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Leipzig 2009, Tag 1

Frühe Flüge sind für mich jetzt schon fast normal und ich frage mich seit den letzten drei Mal, warum ich eigentlich 10 Jahre lang so eine Scheißangst vor und beim Fliegen hatte. Sicher gelandet, kämpfte ich erst mit dem Nahverkehrsautomaten und dann mit der Dame am Schalter, bis ich die gewünschten Tickets hatte.

Die erste Station war ein kleiner Bummel durch die Innenstadt. Vorbei am Opernhaus

Opernhaus Leipzig

dessen Vorplatz übrigens so aussieht (da lobe ich mir doch meinen Gärtnerplatz!)

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Was mich in Leipzig wirklich erschreckt hat, ist die einerseits total schön wieder aufgebaute Altstadt, die aber leider vor lauter Reklame und austauschbaren High Street Shops völlig ins Hintertreffen gerät. Mittags sass ich dann in dem sehr schönen, innen wie außen, Kaffeehaus Riquet.

p1000636 Anschließend besichtigte ich das Völkerschlachtdenkmal (mussten die Kommissare damals eigentlich auch Eintritt zahlen?). und den Südfriedhof.

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Die hochinteressante Führung wurde durch den Vorsitzenden den Paul-Benndorf-Gesellschaft gehalten und ich kann sie nur jedem wärmstens ans Herz legen.

Abends gab es dann die erste Lesung dieser Buchmesse: Susanne Heinrich las aus “So, jetzt sind wir alle dann mal glücklich” und Alexa Henning von Lange aus “Peace”. Beide lasen sehr gut, akzentuiert, die jeweilige Person verkörpernd. Die Romane würden mir vielleicht gefallen, aber das vielleicht reicht nicht, um sie mir zu kaufen. Leihen möglicherweise. Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt für diese Art Romane. Aber Spaß hat die Lesung dennoch gemacht

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Oper, fließend

Von meiner heutigen Position aus konnte ich endlich auch mal in den Orchestergraben sehen. Ich bin schwer beeindruckt. Das war ja fast noch spannender als das Geschehen auf der Bühne.

Wobei mir heute die Musik und die Bewegungen der Sänger und Tänzer wie Wasser in einem Bachbett vorkamen, glitzernd, wo das Sonnenlicht auf die Kiesel trifft, schäumend, wo Steine im Weg liegen, flüsternd, gurgelnd, rauschend.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Schöne und das Biest

Dienstag, 10. März 2009
19.30 – 21.10 Uhr

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Oper, hinterfragt (oder auch nicht)

Der nunmehr fünfte Teil der “Unmöglichen Enzyklopädie” rund um den Themenkomplex “fragen” fand heute im Ballettprobenhaus am Platzl statt.

Eigentlich bin ich ja bisher davon ausgegangen, dass diese Reihe im Großen und Ganzen etwas mit Oper oder wenigstens Ballett zu tun hat. Aber ein paar Opernzitate am Anfang und ein Duett aus dem Figaro am Schluss stellen halt keinen Bezug her, sondern nur einen Rahmen. Einzig das Kurzreferat des Tänzers, der leider nicht im Programm aufgeführt war, schlug den Bogen zum Ort des Geschehens. Wobei es sehr interessant war, was er zum Thema Spiegel und deren Trugbilder zu sagen hatte, es aber nicht direkt mit dem Gesamtthema des Abends zu tun hatte.

Das wurde von Jochen Wagner von der theoretischen und von Josef Wilfling von der praktischen Seite ausführlich und durchaus amüsant und lehrreich beleuchtet, aber es hatte halt wenig mit Oper zu tun.

Ach ja, und eine Fangfrage in der Oper fällt mir auch spontan ein:

Dann sind das also Eure Papiere,

die Ihr verloren habt…

Na, wer errät es?

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Musical, nachmittäglich

Es ist schon erstaunlich, wie ich immer wieder Neues entdecke. Teilweise passiert hier aber auch sehr viel auf der Bühne und ich kann das gar nicht auf einmal erfassen. Heute habe ich zum Beispiel zum ersten Mal wahrgenommen, was Toby aus seinem Pie fischt. Bäh.

Ich schaue es mir sicher noch ein paar Mal an, da gibt es noch eine Menge zu entdecken.

