Kategorien

MusiComedy, langbekannt

Am 09.01.1989 sah ich die Beiden zum ersten und dann im Laufe der nächsten drei Jahre noch 40 mal. Kirchheim/Teck und Frauenfeld in der Schweiz waren die am weitesten entfernten Orte, aber auch Augsburg, Landsberg, Donauwörth und Rain/Lech standen regelmäßig auf dem Programm. Insofern wurden hier schon die Grundlagen für meine heutige “Verrücktheit”, für Aufführungen und Konzerte auch mal in die bayerische Provinz oder nach Köln zu fahren, gelegt. Insgesamt dürfte ich Mark’n’Simon gut über 50 mal gesehen haben und sie sind immer wieder ein Erlebnis. Da müssen sich meine Lieblingsstücke im Theater meines Vertrauens noch ein bisschen ranhalten.

Zwei tolle Stimmen, gepaart mit einem Humor, dessen Feinheiten man am Besten versteht, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Aber auch für nur Deutschsprachige gibt es genug zu Lachen, Mitklatschen und Mitsingen. Und auch nach 20 Jahren liebe ich ihre Bühnenshow. Die beiden machen nicht nur intelligenten Quatsch, sondern haben auch noch sehr harmonische Stimmen und großes musikalisches Talent. Wenn Simon “Wonderful World” singt, ist die Gänsehaut vorprogrammiert und der heutige Schlusssong “Mad world” war einfach genial.

Danke für einen tollen Abend der anderen Art!

Ähnliche Artikel

Musical, vormittäglich

Die Mischung machts: mitreissende Ensemblenummern und emotionale Soli und Duette, gepaart mit hervorragender Begleitung  aus dem Orchestergraben. Eine tolle Leistung aller Beteiligten, wirklich beeindruckend, das ganze dreeinhalb Monate nach der letzten Vorstellung nochmals und diesmal wohl zum letzten Mal erleben zu dürfen.

Und wenn das Publikum nicht so völlig blöde gewesen wäre, hätte es sich sicher auch noch eine Zugabe erklatscht.

Danke jtg, danke Liviu Petcu und Band, ihr wart wie immer spitze!

Footloose

Donnerstag, 9. Juli 2009
11:00 Uhr

Ähnliche Artikel

Publikum, ungezogen

Es tut mir leid, aber ich muss mich jetzt erst mal schriftlich ein wenig abregen. Bitte nur weiterlesen, wer auch ein paar  Kraftausdrücke ab kann.

Denn leider kann Teile des heutigen Publikums nur als egomanische Ar…löcher bezeichnen. Es mag sein, dass ich etwas empfindlicher bin als andere, aber auch die Schüler in meiner Umgebung fühlten sich mehrfach gestört und haben ihr Missfallen ausgedrückt. Bereits vor der Pause wurde rechts in der Reihe hinter mir ständig geredet. Je lauter das Geschehen auf der Bühne, desto lauter die Unterhaltung. Ganz krass wurde es aber nach der Pause. Vermutlich waren es nur einer oder höchstens zwei in der dritten Reihe, aber die haben ausgereicht, um wirklich jede noch so emotionale Szene in den Dreck zu ziehen. Laute Kommentare zum Bühnengeschehen gipfelten in beständiges Treten gegen die Eisenglocken am Boden. Das ist zwar auch unhöflich gegenüber den Mitzuhörern, aber schlimmer empfinde ich die Respektlosigkeit gegenüber den Mitwirkenden. Da leistet jemand was, verdammt noch mal! Ich war am Schluss so aggressiv, das es gut war, dass derjenige nicht direkt hinter mir sass.

Mein Appell an alle Schulen lautet:  bitte, bitte, bitte nehmt nur Schüler mit, die sich auch wirklich für das aufgeführte Stück interessieren. Den anderen tut man mit Zwang keinen Gefallen und der unmittelbaren Umgebung und den Mitwirkenden auch nicht.

Anscheinend gibt es für Schulvorstellungen wirklich nur einen Platz, wenn man die Aufführung genießen und trotzdem nah dran sein will und das sind die Proszeniumlogen. Leider ist die Sicht dort ziemlich eingeschränkt, bei bestimmten Stücken ist es dann schon fast mehr ein Hörerlebnis. Wirklich schade, dass man in einer Vormittagsvorstellung offensichtlich nicht im Parkett sitzen kann.

