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Leipzig 2010, Tag 4 – 20.03.2010

Nach zwei Tagen mit strahlendem Sonnenschein regnet es heute. Wenigstens muss ich dann kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich in den Hallen herumlaufe, statt in der Sonne die dringend benötigte Energie zu tanken.
Der erste Termin bestand darin, ein Buch von Martin Suter signieren zu lassen. Danach verschluckte uns die Halle 2, leider sind alle Termine heute in diesem Hexenkessel. Es ist wirklich sehr voll hier, aber es macht auch Spaß, die Figuren, die die Cosplayer darstellen, zu identifizieren. Beim Warten auf die Lesung von Corina Boman einen wirklich unglaublich schlechten Vortag gehört.Sie hatte ein sehr schönes Kleid nach historischem Vorbild an und las aus ihrem Jugendroman “Sturmsegel”. Im Anschluss signierte sie noch Autogrammkarten und beantwortete Fragen der jugendlichen Leser. Wir haben uns dann noch ein wenig unterhalten, hauptsächlich über den demnächst erscheinenden historischen Roman von ihr, “Das Krähenweib”. Der nächste Punkt auf der Agenda war eine Lesung bzw. ein Gespräch mit Kerstin Gier. Bisher war ich ja immer der Meinung, ihre Frauenromane würden mich nicht interessieren, weil sie nicht in mein Beuteschema passen. Wenn sie aber nur halb so humorvoll sind wie sich Kerstin Gier heute präsentiert hat, dann sind sie auf jeden Fall lesenswert. Heute ging es jedoch um ihre Jugendbuchtrilogie, von der bisher die Bände “Rubinrot” und “Saphirblau” erschienen sind. Ich bin ja schon länger um diese Bücher rumgeschlichen und die Möglichkeit, sie sich heute signieren zu lassen, gaben den letzten Anstoß zum Kauf. Lesen werde ich sie aber vermutlich erst, wenn der letzte Band “Smaragdgrün” erscheint, also voraussichtlich im Herbst. Sie beantwortete geduldig alle Fragen, schlagfertig und humorvoll, und las einen kurzen Abschnitt aus dem letzten Buch. Im Anschluss gab es einen enormen Andrang beim Signieren, aber sie nahm sich trotzdem Zeit, ein paar persönliche Worte zu wechseln. Ein absoluter Höhepunkt der Messetage.

Danach wollte sich mein Begleiter noch die Bücher von Derek Meister aus der Rungholt-Serie signieren lassen und dann war es auch schon wieder an der Zeit, in die Stadt zurückzufahren, damit ich mich Opernfein machen konnte. Die Messetage verfliegen dermaßen schnell, das ist eigentlich kaum zu glauben. Morgen ist schon wieder der letzte Tag, erstmals werde ich auch am Sonntag rausfahren.

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Leipzig 2010, Tag 3 – 19.03.2010

Heute war es gleich zu Beginn ziemlich voll. Schon bei der Straßenbahn sind wir in die erste nicht hineingekommen, die zweite war aber dann noch leer genug für uns.

Als erstes suchten wir Charlotte Thomas an ihrem Verlagsstand. Gern wären wir gestern zu ihrer Lesung aus “Der König der Komödianten” gegangen, das Thema Theater interessiert mich naturgemäß brennend, aber leider wie so oft bei der Buchmesse überschnitt sich der Termin halt mit anderen, genauso interessanten Lesungen. Wir plauderten ein wenig über die bevorstehende Leserunde und sie signierte unsere mitgebrachten Bücher. Im Vorübergehen winkten wir der schwer beschäftigten Obereule zu und suchten, diesmal erfolgreich, den Jokersstand. Praktischerweise befand sich die Leseinsel, wo Wiebke Lorenz aus ihrem neuen Roman “Allerliebste Schwester” lesen sollte, gleich dahinter. Nach einer kurzen Einführung durch einen Mitarbeiter des Verlages las sie den Anfang des Romans sowie zwei weitere Teile im weiteren Verlauf der Handlung. Die gewählten Ausschnitte trug sie sehr gut und pointiert vor und sie machten Lust darauf, den Roman zu lesen. Der Eulerich und ich haben uns dann das Buch natürlich gleich zugelegt und von ihr signieren lassen. Der nächste Programmpunkt war eine Lesung von Tanja Kinkel am gleichen Ort. Es war zwar noch eine Lesung aus einem Fantasy-Roman dazwischen, aber da decken wir lieber den Mantel des Schweigens darüber.

