|
Corinna Klimek am 9. Februar 2009 23:22 Heute gabs den vierten Teil zur “Unmöglichen Enzyklopädie” zum Thema Erscheinung. Ort war ein anderer Probenraum, der Rennert-Saal. Ziemlich finster wars beim Reingehen und das Sitzen auf einem hochgefahrenen Podest nicht sehr gemütlich.
Der Abend begann spannend mit Paul Maar und einer Zusammenfassung seines Buches “Eine Woche voller Samstage” und der Bedeutung des Buches für Erwachsene. Witzig war die Einlage mit dem Zeichenprogramm, wo er die Entwicklung des Sams verdeutlichte und auch ein Portrait von Herrn Taschenbier zeichnete.
Danach gab es als erste Opernerscheinung eine Live-Darbietung des Taumännchens. Im Anschluss ging es etwas theoretischer weiter, unter anderem um Erscheinung und Religion, Therapie und Philosophie. Ein Ausschnitt aus dem Rheingold beendete diesen Abschnitt.
Praxisnäher wurden dann vom Technischen Direktor der Staatsoper Tricks zu Erscheinungen auf der Bühne erläutert. Das war sehr interessant und bot einen guten Blick hinter die Kulissen.
Am Schluss ein Stück aus Hoffmanns Erzählungen, passend zum Thema.
Ein bunt gemixter Abend mit vielen witzigen Einfällen, aber insgesamt ist mir das Ganze immer noch ein bisschen zu Theorielastig. Und schade, dass man an die blauen Wunschpunkte aus der Tüte nicht herankam, ohne sie zu kaputt zu machen.
Die nächste Veranstaltung im März ist zum Thema fragen und im Mai heisst es dann Triumph (als Abschluss?)
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 4. Februar 2009 23:00 Vielleicht sollte ich einen Club gründen, den der Anonymen Kultursüchtigen. Als es sich herausstellte, dass ich drei Tage in dem schönen Städtchen Regensburg verbringen darf, galt mein erster Blick dem Spielplan des örtlichen Theaters. Leider stand keine Oper auf der Agenda, aber da zu dem Kurs noch einige Beratertage anstehen, bin ich zuversichtlich, dass es in nächster Zeit mal klappt.
In dem zweckmäßigen Theaterbau “Velodrom” stand ein Gastspiel der “American Drama Group” an, und zwar “The picture of Dorian Gray”. Es scheint sich um eine Pflichtveranstaltung für die Kollegiaten im Umkreis von 100 Kilometern gehandelt zu haben, ich war vermutlich eine der wenigen, die freiwillig dorthin ging. Dafür hat das Mädchen neben mir aus dem Stand eine tolle Zusammenfassung des Inhalts für ihre Freundin erzählt, das war wirklich beeindruckend.
Das Bühnenbild war spartanisch, muss es vermutlich sein, wenn man jeden zweiten Tag in einem anderen Theater auftritt. Und wie gewohnt kam man mit nur vier Schauspielern aus. Die literarische Vorlage war gekürzt und etwas verändert und mit ein paar netten Gags versehen. Als zum Beispiel Lord Henry und Dorian sich nach Sybills Selbstmord über die Unzulänglichkeiten der Frauen unterhalten und beschließen, in die Oper zu gehen, erklingen ein paar Takte von “La donna è mobile”.
Manchmal war der Text etwas schwer zu verstehen, aber insgesamt war es einen Aufführung, die der Vorlage gerecht wurde. Zumindest hat das Zittern in meinen Händen aufgehört 😉
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 16. Januar 2009 23:27 So viel gelacht wie gestern Abend habe ich schon lange nicht mehr. Andreas Giebel war der Knaller zum Jahresanfang im Kulturprogramm der kleinen Gemeinde mit den drei Schlösser – und einer Flugwerft, mehreren Museen und einer Bahnstrecke, die den Ort in zwei Hälften teilt.
Er machte einen unglaublich sympathischen Eindruck auf der Bühne, manchmal musste er selbst grinsen bei seinen Pointen. Herr Nachtgedanken hatte Plätze in der dritten Reihe Mitte ergattert – so waren wir wirklich nah dran. Besonders gut hat mir der teil nach der Pause gefallen, in der Herr Giebel viele verschiedene Personen darstellt, und das so gut, dass diese wirklich vor dem inneren Auge erstehen. Er hat auch eine sehr schöne Singstimme und könnte gerne mehr singen als nur ein paar Liedfetzen.
