Kategorien

Einführung, zeitverschwendend

Eigentlich habe ich Einführungen in neue Inszenierungen schätzen gelernt, zumindest im Theater meines Vertrauens gaben sie mir tiefere Einblicke in das Stück, sowohl von der Dramaturgie wie auch von der musikalischen Seite und die Sicht des Regisseurs auf das Stück.

So etwas ähnliches erwartete ich auch, als ich mir eine Karte zur Einführung von “Don Giovanni” im Nationaltheater kaufte. Außerdem, wann kann ich es mir schon mal leisten, dort in der 5. Reihe zu sitzen?

Es begann mit Ausschnitten aus Fellinis “Casanova”, nach Worten des Staatsintendanten ein Kultfilm, der anscheinend völlig an mir vorbeigegangen ist. Nicht meine Generation, denke ich mal. Er führte auch nonchalant in die Hintergründe der Oper, die Verbindung Casanova, Da Ponte und Mozart sowie den genauen Inhalt ein. So war schon eine gute halbe Stunde vergangen, bis der Regisseur und der Dramaturg die Bühne betraten. Leider war ersterer am Anfang akustisch nicht sehr gut zu verstehen und später konnte ich ihm intellektuell nicht folgen. Jedenfalls gab mir seine Sichtweise auf drei zentralen Figuren keinen Hinweis, wie die Inszenierung später aussehen würde. Der GMD sagte ein paar sehr interessante Sachen zu den musikalischen Aspekten, immerhin habe ich hier etwas gelernt. Auch die beiden Arien der Donna Anna und des Don Ottavio, vorgetragen von Ellie Dehn und Pavol Breslik, waren eine echte Bereicherung. Aber so zentrale Informationen wie welche Fassung gespielt wird, habe ich entweder überhört oder konnte sie aus dem Wust nicht herausfiltern. Oder sie wurden schlicht nicht gegeben.

Nachdem das Ganze mit einer Dauer von einer Stunde angegeben war, verliessen nach 90 Minuten die ersten Leute den Zuschauerraum, mein Nachbar sichtlich entnervt und mit einem entsprechenden Kommentar. Mit einem etwas gestrafften Programm hätte man sicher den zeitlichen Rahmen etwas besser einhalten können und es wäre meiner Meinung trotzdem nichts Wichtiges ungesagt geblieben.

Ich steuere mal einen der drei Festspieltermine an, musikalisch wird das Ganze für meine laienhaften Ohren sicher ein Genuß und von der Inszenierung kann ich eigentlich nur positiv überrascht werden.

Einführungsmatinée “Don Giovanni”

Sonntag, 11. Oktober 2009
Nationaltheater
11.00 – ca. 12.00 Uhr

Ähnliche Artikel

Lesestoff Belletristik 2009/32 – Diana Gabaldon: Dragonfly in amber

Broschiert: 976 Seiten
Verlag: Arrow Books (3. März 1994)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0099294710
ISBN-13: 978-0099294719
Größe: 17,4 x 11 x 4,2 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)

For twenty years, Claire Randall has kept her secrets. But now she is returning with her grown daughter to the majesty of Scotland’s mist-shrouded hills. Here, Claire plans to reveal a truth as stunning as the events that gave it birth: about the mystery of an ancient circle of standing stones, about a love that transcends the boundaries of time, and about James Fraser, a warrior whose gallantry once drew the young Claire from the security of her century to the dangers of his. Now a legacy of blood and desire will test her beautiful daughter as Claire’s spellbinding journey continues in the intrigue-ridden court of Charles Edward Stuart, in a race to thwart a doomed uprising, and in a desperate fight to save both the child and the man she loves.

