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Leipzig 2010, Tag 1 – 17.03.2010

Dieses Jahr bin ich zum dritten Mal zur Buchmesse in Leipzig. Insgesamt war ich fünf- oder sechsmal hier, aber die Tage im März erlebe ich immer besonders intensiv.

Vormittags schlenderte ich ein wenig durch die Straßen, habe Veränderungen zu von vor einem Jahr nachgespürt und die kommenden Tage vorbereitet. Mittags war ich dann im Museum der bildenden Künste und was soll ich sagen, es hat mir nicht so gut gefallen. Natürlich ist der Lift mit 5 Meter hohen Türen sehr beeindruckend, aber in der Sammlung habe ich nicht den Eindruck, dass sich wirklich ein roter Faden durchzieht. Das Ganze ist doch mehr zusammengewürfelt und die Installationen, die teilweise einen ganz schönen Lärm gemacht haben, fand ich eher irritierend.

Dann schnell in die Pension, in der ich schon im letzten Jahr gewohnt habe, das Casablanca in der Ossietzkystraße. Ein nette, bezahlbares Zimmer unterm Dach, nur leider ohne Schreibtisch. Keine idealen Blog-Konditionen.

Zurück in der Innenstadt nahm ich an einem literarischen Rundgang durch Leipzig teil. Die Führerin nennt sich die “Leipzigerin“, und das zu Recht. Wenn einer diese Stadt verinnerlicht hat, dann sie. Lokalpatriotismus in allen Ehren, aber ein Zuviel davon kann eine Stadt auch unsympathisch erscheinen  lassen. Glücklicherweise war das ja nicht meine erste Begegnung mit dieser durchaus liebenswerten Stadt. Dabei war das, was sie erzählt hat, durchaus interessant und wissenswert, ein allgemeiner Stadtspaziergang mit literarischen Versatzstücken.

Das Abendessen gabs dann wieder im schon vom letzten Jahr bekannten Sol y Mar, lecker Küche und tolle Cocktails.

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Lindauer Literaturschmaus – Essen und Lesen mit Charlie Lyne und Titus Müller am 13.03.2010

Am Samstag den 13. fand der 13. Literaturschmaus in Lindau statt und einige Büchereulen nahmen daran teil. Bereits am Nachmittag auf einem Kaffee trafen wir uns in der Insel-Bar, in der das Ereignis stattfinden sollte. Nach einem ausgiebigen Spaziergang in der Nachmittagssonne war es auch schon an der Zeit, sich für den Abend fertig zu machen.
Wir konnten mehr oder weniger einen gemeinsamen Tisch ergattern und nach einem Aperitiv eröffnete Helmut Kammerer den Abend. Der Küchenchef erklärte die Speisenfolge und dann wurde auch schon der erste Gang, Roastbeef “italienisch”, aufgetragen. Als erster Zwischengang stand eine Lesung von Charlie auf dem Programm, da sie aber an diesem Tag ja auch Geburtstag hatte, gab es erst mal noch eine kleine Ansprache und einige Präsente. Auch die Eulen hatten zusammengelegt und überreichten eine Überraschungstüte. Charlie las dann aus “Die zwölfte Nacht” und zwar den beginn der zweiten Nacht, in dem es erst ziemlich viel um Essen geht und später getanzt wird. Dazu gab es eine musikalische Einlage, einen Tanz auf der Blockflöte, das fand ich sehr passend. Die Stelle war von Charlie sehr gut gewählt und machte mir sofort Lust, das Buch nochmals zu lesen.
Danach gab es wieder etwas zu Essen, nämlich Sellerie-Kartoffelsuppe, die sehr fein war. Nachdem alle Teller wieder weggeräumt waren, las Titus die Eingangssequenz aus “Die Jesuitin von Lissabon” und erzählte noch ein bisschen über die Motivation der Protagonisten und seine Brüder, sehr witzig und locker. Im Anschluss wurde der Hauptgang serviert, gefüllte Maispoulardenbrust mit Rosmarin-Kartoffelstrudel, alles sehr lecker.
Bevor das Dessert – Duo vom Schokoladenmousse – serviert wurde, standen beide Autoren nochmal im Mittelpunkt. Charlie las jetzt aus “Das Haus Gottes”, eine Szene vom Krieg und eine Szene von der Liebe. Besonders die letzte war wieder wunderschön und rief mir nochmal in Erinnerung, warum ich das Buch so liebe.
Als Übergang zu Titus spielte Lena nochmal ein Stück auf der Flöte. Er las dann auch nochmal zwei Szenen aus der “Jesuitin”, sehr lebendig und mit viel Ausdruck in der Stimme. Er erzählte auch noch etwas zu den Hintergründen des Buches, dem großen Erdbeben von Lissabon und den Jesuitenorden. In ein paar Tagen beginnt ja die Leserunde dazu, ich freue mich schon sehr darauf.
Zum Ausklang des Abends gab es noch die Möglichkeit, sich die mitgebrachten oder gekauften Bücher signieren zu lassen und mit den anwesenden Autoren zu ratschen, was viele Anwesende ausgiebig taten.
Ein sehr gelungener Abend! ein paar Bilder hab ich noch, die folgen, wenn ich wieder endgültig daheim bin smile

