss Dobson, 3. Matrose Maurice Klemm / 4. Matrose Nicola Gravante / Chinese Luke, 5. Matrose Stefan Bischoff / Chinese John, 6. Matrose Christian Schleinzer / Reinhild Reinheit, Angel Susanne Seimel / Kirsten Keuschheit, Angel Katharina Lochmann / Niki Nächstenliebe, Angel Kenia Bernal Gonzàles / Trude Tugend, Angel Stéphanie Signer / Frieda, Whitneys Sekretärin Ulrike Dostal / Benjamin Franklin, Hund Chuseok
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