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Corinna Klimek am 23. September 2009 13:03 So ganz kann ich mich selbst am nächsten Tag noch nicht entscheiden, ob mir die Ariadne gestern Abend nun gefallen hat oder nicht. Ich habe bisher noch keine Oper von Richard Strauss gehört und habe mir aus Neugierde eine billige Stehplatzkarte für die Vorstellung besorgt. Die Inszenierung mit dem Ballettsaal während des Vorspiels und der kargen Bühne während der Oper, mit den modernen Requisiten und Kostümen fand ich in sich stimmig und hat mir zugesagt. Auch die Sänger waren außerordentlich gut, soweit ich das als jemand, der die Musik nicht kennt, sagen kann. Daniela Sindram hat szenisch wie sängerisch als Komponist überzeugt und wurde dementsprechend frenetisch gefeiert. Sehr angenehm überrascht hat mich die Stimme von Klaus Florian Vogt. Ich bin ja im allgemeinen ein Fan der tieferen Männerlagen, aber bei ihm könnte ich glatt eine Ausnahme machen. Anja Kampe und Jane Archibald waren ebenfalls sehr ansprechend in ihren jeweiligen Rollen, wie überhaupt bei den Sängern nur positive Leistungen zu verzeichnen waren. Besonderes Schmankerl für mich als ausgewiesener Gärtner-Fan war natürlich das wohl sehr kurzfristige Einspringen von Màrta Kosztolànyi als Najade. Ihr glasklarer Sopran fügte sich harmonisch ein, so dass wenigstens für mich kein Unterschied zu bemerken war. Lediglich für den Dirigenten gab es zumindest aus meiner Nähe vereinzelt Buh-Rufe, ich fand das Orchester vor allem im Vorspiel stellenweise zu laut.
Bleibt eigentlich nur noch die Musik. Und die hat mich nun leider nicht so vom Hocker gehauen. Es gab zwar wunderschöne Momente, vor allem bei den Auftritten der Najaden und der Komödianten. Aber vieles war mir auch einfach zu unmelodisch. Zwar schon irgendwie harmonisch, aber nicht wirklich in den Kopf oder zu Herzen gehend. Trotzdem würde ich mir auch andere Werke des Komponisten anschauen, vielleicht komme ich ja auch noch auf den Geschmack.
Ich hätte übrigens eine Stehplatzkarte für die Aufführung am 03.10. abzugeben, bei Interesse bitte Mail über die Kontaktseite an mich.
Ariadne auf Naxos
Dienstag, 22. September 2009
19.30 – ca. 21.45 Uhr
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Corinna Klimek am 14. September 2009 22:47 Die Zeit fliegt davon. Es kommt mir so vor, als sei ich gerade eben noch zu Tode betrübt gewesen, weil ich die letzten 10 Tage der Spielzeit so krank war. Und schon fange ich langsam an, mich auf die nächste zu freuen.
Das liegt natürlich hauptsächlich an der absolut genialen Zeit in Taiwan, von der ich noch viele Tage später gezehrt habe und es noch tue.
Und wenn mir die Oper dann doch mal fehlt, youtube hat immer ein Trostpflaster 😉
Mein Lieblingsduett
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Corinna Klimek am 5. August 2009 19:58 Zuerst einmal die harten Fakten. Statistikerin, die ich nun mal bin, habe ich versucht, mal alle Besuche im, sagen wir mal, Musiktheater im weitesten Sinne, aufzuzählen, getrennt nach Spielstätten:
Staatstheater am Gärtnerplatz | |
Liebe & Eifersucht | 13 |
Fra Diavolo | 2 |
La Traviata | 7 |
Hänsel & Gretel | 4 |
Der Mann im Mond | 1 |
Das Märchen vom Zaren Saltan | 9 |
Die Hochzeit des Figaro | 9 |
Carmen | 2 |
Die Schöne und das Biest | 3 |
Der Liebestrank | 5 |
I Masnadieri | 2 |
Death in Venice | 4 |
Madame Butterfly | 4 |
Arche Noah | 1 |
Boccaccio | 4 |
Die lustige Witwe | 1 |
Eine Nacht in Venedig | 1 |
Die Piraten von Penzance | 6 |
Sweeney Todd | 8 |
Footloose | 4 |
My fair Lady | 4 |
Der kleine Prinz | 1 |
Konzerte | 5 |
Foyerveranstaltung | 6 |
Theatervergnügen | 1 |
Shockheaded Peter | 1 |
Orchesterprobe Traviata III. Akt | 5 |
Auftakt | 3 |
La Triviata | 1 |
stg | 1 |
Literaturspaziergang | 1 |
Davon waren 8 Vorstellungen gleichzeitig Premieren, 3 Vorstellungen waren Gastspiele (Boccaccio in Köln und Liebe & Eifersucht in Bayreuth). Das macht insgesamt 118 119 verschiedene Veranstaltungen, wobei das nicht der Anzahl an Tagen entspricht, da ich auch oft zwei Veranstaltungen an einem Tag hatte.
