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Konzert, irisch

Es bot sich an, zwischen dem Vormittagstermin am Oberanger und dem Abendtermin im Staatstheater am Gärtnerplatz ebendort auch den Nachmittag zu verbringen. Besonders, da irische Lieder, gesungen von Frances Lucey, auf dem Programm standen. Es war wirklich sehr schön und auch den zahlreich erschienen Zuschauern hat es anscheinend sehr gut gefallen. Die Interpretationen von “Carrickfergus” und “She moves through the fair” waren meine persönlichen Favoriten. Es gab auch eine sehr gelungene Tanzeinlage und eine humorvolle Moderation der Sängerin. Ein sehr gelungener Nachmittag.

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Konzert, kapriziös

Es begann mit der Arlésienne-Suite Nr. 2, in deren Verlauf ich tatsächlich diesen wunderschönen Tag in Arles vor meinem inneren Auge hatte, mit all den Gardian, die sich auf dem Platz vor der Kirche versammelt hatten und den Frauen in der traditionellen Tracht. Besonders gefallen haben mir hier der dritte und vierte Satz.

Danach Tschaikowsky, Variationen über ein Rokoko-Thema. Ich bin ja eher der Bläser-Typ, aber wenn ich mir ein Streichinstrument aussuchen sollte, wäre es sicher das Violoncello. Insofern war dieses Stück wie für mich gemacht und Hans-Peter Besig als Solist war wirklich großartig. Besonders nett fand ich, dass seine Mit-Violoncellisten ihm auf der Bühne extra gratuliert haben. Als Zugabe gabs vor der Pause dann noch eine Sarabande von Bach von ihm. Frenetischer Beifall.

Weiter gings mit Ravel, Le Tombeau de Couperin und als Abschluß Rimsky-Korsakow, Capriccio Espagnol. David Stahl merkte in seiner Moderation an, dass Tschaikowsky, von dem es ja das Capriccio Italienne gibt und Rimsky-Korsakow, sich gar nicht mochten. Wer hat da wohl von wem abgeschrieben?

Als Zugabe nochmals den vierten Satz der Arlesienne-Suite, mitreissende Musik. Ein toller Abend!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Gärtnerplatz Sinfonisch: Sinfoniekonzert

Herbstliche Capriccios
Samstag, 22. November 2008
19.30 Uhr

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Nachtgedanken, unzufrieden

Das hier habe ich bestimmt schon ein dutzend Mal gemacht. Aber so in die Hosen wie heute ist es noch nie gegangen. Erst war die Lachsmousse ziemlich versalzen. Dann habe ich gemerkt, dass ich vielleicht die Hälfte des Frischkäses hätte zurückbehalten sollen für den Kresseteil. Also nochmal los und Lachs, Frischkäse, Sauerrahm und Zitrone eingekauft. Beim zweiten Versuch war der Lachsteil perfekt, nur der Kresseteil wollte und wollte sich nicht vermischen. Ich wollte dann ein wenig mit dem Teigschaber nachhelfen, bin ein bisschen zu weit runtergekommen – leider habe ich das fehlende Teil vom Teigschabe in dem Kresse-Frischkäse-Brei nicht mehr wiedergefunden.

Gibts halt nur Lachs-Frischkäse-Creme.

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Oper, gruselig

Also eigentlich nicht die Oper. Obwohl die Hexe, die hat schon was. Aber die Umstände. Ich mache das auch nie wieder. Versprochen. Vormittagsvorstellungen unter der Woche sind ab sofort tabu.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Hänsel und Gretel

Märchenspiel in drei Bildern von Engelbert Humperdinck
Text von Adelheid Wette
Donnerstag, 20. November 2008
11.00 – 13.10 Uhr

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Oper, kreischend

Heute mal in der Staatsoper fremdgegangen. “Die unmögliche Enzyklopädie” wollte sich heute mit dem Schrei auseinandersetzen. Das Konzept erinnerte sehr an die Kuriosa aus der letzten Spielzeit im Staatstheater am Gärtnerplatz, neu war, dass jede der drei Folgen in einem anderen, normal nicht zugänglichen Raum stattfinden sollten. Heute wars der Chorprobenraum. Sänger mögen es offensichtlich kuschelig, da drin hätte man auch im T-Shirt noch geschwitzt. Damit man aber trotzdem nicht einschläft, ist an jedem Platz hinten die Befestigungschraube für den Notenhalter des Platzes dahinter angebracht. Sinkt nun der Kopf zu weit nach hinten, stößt man ihn sich unweigerlich ziemlich schmerzhaft. Ich spreche aus Erfahrung.

