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Lesestoff Belletristik 2009/08 – Sabine Weigand: Die Seelen im Feuer

Gebunden: 528 Seiten
Verlag: Krüger; Auflage: 1 (13. Oktober 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3810526630
ISBN-13: 978-3810526632
Größe: 18,6 x 11,8 x 3,6 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Jeder kann verdächtigt werden, jeder wird verhört, jeder kann brennen. Die Angst geht um in Deutschland. 1626 ist es die Angst vor dem Teufel, der Zauberei, den Hexen. Es ist ein Ringen um Gut und Böse, aber auch ein Kampf um die Macht. Der intrigante Fürstbischof von Bamberg will die freien Bürger der Stadt in ihre Schranken weisen. Neben den einfachen Leuten hat er es deshalb besonders auf die Stadträte abgesehen. Sie werden verhört und verurteilt. Sie werden verbrannt. Mit der jungen Apothekerstochter Johanna schauen wir in eine Welt, in der der Hexenwahn Wirklichkeit ist. Auch sie droht in den Teufelskreis zu geraten, aus dem keiner entrinnt. Gelingt ihr die Flucht ins weltoffene Amsterdam? Bekommen die Bürger von Bamberg endlich Hilfe bei Kaiser und Papst, um dem Brennen ein Ende zu machen?

Über die Autorin ( von der HP der Fischerverlage)

Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet als Ausstellungsplanerin für Museen. Dokumente aus Nürnberg waren der Ausgangspunkt ihres Romans ›Das Perlenmedaillon‹, das wahre Schicksal einer Osmanin am Hof August des Starken liegt dem Roman ›Die Königsdame‹ zugrunde. In »Die Seelen im Feuer« bilden die Hexenakten von Bamberg die historische Romanvorlage, bei ihrem ersten Erfolgsroman ›Die Markgräfin‹ war es die reale Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach.

Meine Meinung:

Von der ersten Zeile an hat mich dieser Roman gefesselt und in seinen Bann gezogen. Die Figuren sind sehr gut charakterisiert, ich konnte ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen. Die Autorin schafft eine Atmosphäre des Grauens, des gegenseitigen Bezichtigens, der Gier, aber auch der kleinen Lichtblicke. Der Leser wird nicht geschont, andererseits nicht überfordert. Wenn man im Hinterkopf behält, wie viel von diesem Roman belegte Geschichte ist und wie wenig der Rahmenhandlung Fiktion ist, wird das Grauen umso größer. Ich konnte wirklich gut nachvollziehen, dass so mancher ob der kirchlichen Gehirnwäsche an sich selbst zu zweifeln begann.

Besonders gut gefallen hat mir die Art der Wissensvermittlung. Es gibt zwar ein sehr gutes Glossar am Ende, aber unbekannte Ausdrücke wurden quasi im Vorübergehen im Roman erklärt, so dass es weder den Handlungsfluss unterbrach noch belehrend wirkte.

Die eingestreuten Originaldokumente dokumentieren die Realität und verstärken noch das Gefühl, dass die Geschichte wirklich so passiert ist.

Mein Fazit:

Eine sehr gute Aufbereitung eines dunklen und wenig bekannten Teils der deutschen Geschichte. Weitere Bücher dieser Autorin liegen schon auf dem SUB.

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Oper, perfekt

DAS war ein würdiger Abschied. DAS sind die Bilder und die Melodien, die mir bleiben werden. Und wieder einmal hat sich mein Leitspruch bewahrheitet: man weiß nie, wozu es gut ist.