Ein toller Abend, danke!
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 12. Januar 2009 23:25 Wie schon angekündigt, heute der dritte Teil der “Unmöglichen Enzyklopädie” zum Thema “Épaulement”. Zwar wurde am Anfang nochmals das Konzept der Enzyklopädie im allgemeinen erläutert, leider haben es die Vortragenden jedoch versäumt, sich vorzustellen. So konnte ich erst im Nachhinein feststellen, dass ich den Ballettdirektor und seine Stellvertreterin vor mir hatte.
Wie der Titel schon vermuten lies, gab es heute Ballett. Und ich habe für mich viel gelernt. Zum Beispiel, dass ich zwar modernen Tanz nicht mag, aber mich durchaus mal an eine klassische Aufführung heranwagen könnte. Das ist doch mehr als das Gummibärchen, das uns als Gruß der Staatsoper mit auf den Heimweg gegeben wurde. Insgesamt war es heute interessanter als beim letzten Mal: zwei sehr fesselnde Vorträge, praxisnahe Beispiele und die Möglichkeit, Tänzer mal aus absolut nächster Nähe zu betrachten (sie könnten durchaus auch für Charity-Kalender posieren *ggg*). Ein sehr schöner Abend mit Lerneffekt.
Es gibt übrigens noch mindestens zwei weitere Folgen, für die ich schon Karten habe. Ich bin gespannt. Und in der Staatsoper heisst ein Probenraum nicht einfach Probenraum, sondern “Wernicke-Saal”. Naja.
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 28. November 2008 18:22 Nach vielen Jahren war ich gestern mal wieder im Teamtheater Tankstelle. Vergessen hatte ich, dass es sich hier eigentlich nicht um ein Theater handelt, sondern um eine Gaststätte mit angeschlossenem Theatersaal. Will heißen, keine Garderobe, Einlass erst drei Minuten vor Beginn des Stückes, wo man sich hinstellt ist man der Bedienung im Weg. Und wer über die Toiletten im Gärtner schimpft, bringt sich hier besser Windeln mit.
Das Stück selbst “DAS WIRD SCHON. NIE MEHR LIEBEN” von Sibylle Berg entschädigte dann aber für die Unzulänglichkeiten der Örtlichkeit. Realistisch, beißend, komisch, betroffen machend. Ein sehr schlichtes Bühnenbild, das nicht von den Protagonisten ablenkt, intensives Spiel und starke darstellerische Präsenz von Nina Ahlers, Anja Klawun, Silvia Andersen und ganz besonders Heiko Dietz als sehr wandelbarer “Universalmann”. Leider waren nur sehr wenige Zuschauer da. Dieses Kleinod sollte mann sich aber nicht entgehen lassen. Steht bis einschließlich Silvester auf dem Spielplan.
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 19. November 2008 23:03 Heute mal in der Staatsoper fremdgegangen. “Die unmögliche Enzyklopädie” wollte sich heute mit dem Schrei auseinandersetzen. Das Konzept erinnerte sehr an die Kuriosa aus der letzten Spielzeit im Staatstheater am Gärtnerplatz, neu war, dass jede der drei Folgen in einem anderen, normal nicht zugänglichen Raum stattfinden sollten. Heute wars der Chorprobenraum. Sänger mögen es offensichtlich kuschelig, da drin hätte man auch im T-Shirt noch geschwitzt. Damit man aber trotzdem nicht einschläft, ist an jedem Platz hinten die Befestigungschraube für den Notenhalter des Platzes dahinter angebracht. Sinkt nun der Kopf zu weit nach hinten, stößt man ihn sich unweigerlich ziemlich schmerzhaft. Ich spreche aus Erfahrung.
