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Auftakt: Grand Hotel, 23.01.2011, Gärtnerplatztheater

Bei Einführungen vor Premieren stellen üblicherweise der Dramaturg, der Regisseur und der musikalische Leiter das Stück vor, das dann innerhalb der nächsten zwei Wochen dann zum ersten Mal in der jeweiligen Inszenierung gespielt wird. An diesem Vormittag waren jedoch zwei der drei Akteure verhindert und der zuständige Dramaturg war erst vor kurzem von einer Gastdramaturgie in Hanoi zurückgekehrt, so dass die Vorstellung hauptsächlich in der Hand der Dramaturgieassistentin lag, die bestens vorbereitet war, sowie dem Choreographen und Sänger des Hardy Rudolz und einem weiteren Assistenten, der die musikalische Seite vorstellte, dem ich aber nicht wirklich folgen konnte, weil er sehr schnell und ziemlich theoretisch sprach. Ergänzt wurde das ganze durch Songs des Musicals, vorgetragen von April Hailer und Lucius Wolter, sowie einer mitreissenden Tanz- und Gesangseinlage von Tom Schimon und Vladimir Maxim Korneev, begleitet wurden sie dabei von Benjamin Reiners.

Es scheint eine sehr aufwändige Produktion zu werden mit vielen Shownummern und man kann die Werkstätten, die Technik, das Orchester und das Ensemble des Hauses nur bewundern, dass sie in der Lage sind, nur drei Wochen nach der letzten Premiere so etwas zu stemmen. Ich war nach diesem Vormittag nicht ganz von der Produktion überzeugt, ich lasse mich aber gerne positiv überraschen, wegen verpeilter Urlaubsplanung aber leider erst bei der zweiten Vorstellung.

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My Fair Lady, 09.01.2011, Gärtnerplatztheater

Die 234. und gleichzeitig die vorerst letzte, so wurde diese Vorstellung angekündigt. 27 Jahre war die Lady nicht von dieser Bühne wegzudenken, jetzt werden wir weiterleben müssen, ohne sie. Ein bisschen traurig stimmt mich das schon, ist doch mit diesem Stück meine erste aktive Erinnerung an das schönste Theater Münchens verbunden. Ich war zwar, wie ich anhand eine Programmheftes feststellen konnte, 1991 mal in einer Vorstellung der “Lustigen Weiber von Windsor”, an die ich aber leider gar keine Erinnerung habe. Umso deutlicher entsteht dafür die Vorstellung der Lady vor meinem inneren Auge. Deshalb fällt es mir schwer, mir das schönste Theater Münchens ohne diese wunderschöne klassische Inszenierung vorzustellen.

Zum Abschied gabs noch ein paar flotte Sprüche extra, und alle Zutaten einer schönen Repertoirevorstellung. Das Haus war praktisch bis auf den letzten Stehplatz besetzt, das muss das “Grand Hotel”, das Musical, das Anfang Februar Premiere hat, schon einschlagen wie eine Bombe, um die Zuschauermengen anzuziehen wie zuletzt die Lady. Warten wirs ab.

Vorerst wippen jedenfalls die Royals nicht mehr im Takt, wenn das gesamte Ensemble Alfred pünktlich zum Altar bringen will, bliehen Spaniens Blieten nicht mehr und niemand streut Dover oder Forest Pfeffer in den Arsch. Schade! Danke für viele schöne Stunden an das gesamte Ensemble, ich hoffe auf ein Wiedersehen, wenn es heißt,

Mein Gott, jetzt hat sie’s!

😉

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Spielzeit 2009/2010 – Ein Rückblick

Eines steht fest: ich war in der vergangenen Spielzeit häufiger im Theater oder anderen Spielstätten zu finden als jemals zuvor. Das war einerseits sehr schön, aber andererseits hat es mir auch ein wenig von der Lust genommen. Manchmal war es einfach zu viel und ich werde in der neuen Spielzeit eher mal auf eine Vorstellung verzichten, damit der Spaß erhalten bleibt. Auch der ein oder andere Freund ist dabei auf der Strecke geblieben, neue sind hinzugekommen. Ich habe mich verändert, ganz speziell in diesem letzten Jahr habe ich gelernt, auch mal Nein zu sagen und endlich weiß ich auch, welche Richtung mein Leben gehen soll. Das ist auch, aber nicht nur ein Verdienst der Musik, mit der ich mich viel intensiver auseinandersetze und mir mittlerweile auch eine eigene Beurteilung zutraue.

Spielzeit 2009/2010 Gärtnerplatztheater

StückAnzahl
Die Zauberflöte11
Orpheus in der Unterwelt8
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny8
Boccaccio7
Viva la Mamma!7
Death in Venice7
Der Zauberer von Oz7
Auftakt7
Die Piraten von Penzance6
Giovanna d'Arco6
Carmen6
Die Hochzeit des Figaro6
I Masnadieri5
Gräfin Mariza5
Matinée5
Operettenkonzert4
Hänsel und Gretel4
Das Märchen vom Zaren Saltan4
My Fair Lady4
Die Sache Makropulos3
Eine Nacht in Venedig3
Der Liebestrank3
Martha3
Sweeney Todd3
La Cage aux Folles2
Das Tagebuch der Anne Frank2
Künstlergespräch2
Brundibar2
Orchesterprobe Traviata 3. Akt2
Körpersprachen1
Der Zauberer von Oss1
Gärtnerplatzfest1
Open Air Konzert1
Soirée1
Honk!1
Kriminacht1
Sommerkonzert1
Die Winterreise1
Romeo und Julia1
Neujahrskonzert1
Der Sommernachtstraum1
Die lange Nacht der Musik1
Theatervergnügen1
Opercafé1
Faschingskonzert1
Das waren 45 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 158.

