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Licht und Schatten

Ein dreiviertel Jahr wohnen wir jetzt in unserem Häuschen. 9 Monate, in denen der Zugang zum Haus nur über die Garageneinfahrt möglich war, da das Eingangstor zugerostet ist und schon seit zwanzig Jahren nicht mehr geöffnet wurde.

Von der Einfahrt kommend, werde ich momentan mit betäubenden Duft empfangen. Und wenn es noch hell ist, wenn ich heimkomme, was auch hin und wieder vorkommen soll, bietet sich mir folgender Anblick:

Rosen und Clematis am Eingang

Gehe ich aber nur einen Schritt weiter, sehe ich momentan dies:

Dreck und Gerüst

Das Gerüst ist so intelligent aufgebaut, dass man es teilweise überklettern musste, wenn man zur Haustür will. Das hat mich schon einen langen Rock gekostet.

Heute haben jedoch die Handwerker das Wunder vollbracht: Das Türchen ist wieder offen! Und ich könnte erstmals stolz wie Oskar den Weg durch meinen Vorgarten zur Haustür nehmen.

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Lesestoff 2008 – 29

Wer gab dir, Liebe, die Gewalt – Viola Alvarez

Broschiert: 603 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (Januar 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404922387
ISBN-13: 978-3404922383
Größe: 18,2 x 12,6 x 3,6 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)

Walther von der Vogelweide – ein Leben zwischen genialem Wahn und der Sehnsucht nach Liebe. Ein großartiger, zutiefst berührender Roman von einer neuen deutschen Stimme: Viola Alvarez. Seine Geburt ist geheimnisumwittert, sein Kindheit die eines Wunderkindes. Er wird Hofsänger und der berühmteste Dichter des Mittelalters. Er nimmt sich jede Freiheit, jeden Rausch. Doch sein Herz ist einsam, Genie und Wahnsinn nahe beieinander. Seine ganze Liebe gehört einem Mädchen, das er nicht haben kann: Anna. Seinen Namen kennt jeder: Walther von der Vogelweide.

Über die Autorin

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Meine Meinung:

Vom ersten Satz an hat mich die wunderbare Sprache von Viola Alvarez in ihren Bann gezogen. Sätze wie Lieder, wie von Walther von der Vogelweide selbst, der Dingen einen neuen Namen gab. Wir begleiten Walther auf seinem fiktiven, aber immer glaubhaften Lebensweg von der Geburt bis zum Tod, spannend geschildert, detailreich und ohne rosa Brille entsteht ein farbiges Bild des Mittelalters. Walthers vielschichtiger Charakter enthüllt sich nach und nach und wird begleitet von Selbstreflexionen am Ende jeden Abschnittes.

Fesselnd, emotional, spannend: historische Fiktion vom Feinsten.

Mein Fazit:

Viola Alvarez macht süchtig.

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Oper, mitreissend

Wieder einmal standen die drei endgültigen Worte im Programmheft: Zum Letzten Mal! Und wieder hat es ein Stück erwischt, das ich sehr gerne gesehen habe.

Ich hatte den Eindruck, dass sich heute alle besonders in Zeug gelegt haben. Für mich die beste Aufführung, die ich gesehen habe und so werde ich es in Erinnerung behalten. Die Musik kann ich ja vom Band hören, aber es wird nicht das Gleiche sein.

Servus, Frau Fluth und Frau Reich nebst den dazugehörigen Mannsbildern, servus, Anna und Fenton, Dr. Cajus und Junker Spärlich, servus Falstaff und natürlich all das Publikum, die Feen und Elfen. Servus Queen Lizzie und Shakespeare, ihr habt mir immer schöne Abende bereitet.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die lustigen Weiber von Windsor

Dienstag, 03. Juni 2008
19.30 – 22.40 Uhr

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SUB-Abbau, einfach

Vor vier Tagen waren es noch 999, ein Buch wurde gelesen, fünf sind hinzugekommen und trotzdem ist der Stand jetzt bei 996?

Ganz einfach: ich habe meine Datei mal bereinigt. Doppelte, schon längst aussortierte und eingetauschte oder verkaufte raus. Und schon habe ich wieder etwas Luft bis zum RUB.  Allerdings erwarte ich auch noch, ähm, mindestens drei. Schnell weiterlesen.

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Oper, erschütternd

Liegt es an dem gewissen Alter, dass mir zur Zeit die Tränen recht schnell in die Augen springen? Oder hab ich mich verändert, lasse mehr zu als früher? Jedenfalls musste ich heute schon wieder heftig blinzeln beim Bühnentod der Violetta. Und in der S-Bahn gleich nochmal, als via MP3 John Hannah W.H. Auden zitierte, da heule ich aber regelmäßig, wenn ich mir den Film zum vierhundertfünfundreißigsten Mal anschaue.

Eine wunderbare Inszenierung, die mit ganz wenig auskommt und doch so viel gibt.  Der absolute Höhepunkt für mich die Arie des Georges Germont von Gary Martin. Aber auch Elaine Ortiz-Arandes und Adrian Xhema tragen dazu bei, dass es wieder mal ein unvergesslicher Abend im Gärtner war.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Freitag, 30. Mai 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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Things to remember

Langes Kleid und Zugang zum Haus via Klettern über Gerüstteile vertragen sich nicht.