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Lesung Tereza Vanek aus “Chinatown”, 18.02.2010, Hamburg

An diesem Abend fand im Kölibri, das Stadtteilkulturzentrum von St. Pauli,  eine Lesung aus Terezas neuestem Buch “Chinatown” statt. Der Veranstalter war die Organisation “DENKtRÄUME” und so war es nicht weiter verwunderlich, dass sich unter den ca. 40 Anwesenden nur ein Mann befand.

Zu Beginn der Lesung stellte eine Dame von  DENKtRÄUME Tereza vor. Es war vorgesehen, dass sie erst einmal über ihre Recherchen berichtet bevor sie drei Stellen aus dem Buch lesen würde.
Tereza begann damit, wie sie auf die Geschichte gestoßen ist und mit welchen Schwierigkeiten sie bei der Recherche zu kämpfen hatte. So ist die Zeit in Hamburg noch kaum erforscht und entsprechend wenig Material gibt es dazu. Sie stellte die Bücher vor, die sie benützt hatte und lies sie auch durch die Reihen zum Ansehen wandern. Weitere Bereiche waren die damalige Mode, das Frauenbild im allgemeinen und die “Flapper” im besonderen. Auch das alltägliche Leben spielte eine große Rolle, so gab es zu der Zeit zwar schon Radios, aber keine oder nur wenige Kühlschränke. Das alles muss beim Schreiben bedacht werden. Zuletzt kam sie noch auf die Teile zu sprechen, die in China spielen und ihre Nachforschungen dazu. Hierzu stelle sie ein Buch über die Lotusfüße vor.
Nach einem musikalischen Beispiel beantwortete sie noch Fragen aus dem Publikum, bevor sie drei Stellen aus dem Buch vorlas. Sie las sehr gut, klar verständlich und akzentuiert. Zum Abschluss beantwortete sie weitere Fragen aus dem Publikum und signierte noch fleißig.
Eine rundherum gelungene Veranstaltung am Ort des Geschehens!

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Eugen Onegin, 10.01.2010, Theater Bremen

Da an diesem Abend keine Opernvorstellung in der Hamburger Staatsoper geboten wurde, habe ich mich im Umland umgesehen und wurde in Bremen fündig. Normalerweise ist es ein Katzensprung von Hamburg aus, aber Tief Daisy lies schon ein kleines Abenteuer daraus werden. Letztlich verlief die An- und Abreise aber relativ unspektakulär und ich habe im “Theatro” auch noch einen sehr angenehmen Nachmittag verbracht.

Das Theater selbst ist leider wieder einer von diesen modernen Zweckbauten ohne den geringsten goldigen Schimmer, wobei mir das Foyer schon gut gefallen hat, aber dunkles Holz im Zuschauerraum lädt mich persönlich halt nicht zu einem anregenden Opernabend ein. Dazu kommt, dass der Saal sehr hoch ist und die Übertitelanlage unter der Decke klebt, so dass ich tatsächlich den Kopf in den Nacken legen musste, um hinaufschauen zu können.

Normalerweise versuche ich, auf die Übertitel zu verzichten und mich auf die Geschichte zu konzentrieren, die mir die Musik und die Darstellung erzählen, aber in dieser Inszenierung hat das leider gar nicht funktioniert.