Bayerische Staatsoper | |
La bohéme | 1 |
La Traviata | 1 |
Nabucco | 1 |
Die unmögliche Enzyklopädie | 6 |
Sonstiges | |
Hänsel & Gretel, Royal Opera House London | 1 |
Konzert Provinz | 1 |
Der Barbier von Sevilla, Staatsoper Berlin | 1 |
Rigoletto, Deutsche Oper Berlin | 1 |
Der Zigeunerbaron, Musikalische Komödie Leipzig | 1 |
Liederabend | 1 |
Über die nackten Zahlen hinaus, was war noch?
Ich habe mich verändert, meine Schwerpunkte haben sich verändert. Ich habe angefangen, mich mit dem, was ich da auf der Bühne sehe, wirklich auseinanderzusetzen, musikalisch und szenisch. Dabei habe ich wahnsinnig viel gelernt. Kein Wunder, ich bin ja schließlich blutige Anfängerin.
Ich habe sehr viele sehr nette Menschen kennengelernt, in- und außerhalb des Theaters. Wenn man alleine unterwegs und ein ganz kleines bisschen offen ist, kommt man sehr leicht ins Gespräch mit anderen Allein-Unterwegs-Seiern. Und man hat ja schließlich eine gemeinsame Leidenschaft. Eigentlich eine ideale Partnerbörse, so ein Theaterbesuch 🙂
Ich habe geweint und gelacht, verständnisvoll genickt und ratlos in die Runde geschaut. Ich habe tolle Gespräche geführt mit Menschen, die ich ohne diese Leidenschaft nie getroffen hätte.
Auch wenn der Schluß etwas unglücklich war, ich habe diese Spielzeit genossen.
Und in meinem Umschlag schlummern schon wieder Karten für mehr als 40 Vorstellungen. Und das ist nur bis 31.12.09 😀
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Corinna Klimek am 31. Juli 2009 00:06 Wieso hat mir die Musik eigentlich mal nicht gefallen? Nur viereinhalb Mal ansehen später höre ich sie sogar unterwegs. Bestimmte Stücke zumindest, wie “In these last years”, in dem mir Holger Ohlmann heute wieder sehr gut gefallen hat. Ist das eine Oboe, die ihn anfangs begleitet? Ich bin so schrecklich ungebildet und unmusikalisch. Wenn ich noch weiter überlegen, fallen mir bestimmt noch ein paar uns ein.
Aber zurück zum Abend. Der hat mal wieder gezeigt, dass es sich um ein absolutes Profitheater handelt, das sich auch durch ungewöhnliche Vorkommnisse nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Besonders geachtet habe ich heute mal auf die Szene in der Kirche, der Halleffekt, der durch den Chor erzeugt wird, ist schon beieindruckend. Überhaupt ist es einfach immer wieder schön zu sehen und zu hören, dass in dieser Inszenierung einfach alles stimmt – vom Bühnenbild über die Personenführung, von den auf der Bühne agierenden bis zu denen im Graben.
Die Vorstellung war heute wieder sehr gut besucht, aber es ist doch immer wieder ein leichter Schwund zur Pause zu verzeichnen. Es würde mich mal interessieren, mit welchen Erwartungen diese Leute an den Abend herangehen, die dann nicht erfüllt werden. Der großen Mehrheit, die bis zum Schluss da blieb, hat es jedenfalls sehr gut gefallen, frenetischer Jubel für Hans-Jürgen Schöpflin, Gary Martin und David Stahl zeugten davon. Aber auch die restlichen Solisten, Chorsolisten und die Tänzer wurden mit reichlich verdientem Beifall bedacht. Besonderern Jubel für Florian Simson, dem ich hier ebenfalls alles Gute auf seinem weiteren Weg wünsche.
