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Oper, unterhaltsam

Vor der gestrigen Premiere trat Staatsintendant Dr. Ulrich Peters vor den Vorhang und erzählte die Geschichte von den zehn Sängerlein, die nacheinander ausfielen, so dass an diesem Abend schließlich sehr kurzfristig mit zwei Gästen gesungen und gespielt werden musste. Eine wirklich bemerkenswerte Leistung aller Mitwirkenden auf und hinter der Bühne und im Orchestergraben, diese Umstände zu meistern.

Das Bühnenbild ist anfangs ländlich schlicht und zweckmäßig und die Kostüme beige-braun, bis Dulcamara Farbe hineinbringt. Nach der Pause wirds dann bayerisch-bunt und mitreißend. Zu köstlich, Stefan Sevenich in der Barkarole zu Beginn des zweiten Aktes.  Der Chor und das Orchester können sich zum wiederholten Mal von ihrer besten Seite zeigen, die Solisten Milica Jovanovic, Adrian Xhema, Stefan Sevenich und Maria Rosendorfsky als Gast gefallen mir sehr gut in ihren jeweiligen Rollen. Einzig der Belcore war mir ein wenig zu blass für einen Soldaten mit gelinde gesagt sehr großem Selbstbewusstsein.

Ich finde die Inszenierung in sich stimmig und zum Stück passend mit einigen sehr netten Einfällen wie zum Beispiel der Auftritt und Abgang des Dulcamara. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies ein schönes Repertoirestück wird. Am Schluss viel Applaus, auch für Regie und Ausstattung, die vereinzelten Buhrufe, die ich ehrlich gesagt nicht verstanden habe, gingen unter.

Im Anschluss wieder sehr nette Gespräche 🙂

Staatstheater am Gärtnerplatz

Der Liebestrank

Freitag, 03. April 2009
19.30 – 22.15 Uhr

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Oper, gesteigert

Eigentlich dachte ich ja, nach dem letzten Mal könnte es keine Steigerung mehr geben. Es gab sie aber. Soviel gelacht wie heute habe ich schon lange nicht mehr. Ausnahmslos alle haben noch an Ausdruck in Mimik und Gestik zugelegt. Es war einfach fantastisch!

Danke Christina Gerstberger, Sandra Moon, Susanne Kreusch, Rita Kapfhammer, Sibylla Duffe, Holger Ohlmann, Gary Martin, Florian Simson, Christian Hübner, Martin Hausberg, Robert Sellier, Andreas Kowalewitz, Chor und Orchester, das war spitze!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Hochzeit des Figaro

Donnerstag, 02. April 2009
19.00 – 22.30 Uhr

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Lieblingsaufenthaltsort, zukünftig

Heute wurde durch Staatsintendant Dr. Ulrich Peters und den Leiter des TTM Hans Henning Paar das Programm für die Spielzeit 2009/2010 vorgestellt.

Zuerst wurde jedoch über die leicht gestiegene Auslastung (freut mich) und die Auswertung der Besucherumfrage gesprochen. Ich bin eine Durchschnittsbesucherin, jedenfalls fast. Die ist 40, weiblich und reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, plant ihren Besuch langfristig und besucht auch andere kulturelle Einrichtungen in München. Lediglich bei der Begleitung durch einen Partner, was bei mir ja eher selten vorkommt, und bei der Häufigkeit der Besuche gab es Abweichungen, aber das letztere ist ja nun nicht wirklich eine Überraschung.

Eröffnet wird die Spielzeit am 1.Oktober 2009 mit einer Münchner Erstaufführung eines Verdi’schen Frühwerkes, Giovanna d’Arco, inszenieren wird Thomas Wünsch. Da auch hier, wie schon bei I Masnadieri, der Chor eine große Rolle spielt, lässt diese Kombination einen beeindruckenden Start erwarten.

Im Opernsegment kommt dann noch eine neue Zauberflöte als Märchenoper, Janáčeks Die Sache Makropulos, sowie Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Brecht/Weill. Ebenfalls eine Münchner Erstaufführung ist das in Koproduktion mit dem Bayerischen Staatsschauspiel und der israelitischen Kultusgemeinde München entstehende Opernmonodram Das Tagebuch der Anne Frank, das im Marstall gespielt wird.

Eher leichter geht es dann wohl bei Gaetano Donizettis Viva la Mamma! zu. Besucher des Faschingskonzertes 2009 bekamen ja schon mal eine Kostprobe zu hören, das wird bestimmt ein Renner. Ebenso dürfte die Operette Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach zu den Publikumserfolgen zählen, gespannt darf man  auf die Inszenierung von Johanna Schall allemal sein.

Als Familienstück wird es diesmal eine Produktion aus dem Bereich Musical geben, Der Zauberer von Oz wird versuchen, leuchtende Kinderaugen und beschwingte Erwachsene hervorzuzaubern.

Wieder im Spielplan sind Martha und die Gräfin Mariza und die meisten Neuinszenierungen der letzten zwei Spielzeiten sowie Langzeitrenner wie Carmen, Hänsel und Gretel und My Fair Lady.

