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Orchesterprobe Traviata III. Akt, 27.06.2010, Gärtnerplatztheater

Und wieder ist ein halbes Jahr ins Land gegangen, seitdem ich dieses Stück zum letzten Mal gesehen habe. Der Abstand ist genau richtig und ein Gradmesser meiner “Weiterbildung” 😉

Mit manchen Begriffen kann ich heute mehr anfangen als vor sechs Monaten, manche Erfahrungen sind dazu gekommen und lass mich den ein oder anderen Aspekt in einem anderen Licht sehen. Und hach, diese Musik! Da hab ich erst mal wieder gemerkt, wie sehr sie mir fehlt. Gleich mal wieder ein bisschen reingehört. Und Marianne Larsen, Sibylla Duffe, Thomas Peters und Marcus Morlinghaus sind echt eine Traumbesetzung. Und ich sollte in der Pause mal wieder ins KBB, ich mag diese liebevollen Details 😉

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Die Zauberflöte, 27.06.2010 15.00 Uhr, Gärtnerplatztheater

So kanns gehen: ein kleiner Irrtum beim Datum und schon habe ich eine ganz andere Vorstellung beschrieben. Das kommt davon, wenn man das gleiche Stück an zwei Tagen hintereinander sieht. Die ist aber nun die “richtige” Sonntagnachmittagsvorstellung 😉

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La mia canzone al vento – “Lieblings-Lieder”, 27.06.2010, Gärtnerplatztheater

Lieblingslieder war der Untertitel dieser Matinee, und dass sich Shirli Polena und Adrian Xhema mit den vorgetragenen Lieder wohl fühlten, merkte ich bei jedem Ton, beide haben sehr kraftvolle Stimmen, sind aber in den Piani ebenso beeindruckend und ausdrucksstark. Shirli Polena ist vielen vielleicht noch als Ceres in “Orpheus in der Unterwelt” in Erinnerung, meine persönlicher Favorit von Adrian Xhemas Rollen ist der Nemorino aus dem Liebestrank.

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Die Zauberflöte, 26.06.2010, Gärtnerplatztheater

Diese Aufführung war geprägt von Störungen: das Handy der Zuschauerin neben mir klingelte zweimal, ausdauernd, weil sie erst ihre eigene Melodie nicht erkannt hat und es danach einfach ignorierte. Ein paar Plätze weiter hatten sich zwei Frauen von den Stehplätzen hingesetzt, wogegen ja grundsätzlich nix zu sagen ist, wenn man allerdings schon nach dem 3. Läuten kommt, während der Ouvertüre die beiden freien Plätze entdeckt, wieder rausgeht, dann die falsche Tür mit Schwung aufreisst um schließlich zur richtigen Tür reinzukommen und den am Rand sitzenden aufscheucht, während vorne auf der Bühne die drei Damen gerade ihre Show abziehen, dann ist das schon sehr dreist. In der Folgezeit haben sich die beiden ständig unterhalten und ich habe mir mehr als einmal gewünscht, der Einlassdiener hätte sie nicht mehr hereingelassen.

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Death in Venice, 25.06.2010, Gärtnerplatztheater

Ich hatte ja schon fast vergessen, wie ästhetisch, wie zwingend ich diese Produktion finde, wie sehr sie mich in meinem Innersten anspricht. Ich finde sie einfach perfekt in jeder Hinsicht und habe mich über die drei Zusatzvorstellungen sehr gefreut. Zum ersten Mal seit vielen Jahren zähle ich deshalb am Sonntag keine Wahlzettel.

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Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, 24.06.2010, Gärtnerplatztheater

Mahagonny macht süchtig. Das ist wie eine Tüte Chips, einmal angefangen, kann ich nicht mehr aufhören. Manchmal kann ich meine Freunde schon verstehen, dass sie mich für leicht verrückt halten, aber den ein oder anderen habe ich mit meiner Begeisterung auch schon angesteckt. So gehe ich zwar viel alleine, aber auch mit Freunden und Arbeitskollegen. Beides hat seinen Reiz und ich möchte es nicht missen.