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: danke für eine tolle Spielzeit! Ich wünsche allen Beschäftigten des Theaters und allen, die sonst damit zu tun haben, einen schönen, erholsamen Sommer!
Death in Venice (Tod in Venedig)
Donnerstag, 30. Juli 2009
19:30 – 22:30 Uhr
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Corinna Klimek am 19. Juli 2009 23:53 Auch beim dritten mal Ansehen hat dieses Stück nichts von seinem Zauber verloren, für mich wenigstens, manche Leute scheinen dafür unempfänglich zu sein und gleichen es mit enthusiastischem Klatschen, möglichst eine Sekunde vor allen anderen, aus. Ich bin für Prangerstrafen für Frühklatscher.
Auch heute wieder, der Vorhang war noch nicht ganz unten, schon gings los. Ich trauere immer noch diesem magischen Moment in der Premiere nach, 20 Sekunden absolute Stille und Finsternis, erst damit war das Stück zu Ende. Denn auch Stille kann zu einem Stück gehören. Ein interessanter Artikel zu diesem Thema war diese Woche im TimeOut, dem Londoner Stadtmagazin (via Carl, dem Opernhühnchen 😉 ). Er bezieht sich zwar ausdrücklich nur auf Konzerte, aber für die Oper gilt das genauso.
Heute war es trotzdem wieder sehr, sehr schön. Ich habe zwar nicht das Bedürfnis zu weinen, wenn Aschenbach stirbt, aber dennoch berührt mich diese Szene sehr. Hans Jürgen Schöpflin als Hauptfigur war heute wieder excellent, Gary Martin in der Siebenfachrolle des Todesboten immer überzeugend, sängerisch wie szenisch. Yosemeh Adjei als die Stimme des Apoll ist ein absoluter Glücksfall für die Produktion. Die Szene im Reisebüro mit Holger Ohlmann hat mir heute mal wieder sehr gut gefallen, und auch alle anderen Solisten, Chor-Solisten, der Chor, die Tänzer und das Orchester haben eine tolle Leistung gebracht.
Danke an alle Beteiligten!
Da fällt mir ein, ich habe meine Gedanken zur Premiere noch ein wenig erweitert und bei Tamino eingestellt. Kommentiert hat es zwar noch keiner, aber gelesen wurde der Post schon mehr als 250 mal.
Death in Venice (Tod in Venedig)
Sonntag, 19. Juli 2009
19:00 – 22:00 Uhr
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Corinna Klimek am 19. Juli 2009 00:09 Nie hätte ich gedacht, dass ich das jemals schreibe, aber ich habe mich heute gelangweilt in der Oper. Das ist mir noch nie passiert und passiert mir hoffentlich auch so schnell nicht mehr. Das wars jedenfalls für mich mit Nabucco.
Assyrer im Lederdress mit Gewehren sollen wohl Zeitlosigkeit andeuten, manifestieren aber nur eins: Einfallslosigkeit. Zitat von der HP der Staatsoper
Doch das Bibel-Epos um Macht, Liebe und Religion ist sicher mehr, als ein bloßes Historiendrama, das Hollywood alle Ehre macht und Sänger, Chöre und Bühnentechnik auf das Äußerste fordert.
Wer den Kommafehler findet, darf ihn behalten. Und wir wissen jetzt auch, dass die Bühnentechnik der Staatsoper aufs äußerste gefordert ist, wenn eine Treppe von links nach rechts fährt oder die Unterbühne nach oben. Und wenn man die Geschichte in der Historie gelassen hätte, wäre vielleicht auch ein Hollywooddrama draus geworden, so war es bloss eine Sonntag-Nachmittag-Schmonzette.
Zu den Sängern kann ich nicht viel sagen, weil ich die Partien vorher nicht gekannt habe und nicht weiß, wie es klingen sollte. Ich weiß nur, dass mir einige gar nicht gefallen haben, zum allerersten mal auch eine Bassstimme, eine Stimmlage, die mir sonst Schauer über den Rücken jagt. Der Chor war völlig ausdrucks- und bewegungslos, ich hoffe aber, dass dies der Inszenierung zuzuschreiben ist und nicht mangelnder Spielfreude.