Danke an alle Beteiligten!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Sweeney Todd

Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
Musical Thriller in zwei Akten von Stephen Sondheim
Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim
Buch von Hugh Callingham Wheeler nach einer Adaption von Christopher Bond
Deutsch von Marcus Weber
Sonntag, 08. März 2009
15.00 – 17.45 Uhr

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Oper, unvergesslich

So ein schöner Abend, das wird schwer, den nochmal zu übertreffen. Soviel Witz, soviel Spielfreude, ich wusste kaum, wo ich zuerst hinschauen sollte. Eine tolle Ensembleleistung, dass es eine Lust war zuzuhören. Sandra Moon klasse als Gräfin, Christina Gerstberger eine wunderbare Susanna und Rita Kapfhammer eine ausgezeichnete Marcellina. Susanne Kreusch als Cherubino ist eine Klasse für sich.  Gary Martin mit genau der richtigen Mischung aus Stolz und Schwäche ein Graf aus dem Bilderbuch und Holger Ohlmann ein beeindruckender Figaro, der mir besonders gut in “Nun vergiß leises Flehn, süßes Kosen” und in “Ach, öffnet Eure Augen” gefallen hat. Christian Hübner, Martin Hausberg, Mario Podrecnik, Robert Sellier, Talia Or und der Chor runden das Ganze durch sehr gute Interpretationen ab.

Alles in allem ein Abend, den ich nicht so schnell vergessen werde.

Danke an alle Beteiligten!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Hochzeit des Figaro

Le Nozze di Figaro
Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Lorenzo da Ponte nach Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Deutsche Fassung von Bettina Bartz und Werner Hintze
Samstag, 07. März 2009
19.00 – 22.30 Uhr

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Oper, wundervoll

Heute sass ich mal 3. Rang mitte, sehr gute Sicht und in jeder Hinsicht ein interessanter Platz.

Neben meiner absoluten Lieblingsszene vom Auftauchen der weißen Stadt, die jetzt immer noch in meinem Kopf rumspukt, bildet sich ein zweites Lieblingsmotiv heraus – nach der Arie des Zaren natürlich, wenn ergreifend genug vorgetragen.

Dabei handelt es sich um die Sequenzen, bei denen es um die sieben Helden geht, im 3. und 4. Akt. Eine sehr schöne Melodie, unterstützt im vierten Akt durch den Männerchor – das hat Schmackes (wie war das mit dem biologisch bedingt ;.-) ).

Danke an alle Beteiligten, das war wieder ein sehr schöner Abend!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Das Märchen vom Zaren Saltan

Märchenoper in neun Bildern von Nikolai Rimsky-Korsakow
Libretto von Wladimir Bjelski nach Aleksander S. Puschkin
Bearbeitung und deutsche Textfassung Harry Kupfer
Donnerstag, 05. März 2009
19.30 – 22.00 Uhr

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Lesestoff Belletristik 2009/09 – Susanne Eder: Das zerbrochene Siegel

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (1. November 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442464854
ISBN-13: 978-3442464852
Größe: 18,6 x 11,8 x 2,8 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Worms im Frühjahr 1066: Burggraf Bandolf findet in seinem eigenen Hof die Leiche des Edelmanns Ulbert von Flonheim. Bandolf bittet die Heilerin Garsende, den Leichnam zu untersuchen. Garsende kommt jedoch nur ungern, denn seit einigen Tagen ist ihr heimlicher Geliebter, Lothar von Kalborn, wieder in der Stadt. Dennoch stellt sie gemeinsam mit Bandolf Nachforschungen an, und schon bald stoßen beide auf eine erste Spur: Kurz vor seinem Tod hatte Ulbert ein geheimnisvolles Dokument an sich genommen, das seitdem verschwunden ist …

Über die Autorin (von amazon)

Susanne Eder wurde in Karlsruhe geboren und arbeitete lange als Angestellte im Steuerbereich, bevor sie sich vor einigen Jahren selbstständig machte. Ihr großes Steckenpferd ist die Geschichte. Mit ihrem ersten historischen Roman um Burggraf Bandolf und die Heilerin Garsende, »Die Verschwörung der Fürsten«, feierte sie ein grandioses Debüt. Ein dritter Band nach »Das zerbrochene Siegel« ist bereits in Vorbereitung. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Ludwigshafen.

Meine Meinung:

Schon der erste Band hat mir sehr gut gefallen und der zweite Teil steht seinem Vorgänger in nichts nach. Das Besondere an dieser Reihe ist einerseits das Ermittlerpaar mit einem spannenden Fall und andererseits die liebevollen Details, die das Mittelalter lebendig werden lassen.