Im der Sparte Tanztheater gibt es drei Premieren, Winterreise, Ein Sommernachtstraum und einen weiteren Teil der Reihe Körpersprachen, zudem ist für den 5. Dezember 2009 wieder eine Aids-Tanzgala angesetzt.

Ganz besonders freue ich mich über eine Neuerung: für den 16. April 2010 ist ein Chorkonzert geplant. Schön, dass dieser tolle Chor eine eigene Möglichkeit bekommt, sich zu präsentieren.

Daneben stehen natürlich auch wieder diverse Konzerte auf dem Spielplan, ein Sinfoniekonzert, Neujahrs- und Rosenmontagskonzert sowie als Neuerung Operettenkonzerte. Der Kinderchor hat mit der Aufführung von Brundibár eine eigenes Projekt und auch das jtg wird wieder vertreten sein. Zusammen mit Matinéen, Soiréen, Auftakt, Opern auf Bayerisch, Kammermusik und dem großen Theaterfest zum Beginn der Spielzeit ergibt sich ein so vielfältiges Programm, dass sich sicher für jeden, der auch nur ein bisschen in Richtung Musiktheater interessiert ist, etwas finden lässt. Einzig die Kuriosa-Reihe hätte ich mir noch gewünscht.

Besonders angenehm finde ich übrigens, dass die Preise sowohl für die Einzeltickets als auch in den Abonnements nicht erhöht wurden. So bleibt auch in den Zeiten, in denen der Gürtel enger geschnallt werden muss und die Scheine nicht mehr so locker sitzen, die Möglichkeit, für relativ kleines Geld große Momente zu erleben.

Alles in allem tolle Aussichten, ich freu mich!

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Lesestoff Belletristik 2009/11 – Tad Williams: Siege

Broschiert: 816 Seiten
Verlag: Legend (7 April 1994)
Sprache: English
ISBN-10: 009931441x
ISBN-13: 978-0099314417
Größe: 17.8 x 11 x 3.4 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Simon and Prince Josua’s band of allies gather at the Stone of Farewell. King Elias is drawn ever-deeper into the dark sorceries of the Storm King. The badly depleted League of the Scroll searches for age-old knowledge which will aid Josua’s much-outnumbered army. The final battle approaches.

Über den Autor

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Meine Meinung:

In dieser ersten Hälfte des letzten Teiles der Osten Ard-Trilogie wird das Finale vorbereitet, die Studie der Hauptfiguren nochmals vertieft und die Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere begleitet. Was anfangs nur lose zusammenhängende einzelne Erzählstränge waren, verwebt sich immer mehr zu einem farbenprächtigen, detailreichen Bild. Manche Fragen werden beantwortet, aber viele Rätsel sind noch ungelöst, so dass der zweite Teil des Abschlußbandes ein absolutes Muss ist. Die tolle Sprache von Tad Williams kommt auch in diesem Band wieder gut zur Geltung, er schafft es, den Spannungsbogen in allen Strängen zu erhalten und neugierig auf das Ende zu machen.

Mein Fazit:

Ich will mehr!

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Lesestoff Belletristik 2009/10 – Henning Mankell: Der Chinese

Gebunden: 608 Seiten
Verlag: Bertelsmann (Oktober 2008)
Sprache: Deutsch

Kurzbeschreibung (von amazon)

An einem frostigen Januartag 2006 macht die Polizei von Hudiksvall eine grausige Entdeckung. In einem kleinen Dorf ist ein Massaker begangen worden, achtzehn Menschen wurden auf bestialische Weise getötet. Die Polizei vermutet die Tat eines Wahnsinnigen. Als Richterin Birgitta Roslin von der Tat liest, wird ihr sofort klar, dass ihre Adoptiveltern August und Britta Andrén unter den Mordopfern sind. Und mehr noch: So gut wie alle Ermordeten haben etwas mit ihr zu tun. Sie erkennt, dass die Polizei eine falsche Spur verfolgt, und beginnt zu recherchieren. Ihre Suche führt sie nach China, wo sie auf die grausamen Machenschaften der politischen Führungselite stößt. “Der Chinese” ist ein Thriller auf höchstem Niveau. Er hat nicht nur eine atemberaubende Handlung, sondern erzählt auch davon, was passiert, wenn ein Land zur wirtschaftlichen Supermacht wird, während im Inneren ein System politischer Unterdrückung herrscht.

Über den Autor

Link zur Homepage

Meine Meinung:

Anfangs werden die bestialischen Morde im typischen Mankell-Stil wieder recht genau beschrieben, das gefällt mir immer am allerwenigsten. Danach wird der Spannungsbogen ganz gut gehalten, ich habe mich aber trotzdem irgendwie schwer getan mit dem Buch. Ziemlich viel, was im Zusammenhang mit China steht, ist so unglaublich, dass es den Lesefluss gestört hat. Deswegen habe ich vermutlich auch extrem lange gebraucht, bis ich das Buch fertiggelesen hatte. Die Richterin Birgitta Roslin ist eine nachvollziehbare, glaubwürdige Protagonistin, aber an einen Wallander kommt sie nicht heran. 

