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Eine Thebanerin im Himmel

[singlepic id=1637 w=320 h=240 float=left]Unser Autor Andreas M. Bräu hat ebenfalls über die Semele-Premiere des Gärtnerplatztheaters am 24.10.2013 berichtet, drüben bei Opernnetz.

SEMELE. Barockoper / Oratorium von Georg Friedrich Händel. Libretto nach William Congreve. Musikalische Leitung: Marco Comin. Regie: Karoline Gruber. Bühne: Roy Spahn. Kostüme: Magali Gerberon. Choreografie: Beate Vollack. Besetzung: Jupiter: Ferdinand von Bothmer. Cadmus: Holger Ohlmann. Athamas: Franco Fagioli. Somnus: István Kovács. Apollo: Juan Carlos Falcón. Juno: Adrineh Simonian. Iris: Elaine Ortiz Arandes. Semele: Jennifer O’Loughlin. Ino: Ann-Katrin Naidu.

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Spielplan Gärtnerplatztheater 2013-2014, vorgestellt von Josef E. Köpplinger, 21.3.2013 (Pressekonferenz)

[singlepic id=1484 w=320 h=240 float=left]über die Pressekonferenz vom Vormittag habe ich drüben bei mucbook geschrieben. Die Pressekonferenz war gut besucht, allerdings finden sich bisher nur wenige Artikel online, zB. bei der SZ, bei der AZ und dem BR. Jakobine Kempkens Beitrag ist beim Neuen Merker leider total versteckt. Leider hatte ich einen sehr unangenehmen Sitznachbarn, der nicht nur abwechselnd nach Fußschweiß und kaltem Rauch stank und total verdreckte und dem Geruch nach urteilen schon länger nicht gewaschene Klamotten anhatte, sondern sich auch noch beständig mit seiner Nachbarin unterhielt. Nächstes Jahr suche ich mir einen Platz, von dem ich flüchten kann, ohne drei Leute aufzuscheuchen.

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Faschingskonzert, 10. und 12.02.2013, Gärtnerplatztheater (in der Alten Kongresshalle)

[singlepic id=1461 w=320 h=240 float=left]Kann man ein Orchester vermissen? Oder einen Chor? Solisten sowieso? Ja man kann. Also ich zumindest. Ganze zwei Monate ist es her, bei der Premiere von Johanna auf dem Scheiterhaufen, dass ich die meisten der Mitwirkenden zuletzt gesehen habe. Menschen, die ich früher dreimal in der Woche und mehr gesehen und gesprochen habe. An diesen Abenden ist mir wieder bewusst geworden, was für ein großes Loch bei mir klafft, auch wenn es im Alltagschaos meistens nicht so scheint. Schon allein deshalb haben sich diese beiden Abende gelohnt.

Es waren schöne Konzerte, eine feine Musikauswahl, sehr gut musiziert – aber es deckte sich nicht ganz mit meiner Vorstellung eines Faschingskonzertes. Ich bin zwar ein ausgemachter Faschingsmuffel, aber die Konzerte des Gärtnerplatztheaters waren immer die große Ausnahme. Fasching, das ist für mich Kostüme, närrisches Treiben, lachen und fröhlich sein. Und warum sollten sich die Zuschauer verkleiden, wenn auf der Bühne Frack und Abendkleid vorherrschen? Natürlich gab es auch was zu lachen, zum Beispiel bei A grand grand Overture op. 57 für 3 Staubsauger, 1 Bodenpolierer, 4 Gewehre und Sinfonieorchester von Malcolm Arnold mit den wunderbaren solistischen Leistungen von Marco Comin, Max Wagner, Josef E. Köpplinger und Michael Otto an den Haushaltsgeräten. Oder beim Final de la Neige aus der Operette Le Voyage de la Lune von Jacques Offenbach, bei dem die Fröhlichkeit der Solisten Snejinka Avramova, Frances Lucey, Holger Ohlmann, Elaine Ortiz Arandes und Stefan Thomas ansteckend wirkte und der Funke zum Publikum übersprang. Oder bei dem wirklich exzellent gesungenen und mit ein paar kleinen szenischen Details aufgepeppten Volkslied Als wir jüngst zu Regensburg waren des wie immer fantastischen Chors des Gärtnerplatztheaters unter der Leitung von Felix Schuler-Meybier. Oder das schwungvolle Abba-Medley des Kinderchores unter der Leitung von Verena Sarré und begleitet von Anke Schwabe am Klavier mit einem tollen Solo einer leider nicht genannten jungen Sängerin. Und natürlich The Typewriter mit Markus Steiner am Schreibmaschinensolo. Beim altbekannten Duetto buffo di due gatti von Gioacchino Rossini konnte man sehr gut die ausgeprägten komischen Talente von Ann-Katrin Naidu und Elaine Ortiz-Arandes beobachten, genauso wie die von Susanne Heyng und Snejinka Avramova in O Theophil aus der Operette Frau Luna von Paul Linke.