Über die Autorin

Link zur Homepage

Meine Meinung:

Nachdem ich mich schon anfangs ziemlich geärgert habe, weil ich es einfach nicht glauben kann, dass die Hauptstrasse von Inverness schon Mitte der sechziger Jahre mit Souvenirläden vollgepflastert war, wollte auch im weiteren Verlauf keine rechte Stimmung aufkommen. Zu konstruiert, zu abstrus, zu wenig fesselnd erschien mir das Ganze. Bis ca. Seite 200 habe ich mich durchgequält. Da ich wegen drohenden Übergepäcks etwas ausmisten musste, fiel es mir nicht schwer, das Buch in der JuHe in Taipei zurückzulassen, vielleicht findet sich ja noch jemand, dem der Roman mehr Spaß macht als mir.

Mein Fazit:

Just not my cup of tea. Schade, die Idee fand ich sehr gut, nur die Umsetzung gefällt mir nicht.

Ähnliche Artikel

Oper, lauwarm

Langsam frage ich mich, ob ich nicht anderen Opernhäusern gegenüber zu kritisch bin. Am Theater meines Vertrauens gefällt mir praktisch alles, ich komme aus den Vorstellungen und bin wahlweise aufgeheitert oder aufgewühlt, jedenfalls nie emotionslos. So wie am Mittwoch aus einer ausgesprochen unfeurigen Carmen in der BSO.

Auf den Sänger des Don José  war ich gespannt, kannte ich ihn doch bisher nur aus den Erzählungen meiner äußerst opernerfahrenen Kollegin. Stimmlich soll er ja in der vorhergehenden Vorstellung etwas indisponiert gewesen sein, davon habe ich zumindest nichts gemerkt. Allerdings gab er nicht das Bild eines schneidigen Offiziers ab, sondern bewegte sich über die Bühne, als ob ihm alle Knochen weh täten. Besonders im Kampf mit Escamillo  sah es leider so aus, als würden die beiden sich mit Staubwedeln duellieren. Leider fehlte auch seinem Widersacher das nötige Feuer, seine Stimme kam in der Galerie trotz fabelhafter Akustik nicht sehr gut an und seine Darstellung des Stierkämpfers lies irgendwie das Zwingende vermissen, das alle Frauen in seine Arme treibt. Die Sängerin der Titelfigur war angenehm zu hören, aber ihrer Stimme und insbesondere ihrer Darstellung fehlte völlig die erotische Anziehungskraft, die die Carmen sonst selbst für Frauen hat und so war dieses feurige Zigeunermädchen lediglich eine ordinäre Schlampe. Aber es gab auch Lichtblicke: Christian van Horn als Zuniga etwa und das Orchester unter Karel Mark Chichon. Das war schon sehr mitreißend, wie im Zuschauerraum das Licht mit einem Schlag ausgeht und das Vorspiel mit Macht einsetzt. Und die Akustik ist wirklich Klasse, ich hätte schwören können, dass die Triangel direkt neben mir war.

Und das absolute Highlight war Maija Kovalevska. Eine supertollle Stimme und ihre Micaela war grandios. Kein zartes Seelchen, sondern eine zupackende Frau, die auch schon mal den José hinter sich herzerrt, wenn er nicht spurt. Sie bekam verdientermaßen frenetischen Beifall.

Die Inszenierung ist eher traditionell, aber damit auch beliebig. Ich hatte die Carmen in der BSO schon vor etwa drei Jahren gesehen, aber sie ist mir mir nicht im Gedächtnis geblieben.

Nationaltheater

Carmen

Mittwoch, 7. Oktober 2009

19.00 – ca. 22.15 Uhr

Ähnliche Artikel

Oper, austrocknend

Die Randnotiz diesmal als Vorbemerkung: heute wurde mir mal wieder bewusst, warum ich kein Wochentagsabo habe. Vermutlich würde ich nach diesem Abend alle Tickets verfallen lassen, wenn ich nur daran denke, hinter (ging ja noch, der war einfach nur groß) und vor allem neben wem ich gesessen bin. Die Karten könnte ich ja guten Gewissens nicht mal verschenken – jedenfalls nicht an Menschen, an denen mir etwas liegt.