Auch wenn man davon ausgeht, dass die Regisseurin aus der Sicht von Tatjana inszeniert hat, ergibt sich kein schlüssiges Bild. Dabei ist auch so viel Lächerliches, Banales, dass ich eher das Gefühl hatte, hier macht sich jemand über die Geschichte lustig. Gibt es etwas Alberneres als zwei kämpfende Männer im Bademantel? Muss man mit Essen herumwerfen, wenn es man davon singt, dass es besonders gut ist? Ist ein abgeschnittener Pferdeschwanz in einer gebrauchten Pralinenschachtel einem Brief mit einem Liebegeständnis gleichzusetzen? Warum werden die Mutter, die Amme und Olga als kleine Kinder auf die Bühne gestellt? Die hölzernen Bewegungen, wofür die kleinen Mädchen nichts konnten, waren vielleicht für ein Schultheater ausreichend, aber nicht für ein so großes Haus. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten, die einzelnen Personen zu identifizieren, da die Amme und die Mutter ungefähr genauso alt wirkten wie die Töchter. Warum muss der Chor bei der Festszene, die unerklärlicherweise in einer Sauna spielt, daher der Bademantel und gute Ausblicke auf Lenskis Unterwäsche, kreischen und herumhampeln, so dass die Musik völlig in den Hintergrund gedrängt wird? Insgesamt hat der Chor leider auch musikalisch keinen allzu guten Eindruck auf mich gemacht. Warum muss auf der Bühne geraucht werden? Noch dazu in Gegenwart von Kindern? Bei einer richtig guten Operninszenierung stellen sich mir all diese Fragen nicht und ehrlich gesagt will ich das auch nicht. Und dass man damit kein neues Publikum anspricht und das alte vergrault, hat man an den vielen freien Plätzen gesehen und an den Kommentaren in der Pause und nach der Vorstellung gehört.

Musikalisch war es toll, Nadine Lehner als Tatjana stimmlich und auch darstellerisch top, Christian Hübner, in der letzten Spielzeit noch am Gärtnerplatztheater, ein beeindruckender Gremin, Juan Orozco und Peter Berger als Onegin und Lenski ansprechend.

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London 2009, die zweite – Tag 4

Heute morgen war ich schon vor 8 Uhr unterwegs, um fürs Frühstück einzukaufen. Um diese Uhrzeit liebe ich London am meisten. Der Himmel war klar und sehr blau, es war noch wenig los und die Stadt strahlt eine Frische aus, als ob sie gerade aus der Dusche gestiegen ist.

Mein erstes Ziel war heute Wimbledon. Bei all meinen London-Besuchen hat es mich noch nie hierher verschlagen, obwohl ich ja sehr gerne mal ein Spiel hier sehen würde. Dieses Mal war der Grund jedoch ein Laden, den es früher mehrfach in London gegeben hatte, jetzt aber nur noch in einem zweitklassigen Einkaufszentrum im äußeren Stadtgürtel. Die Kette, Pasttimes, die ich geliebt habe, hat leider stark nachgelassen und strahlte den Charme eines Warenhauses aus. Gekauft habe ich natürlich trotzdem was.

Zurück zum Picadilly Circus und zu Europas größtem Buchladen. Hier kam ich noch in den Genuss einer Radl-Demo, vermutlich sah man hier erstmals alle Londoner Radler auf einem Haufen, es dauerte ungefähr 30 Sekunden, bis der Spuk vorbei war. Die Regent Street war ebenso wie die Oxford Street für den Verkehr gesperrt, anders hätten die Massen von Shopping-Wütigen vermutlich auch keinen Platz gefunden. Dazwischen immer wieder Straßenkünstler, Sänger und Blechbläser, dazu Bänke auf dem Mittelstreifen, das sogenannte VIP-Shopping wurde gut angenommen. Bilder folgen morgen.

Im HMV dann noch eine 12-DVD-Box mit allen Gilbert & Sullivan-Operetten erworben (ich hoffe, die Lufthansa drückt morgen ein Auge zu), bevor es zurück in die JuHe zur Vorbereitung auf den Abend ging. Glücklicherweise bin ich sehr früh losgegangen, denn die Massen, die die Underground benutzen, waren schier unglaublich und können zur Stoßzeit unter der Woche eigentlich nicht schlimmer sein. Überall wurde ich mehr geschoben als dass ich aus eigenem Willen gegangen wäre. Da war es eine Wohltat, ins Royal Opera House flüchten zu können.