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Lesestoff 2008 – 28

A Thousand Splendid SunsKhaled Hosseini

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Bloomsbury Publishing; Auflage: Export Ed (Mai 2008)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 073948950X
ISBN-13: 978-0747593775
Größe: 17,6 x 11,2 x 3 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)
Mariam is only fifteen when she is sent to Kabul to marry Rasheed. Nearly two decades later, a friendship grows between Mariam and a local teenager, Laila, as strong as the ties between mother and daughter. When the Taliban take over, life becomes a desperate struggle against starvation, brutality and fear. Yet love can move a person to act in unexpected ways, and lead them to overcome the most daunting obstacles with a startling heroism.

Über den Autor

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Meine Meinung:

In wunderschöner, aber trotzdem leicht zu lesender Sprache erzählt der Autor in seinem zweiten Roman die Geschichte zweier Frauen im Afghanistan der heutigen Zeit. Im ersten Abschnitt wird die Kindheit und Jugend von Mariam erzählt, hier bekam ich schon einen guten Einblick in das Leben einer Muslimin in Afghanistan. Im zweiten Abschnitt kommt Leila hinzu. Leila hat zwar einen etwas anderen familiären Hintergrund als Mariam, aber beide haben verschiedene Dinge gemeinsam, nicht zuletzt am Ende den gleichen Mann.

Aus einer Zweckgemeinschaft erwächst eine tiefe Freundschaft zwischen den Frauen, die mit einem großen Opfer endet. Der Erzählstrang ist eingebettet in die Geschichte Afghanistans vom Einmarsch der Russen bis zu den Friedenstruppen der ISAF. Eine bewegende, emotionale Geschichte, die einem das tägliche Leben und Überleben in einem von Krieg, Hunger und Tod heimgesuchten Land vor Augen führt und mir direkt unter die Haut ging. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen.

Mein Fazit:

Ein sehr einfühlsamer, bewegender Roman eines Mannes aus Frauensicht.

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Oper, schicksalhaft

Ich bin immer noch ganz hin und weg. Diese Musik, diese Stimmen, diese Inszenierung. Fabelhaft. Schön, dass diese Oper endlich nach München geholt wurde.

Bereits bei der Ouvertüre musste ich die Tränen wegblinzeln. Die Trauer war so real, so greifbar, mir lief es mehr als einmal kalt den Rücken hinunter.

Die drei Arien am Beginn lassen einen ahnen, was noch kommt. Aber es ist noch besser als gehofft, erwartet. Harrie van der Plas, Sandra Moon, Gregor Dalal, Jörg Simon, Tilman Unger, Florian Simson, Christian Hübner und insbesondere der Chor, alle boten Glanzleistungen. Am Ende berechtigter Jubel und minutenlanger Applaus.

Staatstheater am Gärtnerplatz

I Masnadieri

Die Räuber – Münchner Erstaufführung
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi
Text von Andrea Maffei nach dem Drama von Friedrich Schiller
Donnerstag, 29. Mai 2008
19.30 – 22.30 Uhr

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Guter Vorsatz einer Büchersüchtigen

Der SUB muss dreistellig bleiben. Aktuell liegt er bei 999. Also schnell noch ein Buch lesen, bevor morgen wieder meine tägliche Büchersendung kommt. Oder einfach den SUB nicht updaten.

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Lesestoff 2008 – 27

Das Manuskript der Verführung – Gioconda Belli

Broschiert: 512 Seiten
Verlag: Dtv (November 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423210362
ISBN-13: 978-3423210362
Größe: 19 x 12 x 3 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)
Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die 17-jährige Luc¡a in einer Klosterschule in Madrid. Ihr Leben verläuft recht eintönig, bis sie dem Historiker Manuel begegnet, der sofort von ihr fasziniert ist. Allzu ähnlich ist Luc¡a einer historischen Figur, die der Experte für die spanische Renaissance mit Besessenheit erforscht: Johanna die Wahnsinnige wird sie in den Geschichtsbüchern genannt, jene Königin, die Ende des 15. Jahrhunderts wegen legitimer Machtansprüche, leidenschaftlicher Liebe und Eifersucht bis zu ihrem Tod in der Festung von Tordesillas gefangengehalten wurde. Manuel weiß alles über Johanna. Was ihm fehlt, ist einzig die Innensicht auf die Gefühlswelt dieser außergewöhnlichen Frau. Dazu braucht er Luc¡a. Neugierig willigt das Mädchen ein und lässt sich bei heimlichen Treffen in seiner Wohnung von Manuels eindringlichen Erzählungen 500 Jahre zurückversetzen. So tief taucht sie in Johannas Persönlichkeit ein, dass deren Empfindungen zu ihren eigenen werden.

Über die Autorin

Link zum Wikipedia-Eintrag

Meine Meinung:

Anfangs konnte ich kaum unterscheiden, ob von Johanna oder Lucía aus ihrer Sicht erzählen. Die fiktionale Rahmenhandlung um Manuel und Lucía ist verwoben mit der realen Geschichte von Johanna, der “Wahnsinnigen”. Der Teil der Geschichte, der aus der Sicht Johannas erzählt wird, ist ebenso real wie der Teil von Lucía. Ich hatte immer das Gefühl, mittendrin zu sein in der Renaissance und teilzunehmen an Johannas Leben. Die Beschreibungen sind sehr farbenprächtig, ich litt mit Johanna und konnte ihren Willen, sich nicht unterzuordnen, gut verstehen. Am Schluss überwiegt die Rahmenhandlung, das Ende ist ein bisschen vorhersehbar, aber dennoch gut geschrieben.

Mein Fazit:

Eine interessante Schriftstellerin mit einem höchst interessanten Thema.

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