Ich finde es ja immer sehr spannend, wie die Alternativ-Besetzung die Rollen gestaltet. Und sie haben natürlich den Vorteil meiner erhöhten Aufmerksamkeit, da ich die Inszenierung ja jetzt schon mal gesehen habe und auf ganz andere Dinge achte als beim ersten Mal.

Elaine Ortiz Arandes ist eine wunderbare Hauptfigur. Einerseits sehr kämpferisch, andererseits sehr empfindsam, eine sehr berührende und emotionale Giovanna, und das alles sowohl gesanglich wie auch mimisch. Herr Rosenthal würde hier einen Luftsprung von ungefähr 1,50 m machen und “Das war spitze!” rufen.

Ich bin ja nicht so ein Tenorfan, aber Adrian Xhema begeistert mich immer wieder. Bei ihm klingt alles immer sehr leicht und natürlich, anders kann ich es mit meinem laienhaften Worten nicht ausdrücken.

Riccardo Lombardi hat mir schon bei der Premiere gefallen und wird mir sicher bei allen weiteren Vorstellungen, die ich noch sehen werde, gefallen, ebenso wie dem heutigen Publikum. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass das Abopublikum offener ist als das Premierenpublikum. Der Applaus heute war jedenfalls ungeteilt und langandauernd und auch die tollen Schauspieler haben keine albernen Buhrufer mehr ertragen müssen.

Überhaupt, die Schauspieler. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach tragen sie ganz erheblich dazu bei, die Handlung auf der einen Seite voranzutreiben und auf der anderen Seite eine Meta-Ebene zu visualisieren, die uns Zuschauer tiefer in  die Figuren blicken lässt. Ich finde die Dialoge toll, dass sie viel vorne an der Rampe vor einem schwarzen Vorhang spielen, gibt ihnen etwas Intimes.Und Sieglinde Zörner ist einfach klasse, schon ein Augenaufschlag genügt und ich könnte dahinschmelzen, wenn ich ein Mann wäre.

Auch mit den Chorszenen habe ich mich jetzt angefreundet. Mein erster Eindruck des allzu statischen war etwas übertrieben (habe ich bei der Premiere nach der Pause abgeschaltet?).

Musikalisch und szenisch gefällt mir mittlerweile der dritte Akt am Besten. Die Cello-Stelle am Schluss ist ja auch schön, aber ich persönlich bevorzuge die vielen Holzbläserstellen.  Ich höre ja insgesamt nicht so wahnsinnig viel Rigoletto heraus, vermutlich kenne ich die Oper nicht gut genug, dafür höre ich alle Nas lang was aus der Traviata, und ist die Giovanna nicht auch zeitweise eine Violetta?

Für mich ist bei einer Inszenierung immer sehr wichtig, dass alles “passt”. Sie kann gerne modern sein, aber sie muss stimmig sein, und das ist diese Inszenierung. Sie gibt im positiven Sinne Stoff zum Nachdenken, zum Diskutieren, zum sich-auch-in-zwanzig-Jahren-noch-daran-erinnern.

In der Pause und am Ende fühle ich mich, als hätte ich einen Marathon hinter mir, ich bin so gefangen genommen, dass ich vergesse zu Schlucken und am Ende totalen Durst habe. Aber es ist ein gutes Gefühl!

Danke an alle Beteiligten!

Giovanna d’Arco

Montag, 5. Oktober 2009
19:30 Uhr

Ähnliche Artikel

Operette, erheiternd

Nicht, dass ich heute Abend schlechte Laune gehabt hätte. Aber selbst wenn, ich wäre fröhlich und gut gelaunt aus dem Theater gekommen. Es ist einfach unglaublich, wie viel positive Energie diese Musik und die Bilder ausstrahlen.