Danke, Johannes Wiedecke, Christian Hübner, Martin Hausberg, Ann Katrin Naidu, Mario Podrecnik, Snejinka Avramova, danke ihr Zigeunerinnen und Matadore, Kommissionäre und Diener, danke an die phantastischen Adrian Xhema, Gary Martin und Elaine Ortiz Arandes für einen unvergesslichen Abend.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Sonntag, 01. März 2009
19.00 – 21.30 Uhr

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Operette, lustig

Noch schnell angeschaut, bevor es aus dem Spielplan genommen wird. Schmissig, aber ich habe nicht alles verstanden. Mit dem Taucher z.B. konnte ich gar nichts anfangen.
Im ersten Akt ein ziemliches Gerenne vom Chor, die haben offensichtlich eine gute Kondition 😉
Gut gefallen hat mit heute Abend Christian Hübner, der russische Akzent und der Schnurrbart stehen ihm wirklich ausgezeichnet.
Was mich ein bisschen gestört hat: muss man wirklich zwei Waschmaschinen hinstellen, um das Geldwaschen zu demonstrieren? Ein bisschen darf man sich doch auch auf die Fantasie des Besuchers verlassen. Und was die Regie damit ausdrücken wollte, dass auf der Bühne ständig geraucht wurde, hat sich mir auch nicht erschlossen.
Gut in Erinnerung bleiben mir auf jeden Fall “Dummer, dummer Reitersmann”, das ich ja schon beim Theaterfest gesehen hatte, sowie die Szenen “Das Studium der Weiber/Männer ist schwer”. Viel komödiantisches Talent bei den Solisten und beim Chor.
Insgesamt ein netter Abend, beschwingt, wie Operette sein soll.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Lustige Witwe

Operette in drei Akten von Franz Lehár
Text von Viktor Léon nach der Kömödie “L’Attaché d’Ambassade” von Henri Meilhac
Samstag, 28. Februar 2009
19.30 – 22.10 Uhr

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Himmel und Hölle

himmelundhoelle

Frau Nachtgedanken war heute Vormittag im Himmel – im Bücherhimmel. Mehrere 10000 Bücher aller Kategorien, gut sortiert und sehr billig.

Aber: leider auch mehrere hundert Mit-Enthusiasten, extrem enge Gänge und damit von mir gar nicht geliebte ständige Tuchfühlung mit Unbekannten.

ausbeute

Aber die Ausbeute war es wert.

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Musical, gruselig

Heute bin zum ersten Mal bei diesem Stück in der ersten Reihe gesessen. Jetzt kann ich auch das “Demon” nachvollziehen. wenn Gary Martin zu Beginn des Stückes die Bühne betritt, sieht er sehr dämonisch aus. Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut.

Die Wirkung des Platzwechsel ist wirklich phänomenal, alles ist viel intensiver und aufwühlender. Heute zum ersten Mal habe ich Thomas Peters als Toby gesehen, der mir besonders gut bei “Not while I’m around” (auf deutsch, of course, aber die genaue Übersetzung fällt mir gerade nicht ein) gefallen hat.

Frances Lucey als Bettlerin ist aus der Nähe noch viel unheimlicher, Marianne Larsen überzeugte mich ja schon als ich noch im 3.Rang sass. Gary Martin beeindruckte mit sehr feinem Spiel und toller Stimme, er schafft es, die verschiedenen Facetten des Sweeney Todd glaubhaft darzustellen.

Die Chorszenen waren besser zu verstehen und sehr unter die Haut gehend, die Bühnentechnik auch aus diesem Blickwinkel fabelhaft eingesetzt.

Unglaublich der Effekt des dumpfen Trommelns während einiger Sprechszenen: der Boden vibriert tatsächlich leicht, die Wirkung ist außergewöhnlich und sehr gruselig.

Heute hat es mir sehr gut gefallen, meiner Begleitung, die nach geschätzten 25 Jahren das erste Mal wieder in diesem Theater waren,  übrigens auch, das war sicher nicht der letzte Besuch.