Die Charaktere sind sehr detailliert gezeichnet, oft mit einem Augenzwinkern, sie könnten direkt aus dem Leben gegriffen sein. Ihr Handeln ist nachvollziehbar und stimmig, sie passen sehr gut in ihre Welt und Zeit. Die Krimihandlung ist spannend und gut verankert in den belegten historischen Ereignissen. Die Auflösung ist stimmig und lässt keine Fragen offen.

Mein Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung dieser Reihe!


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Lesestoff Belletristik 2009/08 – Sabine Weigand: Die Seelen im Feuer

Gebunden: 528 Seiten
Verlag: Krüger; Auflage: 1 (13. Oktober 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3810526630
ISBN-13: 978-3810526632
Größe: 18,6 x 11,8 x 3,6 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Jeder kann verdächtigt werden, jeder wird verhört, jeder kann brennen. Die Angst geht um in Deutschland. 1626 ist es die Angst vor dem Teufel, der Zauberei, den Hexen. Es ist ein Ringen um Gut und Böse, aber auch ein Kampf um die Macht. Der intrigante Fürstbischof von Bamberg will die freien Bürger der Stadt in ihre Schranken weisen. Neben den einfachen Leuten hat er es deshalb besonders auf die Stadträte abgesehen. Sie werden verhört und verurteilt. Sie werden verbrannt. Mit der jungen Apothekerstochter Johanna schauen wir in eine Welt, in der der Hexenwahn Wirklichkeit ist. Auch sie droht in den Teufelskreis zu geraten, aus dem keiner entrinnt. Gelingt ihr die Flucht ins weltoffene Amsterdam? Bekommen die Bürger von Bamberg endlich Hilfe bei Kaiser und Papst, um dem Brennen ein Ende zu machen?

Über die Autorin ( von der HP der Fischerverlage)

Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet als Ausstellungsplanerin für Museen. Dokumente aus Nürnberg waren der Ausgangspunkt ihres Romans ›Das Perlenmedaillon‹, das wahre Schicksal einer Osmanin am Hof August des Starken liegt dem Roman ›Die Königsdame‹ zugrunde. In »Die Seelen im Feuer« bilden die Hexenakten von Bamberg die historische Romanvorlage, bei ihrem ersten Erfolgsroman ›Die Markgräfin‹ war es die reale Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach.

Meine Meinung:

Von der ersten Zeile an hat mich dieser Roman gefesselt und in seinen Bann gezogen. Die Figuren sind sehr gut charakterisiert, ich konnte ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen. Die Autorin schafft eine Atmosphäre des Grauens, des gegenseitigen Bezichtigens, der Gier, aber auch der kleinen Lichtblicke. Der Leser wird nicht geschont, andererseits nicht überfordert. Wenn man im Hinterkopf behält, wie viel von diesem Roman belegte Geschichte ist und wie wenig der Rahmenhandlung Fiktion ist, wird das Grauen umso größer. Ich konnte wirklich gut nachvollziehen, dass so mancher ob der kirchlichen Gehirnwäsche an sich selbst zu zweifeln begann.

Besonders gut gefallen hat mir die Art der Wissensvermittlung. Es gibt zwar ein sehr gutes Glossar am Ende, aber unbekannte Ausdrücke wurden quasi im Vorübergehen im Roman erklärt, so dass es weder den Handlungsfluss unterbrach noch belehrend wirkte.

Die eingestreuten Originaldokumente dokumentieren die Realität und verstärken noch das Gefühl, dass die Geschichte wirklich so passiert ist.

Mein Fazit:

Eine sehr gute Aufbereitung eines dunklen und wenig bekannten Teils der deutschen Geschichte. Weitere Bücher dieser Autorin liegen schon auf dem SUB.

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Oper, perfekt

DAS war ein würdiger Abschied. DAS sind die Bilder und die Melodien, die mir bleiben werden. Und wieder einmal hat sich mein Leitspruch bewahrheitet: man weiß nie, wozu es gut ist.

Danke, Johannes Wiedecke, Christian Hübner, Martin Hausberg, Ann Katrin Naidu, Mario Podrecnik, Snejinka Avramova, danke ihr Zigeunerinnen und Matadore, Kommissionäre und Diener, danke an die phantastischen Adrian Xhema, Gary Martin und Elaine Ortiz Arandes für einen unvergesslichen Abend.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Sonntag, 01. März 2009
19.00 – 21.30 Uhr

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