Spielzeit 2009/2010 Bayerische Staatsoper

StückAnzahl
Einführung2
Die unmögliche Enzyklopädie2
Don Carlo1
Carmen1
Madama Butterfly1
Ariadne auf Naxos1
Hänsel und Gretel1
Il turco in Italia1
Das waren 8 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 10.

Spielzeit 2009/2010 Sonstige

HausStückAnzahl
Theater IngolstadtDie Piraten von Penzance3
MarstallDas Tagebuch der Anne Frank2
Off-Broadway MusicaltheaterSnoopy2
Off-Broadway MusicaltheaterMensch, sterblich, sucht2
Theater BremenEugen Onegin1
Oper LeipzigDie Liebe zu den drei Orangen1
CuvilliéstheaterLa Cenerentola1
Staatsoper WienRosenkavalier1
Staatsoper WienWerther1
Carl-Orff-SaalDie Quelle1
BoxwerkOpernstimmen im Boxwerk1
MovimentoKünstlergespräch1
Das waren 12 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 17.

Da waren viele sehr schöne, aber auch sehr traurige Stunden dabei. Ich möchte keine einzige missen.

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Opernstimmen im Boxwerk, 18.07.2010, Boxwerk

Besonders gespannt war ich auf diese Veranstaltung, bei der Opernsänger und Boxer sich den gleichen Ring teilten. Das Boxwerk war gut gefüllt, als Stefan Sevenich und Sebastian Campione mit dem Auslöser der Veranstaltung begannen: dem Boxkampf aus “Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny”, so realistisch dargestellt, dass das Publikum beim “Nachtreten” aufstöhnte.

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Honk!, 18.07.2010, Gärtnerplatztheater

Nach dem Riesenerfolg von Footloose in der letzten Spielzeit stand mit Honk! ein weiteres Musical als große Produktion des jtg auf dem Spielplan. Das junge Ensemble überzeugte ja schon zu Beginn des Jahres mit “Snoopy” und “Mensch, sterblich, sucht…” und konnte die hohen Erwartungen durchaus  erfüllen.

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My fair Lady, 17.07.2010, Gärtnerplatztheater

Kleine, lustige Pannen wie die Kerze, die mehrfach zum falschen Zeitpunkt ausging und die daraus resultierende Improvisation bringen noch den ein oder anderen Lacher mehr, aber zu viel davon darf es auch nicht werden, textsicher sollten alle Beteiligten schon sein. Besonderer Clou war an diesem Abend ein Gast in der Rolle der Mrs. Higgins, Joke Kramer, die die Rolle zwar ein wenig anders als Susanne Heyng angelegte, aber ebenfalls sehr schlagfertig Henry die Worte um die Ohren haute und damit großen Applaus erntete. Bezaubernd wie immer war an diesem Abend Milica Jovanovic, die die Eliza mit viel Herzblut singt und spielt und das merkt auch das Publikum.

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Kurt Weill: Ein musikalisches Portrait, 11.07.2010, Gärtnerplatztheater

Ein Querschnitt durch das musikalische Lebenswerk von Kurt Weill, dessen Oper “Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny” derzeit mit Erfolg im Staatstheater am Gärtnerplatz gespielt wird, stand an diesem Sommersonntagvormittag auf dem Programm. Es stand unter der musikalischen Leitung von Anke Schwabe am Flügel, unterstützt wurde sie von Musikern des Orchesters, es moderierte Christoph Maier-Gehring.

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Sweeney Todd, 01.06.2010, Gärtnerplatztheater

Eine schöne letzte Vorstellung war das. Das Publikum, von der sehr guten Leistung der Akteure mitgerissen, jubelte frenetisch zum Abschied. Ab jetzt heißt es “Sold out” im Pie-Shop am Gärtnerplatz. Goodbye Mrs Lovett, Sweeney, Johanna, Anthony, Richter Turpin, Pirelli, Toby, Lucy und Büttel Bamford. Nie mehr steht der Chor am Grab oder bricht aus Bedlam aus. Schade – ich werde euch vermissen.

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Sweeney Todd, 28.05.2010, Gärtnerplatztheater

Ich hatte das Stück jetzt schon länger (= viereinhalb Monate) nicht gesehen, aber die letzten beiden Vorstellungen waren natürlich Pflichtprogramm. Marianne Larsen als Mrs. Lovett ist eine echte Schau, sie singt und spielt einfach großartig, da stimmt jede Geste, kommt jede Pointe auf den Punkt. Ihr zur Seite steht mit Gary Martin ein sehr überzeugender Sweeney, stimmlich wie szenisch und auch Thérèse Wincent war eine bezaubernde Johanna. Der Auftritt von Mario Podrečnik als Pirelli war wie immer viel zu schnell vorbei und die choralartigen Gesänge des Chores gingen unter die Haut.

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La Cage aux Folles, 25.05.2010, Gärtnerplatztheater

An diesem Abend ging ich mal wieder mit der Freundin ins Theater, die es am längsten mit mir ausgehalten hat. Wir sind schon zusammen zur Schule gegangen und auch sie konnte sich daran erinnern, dass wir den Film aus irgendeinem Grund mal im Schulunterricht angeschaut hatten, an den Zusammenhang konnte sich aber keine von uns beiden erinnern.

Es war wie immer ein amüsanter Abend, und bei “Ich bin, was ich bin” lief es mir wie immer kalt den Rücken runter. Am Ende, da es ja die letzte Aufführung für die nächste Zeit gewesen war, regnete es Blumen aus den Proszeniumlogen für alle Akteure, das fand ich eine schöne Geste, die Standing Ovations konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber die Geschmäcker sind halt verschieden.

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