Es öffnet bereits 90 Minuten vor der Vorstellung, so kann man auch ganz entspannt in den verschiedenen Restaurants, die integriert sind, essen. Vorbestellungen für die Pause kosten nichts extra und werden stark genutzt. Das hat Vorteile für Gastronomie und Besucher, beide können die Pause ruhiger angehen, lange Schlangen gibt es nicht. Wasser, das sogenannte Tap Water gibt es übrigens kostenlos.

Tsarinas slippers oder Tcherevichki ist eine opulent ausgestattete Märchenoper, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Natürlich werden sämtliche russische Klischees bedient (das wurde von den Kritikern besonders negativ herausgestellt), aber wir sind im Märchen, und da dürfen Stereotypen durchaus vorkommen. Gut gefallen haben mir die Tanzsequenzen, die tatsächlich von Mitgliedern des Royal Ballet dargebracht wurden und nicht von einem Extraballett. Hier funktioniert die Zusammenarbeit anscheinend gut und hat mich ermutigt, mir hier auch mal ein Ballett anzusehen, was ich am Theater meines Vertrauens bisher eher vermieden habe.

Ich mag die Musik, allerdings war sie meistens etwas laut. Nur der Tenor, der den Vakula sang, konnte sich immer dagegen durchsetzen, alle anderen taten sich schwer. Dem Publikum hat es wohl trotz aller Kritikerschelte gut gefallen, es gab immer wieder kräftigen Applaus zwischendurch und am Ende sowieso. Mir auch, ich würde mir das Stück sogar nochmal von einem Platz mit besserer Sicht ansehen. Schön wars!

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London 2009, die zweite – Tag 3

Heute wechselte ich in eine JuHe, die ich noch nicht kannte – London Central. Sie ist relativ neu, sauber und liegt verkehrsgünstig in der Nähe der Tube station Great Portland Street.

Da ich noch nicht aufs Zimmer konnte, fuhr ich zunächst nach Covent Garden um das Ticket für morgen Abend abzuholen und dem Shop des ROH einen Besuch abzustatten. Dies lohnt sich schon allein wegen der guten Zusammenstellung an Musikliteratur, auch wenn es zu meinem Bedauern für 2010 keinen Charity Kalender mehr gibt.

Dort entdeckte ich die Möglichkeit, eine Backstagetour zu buchen. Das war natürlich ein Muss für mich und so fand ich mich am Nachmittag am Besuchereingang des Opernhauses wieder. Simon, unser Tourguide, erzählte unterhaltsam und fundiert aus der Geschichte des Opernhauses, so erfuhren wir, dass sich an dieser Stelle bereits das dritte Opernhaus befindet und das das Haus als staatliche Institution jeden Nachmittag bis 15.30 Uhr den Besuchern offen steht, um zum Beispiel im Floral Room einen Kaffee zu trinken. Interessant war auch, dass heute vor 10 Jahren die Oper nach einer Komplettrenovierung mit einer Galavorstellung wiedereröffnet wurde und einmal im Monat Freitag nachmittags ein Tanztee stattfindet. Bei der Renovierung wurde auch gleich angebaut und die Fläche des Hauses mehr als verdoppelt. Es gibt riesige Seiten- und Hinterbühnen, auf denen ganze Bühnenbilder auf einem fahrbaren Untersatz stehen, die dann nur noch auf die Bühne geschoben werden. Da kann man als Liebhaber eines beengten Opernhauses nur vor Neid erblassen. Auch die Kostümwerkstätten und einen Raum, in dem die Bühnenbilder zusammengesetzt werden, konnten wir durch Fenster von oben besichtigen. Die gesamten Dekorationen, Kostüme und Requisiten werde übrigens in Wales aufbewahrt, das ist noch weiter weg als Poing 😉 Der Transport erfolgt per Lastwagen und ähnlich wie beim Gärtner gibt es einen riesigen Aufzug dafür.

Zum Abschluss ging es noch ins Auditorium, das Opernhaus ist wirklich sehr schön. Ich freue mich schon sehr auf die morgige Aufführung.