Nachtrag: völlig entfallen ist mir ja auch noch, dass das Licht noch nicht an war, als man im Parkett schon massenweise aufgestanden ist und den Zuschauerraum verlies. So gab es diesmal leider keine Zugabe. Schade für die Enthusiasten.

Ähnliche Artikel

Oper, gerettet

Leider war heute der einzige Termin, an dem ich mir die Kinderoper “Arche Noah” ansehen konnte. Das ist rückblickend sehr schade, denn die Aufführung hätte durchaus noch einen zweiten oder dritten Blick verdient gehabt.

Bereits vor dem eigentlichen Beginn wird ein Film auf den eisernen Vorhang projiziert. Man sieht die Mitwirkenden beim Casting und beim Proben. Das vermittelt gleich einen schönen Eindruck mir welcher Ernsthaftigkeit, aber auch mit welchem Spaß die Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums bei der Sache sind.

Beeindruckend ist für mich an dieser Inszenierung vor allem, mit welcher Schlichtheit hier doch ein sehr großer Effekt erzielt wird. Am allerbesten hat mir ja die Umsetzung des Wassers gefallen. Das war wirklich sehr gelungen. Aber auch das restliche , mit wenig Mitteln gut visualisierte Bühnenbild und die Kostüme waren sehr passend und haben die Musik genauso wie die Personenführung optimal unterstützt.

Unter den Schülern war für mich Gott herausragend, obwohl sie als Einzige nicht gesungen hat, aber dieses rhythmische Sprechen war sicher nicht einfacher. Stefan Sevenich zeigte sich hier als Noah ernster als sonst, aber auch das kann er gut. In Ensembles war seine Stimme immer gut herauszuhören, ohne die anderen zu übertönen. Auch Rita Kapfhammer, war, wie schon so oft, ohne Makel.

Die Musik hatte etwas sehr kirchliches an sich, die drei Choräle hätten auch jede Messe bereichert, aber schließlich handelt es sich hierbei auch um ein biblisches Thema.

Insgesamt eine tolle Ensembleleistung, auch das Orchester steuerte seinen Teil dazu bei, das überwiegend junge Publikum zu begeistern. Der Applaus war dementsprechend langanhaltend.

Arche Noah

Mittwoch, 8. Juli 2009
18:00 – 19:00 Uhr

Ähnliche Artikel

Madame Butterfly, 04.07.2009, Gärtnerplatztheater

Für mich heute beides zum ersten Mal: zum ersten Mal überhaupt Madame Butterfly und zum ersten Mal im Theater meines Vertrauens.

Bereits an der Eingangstreppe begrüßt mich eine goldene, winkende Katze, die mir vage bekannt vorkommt. Die Inszenierung überträgt die Handlung in das Japan der Gegenwart und ist unglaublich gut gelungen. Die Freunde sind Cosplayer, wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich keinen einzigen erkannt habe. Besonders interessant finde ich, dass das Cosplay auch eine erotische Komponente hat. Amerikanische Attribute werden geschickt eingesetzt, und wie sich Butterfly aus ihrem Kokon befreit, ist sagenhaft.

Der Schluss ist sehr emotional und das ist der Verdienst der großartigen Elaine Ortiz Arandes. Aber auch ausnahmslos alle anderen haben mir in ihren Rollen sehr gut gefallen. Adrian Xhema ist toll als Pinkerton, ebenso wie Sonja Leutwyler als Suzuki und Florian Simson als Goro. Er hat mir vor allem zusätzlich noch darstellerisch sehr gut gefallen. Johannes Wiedecke legte einen fulminanten Kurzauftritt als Bonze hin. Torsten Frisch kannte ich noch nicht, sein Sharpless hat mir zugeagt. Komplettiert wurde das excellente Ensemble durch Frances Lucey, Dirk Lohr, Martin Hausberg, Rotraut Arnold und einige Chorsolisten und natürlich den Chor an sich. Auch das Orchester unter David Stahl war bestens aufgelegt. Das ist nochmal ein echtes Highlight, bevor die traurige Gärtnerlose Zeit anbricht.

Zur Pause war ich noch ziemlich aufgebracht, weil die letzten Takte bereits im Applaus untergingen. Leute, das Stück ist vorbei, wenn der Dirigent seinen Taktstock ablegt und nicht, wenn der Vorhang sich langsam schließt! Am Ende konnten sich wenigstens die Ich-klatsche-aber-als-Erster so lange zurückhalten, bis der letzte Ton einigermaßen verklungen war. Ich musste noch einen Moment innehalten, zu sehr hatte mich das Gesehene ergriffen. Tosender Applaus für alle Beteiligten.