Die Besetzung war heute aber auch wieder klasse. Dirk Lohr als Generalmajor in Höchstform, Heike Susanne Daum eine mitreißende Mabel, Susanne Heyng als Ruth hervorragend in Gesang und Ausdruck, ebenso wie Stefan Sevenich als Piratenkönig. Sebastian Campione singt klasse und zieht die Messer und Pistolen aufs Stichwort aus dem Sack, das stelle ich mir gar nicht so einfach vor. Tilmann Unger, Martin Hausberg, die Mädels unter Frances Lucey und der Piraten-/Polizistenchor tun ein übriges, um den Abend gelingen zu lassen. Danke, danke, danke!

Und dann ist da noch was, was mir schon seit geraumer Zeit im Kopf rumgeht: die Absurdität des Librettos. Laut Beschreibung beginnt das Ganze an Cornwalls Küste (und eben nicht in der Karibik, Herr S. 😉 ). Wir haben den 28. Februar eines Nicht-Schaltjahres. Laut Wetteraufzeichnungen schwankt die Temperatur zwischen 5 und 9 ° C. Selbst in einem ungewöhnlich milden Winter werden wohl nicht mal die abgehärteten Engländer auf die Idee kommen, ein Picknick inklusive Meeresplantschen zu veranstalten. Aber irgendwie nimmt man es als gegeben hin. Genauso wie Frederic es als gegeben hinnimmt, dass man seinen Geburtstag zwar offensichtlich jahrelang am 28.02. begangen hat, aber irgendwie nicht zählt das nicht.

Ach, es ist einfach herrlich! Ich glaube, ich fahre schon nächsten Sonntag nach Ingolstadt 😉

Die Piraten von Penzance

Freitag, 2. Oktober 2009
19:30 – 21:50 Uhr

Ähnliche Artikel

Randnotizen eines Opernabends

Ich trenne das jetzt mal von den eigentlichen Eindrücken der gestrigen Premiere, weil mir manche Sachen auch früher schon aufgefallen sind oder sie sich auch an jedem anderen Abend abspielen könnten.

Liebe Mitmenschen, ist es denn so schwierig, vor dem Betreten des Zuschauerraumes das Hirn ein- und das Handy auszuschalten? Auch ein Hörgerät kann man so einstellen, dass es nicht permanent fiept und ja, man kann sich auch mal auf seine Hände setzen und erst dann klatschen, wenn der Vorhang zu und der letzte Ton verklungen ist.

Man zerstört doch sich selbst und den anderen Zuhörern einen Teil des Genusses, wenn man eine aufgebaute Spannung zerklatscht und richtig peinlich wird es, wenn man vor dem eigentlichen Ende der Arie seine Hände nicht mehr in Zaum halten kann.

Weniger ist manchmal mehr.

Ähnliche Artikel

Oper, nachwirkend

Gestern startete das Staatstheater am Gärtnerplatz in die neue Spielzeit mit der Premiere von “Giovanna d’Arco”. Die Namen Thomas Wünsch, Henrik Nánási und Giuseppe Verdi ließen auf ein großes Opernerlebnis hoffen und im Prinzip wurde diese Hoffnung auch nicht enttäuscht.

Es ist schon erstaunlich, mit wie wenig Mitteln Thomas Wünsch es schafft, die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts auferstehen zu lassen, dem Zuschauer die Nöte und die Zerrissenheit Johannas nahezubringen. Ich habe gestern einen Selbstversuch gewagt und habe die Übertitel ignoriert. Mein Italienisch beschränkt sich eher auf Bestellungen im Restaurant, aber ich wollte wissen, ob die Bilder und die Musik mir die Geschichte vermitteln können. Bis zur Pause hat das ganz hervorragend geklappt, ich war absolut gefangen genommen und konnte der Handlung gut folgen. Nach der Pause war das nicht mehr ganz der Fall, da habe ich die Bildersprache nicht mehr so gut lesen können, aber es ist definitiv ein Fall für “Nochmal Anschauen, mehr verstehen”. Wenn sich mir alles auf Anhieb erschließen würde, wäre es ja irgendwann langweilig.