Denn einschläfernd war es leider ein bisschen. Zwar auch unheimlich interessant, aber ein bisschen sehr wissenschaftlich und wenig locker rübergebracht. Ich weiß nun, warum Frauen und Männer schreien, die einen mehr nach außen, die anderen mehr nach innen. Ich hörte Don Giovanni und Lulu schreien, das Stück, das von Kevin Conners live vorgetragen wurde (Parpignol aus La Bohème) war leider etwas unglücklich gewählt, da wenig Gesang und viel Klavier, außerdem fehlten die anderen Stimmen außen rum. Je länger ich darüber nachdenke, desto seltsamer war es.

Den nächsten Teil verpasse ich, da ich zu der Zeit in London bin, den dritten und wohl letzten Teil werde ich mir wohl nochmal ansehen. Mit einem Liter Kaffee intravenös vorher.

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Oper, herzzerreißend

Wow! Auch Stunden nach der Aufführung und einem sehr netten Gespräch im Anschluß stehe ich immer noch unter dem Eindruck dieses wirklich tollen Abends. Allen voran Elaine Ortiz-Arandes als grandiose Violetta, Gary Martin und Adrian Xhema als Vater und Sohn Germont, Holger Ohlmann für mich das erste Mal als Grenvil, der wie immer tolle Chor (ich liebe die Szene mit den Zigeunerinnen und den Matadoren), alle haben diese Aufführung unvergesslich werden lassen.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Traviata

Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
nach dem Roman “Die Kameliendame” von Alexandre Dumas fils Libretto von Francesco Maria Piave
Deutsch von Walter Felsenstein
Montag, 17. November 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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Oper, zappelig

Junk Opera mit Thomas Peters stand heute abend auf dem Programm, natürlich im Theater meines Vertrauens. Hätte mir mal jemand vorausgesagt, ich würde tatsächlich mal während einer Vorstellung  laut was sagen (und dafür keine bösen Blicke ernte), hätte ich ihn für verrückt erklärt. Aber schliesslich haben ja alle anderen auch was gesagt.

Struwwelpeter neu interpretiert, einfach genial. In der Straße bin ich schließlich aufgewachsen 😉 Gerade summt es noch in meinem Kopf “Zappel-di-zappel-di-Phillip” und ich erfülle den Auftrag von Thomas Peters gerne: mir hats gefallen, ich habs hiermit weitergesagt! Und ich hab mich auch gar nicht gefürchtet. Und das, wo ich ja sonst eigentlich kein Blut sehen kann. Dann kann ich mich ja auch in Sweeney Todd wagen.

Zwei Details haben mich ganz besonders begeistert: erstens das Handtuch mit dem Schriftzug “Staatstheater am Gärtnerplatz”, die hingen mit einem anderen Schriftzug früher neben jedem Waschbecken bei uns und wurden leider im Zuge von Sparmaßnahmen abgeschafft. Zweitens die Geschichte rund um den Suppenkaspar, schließlich wollte man mir in der Mensa meines Ausbildungsbetriebes kein Essen mehr geben, nachdem ich in unserer Zeitung eine Glosse darüber geschrieben hatte. Ich musste zu Verwaltungsleiter zu einem Vier-Augen-Gespräch und zwei Wochen lang bei jeder Essensausgabe versichern, dass alles nur Spaß war. War es natürlich nicht.

Ein netter Abend mit witzigen, skurilen Details und in den Kopf gehenden Musikstücken.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Shockheaded Peter

Die gar nicht kindgerechte Struwwelpeter-Show
Junk Opera von Julian Crouch und Phelim McDermott mit der Musik von Martyn Jacques, The Tiger Lillies
deutsche Songtexte von Andreas Marber
Sonntag, 16. November 2008

20.00 – 21.30 Uhr

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Operette, berauschend

Berauscht bin ich. Von Farben, von der Musik. Tolles Bühnenbild, tolle Kostüme, tolles Ensemble, toller Chor. Tiefschürfende Auseinandersetzung mit der Thematik ein andermal, wenn ich etwas früher heimkomme. Dem Publikum im nahezu ausverkauften Haus hat es, ganz im Gegensatz zu den Münchner Kritikern (nach unten scrollen) und im Einklang mit Nicht-Münchner Kritikern,  sehr gefallen, Applaus schon bevor auch nur eine Note gesungen wurde, immer wieder spontan und am Schluss besonders kräftig. Schön!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Boccaccio

Operette in drei Akten von Franz von Suppé
Libretto von F. Zell (Camillo Walzel) und Richard Genée nach IL DECAMERONE von Giovanni Boccaccio
Samstag, 15. November 2008
19.30 – 22.30 Uhr

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Charlotte Lyne – Das Haus Gottes

Das Haus Gottes – Charlotte Lyne

Gebundene Ausgabe: 656 Seiten
Verlag: Bertelsmann; 1. Auflage (27. Oktober 2008)
Sprache: Deutsch

