Und wieder einmal hieß es “Zum letzten Mal” und diesmal war es besonders schade.
Neben einer sehr intelligenten und passenden Inszenierung hatte dieses Stück vor allem musikalisch unglaubliches zu bieten. Zu aller erst einmal zwei jede auf ihre Art fantastische Sängerinnen der Titelrolle. Einerseits Mezzosopran Rita Kapfhammer, deren vier Vorstellungen als Emilia Marty in dieser Spielzeit leider in die Zeit einer Schreibblockade bei mir gefallen sind, ansonsten hätte man hier Lobeshymnen über ihre scheinbar mühelose Höhe und bewegenden Ausdruck ohne Ende lesen können. Andererseits Sopran Elaine Ortiz Arandes, die die Rolle ein klein wenig anders, aber ebenso gut angelegt hat. Auch hier hatte ich eine extreme Gänsehaut während der Schlussszene.
[singlepic id=956 template=caption w=612 h=340 float=]Dazu kommen weitere exzellente Sänger, die diesen Abend und alle vorgehenden zum Erlebnis machten: Thérèse Wincent als Christa, die in den Kleidern von Talbot Runhof einfach hinreißend aussieht, berührend sowohl in ihrer Bewunderung der Diva als auch in ihrer Trauer um Janek, Gary Martin als stolzer Jaroslav Prus zwischen Verführung und Verzweiflung, Robert Sellier als vor Bewunderung stotternder Janek, Tilmann Unger als verschwendungssüchtiger Albert Gregor, der der Geliebten nicht geben kann, was sie sich am meisten wünscht, John Pickering als Vitek und last but not least Stefan Sevenich als Rechtsanwalt Kolenaty, der Skrupel hat und immer alles ganz genau wissen will. Sie alle sangen und spielten nicht nur an diesem Abend hervorragend.
Leider wusste das Münchner Publikum diese in meinen Augen beste Regiearbeit des scheidenden Staatsintendanten Dr. Ulrich Peters nicht ausreichend zu würdigen.
Letzte Kommentare