Danke für einen wunderbaren Abend!

Ähnliche Artikel

Lesestoff Belletristik 2009/28 – Elizabeth Newbery: Henry’s Blog: My Life in My Own Words. OBVS!

Broschiert: 32 Seiten
Verlag: Historic Royal Palaces (April 2009)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 1873993099
ISBN-13: 978-1873993095

Rückseitentext:

If Henry VIII had kept a blog what do you think he would have posted about each of his wives? What secret thoughts would he have revealed about his ministers? And what comments would his wives, friends and enemies have posted about him?

Based on true facts but written in blog speak this book invites you to find out!

Meine Meinung:

Meet Frazza (Francis I of France) and Wozza (Cardinal Wolsey), read about the things Henry is loving right now, things that annoy him or simply things to do. This small book is a cleverly mixture of fact and fiction written in a very modern language. Everybody who loves blogs will like this book, everybody who loves Henry as well, and everybody who loves both (like me) will adore it.

Mein Fazit:

Great idea! Ideal to bring the facts of Henrys life to young people normally not interested in history.

Ähnliche Artikel

London 2009, Tag 6

Der letzte Tag begann heute morgen genauso schön wie die anderen, aber es war doch viel Wehmut dabei. Wie lange habe ich mich auf diese Zeit gefreut und wie schnell ist sie vergangen. Aber es gibt ein nächstes Mal zum Vorfreuen, auch wenn die Daten noch nicht genau feststehen.

Den Tag begann ich in der Ausstellung von J.W.Waterhouse in der Royal Academy. Ich mochte die Pre-Raphaeliten ganz lange nicht und dann hat es auf einmal Klick gemacht und jetzt liebe ich sie. Wie kann ein Mensch so viel Schönes erschaffen? Ich mag das Bild “Circe Invidiosa” am Liebsten, leider sind die Farben im Katalog nicht korrekt wiedergegeben, dafür aber im Kalender für 2010. Natürlich musste ich beides haben.

Nach einem kurzen Stop im größten Buchladen Europas, Waterstones am Piccadilly Circus (nur drei Bücher gekauft *schulterklopf*), stand ein Treffen mit Claudia Toman an. Zuvor schaute ich aber noch am Leicester Square vorbei. Dort stand eines der vielen freien Klaviere, die zur Zeit über ganz London verteilt sind.

[singlepic id=175 w=320 h=240 float=]

Im kleinen Park steht auch die Shakespeare-Statue, die in Claudias Roman eine entscheidende Rolle spielt:

[singlepic id=177 w=320 h=240 float=]

Und hier signiert mir Claudia mein Exemplar, das jetzt natürlich im Handgepäck transportiert wird und in das Regal kommt, in dem die Bücher stehen, die ich retten muss, wenn das Haus brennt, nach den Katzen.

[singlepic id=176 w=320 h=240 float=]

Und so gingen diese wunderschönen Tage viel zu schnell zu Ende.

Aber es gibt bald ein Wiedersehen, versprochen!

Ähnliche Artikel

London 2009, Tag 5

Heute war ein toller Tag. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir in London los. In Hampton Court wurden wir von einem Palast empfangen, der wie frisch gewaschen aussah. Alles war herausgeputzt worden und sogar die Statuen am Eingang wirkten wie aus einem Hochglanzmagazin.

[singlepic id=170 w=320 h=240 float=] [singlepic id=171 w=320 h=240 float=] [singlepic id=172 w=320 h=240 float=]

Auf Schritt und Tritt begegnen einem in Hampt zur Zeit Schauspieler, die die Hochzeit zwischen Henry und Kateryn Parr nachstellen, dazu gibt es jede Menge weiterer Aktivitäten, alles zusammengefasst unter dem Titel “Henry VIII: Heads and hearts“. Sehenswert ist auch die Ausstellung über die Frauen in Henrys Leben, leider gibt es auch hier keinen Katalog.

Wir waren dabei, als Henry sich im Weinkeller von seinem Junggesellenleben verabschiedet. Hier veranstaltet er ein Armdrücken mit Tom Seymour. Wer Charlies Zwölfte Nacht kennt, weiß, welche delikate Szene hier spielt.

[singlepic id=173 w=320 h=240 float=]

Aber er kann auch majestätisch sein, unser Dickerchen.

[singlepic id=174 w=320 h=240 float=]

Hampton Court ist ja immer schön, aber dieser Besuch war wirklich etwas ganz besonderes.