Denn einschläfernd war es leider ein bisschen. Zwar auch unheimlich interessant, aber ein bisschen sehr wissenschaftlich und wenig locker rübergebracht. Ich weiß nun, warum Frauen und Männer schreien, die einen mehr nach außen, die anderen mehr nach innen. Ich hörte Don Giovanni und Lulu schreien, das Stück, das von Kevin Conners live vorgetragen wurde (Parpignol aus La Bohème) war leider etwas unglücklich gewählt, da wenig Gesang und viel Klavier, außerdem fehlten die anderen Stimmen außen rum. Je länger ich darüber nachdenke, desto seltsamer war es.
Den nächsten Teil verpasse ich, da ich zu der Zeit in London bin, den dritten und wohl letzten Teil werde ich mir wohl nochmal ansehen. Mit einem Liter Kaffee intravenös vorher.
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 26. Oktober 2008 13:53 Gestern war ich das erste Mal bei der “Langen Nacht der Museen“. 90 in ganz München haben sich beteiligt. Wir waren zu fünft und starteten in der Neuen Pinakothek. Hier sollte das nächste Mal unbedingt angegeben werden das nur Abendhandtäschchen mit in die Ausstellung genommen werden dürfen. Nein, meine Handtasche war nicht größer als Din A 4. Oder jedenfalls nicht wesentlich. Ich hasse es, wenn ich meine Karte mangels weiterer Taschen in der Hand tragen muss und keine Taschentücher zur Hand habe. Dem Personal hier hat mans angemerkt, dass es ihnen keinen Spass gemacht hat. Ganz anders im Museum “Reich der Kristalle”. Mal abgesehen davon, dass sie schnuckeliger waren, die Stundenten hier waren voll engagiert, bereit, ihr Wissen weiterzugeben und dies in einer sehr sympathischen Art zu tun. Großes Kompliment an dieses Museum, toll was hier auf die Beine gestellt wurden. Das Publikum dankte es mit sehr regem Besuch. Die größte Enttäuschung war für mich das Theatermuseum. Abgesehen davon, dass ich irgendwie nicht realisiert habe, dass hier nur Sonderausstellungen laufen, was ganz klar mein Fehler war, war die “Führung” durch die Karl-Valentin-Ausstellung sehr kurz und beschränkte sich eher auf eine allgemeine Darstellung seiner Biografie. Wenigtens konnte ich hier am Ende noch ein Blatt mit den Ansprechpartner für die verschiedenen Archive ergattern. Danach ein kurzer Abstecher ins Nationalmuseum, mit der Tram weiter zum Isartor, hier ins Biermuseum, dann weiter zum Odeonsplatz, denn für 23.30 Uhr hatten wir eine der raren Karten für eine Führung durch die Sonderausstellung “Anatomie der Welt. Wissenschaft und Kunst auf dem Artemidor-Papyrus” im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst ergattert. Trotz der fortgeschritenen Stunde war es eine sehr interessante und informative Veranstaltung. Dieses Museum habe ich sicher nicht zum letzten Mal besucht, es bietet sich auch für einen Besuch in einer verlängerten Mittagspause geradezu an. Am Ende musste ich leider sehr schnell aufbrechen, denn offensichtlich hat man es nicht für nötig befunden, einen Sonderfahrplan für diese Nacht zu bestellen und so musste ich mich sputen, sonst hätte ich 1 Stunde 40 Minuten warten müssen. Die S-Bahn war so voll wie sonst nur zur Hauptverkehrszeit. Auch die Shuttlebusse waren meistens überfüllt, deswegen sind wir auch viel zu Fuß gegangen.
Mein Fazit: im nächsten Jahr bereite ich mich ein bisschen besser vor und dann machts noch mehr Spass. Natürlich kann man kein Museum ausführlich besichtigen, aber die Nacht ist auf jeden Fall geeignet, um Lust auf intensivere Beschäftigung zu machen.
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 30. April 2008 23:01 Nach langer Zeit war ich gestern mal wieder im Amerika Haus, zu einer Aufführung der American Drama Group Europe. Gespielt wurde das Stück “The Canterville Ghost” nach der Kurzgeschichte von Oscar Wilde. Nett aufbereitet mit Musik und Tanz, behutsam modernisiert, ein vergnüglicher Abend.
