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Theaterferien überbrücken III

Gerade ein Ticket fürs Royal Opera House gekauft, Hänsel und Gretel am 9.12.08. Da darf ich das Opernglas auf gar keinen Fall vergessen, die einzigen bezahlbaren Plätze sind ziemlich weit oben. Aber immerhin mit Diana Damrau als Gretel, das wird bestimmt toll.

Vorfreude ist schön!

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Theaterferien überbrücken I

Ich bin ja, wenn mich eine Leidenschaft packt, immer mit Haut und Haaren dabei. So bin ich in der letzten Spielzeit nicht nur ziemlich oft im Gärtner gewesen, sondern habe auch alle möglichen damit zusammenhängenden Dinge gesammelt. Diese werde ich hier in loser Folge vorstellen.

Eines der ältesten Sachen ist ein Programmheft von 1911. In der Größe den heutigen Programmen nicht unähnlich, besteht es aber bis auf die Titelseite und das Mittelblatt sowie einige wenige Porträitfotos ausschließlich aus Werbung. Das ist nicht uninteressant, sieht man doch anhand der wunderschönen Jugendstilannoncen, welche Firmen es früher schon gegeben hat.

Gespielt wurde “Das erste Weib” eine Operette mit Musik von Bruno Hartl, Librettist hieß Victor Léon. Sonst konnte ich nichts darüber finden, vielleicht weiß ja einer der werten Leser mehr?

Auf dem Titelblatt gibt es schon die erste Werbung

Titelblatt

Bei der Besetzungsliste fällt vor allem deren Umfang auf und dass die Frauen ihren Hut abnehmen sollten

Besetzungszettel

Zum Schluss die Rückseite als Beispiel für die Werbung

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Stadt, überraschend

Na, das Schloss ist doch wesentlich größer als unser neues, aber dafür wars ja auch mal Residenz. Nette anekdoten und Wissenswertes auf einer kostenlosen eineinhalbstündigen Stadtführung gehört. Im Stadtmuseum einen Friedhofsführer entdeckt. Das ist eine Stadt nach meinem Geschmack. Morgen werde ich mir gleich mal den ein oder anderen anschauen. Nur einen Zoo gibt es hier wohl nicht.

Abends geht es ja nicht ohne Theater und deshalb ergatterte ich eine Karte für eine Freilichtaufführung von “Der Widerspenstigen Zähmung” mit Anleihen  bei “Wie angle ich mir einen Millionär”, so stands im Programm.  Anleihen gabs aber auch bei “Much ado about nothing”, ich hatte stellenweise direkt Kenneth Branagh und Emma Thompson vor mir. Ein vergnüglicher Abend.

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Oper, doppelt

Darum besuche ich Inszenierungen, die mir gefallen, gerne öfter: jede Vorstellung ist anders. Heute gabs mal etwas besonderes, eine doppelte Zerline. Beide Sängerinnen sind erkältet und so spielte Christina Gerstberger und Sibylla Duffe sang dazu. Gute Besserung an beide!

Ausgesucht hatte ich mir die heutige Vorstellung, weil Stefan Sevenich und Florian Simson die Räuber spielten und ich wollte doch mal die beiden zusammen sehen, die meiner Aufnahme in Fra Diavolos Räuberbande zugestimmt haben. Wie ich es mir schon dachte, war es ein Heidenspass.

Aber auch Rita Kapfhammer, Daniel Fiolka, Peter Sonn und nicht zuletzt Tilmann Unger haben mir wieder sehr gefallen. Wobei ich mich bei letzterem immer frage, wie dieser Pistolengürtel der Schwerkraft widersteht.

Ach ja, er ist wieder davon gekommen. Einmal solls ja schon den anderen Schluss gegeben haben. Inzwischen bin ich aber zu der Auffassung gelangt, dass es die größere Strafe ist, mit der oidn Trutschn bis an das Lebensende zusammensein zu müssen.

Passenderweise war das heutige One-Word-a-Day “It’s not over till the fat lady sings” *

Staatstheater am Gärtnerplatz

Fra Diavolo

oder Das Gasthaus in Terracina
Opéra-comique in drei Akten von Daniel Francois Esprit Auber
Dichtung von Eugène Scribe
Deutsche Fassung von Ulrich Peters
Donnerstag, 10. Juli 2008
19.30 Uhr – 22.00 Uhr

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Oper, tränenreich

Noch nie habe ich so viele rotgeweinte Augen gesehen wie heute Abend. Das hat sich auch im Applaus niedergeschlagen, der gar nicht enden wollte. Meine Tränen liefen nach innen die Kehle runter und brachten mein Herz schier zum Zerspringen.

Gerade in der Pause las ich in meinem aktuellen Buch (Carson McCullers – Das Herz ist ein einsamer Jäger) zwei wunderbare, passende Sätze:

Vor allem die Musik von einem Mann – wenn sie die hörte, zog es ihr jedesmal das Herz zusammen. Manchmal war die Musik von diesem Mann wie bunte kleine Bonbons, und dann war sie wieder das Sanfteste und Traurigste, das sie sich vorstellen konnte.

Gemeint ist hier zwar “Motsart”, aber es passt auch auf Verdi.

Danke für diesen wunderbaren Abend.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Sonntag, 06. Juli 2008
19.00 – 21.30 Uhr

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Oper, ersatzweise

Gestern konnte ich überraschend noch einmal die Traviata genießen. Zum ersten Mal war ich nicht alleine und es war auch schön, mal in der Pause und danach drüber zu reden.

Im direkten Vergleich mit Hamburg stellte ich fest, wie sehr mir diese Inszenierung nicht gefallen hat. Besonders meine zweitliebste Szene am Beginn des 2. Bild, 2. Akt, die im Gärtner besonders stark ist, war dort einfach nur muffig und es lag ein Hauch von Mottenkugeln in der Luft.