Ansonsten war es wie gesagt sehr fein musiziert, aber nicht wirklich faschingsmäßig. Pedro Velázquez Diaz sang mit strahlender Höhe Dein ist mein ganzes Herz und Nessun dorma, der Summchor aus Madama Butterfly war wunderschön und hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Temperamentvoll der Auftritt von Elaine Ortiz Arandes mit einem Lied aus einer Zarzuela, dem spanischen Pendant einer Operette. Holger Ohlmann ließ mit Some enchanted evening Herzen schmelzen und das Orchester sowohl unter Marco Comin als auch unter Michael Brandstätter zeigten ihr ganzes Können bei der Ouvertüre zu La gazza ladra, dem Ballsirenen-Walzer von Franz Lehár, der aus der letzten Fledermaus-Inszenierung bekannten Polka Ohne Sorgen von Josef Strauß und bei der Begleitung der Solisten quer durch alle Genres. Das Finale des 3. Aktes der Operette Pariser Leben war mir persönlich ein bisschen zu lang, aber vielleicht hab ich mich auch einfach geärgert, dass mein Französisch so eingerostet ist, dass ich nicht alles verstanden habe.

Alles in allem ein schöner Abend, nur halt nicht so ganz ein Faschingskonzert.

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Premiere Johanna auf dem Scheiterhaufen, 12.12.2012, Gärtnerplatztheater (in der Alten Kongresshalle) – Zweite Rezension

[singlepic id=1430 w=320 h=240 float=left]Fleissigen Gärtnerplatztheaterbesuchern ist sicher die Giovanna d’Arco noch in Erinnerung, die Oper von Giuseppe Verdi in der Inszenierung des leider viel zu früh verstorbenen Thomas Wünsch, die die Spielzeit 2009/10 eröffnete. Mit dem Oratorium von Arthur Honegger bringt das Theater eine ganz andere Umsetzung des gleichen Stoffes auf die Bühne.

Zuerst einmal ein paar Worte zum Ort der Aufführung. Die alte Kongresshalle ist ein wirklich schönes Bauwerk, das einen ganz eigenen Fünfziger-Jahre-Charme hat. Leider fehlen hier die lieb gewonnen Einlass- und Garderobendienste des Gärtnerplatztheaters. Die Garderobe war ein einziges Chaos, weil man offensichtlich der Meinung war, mitten im Winter bei Schneefall ist es ausreichend zwei von ungefähr zehn Garderoben aufzumachen. Die Schlangen waren megalang und es war ein echtes Wunder, dass am Ende alles wiedergefunden wurde. Ich sag jetzt mal ganz ketzerisch: am Gärtner hätts das nicht gegeben. Der Saal selbst ist für konzertante Aufführungen wie diese eigentlich ganz gut geeignet, schließlich ist da der Blick auf die Bühne zweitrangig. Der Saal steigt nämlich so gut wie überhaupt nicht an und da kann einem kleineren Menschen schon mal der Blick nach vorne versperrt sein. Problematisch ist aber, wie an diesem Abend, die Akustik. Die Sprechrollen waren mit Mikroports verstärkt, die Sängerrollen mit normalen Mikros. Für mich hat sich das auf meinem Platz (4. Reihe ziemlich weit links) leider gar nicht gut gemischt. Der Lichtinstallation von Max Keller konnte ich nichts abgewinnen, das waren halt verschieden farbige Hintergründe, das war bei früheren Konzerten nicht anders.

Bruder Dominik ruft Johanna zu sich. Gemeinsam schauen sie auf Johannas Leben zurück, auf ihren größten Triumph, die Krönung des Dauphin und die Vereinigung Frankreichs, auf ihre Jugend, aber auch auf ihre Verurteilung und ihren Weg zum Scheiterhaufen. Am Ende wird sie von ihm verzehrt. Musikalisch war der Abend ein echtes Erlebnis. Die Musik von Arthur Honegger ist unglaublich vielfältig und kraftvoll. Sie zaubert einem Bilder in den Kopf. Folklore, Jazz, Barock, alles ist vorhanden und Marco Comin leitet das fabelhafte Orchester des Staatstheaters sicher und mit großer Eleganz durch die Klippen der Partitur. Der Chor (Einstudierung Jörn-Hinnerk Andresen) und der Kinderchor (Einstudierung Verena Sarré) waren an diesem Abend eine Klasse für sich. Absolut präzise und ausdrucksstark. Die solistischen Einzelleistungen waren teilweise hervorragend, besonders beeindruckend war Felix Nyncke, der die Kinderstimme ätherisch schön sang. Leider habe ich ihn während der Vorstellung nicht gesehen, man hätte ihn zum Applaus ruhig nach vorne holen können.

Alles in allem ein außergewöhnlicher Abend. Ich hätte es mir gerne noch einmal angesehen, leider gab es nur fünf Vorstellungen kurz nacheinander.