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Die Zauberflöte, 23.06.2010, Gärtnerplatztheater

Eigentlich sollte man meinen, dass während der Schulzeit unter der Woche sich der Kinderanteil bei einem Beginn von 19 Uhr sehr übersichtlich gestaltet. Weit gefehlt. Macht ja nix, das die lieben Kleinen dann sicher nicht vor 23 Uhr ins Bett kommen, dann kann man wenigstens schön drüber wettern, dass Unterricht um 8 Uhr nicht dem Biorhythmus der Kinder entspricht. Ich frag mich, wie ich es geschafft habe, ohne größere Schäden bis zum Alter von 12 Jahren jeden Abend um 20 Uhr ins Bett zu müssen. → Weiterlesen

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Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, 20.06.2010, Gärtnerplatztheater

Die zweite Vorstellung einer Inszenierung finde ich immer besonders spannend. Erstens ist es im Normalfall die Premiere der Alternativbesetzung und zweitens kann ich mich schon mehr auf die Details konzentrieren. Ich brauch ja immer mindestens fünf Vorstellungen, bis ich ein Stück einigermaßen im Kopf habe. → Weiterlesen

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Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Premiere am 18.06.2010, Gärtnerplatztheater

Auf diese Premiere war ich besonders gespannt. Zwar bin ich mit der Musik Kurt Weills aus der Dreigroschenoper, die in meiner Kindheit oft zu Hause gespielt wurde, am Rande vertraut, aber konkret diese Oper hatte ich mir ganz bewusst vorher nicht angehört. Bereits beim Auftakt merkte ich aber, dass ich doch schon das ein oder andere Stück kannte und das setzte sich im Verlauf dieses Premierenabends fort.

Das von Regisseur Thomas Schulte-Michels Bühnenbild ist eher minimalistisch, anfangs symbolisieren zwei Scheinwerfer das Auto, mit dem Witwe Begbick, Fatty und Dreieinigkeitsmoses in der Wüste liegen bleiben, später bilden gelbe Stühle in unterschiedlicher Anzahl und Größe die Stadt Mahagonny. Es wird viel mit Technik gearbeitet, manchmal dreht sich die Bühne permanent, was einen interessanten Effekt gibt, manchmal tut sich ein Loch auf, in dm die Toten verschwinden, manchmal fährt ein Blitz vom Himmel. Die von Tanja Liebermann entworfenen Kostüme passen sehr schön dazu, diese gelben Ganzkörperdaunenschlafsäcke haben mich sofort an die im Text erwähnten Häute erinnert. Die Personenregie ist klasse und auch die Choreographie von Fiona Copley passt haargenau.

Musikalisch war der Abend ein absoluter Genuss. Der von Inna Batyuk hervorragend einstudierte Chor jagte mir so manchen Schauer über den Rücken und das Orchester unter dem kurzfristig eingesprungenen Andreas Kowalewitz war in Bestform. Die Solisten waren durch die Bank gut bis sehr gut, herausragend Stefan Sevenich, der nicht nur stimmlich als Dreieinigkeitsmoses glänzte, sondern auch als Boxer eine sehr gute Figur machte, Cornel Frey, der den Fatty excellent interpretierte, Heike Susanne Daum, die als Jenny mit ihrer szenischen und musikalischen Darstellung von lasziv im Alabama-Song bis tief berührend im Schlussduett mit dem ebenfalls großartigen Wolfgang Schwaninger das Publikum in wahre Begeisterungsstürme ausbrechen lies.

Das Stück schlägt einen so in seinem Bann, am Ende hatte ich das Gefühl, das Publikum, das gemeinsam dem Atem angehalten hat, atmet kollektiv aus und kann der Begeisterung endlich Ausdruck verleihen, denn während der Vorstellung gibt es praktisch keine Möglichkeit zu klatschen, und das ist auch gut so, denn es würde den Spannungsbogen stören. Orkanartiger, lang anhaltender Beifall für Chor, Solisten Orchester und Produktionsteam – dem Staatstheater am Gärtnerplatz ist mit dieser Inszenierung wieder ein großer Wurf gelungen.

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Die Sache Makropulos, 13.06.2010, Gärtnerplatztheater

Ich finde es immer wieder faszinierend, dass ich auch bei in diesem Fall vierten Ansehen noch neues entdecke. Das Bühnenbild wurde mit viel Liebe zum Detail entworfen und so fällt mir immer wieder etwas anderes auf. Nur den Regen, der auf die Fenster tropft, habe ich weder gesehen noch gehört, vielleicht ist das eine Frequenz, die mir wegen meines Tinnitus abhanden gekommen ist. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass es in meinem Kopf wesentlich weniger “rauscht” (bei mir hatte sich der kleine Freund im Ohr weniger durch Pfeifen als durch ein nervendes Grundrauschen bemerkbar gemacht), seitdem ich regelmäßig ins Musiktheater gehe? Offensichtlich entspannt es mich so sehr oder hat sonst einen positiven Einfluss auf mich. Oper als Therapie, sozusagen.

Ansonsten war es wieder ein tolles Erlebnis, intensiv, unter die Haut gehend, manchmal ein ganz kleines bisschen lustig, genau die richtige Mischung für einen wunderbaren Opernabend. Danke an alle Beteiligten!

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