Danke an alle Beteiligten!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Sweeney Todd

Freitag, 27. Februar 2009
19.30 – 22.15 Uhr

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Lesestoff Belletristik 2009/07 – Iris Kammerer: Varus

Broschiert: 464 Seiten
Verlag: Heyne (Oktober 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453470893
ISBN-13: 978-3453470897
Größe: 18,6 x 11,8 x 3,6 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Zwei Männer – ein Verrat: Nie war eine Schlacht so verheerend

Publius Quinctilius Varus war ein Mann von Charakter, Stärke und viel Vertrauen in die Seinen. Denn sonst hätte der römische Statthalter die Zeichen deuten können, die er übersehen wollte. Hinweise darauf, dass der Cherusker Arminius nicht zuallererst sein enger Vertrauter war, sondern im Herzen immer noch Germane – und als Germane die römischen Unterdrücker auf brutalste Weise zu vernichten plante. Die Varusschlacht tötete 20.000 Menschen – Männer, Frauen, Kinder – und gilt als Schicksalsstunde Europas.

Über die Autorin

Link zur Homepage

Meine Meinung:

Diese Rezension schiebe ich schon eine Weile vor mir her. Es war meine erste Begegnung mit Iris Kammerer und mit der Schlacht im Teutoburger Wald. Beide möchte ich intensivieren, denn eines hat dieser Roman mit Sicherheit erreicht: mein Interesse geweckt. Die Autorin lässt den Leser sehr intensiv teilhaben an den fiktiven Ereignissen, die zur verheerenden Schlacht geführt haben und der Schlacht selbst. Es ist teilweise wirklich sehr grausam, aber gleichzeitig fesselnd geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Figuren sind bis ins kleinste Detail scharf gezeichnet. Es stellt sich immer wieder dieses “so könnte es gewesen sein”-Gefühl ein, das einen wirklich guten historischen Roman ausmacht.

Mein Fazit:

Das war sicher nicht das letzte Buch dieser Autorin, das ich zur Hand nehme.


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Nachtgedanken, aufgeregt

Lese gerade den aktuellen Polizeibericht: 45-jähriger Autofahrer parkt verbotenerweise auf dem Gehweg, öffnet rücksichtslos die Autotür, 70-jährige, regelgerecht auf dem rechten Radweg fahrende Radlerin prallt dagegen und verletzt sich schwer.

Bietet die Polizei nun Infoveranstaltungen zum Thema: “Wie verhalte ich mich als mittelalter Autofahrer rücksichtsvoll oder auch nur regelgerecht” an?

Nein.

Aufgrund des schweren Unfalls führt die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und ‑aufklärung in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion 47 (Milbertshofen) am Mittwoch, 25.02.2009, um 13.00 Uhr, an der Unfallstelle (Knorrstraße 30a) eine Verkehrsaufklärungsaktion für Senioren durch.

Am Informationsfahrzeug werden:

1. Informationsblätter zum aktuellen Verkehrsunfall verteilt
2. der Flyer „Mobil im Alter“ erläutert und ausgegeben
3. sowie Verkehrsaufklärungsgespräche mit nützlichen Tipps zur Verhütung ähnlicher Verkehrsunfälle angeboten.

Hab nur ich das Gefühl, dass hier irgendwas verkehrt läuft?

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Konzert, närrisch

Frau Nachtgedanken ist ein sogenannter Faschingsmuffel. Diese ganze aufgesetzte, alkoholinduzierte Fröhlichkeit mag sie nicht und seit Jahren hat sie sich zu Fasching nicht mehr kostümiert.

Bis sie über ebay ein ausrangiertes Theaterkleid (vermutlich Figaro 1977) ersteigerte. fasching2009

Zum gestrigen Faschingskonzert im Theater ihres Vertrauens schien es eine perfekte Gelegenheit zu sein, das Kleid auch mal zu tragen (verdammt unbequem, sage ich Euch 😉 ). Leider kamen nur wenige auf die Idee, sich zu kostümieren, das üben wir im nächsten Jahr aber nochmal!

Der Abend war fantastisch, vom Orchester über die Dirigenten bis hin zu den Solisten zeigte sich jeder von seiner besten komödiantischen Seite.