Tanja Kinkels Lesung aus “Im Schatten der Königin” wurde moderiert von einer Dame, die ich schon von früheren Buchmessen kannte, sie hat unter anderem Ken Follett und Markus Zusak interviewt. Die Meinungen, die ich bisher über das Buch gehört habe, waren eher gemischt, aber die Lesung und die Erläuterungen, die Tanja Kinkel dazu gegeben hat, haben mich auf jeden Fall davon überzeugt, das Buch lesen zu müssen. Sie erklärte, wie sie zu dem Thema gekommen ist, wie sie recherchiert, wie sie mit ihren Figuren lebt und ihre Affinität zum elisabethanischen Theater. Auch sie signierte im Anschluss noch.

Auf der Messe die letzte Lesung sollte für diesen Tag Markus Stromiedel aus “Feuertaufe” sein. Auch hier war der Lesungsteil eher kurz, aber sehr beeindruckend und der Autor wurde vom Moderator zu seiner Arbeitsweise und seinen Werken interviewt. Interessant ist, dass Stromiedel vom Drehbuchschreiben kommt (der Tatortkomissar Borowski stammt von ihm) und er zum Romanschreiben gekommen ist, weil es endlich mal regnen sollte 😉 das ist im Film nämlich zu teuer. Auch er signierte im Anschluss noch.

Den letzten Programmpunkt auf der Messe bildete ein Gespräch mit Claudia Toman, auf deren neuen Roman “Jagdzeit” ich schon ungeduldig warte. Es war sehr interessant, mit ihr über den Literaturbetrieb im allgemeinen und über die Präsentation ihres neuen Romans im besonderen zu plaudern. Diese wird am 24.04.10 in Wien stattfinden, ich habe mir den Termin schon mal vorgemerkt.

Danach ging es zurück in die Stadt, um vor dem Abendtermin noch ein paar Bücher für morgen kaufen zu können. Die Peterskirche war bei unserer Ankunft schon geöffnet und so besichtigten wir die Kirche auch gleich noch. In einem Eck versteckt entdeckte ich dann den Herrn mit den spitzen Ohren 🙂

Die Lesung wurde charmant und souverän von Sylke Gandzior moderiert, die sich gut vorbereitet hatte und den Zuhörern die Bücher auch durch ihre eigenen Leseeindrücke nahe brachte. Den Beginn machte Martha Sophie Marcus mit “Herrin wider Willen”. Die Lesung war gut und das Buch klang auch interessant und wenn es mir irendwann einmal in die Hände fällt, würde ich es auch lesen. Ein Höhepunkt des Abends war die Lesung von Gisbert Haefs, der vorzüglich las, zwei sehr interessante Abschnitte gewählt hatte, bei dem zweiten musste das Publikum immer wieder Schmunzeln bis Lachen und Fragen zu seinem Buch souverän beantwortete. Obwohl ich von seinem Roman “Die Rache des Kaisers” bisher nichts gehört hatte, musste ich mir das Buch einfach zulegen und meinen beiden Miteulen ging es ebenso. das schreit ja geradezu nach einer Leserunde bei den Eulen! Die letzte Lesung des Abends bestritt Deana Zinßmeister aus “Die Gabe der Jungfrau”. Sie las erst zwei Abschnitte und erzählte dann noch sehr bewegend, wie sie zu der Idee für den Prolog kam und las dann diesen auch noch vor. Im Anschluss bestand natürlich noch die Möglichkeit, sich die Bücher signieren zu lasen und mit den Autoren zu plaudern. Eine sehr gelungene Veranstaltung an einem sehr schönen Ort!

Abgerundet wurde unser Tag noch mit einem Essen bei unserem Leipziger Lieblingsitaliener Da Vito, wie immer war alles sehr lecker.

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Leipzig 2009, Tag 4

Der Tag begann mit einer Lesung von Markus Heitz aus “Blutportale”, das entspricht eher nicht so meinem Beuteschema. Danach noch kurz bei Bernhard Hennen hineingehört, Ingrid Noll von weitem gesehen und bei Arne Dahl war es eine Viertelstunde vor Lesungsbeginn schon zu voll.

Voll ist überhaupt das Motto des heutigen Tages, wenn nicht sogar übervoll. Überall war ein Wahnsinns-Gedränge, das ist nichts für Frau Nachtgedanken.