Ganz großartig fand ich die Idee der zweiten, sprechenden Johanna. Auch wenn es nicht allen im Publikum gefallen hat, diese “Oper mit Kammerspiel” ist im Ergebnis stimmig und gewinnt an Intensität. Ein großes Lob gebührt hier Sieglinde Zörner, die die zweite Johanna großartig gesprochen und dargestellt hat. Der berührendste Moment für mich am diesem Abend war ausnahmsweise nicht musikalisch, sondern das Vater unser vor der Pause.

Der Chor spielt in dieser Oper eine große Rolle, er ist mir im Vergleich zu anderen Stücken fast ein wenig zu statisch, aber andererseits, bei genauem Nachdenken, hätte mehr Bewegung in den Chorszenen gar nicht gepasst. Musikalisch gab es sowieso überhaupt nichts auszusetzen, angefangen bei Sebastian Campione, der sich mit seinem Kurzauftritt als englischer Kommandant für größere Aufgaben empfahl, über Harrie van der Plas, den zu Recht frenetisch gefeierten Riccardo Lombardi, bis zur sängerisch und szenisch ausdruckstarken Sandra Moon.

An meinem musikalischen Gehör arbeite ich ja immer noch, ich habe aber für mich einige sehr schöne Stellen entdeckt, speziell mit den Holzbläsern. Gut herausgearbeitet fand ich auch die Stellen mit den beiden Stimmen, die bösen Geister und ihr Widerpart.

Die Inszenierung ist auf jeden Fall spannend, aber sicher nicht jedermanns Sache. Wer eine “traditionelle” Verdi-Oper sehen möchte, ist mit der Hamburger Traviata sicher besser bedient, wer einen fesselnden Opernabend mit Regietheater im besten Sinne, mit Stoff für Augen, Ohren, Herz und Hirn vorzieht, dem sei ein Besuch einer der nachfolgenden Vorstellungen empfohlen. Ich war sicher nicht zum letzten Mal drin.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Giovanna d’Arco

Donnerstag, 1. Oktober 2009
19:30 Uhr

Ähnliche Artikel

Operette, fa-bel-haft

Musik aus der Konserve ist ja ok. Kann einen über die Theaterferien retten. Aber eine Aufführung erleben ist halt um Klassen besser.
Heute Abend habe ich gemerkt, wie sehr ich das vermisst habe.
Sehr gespannt war ich auf Sebastian Campione als Samuel. Beim Theatervergnügen war er ja nur beim Speed-Dating bei den Schnellgesprächen zu erleben. Die Premiere war jedenfalls sehr gelungen. Seine Rolleninterpretation hat mir gut gefallen, dieser junge Bass ist auf jeden Fall eine Bereicherung des Ensembles.
Besonders ansprechend war heute auch heute auch Dirk Lohr als Generalmajor und Tilmann Unger als Frederic. Muss ich noch erwähnen, dass Holger Ohlmann, Rita Kapfhammer, Thérèse Wincent, Martin Hausberg, der Chor und das Orchester unter Jörn Hinnerk Andresen (auch ein Debüt) wie immer auf hohem Niveau gesungen und gespielt haben?
Ein wirklich schöner Abend, ein sehr gelungener Einstand in die neue Spielzeit. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welche Szene nun gerade in meinem Kopf abläuft, sie sind einfach alle klasse.
Danke an alle Beteiligten!