Wann hat man je schon einen Bass (Christian Hübner) die Rachearie singen hören? Und das nach einem meiner Lieblingsstücke aus den “Lustigen Weibern” – obwohl mir damit eigentlich Holger Ohlmann bestens in Erinnerung ist und bleibt.

Stefan Sevenich machte im Frack und in der Operette eine genauso gute Figur wie im Abendkleid und auf Stöckelschuhen – ein absolutes Highlight.

Danke an alle Beteiligten!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Gärtnerplatz Sinfonisch: Faschingskonzert

Was ist bloß in der Oper los?
Montag, 23. Februar 2009
19.30 Uhr

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Musical, zum Zweiten

Nachdem es mir dringend ans Herz gelegt wurde, habe ich mir heute die Zweitbesetzung angeschaut. Obwohl ja einige auch schon am Freitag auf der Bühne standen. Neben der fabelhaften Marianne Larsen stach für mich besonders Florian Simson hervor, stimmlich wie darstellerisch. Und die fast schon gregorianischen Gesänge des Chores können ganz schön Gänsehaut verursachen – wenn man sich drauf einlässt.

Die Inszenierung gefällt mir ganz gut, auch wenn ich mit dem Schluss nicht einverstanden bin und das gesunde Mittelmaß an Blut doch etwas überschritten wird. Auch die Musik gewinnt bei nochmaligem Hören enorm und ich kann jedem nur mehrfachen Besuch empfehlen.

Auf dem Heimweg habe ich die ersten Kritiken gelesen. In einer wird der Einsatz der Mikroports heftig kritisiert. Ich bin zwar auch kein Freund dieser Dinger, aber ich habe die Erklärung des Regisseurs dazu verstanden und sehe ein, dass sie hier wohl nötig sind um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Sweeney Todd

Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
Musical Thriller in zwei Akten von Stephen Sondheim
Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim
Buch von Hugh Callingham Wheeler nach einer Adaption von Christopher Bond
Deutsch von Marcus Weber
Sonntag, 22. Februar 2009
19.00 – 21.45 Uhr

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Oper, kurzweilig

Heute morgen hatte ich mich spontan für den Figaro als Abendgestaltung entschlossen. Auf dem Weg ins Theater poppte eine Melodie in meinen Kopf und ging nicht mehr weg. Vage assozierte ich sie  mit der heutigen Oper und konnte sie schließlich als das Chorstück im ersten Akt “Fröhliche Jugend” identifizieren.

Köstlich, die Grimassen, die Stefan Sevenich im dritten Akt zieht, als er seine Eltern kennenlernt. Über die Strohgarben denke ich zukünftig nicht mehr nach, das einzige Rätsel, das noch bleibt, ist das Zerreißen der Papierwand am Ende des zweiten Aktes. Vielleicht schaffe ich es bis zum Ende des Spielzeit, das nächste Mal steht das Stück am 7.3. auf meinem persönlichen Spielplan und da freu ich mich jetzt schon sehr drauf.

Zum Schluss muss ich noch was über meine Mit-Besucher loswerden: es kotzt mich total an, wenn die ersten schon rausrennen, wenn der Vorhang noch nicht mal ganz zugefallen ist! Leute, es ist Samstag, morgen kann man ausschlafen und sogar den fehlenden Schlaf der letzten Nacht reinholen! Und wenn man nicht die S-Bahn um 22.30 Uhr, sondern erst die um 23.10 Uhr erwischt, dann geht man halt zum Ausklang eines sehr schönen Abends noch ein Glas Wein trinken. Wenn es mir den Abend nicht verderben würde, würde ich sehr wütend werden über diese Konsumenten, die nicht bereit sind, in der Währung Applaus zu zahlen.

Danke an alle Beteiligten, die mir zum wiederholten Male einen tollen Abend bereitet haben!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Hochzeit des Figaro

Le Nozze di Figaro
Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Lorenzo da Ponte nach Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Deutsche Fassung von Bettina Bartz und Werner Hintze
Samstag, 21. Februar 2009
19.00 – 22.30 Uhr

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