Nachdem ich einen 10€-Buchgutschein abgestaubt hatte, ging es zur Lesung von Andrea Vanoni. Hatte ich noch nie vorher gehört, war nicht schlecht, aber danke, mein SUB ist schon groß genug. Dann schnell an den Stand K205 in Halle 2, an dem uns Silke Porath schon erwartete. Nach und nach trudelten ein paar Eulen und Monika Detering ein und wir unterhielten uns prächtig. Nachdem sich die lustige Runde aufgelöst hatte, verlies ich auch für dieses Jahr das Messegelände. Es hat wieder sehr viel Spass gemacht, ich habe viele Anregungen mitgenommen. Diverse Bücher, Kleidungsstücke und Kaffees später stand dann die letzte Lesung für dieses Jahr auf dem Programm. Charlotte Thomas las aus ihrem neuesten Roman “Die Liebenden von San Marco”. Zur Einführung begann sie mit dem Anfang des Romans und las in der Folge verschiedene  teilweise eher kurze Abschnitte. Dazwischen erläuterte sie immer wieder den Fortgang der Handlung und die einzelnen Figuren, so dass ich schon einen guten ersten Einblick in den Roman erhalten habe. Die Lesung dauerte insgesamt über eine Stunde und im Anschluss signierte sie noch. Ich habe jedenfalls große Lust auf die Leserunde bekommen und muss mich jetzt eher zurückhalten, um das Buch nicht gleich zu lesen.

Ein Abendessen im gleichen Lokal wie gestern – die Auswahl ist so riesig, dass man einen Monat dort essen könnte ohne jemals das Gleiche zu bestellen – rundeten den erlebnisreichen Tag ab.

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Leipzig 2009, Tag 3

Das ist das Schöne an der Buchmesse: noch keine zwei Minuten auf der Messe und gleich die ersten Eulen getroffen, geratscht, eine gute Zeit gehabt. Danach Lesung von Jakob Arjouni aus “Der heilige Eddy”, so gut, dass ich das mir bis dahin unbekannte Buch gleich gekauft habe.

Danach wieder eine Eule getroffen, beim Bummel in den Hallen die ersten wieder getroffen, mit dem vierten per Handy verabredet und zusammen Mittag verbracht. Dann nochmals Lesung von Corina Bomann, schnell in die Stadt zurück, fünfte Eule zusammen mit vierter Eule getroffen, Kaffee getrunken.

Am Abend dann ein absolutes Highlight: Richard Dübell las aus “Die Wächter der Teufelsbibel” im Renaissancesaal des alten Rathauses. In diesem Jahr fand die Lesung in einem zeitgenössischem Kostüm statt, schon allein deshalb hat es sich gelohnt. Zu Beginn erklärte der Autor die verschiedenen Kleidungsstücke, die auch Cyprian Khlesl getragen haben könnte. Der breitkrempige Hut als Vorläufer der Kopfbedeckung der Musketiere, die Weste, die Gustav Adolf vermutlich das Leben kostete, die Hose, die im Gegensatz zur Heerpauke nicht die strammen Wadln betonte.

War dies schon äußerst kurzweilig, so wurde es bei der Lesung aus dem Roman noch übertroffen. Richard las die Einführung von Wenzel als Schreiber bei Graf Martinitz (S. 304 bis 319) unter dem Aspekt, dass hier von den Ereignissen berichtet wird, die den dreißigjährigen Krieg unabwendbar machten. Trotz des ernsten Themas wurde viel gelacht, denn der Humor dieser Szene wurde von Richard bestens wiedergegeben. Fast hätte man glauben können, dass da acht verschiedene Männer auf der Bühne sassen, mit so vielen unterschiedlichen Stimmen wurde das Stück wirklich excellent vorgetragen. Auch Gestik und Mimik unterstützten den realistischen Eindruck. Das war sicher die beste Lesung, die ich bisher erlebt habe. Im Anschluss signierte Richard noch und mit der netten Widmung steht “Die Wächter der Teufelsbibel” zukünftig in dem Regal mit den Büchern, die ich retten muss, wenn das Haus abbrennt.

Zum Ausklang des sehr schönes Tages noch ein leckeres Schnitzel und noch mehr Plauderei mit netten Eulen.

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Leipzig 2009, Tag 2

Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten beim Umtausch der Dauerkarte begann ich meinen diesjährigen Messerundgang in Halle 3.

Es ist schon unglaublich viel los, viele junge Leute, aber nicht alle freiwillig, wenn man den Gesprächen ein bisschen lauscht. Cosplayer hab ich schon am Hauptbahnhof gesehen, aber sie waren noch nicht besonders auffällig.

Das Bild des Tages:

p1000655Was heißt das? Nur Narren veröffentlichen hier?