Mein Fazit:

Keine vertane Zeit, aber sicher nicht der beste Mankell.

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Musical, wechselhaft

Es war mal wieder richtig voll heute, viel junges Publikum, obwohl es keine KiJu-Vorstellung war. Das freut mich sehr und ich hoffe, dass der ein oder andere neugierig auf dieses schöne Theater und seinen restlichen Spielplan geworden ist.

Herausragend war für mich heute Florian Simson, der mit seinem “Nichts kann Dir geschehen” mein Herz berührt. Nicht überzeugen konnte mich heute Gregor Dalal als Sweeney, beim letzten Mal hat er mir besser in dieser Rolle gefallen.

Ha, und heute wurde nach “Am Meer” geklatscht. Wenn eine mal anfängt 😀

Staatstheater am Gärtnerplatz

Sweeney Todd

Samstag, 28. März 2009
19.30 – 22.20 Uhr

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Garten, frühlingshaft

Die ersten Schneeglöckchen kamen ja schon vor einiger Zeit, aber jetzt geht es dann doch ganz schnell: Primel und Krokus sind schon in voller Blüte und die Tulpen spitzen schon heftig ihre grünen Blätter hervor. Und das Katerchen sonnt sich.

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Oper, gebloggt II

Vor ein paar Tagen kam mal wieder eine Mail von der Marketingabteilung der Staatsoper München. Ein Teil davon beschäftigte sich mit einer Neuerung, auf die ich schon lange gewartete habe:

AIDA hautnah – Die Bayerische Staatsoper im Blog

Die Bayerische Staatsoper dringt in die Bloggosphäre ein! Zur Neuproduktion von Giuseppe Verdis Aida führt Andreas Estevan Schreyer für Sie ein Online-Tagebuch und wird darin die Entstehung dieser Operninszenierung dokumentieren: von den Planungen, die weit vorab getroffen werden müssen über die Proben bis hin zur Premiere – Opernalltag eben!

Das klingt für einen bloggenden Opernjunkie wie mich zunächst mal sehr interessant. Es gibt ja einige Beispiele mit wirklich gut gemachten Opernbegleitblogs. Bei näherem Hinsehen folgt die Ernüchterung jedoch schnell. Offensichtlich hat sich seit knapp zwei Monaten bei der Produktion von AIDA nichts mehr getan. Und wenn doch, steht davon nichts im Onlinetagebuch. Warum man gerade jetzt darauf aufmerksam macht, weiß wahrscheinlich nur derjenige, der den Newsletter versandt hat.

Ganz abgesehen davon, bin ich ziemlich konservativ. Deutsche Texte ohne Groß-/Kleinschreibung weigere ich mich schlicht zu lesen.

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Musical, mitreissend

Mir persönlich hat ja die zweite Vorstellung am Besten gefallen, aber heute hatte ich das Gefühl, dass das Publikum noch mehr mitgegangen ist. Szenenapplaus an bisher nicht gehörten Stellen, absolute Begeisterung konnte ich aus allen Gesprächen an der Garderobe und auf dem Heimweg heraushören. Einer der Reize dieses Musicals für mich ist der Wohlfühl-Jungbrunnen-Faktor. Ich war gerade so alt wie die jüngeren jtgler, als der Film in die Kinos kam und zu “Holding out for a hero” hab ich schon auf der Faschingsfete in der Aula des Viscardi anno Schnee getanzt.

Ich wiederhole mich gerne, absolut beeindruckend! Tolle Leistung alle miteinander!

Danke für drei tolle Abende!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Footloose

Musical von Tom Snow und Dean Pitchford
Donnerstag, 26. März 2009
19.30 Uhr

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Oper, improvisiert

Bereits beim Auftaktfest waren meine Freundin und ich von den Improvisationskünsten der “La Triviata”-Truppe so begeistert, dass der gestrige Termin dick und fett im Kalender eingetragen war. Das Ensemble hatte einen Auftritt im gut gefüllten Theater meines Vertrauens und als Besonderheit kamen noch Solisten des Hauses dazu.

Besonders vor der Pause war es zu Schreien komisch. Ob jetzt der Lippenstift mit den Emotionen Schwermut, Hass und Verzückung besungen oder der Tag einer Zuschauerin sängerisch verarbeitet wurde, wir kamen aus dem Lachen nicht heraus. Unumstrittener Star des Abends war wieder einmal Sibylla Duffe, aber auch Rotraut Arnold und Robert Sellier haben sich sehr gut geschlagen. Highlight nach der Pause war das abschließende Abendlied, während die antike Oper “Sommerschlußverkauf in Delphi” trotz einiger sehr komischer Momente auch Längen hatte.

Insgesamt einer der lustigsten Abende der letzten Zeit mit einer beeindruckenden Leistung aller Beteiligten.

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