Ähnliche Artikel

London 2009, Tag 4

Heute ging es zuerst mal in den Tower, zur Ausstellung “Dressed to kill“. Die Briten haben schon einen köstlichen Humor, geht es hier doch nicht um Verkleidungen, sondern um Rüstungen. Die Stücke, die zu sehen sind, sind wirklich sehr interessant und zeigen die Entwicklung von Henry diesmal an seinem Leibesumfang. Leider gibt es hier keinen Katalog, der sich wirklich so nennen darf, einzig ein “Magalog”, ein Hochglanzmagazin, das eher Boulevardpressenmäßig aussieht. Schade, denn die Wilton anime armour hätte ich mir gerne noch etwas näher angeschaut, die sieht von hinten wirklich göttlich aus. Eine eiserne Windel für Henry. Despektierlich, ich weiß.

Am Abend stand dann das Globe mit einer Aufführung von “As you  like it” auf dem Programm. Leider gehört hier ein Schild an die Tür “Nichtmuttersprachler draußen bleiben”. Es ist ein besonderes Feature, dass hier Shakespeare wie zu seiner Zeit üblich gespielt werden soll und deshalb ist Essen und Trinken, Aufstehen etc erlaubt und wird auch fleissig genutzt. Man könnte natürlich, aus Rücksichtnahme auf diejenigen, die sich anstrengen müssen, um jedes Wort zu verstehen, Sachen essen, die nicht störend sind. Crisps gab es schliesslich zu Shakespeares Zeiten nicht. Aber man will ja eh nicht bis zur letzten Konsequenz alles verwirklichen, denn die Frauenrollen sind mit Frauen besetzt. Also verkauft man weiter die unzeitgemäßen Crisps und derjenige, der das Stück einfach nur genießen will, geht besser nach Stratford. So schön, wie der Schauplatz ist, wenn ich ständig den Faden verliere, weil es neben mir kracht und raschelt, dann lass ich es lieber. Das Stück selbst war übrigens sehr schön inszeniert, mit wenigen Requisiten und sehr ausdrucksstarken Darstellern. Und habe ich es eigentlich schon erwähnt, dass wir seit Tagen hier in London eine Hitzewelle haben? das resultierte in einer lauen Sommernacht und der Anblick von St. Pauls vom Globe aus war nach der Vorstellung wirklich spektakulär.

Ähnliche Artikel

London 2009, Tag 3

London stimmt ja eigentlich nur bedingt, schliesslich verbringen wir nur die letzten drei Stunden des Tages hier.

Begonnen haben wir in Havant, von dort aus (und eine sehr schwere Shakespeare-Biografie von Peter Ackroyd später) nach Portsmouth. Das sehr gute Museum der Mary Rose ist immer einen Besuch wert. Ich bin schon sehr gespannt, wenn in 2011 das neue Museum eröffnet wird, das wird einzigartig.

[singlepic id=167 w=320 h=240 float=]

Tolle personalisierte Schnitzerei an einem Stab, der zum Halten der Lunte verwendet wurde.

[singlepic id=159 w=320 h=240 float=]

Löwenköpfe auf einer kleinen Kanone

[singlepic id=168 w=320 h=240 float=]

Henry-Inschrift auf einer Kanone

[singlepic id=161 w=320 h=240 float=]

Nein, das ist nicht, wonach es zuerst ausssieht 😉 das sind Griffe von sogenannten Kidney-Daggern.

Danach ging es in die Ships Hall. Hier wird der geborgene Rumpf für die Ausstellung im neuen Museum präpariert. Der Anblick ist gleichzeitig gespentisch und erhaben.

[singlepic id=162 w=320 h=240 float=]

Inzwischen versammelte sich die Parade, die von den Historic Dockyards nach Southsea bewegen sollte. Der dicke Heinrich schaut ein wenig grimmig, wahrscheinlich, weil in Portsmouth eher die Mary Rose und nicht sein 518. Geburtstag im Vordergrund stand.

[singlepic id=164 w=320 h=240 float=]

Der weg der Parade führte am “Domus Dei”, dem Haus Gottes vorbei. irgendwie ist das schon ein besonderes Gefühl, am Schauplatz eines geliebten Romanes zu stehen.

[singlepic id=169 w=320 h=240 float=]

Zum Abschluss gab es noch einen Blick auf den heute sehr ruhigen Solent, bevor es nach London zurückging.

[singlepic id=165 w=320 h=240 float=]

Ähnliche Artikel