The Duke of Canterville David Chittenden
Ma Otis Theresa Brockwell
Washington Otis/Ghost Richard Croughan
Virginia Otis Lisa Jane Gregory
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 24. April 2008 00:06 Endlich kam ich mal in den Genuss, Rebecca Martin zu hören – und zu sehen. Nicht nur ihre Stimme war fabelhaft, sondern auch ihr Schauspiel. Sie hat die Rosina wirklich ideal verkörpert. Stimmlich waren eh alle sehr gut drauf, aber von der Mimik und Gestik her hervorragend waren noch Stefan Sevenich, Rita Kapfhammer und Gary Martin, auch Holger Ohlmann hat mir gut gefallen.
Dieser Abend hat es mir mal wieder gezeigt: dieses Theater tut alles, um seinen Zuschauern einen schönen Abend zu bereiten. Auf dem Weg zur U-Bahn gingen vor mir drei nicht mehr ganz junge Frauen, von denen eine bemerkte, dass es ein kleines, aber feines Theater sei und dass sie deshalb so gerne dahin ginge. Im Überholen lächelte ich die Gruppe an und sagte aus vollen Herzen: “Ich auch”, worauf alle drei freundlich zurücklächelten. Vielleicht haben sie mich auch einfach nur für leicht schwachsinnig gehalten.
Jedenfalls kann ich nach dem heutigen Abend nur den Figaro zitieren: Bravo, bravissimo, bravo!
Staatstheater am Gärtnerplatz
Der Barbier von Sevilla
Mittwoch, 23. April 2008
19.30 – 22.20 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 20. April 2008 10:36 Zuerst einmal zum Ort des Geschehens: die Lesung fand im Neubau des Ballonmuseums statt, man kommt rein und muss eine Rampe hinunter, von der aus man den Nachbau eines Ballons von 1786 bewundern konnte. Unten war dann eine Art Amphitheater, vor dem der Tisch für die Lesung aufgebaut war. So schön wire die Umgebung war, leider war es sehr unbequem zu sitzen und zu dunkel für gute Fotos.
Nach der Begrüßung durch die Veranstalterin spielte erst mal eine Gruppe von vier Musikanten auf der Laute, Drehleier, Trommel und etwas Bass-ähnlichem. Danach wurden verschiedene kostümierte Menschen im Publikum vorgestellt, die unter anderem Elias Holl, den Erbauer des Augsburger Rathauses, und eine Fuggerin darstellten. Nach einer weiteren Runde Musik begann Sina mit der Lesung.
Trotz rauer Stimme legte Sina gleich los und stellte den Bezug von dem Ballon über ihr zur Zeit der Handlung der Goldschmiedin her. Weiter gings mit dem Anfang des Romans und und der Verwandlung Julianes. Dazwischen erzählte Sina völlig frei immer wieder von den historischen Zusammenhängen, dem Tagebuch Karls VII und anderen für den Roman wichtigen Fakten. Dann entführte sie uns in die Innenstadt von Augsburg zur Zeit Julianes mittels einer Präsentation von Stichen aus dieser Zeit. Auch hier verzauberte sie ihre Zuhörer wieder mit ihrem Detailwissen. Dazu passend war das letzte Stück aus dem Roman vor der Pause die Szene, als Drentwett an Julianes Arm durch Augsburg zum Beschauamt geht.
Nach der Pause gab es nochmals Musik, und die Szenen von der Vergoldung der Krone, Mathias und Juliane im Gasthof “Drei Mohren” und die Szene von der Fertigstellung der Krone. Die Lesung endete mit der Sequenz des Gegenspielers, die sich daran anschliesst. Sina kann toll lesen, sehr akzentuiert und vor allem völlig frei sprechen. Souverän beantwortete sie noch eine halbe Stunde lang Fragen, warum sie zum Beispiel den Drentwett so und nicht anders angelegt hat, was passiert wäre, wenn Drentwett aufgeflogen wäre etc.
Leider musste ich bald nach dem Ende der Lesung gehen, so dass es nur noch zu einem kurzen Hallo und einer Widmung reichte.
Es war ein toller Abend, danke Sina!
Kleine Begebenheit am Rande: auf meinem Weg zum Augsburger Hauptbahnhof kam ich mit der Straßenbahn an einer Haltestelle namens “Drentwettstraße” vorbei 
Ähnliche Artikel
|
|
Letzte Kommentare