Die Piraten von Penzance

Freitag, 25. September 2009
19:30 – 21:50 Uhr

Ähnliche Artikel

Oper, unentschlossen

So ganz kann ich mich selbst am nächsten Tag noch nicht entscheiden, ob mir die Ariadne gestern Abend nun gefallen hat oder nicht. Ich habe bisher noch keine Oper von Richard Strauss gehört und habe mir aus Neugierde eine billige Stehplatzkarte für die Vorstellung besorgt. Die Inszenierung mit dem Ballettsaal während des Vorspiels und der kargen Bühne während der Oper, mit den modernen Requisiten und Kostümen fand ich in sich stimmig und hat mir zugesagt. Auch die Sänger waren außerordentlich gut, soweit ich das als jemand, der die Musik nicht kennt, sagen kann. Daniela Sindram hat szenisch wie sängerisch als Komponist überzeugt und wurde dementsprechend frenetisch gefeiert. Sehr angenehm überrascht hat mich die Stimme von Klaus Florian Vogt. Ich bin ja im allgemeinen ein Fan der tieferen Männerlagen, aber bei ihm könnte ich glatt eine Ausnahme machen. Anja Kampe und Jane Archibald waren ebenfalls sehr ansprechend in ihren jeweiligen Rollen, wie überhaupt bei den Sängern nur positive Leistungen zu verzeichnen waren. Besonderes Schmankerl für mich als ausgewiesener Gärtner-Fan war natürlich das wohl sehr kurzfristige Einspringen von Màrta Kosztolànyi als Najade. Ihr glasklarer Sopran fügte sich harmonisch ein, so dass wenigstens für mich kein Unterschied zu bemerken war. Lediglich für den Dirigenten gab es zumindest aus meiner Nähe vereinzelt Buh-Rufe, ich fand das Orchester vor allem im Vorspiel stellenweise zu laut.

Bleibt eigentlich nur noch die Musik. Und die hat mich nun leider nicht so vom Hocker gehauen. Es gab zwar wunderschöne Momente, vor allem bei den Auftritten der Najaden und der Komödianten. Aber vieles war mir auch einfach zu unmelodisch. Zwar schon irgendwie harmonisch, aber nicht wirklich in den Kopf oder zu Herzen gehend. Trotzdem würde ich mir auch andere Werke des Komponisten anschauen, vielleicht komme ich ja auch noch auf den Geschmack.

Ich hätte übrigens eine Stehplatzkarte für die Aufführung am 03.10. abzugeben, bei Interesse bitte Mail über die Kontaktseite an mich.

Ariadne auf Naxos

Dienstag, 22. September 2009
19.30 – ca. 21.45 Uhr

Ähnliche Artikel

Oper, nahegebracht

Die Einführung zu “I masnadieri” war überhaupt die erste, die ich besucht habe. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass diese ausführlicheren Einführungen für mich wesentlich zum Verständnis der Inszenierung beitragen und so war die Veranstaltung am letzten Sonntagvormittag schon fast Pflichtprogramm.

Es war wieder sehr informativ und anregend. Der Chefdramaturg des Hauses Christoph Maier-Gehring erläuterte die Hintergründe der Oper und befragte den Regisseur Thomas Wünsch zu Themen wie “Warum ausgerechnet Giovanna d’Arco?”. Dieser beschrieb sein Konzept, das auf mich einen spannenden und schlüssigen Eindruck machte. Henrik Nánási beleuchtete schliesslich die musikalische Seite. Dazu kamen Beiträge von Sieglinde Zörner, Klaus Brückner, Sandra Moon und Harrie van der Plas.

Mich hat der Vormittag dazu angeregt, mich noch intensiver mit der Thematik zu beschäftigen. Ich habe mir schon mal eine Aufnahme angehört und auch schon eine Lieblingsstelle gefunden – eine Chorszene, wie sollte es auch anders sein 😉 Die Protokolle des Prozesses kann man online lesen und das werde ich sicher noch machen. Mal sehen, ob mein Sachbuch-SUB noch was hergibt.

Ich bin schon sehr gespannt auf den 01. Oktober. Danke an alle Beteiligten für diesen bereichernden Vormittag.

Auftakt: Giovanna d’Arco

Einführungsmatinee im Foyer
Sonntag, 20. September 2009
11:00 – 12:00 Uhr

Ähnliche Artikel