Zurück in der JuHe hatte ich noch genug Zeit, mich für den „Messiah by Candlelight“ frisch zu machen. Rund um die Royal Festival Hall gibt es einen recht netten Christkindlmarkt, den ich dann auch noch gleich besichtigte.

Es fallen ein paar Sachen gleich ins Auge: dresscode ist casual und anscheinend kann man normalerweise Getränke mit ins Auditorium nehmen, es gibt an jedem Sitz Getränkehalter und zahlreiche Schilder weisen darauf hin, dass es bei dieser Veranstaltung nicht erlaubt ist. Mit der Pünktlichkeit nimmt man es nicht so genau, Chor und Orchester sind schon im Raum und immer noch wird eingelassen und nach Plätzen gesucht. Die letzten kamen eine halbe Stunde zu spät.

„Messiah by fake candlelight“ wäre ehrlicher gewesen, aber for Show traten auch noch alle mit den entsprechenden Kostümen auf. Bei den Solisten hat mich der Tenor Joshua Ellicot am meisten beeindruckt, obwohl das ja normalerweise nicht meine bevorzugte Stimmlage ist. Etwas überrascht war ich, als alle während des Hallelujah aufstanden, das geht wohl auf George II zurück. Allein wegen dieses Stückes hat es sich gelohnt zu kommen.

Insgesamt ein schöner Abend mit für musikalischem Neuland für mich.

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London 2009, die zweite – Tag 2

Hinweis: die Fehlermeldung bei den Bildern kann man ignorieren. Wenn man draufklickt, werden die Bilder an gezeigt. Ich kann mich leider erst zu Hause mit dem Problem beschäftigen.

Über Tag 1 gibt es nicht viel zu berichten, außer eine wirkliche tolle Morgenstimmung mit wunderbaren Wolkenfarben und einem riesigen Vollmond am Himmel beim Abflug.

Heute morgen war der Himmel wieder recht grau und wolkenverhangen, also der ideale Tag, um das Museum of London zu besuchen. Wie so vieles hier ist es teilweise geschlossen, die Olympischen Spiele 2012 werfen ihre Schatten voraus.

Offen ist noch bis Sonntag die Ausstellung über das große Feuer von London, sehr interessant, da ich ja erst kürzlich Tom Finneks Roman zu diesem Thema gelesen hatte:

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Ein Pubschild, aus dem Jahr nach dem großen Feuer

Auch die Römer kamen natürlich nicht zu kurz:

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Eine weitere Ausstellung befasst sich mit dem angelsächsischen London, für das ich schon immer eine heimliche Leidenschaft hatte.

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Insgesamt ein gut gemachtes Museum, soweit ich das anhand der geöffneten Teile beurteilen konnte. Ich wurde mir bewusst, dass ich noch nie drin war, aber es war sicher nicht zum letzten Mal. Der Buchteil des Ladens war gut sortiert, so dass ich nicht umhin kam, ein paar mitzunehmen – Loathsome London aus der Reihe Horibble Histories, How fat was Henry VIII and 101 other questions on Royal History und The lodger – Shakespeare on Silver Street.

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Danach fuhr ich nach South Kensington, um einen betimmten Buchladen aufzusuchen, der Bücher teilweise sehr verbilligt anbietet. Nachdem ich auch dort zugeschlagen hatte (eine Biografie von Fanny Wollstonecraft, der unbekannten Schwester von Mary Shelley, der Cambridge Companion to Gilbert and Sullivan und ein BBC Book on British music), wanderte ich noch ein wenig durchs Viertel und entdeckte vor dem Natural History Museum ein Karussell und eine Eislaufbahn, beides gehört anscheinend zu einem Christmas market.

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Als nächstes ging es in Tower, um mir nochmal Henrys eisernes Höschen anzusehen, bevor die Ausstellung am 18.1.2010 schliesst. Diesmal habe ich mir den Katalog geleistet, das Höschen ist darin auch abgebildet.

Beim Verlassen des Towers stach mir wieder die Lichtstimmung ins Auge, extrem dunkle Wolken gepaart mit Sonnenschein.

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Ausklingen ließen wir den Tag in einem netten Pub an der Ecke mit Pub Grub, das durchaus lecker war.