Im ARD-Forum zufällig über ein Gespräch mit Daniel Glattauer gestolpert, der steht mit einer Lesung eh noch später bei mir auf dem Programm. Jetzt Mittagspause.

In der Mittagspause lernte ich eine sehr nette Übersetzerin kennen, die auch bloggt. Und zwar über das Theater. Die Welt ist doch klein.

Danach noch ein bisschen ziellos durch die Hallen gewandert, dann frühzeitig ins Wiener Kaffeehaus, um einen Platz für die Glattauer-Lesung zu ergattern. Dabei kam ich in den zweifelhaften Genuß eines österreichischen Erstlingsautoren, da half nur Durchzug.

Daniel Glattauer hat dann sehr gut aus seiner neuen Kolumnensammlung “Schauma mal” gelesen. Wirklich witzig und pointiert, die Sammlung ist bestimmt lesenswert.

Eine kurze Plauderei mit Corina Bomann und eine etwas ausführlichere mit Deana Zinßmeister rundeten den schönen Tag auf der Messe ab.

Der besondere Schauplatz der Abendlesung war der große Schwurgerichtssaal des Landgerichtes. Hier lasen Oliver Bottini aus “Jäger in der Nacht” und Sabine Thiesler aus “Die Totengräberin”. Es waren ca. 150 Zuschauer anwesend und das Ganze wurde launig moderiert von Knut Elstermann. Der Landgerichtspräsident hielt eine kurze einführende Rede und versicherte uns, dass wir den Saal jederzeit als freie Menschen verlassen könnten.

Oliver Bottini machte den Anfang mit einer Premiere, da sein Roman erst gestern erschienen ist. Er las ein Kapitel, in dem er seine Protagonistin, die Kommissarin Louise Boni vorstellte. Im Anschluss erzählte er noch etwas über die Entstehung der Figur und das Schreiben aus weiblicher Sicht.

Sabine Thiesler las ihren Teil wirklich fantastisch, mit sehr modulierter Stimme und sogar einer Gesangseinlage. Diese Lesung war der Höhepunkt des heutigen Tages. Auch sie beantwortete noch Fragen des Moderators, z.B. warum der Roman in der Toskana spielt.

Alles in allem ein höchst vergnüglicher Abend. Im Anschluss waren wir noch im Sol y Mar, leckere Cocktails, leckeres Essen, nur nichts für kleine Menschen: die Stühle waren so hoch, dass ich nicht wirklich mit den Füßen auf den Boden gekommen bin und damit ziemlich unbequem sass. Für durchschnittsgroße Menschen aber sehr empfehlenswert.

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Leipzig 2009, Tag 1

Frühe Flüge sind für mich jetzt schon fast normal und ich frage mich seit den letzten drei Mal, warum ich eigentlich 10 Jahre lang so eine Scheißangst vor und beim Fliegen hatte. Sicher gelandet, kämpfte ich erst mit dem Nahverkehrsautomaten und dann mit der Dame am Schalter, bis ich die gewünschten Tickets hatte.

Die erste Station war ein kleiner Bummel durch die Innenstadt. Vorbei am Opernhaus

Opernhaus Leipzig

dessen Vorplatz übrigens so aussieht (da lobe ich mir doch meinen Gärtnerplatz!)

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Was mich in Leipzig wirklich erschreckt hat, ist die einerseits total schön wieder aufgebaute Altstadt, die aber leider vor lauter Reklame und austauschbaren High Street Shops völlig ins Hintertreffen gerät. Mittags sass ich dann in dem sehr schönen, innen wie außen, Kaffeehaus Riquet.

p1000636 Anschließend besichtigte ich das Völkerschlachtdenkmal (mussten die Kommissare damals eigentlich auch Eintritt zahlen?). und den Südfriedhof.

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Die hochinteressante Führung wurde durch den Vorsitzenden den Paul-Benndorf-Gesellschaft gehalten und ich kann sie nur jedem wärmstens ans Herz legen.

Abends gab es dann die erste Lesung dieser Buchmesse: Susanne Heinrich las aus “So, jetzt sind wir alle dann mal glücklich” und Alexa Henning von Lange aus “Peace”. Beide lasen sehr gut, akzentuiert, die jeweilige Person verkörpernd. Die Romane würden mir vielleicht gefallen, aber das vielleicht reicht nicht, um sie mir zu kaufen. Leihen möglicherweise. Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt für diese Art Romane. Aber Spaß hat die Lesung dennoch gemacht

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