Johanna auf dem Scheiterhaufen (Konzertante Aufführung). Dramatisches Oratorium in 11 Szenen. Musik: Arthur Honegger. Libretto: Paul Claudel. Deutsch von Hans Reinhart. Musikalische Leitung: Marco Comin. Licht: Max Keller. Choreinstudierung: Jörn Hinnerk Andresen. Einstudierung Kinderchor: Verena Sarré.

Sprechrollen: Jeanne d’Arc: Julia Stemberger. Bruder Dominik: Michael von Au. 3. Herold / Der Esel / Der Herzog von Bedford / Johann von Luxemburg / Mühlenwind / Ein Bauer: Jens Schnarre. Der Zeremonienmeister / Regnault von Chartres / Wilhelm von Flavy / Perrot / Ein Priester: Jan Nikolaus Cerha. Mutter Weinfass / Eine Bäuerin: Angelika Sedlmeier.

Gesangspartien: Die Jungfrau: Elaine Ortiz Arandes. Margarethe: Ann-Katrin Naidu. Katharina: Snejinka Avramova. Eine Stimme / Porcus / 1.Herold / Der Schreiber: Ferdinand von Bothmer. Eine Stimme / 2. Herold / Ein anderer Bauer: Holger Ohlmann. Eine Kinderstimme: Felix Nyncke.

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Don Pasquale, 29.10.2012, Gärtnerplatztheater (im Cuvilliéstheater)

[singlepic id=1418 w=320 h=240 float=left]Spät, aber doch: mein Bericht zu Don Pasquale auf mucbook.

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Gärtnerplatz OpenAir, 16.09.2012, Gärtnerplatz

[singlepic id=1394 w=320 h=240 float=left]Zum vierten Mal seit 2006 präsentierte sich das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz während des Gärtnerplatzfestes mit einem OpenAir Konzert, diesmal unter seinem neuen Chefdirigenten Marco Comin. Möglich gemacht wurde dies, wie schon die Jahre zuvor, mit Hilfe einer Vielzahl von Sponsoren und der unermüdlichen Arbeit einiger. Alle Solisten und auch das Orchester musizierten unentgeltlich, und der Funke sprang von Anfang an auf das zahlreiche Publikum über. Staatsintendant Josef E. Köpplinger führte charmant und humorvoll durch das Programm. Das Ergebnis war ein rundherum gelungener Abend.

Gleich zu Beginn zeigte Marco Comin, dass er auch die oft so schwere, angeblich leichte Muse beherrscht. Die Ouvertüre zum Zigeunerbaron klang spritzig und machte Lust auf den Rest des Abends. Die Zusammenstellung war ungewöhnlich, gefiel mir aber ausgesprochen gut. Das Orchester zeigte sich bei allen Stücken in Höchstform, egal ob es der Slawische Tanz von Antonin Dvorak oder In der Halle des Bergkönig von Edvard Grieg war. Ein absolutes Erlebnis war die Ouvertüre zu Wilhelm Tell von Gioacchino Rossini. An diesem Abend konnten sowohl das Orchester wie auch Chefdirigent Marco Comin zeigen, wie breitgefächert ihr Repertoire und wie hoch gleichzeitig das Niveau ist. Einen kleinen Ausblick auf die kommende Spielzeit gab es mit Zuschaun kann I net aus Im weißen Rössl, (dirigiert von Michael Brandstätter), gesungen von Daniel Prohaska, der die Partie des Zahlkellner Leopolds in der Produktion des Gärtnerplatztheaters übernimmt. Premiere ist am 11.10.2012 im Zelt des Deutschen Theaters in Fröttmaning. Auch im Oktober, nämlich am 25., hat die Opera Comique Don Pasquale von Gaetano Donizetti im Cuvilliéstheater Premiere. Der Bariton Mathias Hausmann präsentierte daraus Bella siccome un angelo. Leider nicht auf dem Spielplan stehen Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach, wünschen würde man es sich, nachdem man Ann-Katrin Naidu und Elaine Ortiz Arandes die Barcarole singen gehört hat.

Zum Ende gab es für mich ein besonderes Schmankerl: Das Capriccio Italien von Peter Tschaikowsky. Dieses Stück kenne ich in- und auswendig, es war das erste, das ich bewusst wahrgenommen habe. Ich habe meine Mutter damit in den Wahnsinn getrieben, dass ich es als Sechsjährige nie unter zehnmal am Stück auf dem Plattenteller hatte. So gut wie an diesem Abend habe ich es noch nicht gehört. Das Publikum bedankte sich mit lautstarken Bravorufen und viel Applaus. Erst nach zwei Zugaben durften die Akteure die Bühne verlassen und es gab im Publikum sicher einige, die so wie ich bedauert haben, dass es in dieser Spielzeit kein Weihnachts- oder Neujahrskonzert gibt.

Ein fulminanter Auftakt der Spielzeit 2012/13 und ein gelungener Einstand für alle neuen Mitglieder des Hauses.

Foto: © Christian Zach 

 

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