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Paris, kulinarisch

Neulich, in Paris, als ich zum vierten Mal nullte, haben wir wenig anderes gemacht als zu Essen. Am Sonntag vormittag ging Herr Nachtgedanken ein wenig seinem Job nach und ich lies mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Aber ansonsten… → Weiterlesen

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Musical, schillernd

Endlich konnte ich mir selbst ein Bild machen. Die Kritiken waren ja nicht so gut gewesen, aber beim Publikum kommt es so gut an, dass es Zusatzvorstellungen gibt. Die Kostüme sind toll, großes Kompliment an die Designerin und die Ausführenden der Kostümschneiderei. Die Drehbühne erlaubt fließende Szenenwechsel, das erhöht das Tempo.

Der erste Teil hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Bis zum Auftritt der Zaza “Ich bin, was ich bin” schleppte es sich für mich etwas dahin. Dieses Lied war allerdings so intensiv und emotional, dass ich den Tränen nahe war. Nach der Pause gefiel es mir besser, aber ich bin wohl doch mehr der Operntyp. Nächste Woche kann ich mich bei My Fair Lady nochmal prüfen.

Alles in allem ein Abend, den ich zwar nicht bereue, den ich aber auch nicht wiederholen muss. Aber das liegt ganz allein an mir, die Produktion ist toll.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Cage aux folles

Dienstag, 06. Mai 2008
19.30 – 22.30 Uhr

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Lesung von Sina Beerwald aus “Die Goldschmiedin” am 18.04.2008 im Ballonmuseum in Gersthofen

Zuerst einmal zum Ort des Geschehens: die Lesung fand im Neubau des Ballonmuseums statt, man kommt rein und muss eine Rampe hinunter, von der aus man den Nachbau eines Ballons von 1786 bewundern konnte. Unten war dann eine Art Amphitheater, vor dem der Tisch für die Lesung aufgebaut war. So schön wire die Umgebung war, leider war es sehr unbequem zu sitzen und zu dunkel für gute Fotos.
Nach der Begrüßung durch die Veranstalterin spielte erst mal eine Gruppe von vier Musikanten auf der Laute, Drehleier, Trommel und etwas Bass-ähnlichem. Danach wurden verschiedene kostümierte Menschen im Publikum vorgestellt, die unter anderem Elias Holl, den Erbauer des Augsburger Rathauses, und eine Fuggerin darstellten. Nach einer weiteren Runde Musik begann Sina mit der Lesung.
Trotz rauer Stimme legte Sina gleich los und stellte den Bezug von dem Ballon über ihr zur Zeit der Handlung der Goldschmiedin her. Weiter gings mit dem Anfang des Romans und und der Verwandlung Julianes. Dazwischen erzählte Sina völlig frei immer wieder von den historischen Zusammenhängen, dem Tagebuch Karls VII und anderen für den Roman wichtigen Fakten. Dann entführte sie uns in die Innenstadt von Augsburg zur Zeit Julianes mittels einer Präsentation von Stichen aus dieser Zeit. Auch hier verzauberte sie ihre Zuhörer wieder mit ihrem Detailwissen. Dazu passend war das letzte Stück aus dem Roman vor der Pause die Szene, als Drentwett an Julianes Arm durch Augsburg zum Beschauamt geht.
Nach der Pause gab es nochmals Musik, und die Szenen von der Vergoldung der Krone, Mathias und Juliane im Gasthof “Drei Mohren” und die Szene von der Fertigstellung der Krone. Die Lesung endete mit der Sequenz des Gegenspielers, die sich daran anschliesst. Sina kann toll lesen, sehr akzentuiert und vor allem völlig frei sprechen. Souverän beantwortete sie noch eine halbe Stunde lang Fragen, warum sie zum Beispiel den Drentwett so und nicht anders angelegt hat, was passiert wäre, wenn Drentwett aufgeflogen wäre etc.
Leider musste ich bald nach dem Ende der Lesung gehen, so dass es nur noch zu einem kurzen Hallo und einer Widmung reichte.
Es war ein toller Abend, danke Sina!
Kleine Begebenheit am Rande: auf meinem Weg zum Augsburger Hauptbahnhof kam ich mit der Straßenbahn an einer Haltestelle namens “Drentwettstraße” vorbei Augenzwinkern