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Operette, immer wieder schön

Ich könnte mir dieses Stück immer wieder ansehen. Ich sehe mir dieses Stück immer wieder an. Das war jetzt das dritte Mal in einer Woche, auswärts. Trotzdem ist es immer anders. Sei es die Besetzung, die Publikumsreaktionen oder das Dirigat, jede Aufführung ist etwas besonderes. Nur der Spaß und die eingängigen Melodien, die sind immer dabei 🙂

Heike Susanne Daum fegt wie ein Orkan als Mabel über die Bühne, Robert Sellier als Frederic kann einem schon fast leid tun. Gregor Dalal hat mir als Samuel schon immer gut gefallen, Dirk Lohr ist insbesondere in den Dialogszenen ein fabelhafter Generalmajor und Susanne Heyng singt und spielt Ruth mit genau dem richtigen “englischen” Unterton (anders kann ich es nicht ausdrücken). Holger Ohlmann hat als König seine Piraten im Griff, ebenso Martin Hausberg seine Polizisten und Sonja Leutwyler und Frances Lucey ihre Mädels.

Aus dem ziemlich tiefen Graben tönt es spritzig, die Akustik in diesem Haus ist toll, da nehme ich ja schon fast den nackten Beton in Kauf, aber nur fast.

Ein schöner Abend, wie immer bei den Piraten . Hach.

Die Piraten von Penzance

Samstag, 17. Oktober 2009
19:00 – 21:20 Uhr

Gastspiel in Ingolstadt

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Operette, gar nicht provinziell

Ich habe ja irgendwie so gar kein musikalisches Gedächtnis. Ich kann mich zwar an Melodien erinnern, aber für gewöhnlich kann ich eher selten sagen, ob es beim letzten Mal anders geklungen hat.

Aber diesmal hab sogar ich einen Unterschied bemerkt, als Andreas Kowalewitz zum ersten Mal bei den Piraten am Pult stand. Das hat mir sehr gut gefallen, spritzig, aber nicht zu schnell und mit den richtigen Akzenten. Schon allein dafür hat es sich gelohnt, in die Provinz zu fahren. Die restlichen, wie gewohnt sehr guten Mitwirkenden gabs sozusagen als Dreingabe 🙂

Bein Hinausgehen belauscht: “Ist schon voll cool, was die da in München haben”, Antwort: “Ist ja auch ne Großstadt”. Genau!

Die Piraten von Penzance

Dienstag, 13. Oktober 2009
19:30 – 21:50 Uhr

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Operette, auswärts

Ich mag Gastspiele ja. So gerne ich im Theater meines Vertrauens bin, so spannend finde ich es, wie ein Stück woanders wirkt.

Zur Zeit gastieren die Piraten ja in Ingolstadt. Und der Unterschied könnte größer nicht sein: hier die Theateratmosphäre, in der ich mich wohl fühle mit Gold und Stuck und ansprechender Bühnentechnik, dort ein Beton-Zweckbau mit zu kurzem Vorhang und ohne Drehbühne, aber dafür mit guter Akustik. Trotzdem wirken die Piraten auch dort. Es gab Anpassungen an die veränderten Dimensionen der Bühne, aber ansonsten durften die Piraten wie gehabt ihr Unwesen treiben.  Nur aus dem Orchestergraben tönte es etwas arg zügig an diesem Tag, da gingen im Duett Mabel-Frederic (fabelhaft Thérèse Wincent und Robert Sellier) die getragenen Elemente völlig verloren.

Ansonsten alle Solisten wie immer top, ich finde es schon erstaunlich, wie gut das Ensemble neben Singen auch Schauspielern kann. Besonders in den witzigen Dialogen ein absoluter Genuss, (göttlich, wenn Stefan Sevenich donnert: Das ist sein Todesurteil!)  dadurch bekommen sie noch mehr Pfeffer. Und die Messer und Pistolen auch diesmal auf Stichwort, war also beim ersten Mal kein Zufall 😉 Auch der Chor beteiligte sich zum wiederholten Male bravourös an dieser Jagd von Höhepunkt zu Höhepunkt.

Den Ingolstädtern hats gefallen, wie ich den Pausengesprächen entnehmen konnte. Mir auch.

Die Piraten von Penzance

Sonntag, 11. Oktober 2009
19:00 – 21:20 Uhr

Gastspiel in Ingolstadt

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