Jedenfalls war es wieder  ein wunderbarer Abend und ich wiederhole mich gerne, wenn ich sage:

Bravi, Elaine Ortiz-Arandes, Gary Martin und Adrian Xhema.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Donnerstag, 03. Juli 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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La Traviata, 26.06.2008, Staatsoper Hamburg

Vom Süden in den Norden der Republik und dort in die Staatsoper Hamburg, La Traviata wurde gegeben.

Ich bin ein bisschen enttäuscht, nicht von den Stimmen, die waren großartig, aber das drumrum war mir zu nüchtern. Das Opernhaus aus den Fünfziger Jahren hat bestimmt eine Superakustik, das hörte man unter anderem auch daran, dass jeder Huster aus dem Parkett deutlich zu hören war, aber verglichen mit dem Gärtner oder auch dem Nationaltheater kommt es vom Ambiente her sehr schlecht weg. Und in den Logen könnten sie auch mal wieder Staubwischen.

Und die Inszenierung war mir etwas zu bieder, zu konventionell. Wer in aller Welt verfällt auf den Gedanken, dem stattlichen Georgio Germont einen viel zu kurzen Stock zu verpassen, so dass er die meiste Zeit aussieht wie der Glöckner von Notre Dame? Und der Violetta fehlte sowohl das MakeUp wie auch die Gestik, um eine Todkranke wirklich glaubhaft darzustellen. I confess, I’m biased.

Die drei Zigeunerinnen am Anfang des dritten Bildes sollten wohl lasziv tanzen oder was man sich Mitte der Siebziger Jahre darunter vorgestellt hat. Aus dieser Zeit stammt wohl auch das Programmheft, sehr dünn und mit wenig Hintergrund. Und die zwei Pausen störten den Spielfluss und die Stimmung.

Mein Fazit: Schöne Musik, aber der Rest war nur Mittelmaß.

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Oper, wechsel dich

Zur Abwechslung mal wieder im Nationaltheater. Angeblich sollten ja die Frauen vorgeführt werden, schliesslich “machen sie es ja alle”. Für mich wurden aber die Männer entlarvt. Schließlich gehören zu einem Treuebruch immer zwei oder wie in diesem Fall vier und die Initiative ging hier eindeutig von den Männern aus.

Die Inzenierung hat mir sehr gut gefallen, der sparsame Umgang mit Farbe und das Stühlesammelsurium hat mich sehr angesprochen. Schliesslich haben wir das gleiche Sammelsurium um unseren Esstisch und es würde mich nicht wundern, wenn auch der ein oder andere Stuhl auf der Bühne von Kadeder war. Ich werde nachher gleich nochmal einen Blick in den Katalog werfen.

Selbst auf dem Balkon 2. Tür konnte ich erkennen, dass die schauspielerischen Fahigkeiten teils excellent waren und die Stimmen natürlich sowieso, wobei mir der Bariton am besten gefallen hat, das ist halt für mich einfach die schönste Stimme.

Nationaltheater

Così fan tutte

Sonntag, 22. Juni 2008

17.00 – ca. 20.35 Uhr

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Oper, rockig

Also ich habs ohne Ohrenstöpsel ausgehalten und normalerweise bin ich da recht empfindlich. Dass ich die Musik mit den Füßen zuerst spüre, kenne ich aus dem Gärtner, zum Beispiel beim Barbier von Sevilla.

Ein bisschen irritiert hat mich der Wechsel zwischen Deutsch und Englisch. Stellt sich mir die Frage, warum eine deutsche Rockband nicht auf deutsch singt oder im Umkehrschluss alles in Englisch ist. DIe Übertitel waren manchmal nicht ganz korrekt, nail to a tree und ans Kreuz nageln sind halt doch zwei unterschiedliche Abstufungen des gleichen Verbrechens. Das Bühnenbild und die Kostüme haben mir sehr gut gefallen, besonders die apfelgrüne Pelzmütze. Grün vor Neid? Hm. Immer dem psychologischen Faden zu folgen, fiel mir manchmal etwas schwer, besonders als am Schluss mit Fachbegriffen um sich geworfen wurde. Ein sehr schönes Leitmotiv, eingängige Melodien und gute Einfälle der Regie, zum Beispiel am Anfang das Schreiben der Briefe tragen zum positiven Eindruck bei. Nicht so witzig fand ich den Staatsanwalt im Lederstring, da habe ich schönere Männer mit weniger an gesehen. Außerdem war der Ärmste noch erkältet, das war bestimmt nicht gut für ihn. Meinem Hintermann entfuhr am Ende der Nummer ein “Jessasna” und auch in der Pause hörte ich Kommentare wie “Ich bin ja nicht prüde, aber muss das wirklich sein?”. Naja, hätte ich vor vielen Jahren, als ich Rolf Boysen als König Lear nackt über die Bühne springen sah, den Begriff “Fremdschämen” schon gekannt, hätte er meine Empfindung damals wirklich gut umschrieben. So weit ging es aber heute nicht.

Toll war für mich mal wieder die Leistung des Chores, der leider meistens nicht zu sehen war. Nichts gegen die Leistung der einzelnen Sänger, wobei man hier trotz Mikro einen deutlichen Unterschied zwischen den Rock- und den Opernsängern merkte, aber minutenlange Standing Ovation am Schluss war etwas overdone. Es war ein schöner Abend, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Christ0

Samstag, 14. Juni 2008

19.00 – 21.30 Uhr

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Oper, emotional

Mir fehlen immer noch die Worte.

Bravi, Elaine Ortiz-Arandes, Gary Martin und Adrian Xhema.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Sonntag, 08. Juni 2008
19.00 – 21.30 Uhr

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