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Manchmal verstehe ich die Welt nicht

Irgendwas scheint gestern an mir vorbei gegangen zu sein, der Weltkindertag, der ja weltweit an verschiedenen Daten gefeiert wird, kann es eigentlich nicht gewesen sein. DIe ARD-Seite gibt Auskunft: Aha, eine Themenwoche. Deshalb habe ich auch, als mein Tatort wegen Telefonunterbrechung mitten in Christiansen endete, in einem Satz gefühlte 25-mal das Wort Kinder gehört. Was die Verantwortlichen sich aber dabei gedacht haben, ausgerechnet bei einem Tatort, bei dem ein Fünf-Jähriger gewaltsam durch den Vater zu Tode kommt, das Logo “Kinder sind Zukunft” einzublenden, verstehe ich beim besten Willen nicht. Zynischer geht es kaum.

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Qualen eines Bibliophilen

Voraus: Ich besitze viele Bücher und lese sehr viel (zu viel, wie manche meinen, vor allem abends vor dem Einschlafen). Ich behandle meine Bücher sorgsam, wie man gute Freunde eben behandelt. Für unterwegs werden sie fest in eine Plastiktüte eingewickelt, Schutzumschläge werden zum Lesen abgenommen und selbstverständlich benutze ich ein Lesezeichen. Bücher kopfüber abzulegen ist ein absolutes NoNo. Ich verleihe Bücher nur an sehr gute Freunde, von denen ich weiß, dass sie meine Ansichten teilen.
Da ich sehr viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, sehe ich auch viele andere Menschen in Büchern lesen. Grundsätzlich freut mich das, weil es mir zeigt, das Lesen halt doch nicht out ist. Allerdings schüttelt es mich, wenn ich sehe, wie manche ihre Bücher behandeln. Dass nebenbei gegessen und getrunken wird ohne Rücksicht auf fettige Finger und Krümel, die sich als Einmerker in den Seiten festsetzen (Dabei frage ich mich immer, ob die Menschen vor zehn Jahren unglücklicher waren als sie ihren Morgenkaffee noch nicht in der S-Bahn trinken konnten. Irgendwann schaffe ich es sicher, mit einem auf dem Abfalleimer abgestellten halbvollen Becher eine große Sauerei zu veranstalten). Schlimmer ist ist jedoch, dass umgeknickte Ecken als Lesezeichen dienen, Taschenbücher einmal um sich selbst gewickelt werden (ich habe es noch nie ausprobiert, liest es sich so wirklich angenehmer?) und generell den Buchrücken solche Knicke zugefügt werden, dass ich Angst habe, die armen Bücher brechen in der Mitte auseinander. Das tut mir weh. Ok, bei Arztromanen und Romance nicht so sehr, aber es fängt schon bei Krimis an, die ich gerne zur Entspannung lese. Ganz schlimm wird es dann bei den Klassikern. Gestern wurde eine Jane Eyre so übel misshandelt, dass ich mich zurückhalten musste, um nicht derjenigen das Buch aus der Hand zu reissen. Wenn man schon das Buch nicht als Freund für unterhaltsame, lehrreiche und amüsante Stunden betrachtet, sollte man doch wenigstens Respekt vor dem Werk eines Autors haben.
Übrigens: bei der Münchner Bücherschau hatte ich einen Roman in der Hand, der davon handelt, was passiert, wenn zwei Bibliophile zusammenziehen. Kennt jemand den Titel? Ich habe ihn mir leider nicht aufgeschrieben.

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