Positiv auf gefallen ist mir Daniela Sindram als Fenena, neben einer sehr schönen Stimme kam auch der Ausdruck im dritten Rang noch an. Sehr schön auch Paolo Gavanelli als Nabucco, wobei ich ständig erwartet habe, dass er mit der Partie des Giorgio Germont weitersingt, denn die Aufnahme der Traviata, die ich bestimmt schon hundert Mal gehört habe, ist von ihm.
Christian van Horn als Il Gran Sacerdote war ein Erlebnis, der andere Mitwirkende um Längen schlug. Ihn sollte man im Auge behalten.
Insgesamt ein Abend der Kategorie: okay, mal gemacht, kann ich im meinem Lebensplan abhaken, muss ich nicht wiederholen. Schade.
Nabucco
Nationaltheater
Münchner Opernfestspiele 2009
Samstag, 18. Juli 2009
19.00 – ca. 21.40 Uhr
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Corinna Klimek am 18. Juli 2009 00:06 Da liefen sie wieder, die Tränen, als Butterfly sich von ihrem Sohn verabschiedet. Das ist die ergreifendste Szene, die mir bisher untergekommen ist. Sehr schön finde ich auch den Summchor und die Szene, wie Sharpless ihr den Brief vorliest.
Sandra Moon war excellent heute Abend, sehr textverständlich und auch toll im Ausdruck, und auch Harrie van der Plas hat mir ausgezeichnet gefallen, ebenso wie Torsten Frisch, Florian Simson und Sonja Leutwyler in ihren Partien. Bis hin zu den kleineren Rollen, den Chor-Solisten, dem Chor und dem Orchester lieferten alle ein sehr schöne Leistung ab. Nur der Dirigent nahm hin und wieder keine Rücksicht auf die Sänger und so tönte es manchmal arg laut aus dem Orchestergraben.
Trotzdem eine toller, nachwirkender Abend, danke an alle Beteiligten!
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Corinna Klimek am 16. Juli 2009 23:45 Zum Spielzeitende gibt es im Theater meines Vertrauens nochmal ein paar Kracher. Heute war es eine Aufführung des Liebestrankes mit allen Beteiligten in Bestform.
Nach der gestrigen tollen Vorstellung ala Piratenkönig setzte Stefan Sevenich als Dulcamara heute nochmal eins drauf. Schön gesungen und wie immer seeeeehr schön gespielt. Aber auch Stefanie Kunschke als Adina, Adrian Xhema als Nemorino, Julian Kumpusch als Belcore und Brigitte Bayer als Gianetta glänzten in ihren Rollen. Und der Chor ist sowieso eine feste Größe, was Ausdruck und Gesang angeht.
Da war es dann auch nicht ärgerlich, dass die Besetzung erheblich von der auf der Homepage abwich, obwohl ich zugegebenermaßen Peter Sonn doch noch einmal gerne gesehen hätte. Zürich ist halt doch nicht um die Ecke.
Danke an alle Beteiligten!
Der Liebestrank
Donnerstag, 16. Juli 2009
19:30 – 22:05 Uhr
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Corinna Klimek am 11. Juli 2009 00:25 Das war sicher einer der ergreifendsten Abende, die ich bisher erlebt habe. Danke an Elaine Ortiz Arandes, die die Rolle der Butterfly so phantastisch gesungen und gespielt hat. Danke an den Rest, der seinen Teil zu einem unvergesslichen Abend beigetragen hat.
Freitag, 10. Juli 2009
19:30 – 22:20 Uhr
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Corinna Klimek am 10. Juli 2009 00:00 Die Opernsängerin Joyce di Donato nahm den Erfolgswunsch “Hals- und Beinbruch” etwas zu genau und brach sich in der Premiere des Barbiers im ROH das Wadenbein – im ersten Akt. Mit Hilfe einer Krücke brachte sie die Aufführung zu Ende und sang und spielte die zweite Vorstellung aus dem Rollstuhl heraus. Und nebenbei bloggt sie auch noch über das Ganze.
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