Kurzbeschreibung (von Bertelsmann)

Ein Mittelalterroman, so gewaltig und majestätisch wie ein königliches Schiff auf dem Meer! Portsmouth, England, 1336. Die tatkräftige Dorothy heiratet den attraktiven Symond, Sohn des berühmten Schiffsbauers Aimery Fletcher. Doch der entpuppt sich als Luftikus und Frauenheld. Ohne die Unterstützung ihres Schwiegervaters wären Dorothy und ihre Kinder verloren. Da geschieht eine unfassbare Katastrophe: Die Franzosen legen Portsmouth in Schutt und Asche. Wird es Dorothy, ihren Kindern und Aimery gelingen, in der nun von Krieg und Pest gebeutelten Stadt zu überleben?

Über die Autorin:

Link zur Homepage – bitte unbedingt Lautsprecher an, dies ist die einzige Website, bei der die Musik wunderschön ist und 100% passt.

Meine Meinung:

Nach der “Zwölften Nacht” lag die Messlatte zwar sehr hoch, aber nach der Leseprobe auf Charlies Homepage war ich mir eigentlich sicher, dass mir dieses Buch gefallen würde. Und so war es dann auch.

Eigentlich kann ich es gar nicht in Worte fassen, welche Emotionen dieses Buch in mir ausgelöst hat. Charlie hat mit ihrem unverwechselbaren, unter die Haut gehenden Stil eine Geschichte erzählt, die mich bis in die verborgenen, schon fast vergessenen Winkel meines Herzens berührt hat.

Die Charaktere sind so fantastisch gezeichnet, dass ich fast immer das Gefühl hatte, nicht nur nah an ihnen dran zu sein, sondern sie zu sein. So als ob mir diese Geschichte nicht erzählt würde, sondern meine eigene wäre. An jedem Wort, jeder Zeile, jeder Szene merkt man die genaue Recherche der Autorin, die Detailfülle trägt zusammen mit der unglaublich schönen Sprache dazu bei, Portsmouth am Solent und seine Bewohner lebendig werden zu lassen. Der Roman ist eine Hommage an die Hoffnung, an die Liebe und nicht zuletzt an die Stadt Portsmouth.

Mein Fazit:

Absolute Leseempfehlung, für mich das Buch des Jahres.

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Lesestoff 2008 – 48

Die Teufelsbibel – Richard Dübell

Gebundene Ausgabe: 666 Seiten
Verlag: Ehrenwirth; Auflage: 3., Aufl. (11. September 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3431037186
ISBN-13: 978-3431037180
Größe: 22,2 x 14,6 x 3,8 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)

Böhmen 1572. In einem halb verfallenen Kloster wird der achtjährige Andrej Zeuge eines schrecklichen Blutbads: Zehn Menschen, darunter Andrejs Eltern, werden von einem rasenden Mönch brutal ermordet. Eine der Frauen bringt sterbend ein Kind zur Welt. Der Prior befiehlt, auch den Säugling zu töten – denn es gilt, alle Spuren zu verwischen, die irgendjemanden in das abgelegene Kloster führen könnten. Andrej kann fliehen und nimmt eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Kirche mit sich, das die verschwiegene Mönchsgesellschaft um jeden Preis zu schützen geschworen hat: In dem Kloster wird ein Buch versteckt, das drei Päpsten das Leben kosten und die Macht haben soll, das Ende der Welt einzuläuten – der Codex Gigas, die Teufelsbibel, ein Kompendium des Bösen. Sieben schwarze Mönche behüten die große Handschrift und töten jeden, der zuviel darüber weiß. Doch das Wissen um das Buch des Teufels ist das einzige Erbe, das Andrej von seinem Vater geblieben ist

Über den Autor:

Link zur Homepage

Meine Meinung:

Auszüge aus dem Buch bekam ich ja schon auf einer Lesung in Leipzig zu hören, die mir schon damals große Lust auf dieses Buch gemacht haben. Richard Dübell versteht es, historische Fakten und Fiktion fesselnd zu erzählen, mit glaubwürdigen, vielschichtigen Charakteren und interessanten Schauplätzen. Ich wurde immer wieder auf falsche Fährten gelockt und mit neuen Wendungen überrascht. Entladen kann sich die Spannung zwischendurch immer mal wieder in einem herzhaften Lachen, denn neben allem Nervenkitzel finden sich auch immer wieder kleine glitzernde Humorjuwelen.

Spannend bis zum fulminanten Schluss konnte ich dieses Buch kaum aus der Hand legen.

Mein Fazit:

Der zweite Teil, “Die Wächter der Teufelsbibel”, liegt schon bereit und ich freue mich drauf.

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