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Charlotte Lyne – Glencoe

Alle bisher erschienenen Romane von Charlotte Lyne waren die Highlights des jeweiligen Lesejahres und “Glencoe” führt diese Reihe fort. Es ist nicht einfach, dieses Buch zu lesen, es lässt sich nicht so einfach mal dazwischen schieben. Aber es ist jede Sekunde wert.
Auch in diesem Buch zeigt es sich wieder, wie gut Charlotte Lyne mit der deutschen Sprache umgehen kann. Hier repräsentiert sie die Landschaft der schottischen Highlands, wie ich sie in meinen bisherigen Besuchen kennengelernt habe: schroff und kantig, aber gleichzeitig von einer atemberaubenden Schönheit. Ihre Sätze konnte ich mir wie Haferkuchen auf der Zunge zergehen lassen, ich habe sie mit meinem Herzen gespürt. Auch ihre Figuren sind so, oberflächlich betrachtet konnte ich ihre Motivation nicht verstehen, aber Charlotte Lyne legt Schicht um Schicht frei und lässt uns in das Innerste von Freund und Feind blicken und beides hat mich zutiefst berührt.Oft wird die Frage gestellt: warum tun Menschen das anderen Menschen an? Ihre Geschichte ist eine mögliche Antwort darauf, akribisch recherchiert, mit dem Herzen erzählt.
Leider kann ich nur unzureichend wiedergeben, was mich bewegt hat, ich kann nur empfehlen, diese Erfahrung selbst zu machen.

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Lilli Klausen – Allein aus Gnade

Allein aus Gnade – Lilli Klausen

Broschiert: 253 Seiten
Verlag: Mitteldeutscher Verlag; Auflage: 1 (Oktober 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3898125645
ISBN-13: 978-3898125642
Kurzbeschreibung

Wittenberg 1521. In der blühenden Renaissance-Stadt brodeln Gift und Feuer: Gerüchte gehen, der streitbare Reformator Martin Luther sei nach dem Reichstag zu Worms ermordet worden. Die Lutheranerin Elisabeth, Witwe des reichen Tuchhändlers Eckhard, will die Bluttat aufklären. Behilflich sind ihr dabei der Philosophiedozent Markus und der jüdische Malergeselle David. Während sie nach Luthers Mördern suchen, verwandeln Horden seiner Anhänger und Gegner die Stadt in ein Pulverfass. Bis in einer Dezembernacht ein Fremder auftaucht und sich seinen Freunden zu erkennen gibt: Es ist Luther, der zu seinem Schutz auf die Wartburg verbracht wurde, wo er die Bibel übersetzt. Elisabeths Bruder Konrad wird mit der Verbreitung einer Schrift betraut. Anderntags ist er tot.

Über die Autorin:

Lilli Klausen ist das Pseudonym der von mir hochgeschätzten Charlotte Lyne – hier der Link zur Homepage

Meine Meinung:

Direkt im Anschluß an “Das Haus Gottes” gelesen, fiel mir die Umstellung ein bisschen schwer. Ich konnte anfangs das Motiv von Elisabeth, hinter dem Tod ihres Mannes einen Mord zu sehen, nicht nachvollziehen. Im Verlauf der Handlung kam ich aber immer besser hinein und in Charlies schöner Sprache wäre auch die Bayerische Haushaltsordnung ein literarischer Hochgenuß. Besonders gefallen hat mir die neutrale Haltung gegenüber den miteinander im Clinch liegenden Religionen, wie auch schon in ihren vorhergehenden Büchern gibt es kein Schwarz und Weiß, sondern Farbigkeit mit jeder Menge Schattierungen. Trotz der nicht im Vordergrund stehenden Krimihandlung liest sich der Roman spannend und lehrreich.

Mein Fazit:

Auch für Noch-Nicht-Fans von Charlie ein empfehlenswertes Buch.

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Charlotte Lyne – Das Haus Gottes

Das Haus Gottes – Charlotte Lyne

Gebundene Ausgabe: 656 Seiten
Verlag: Bertelsmann; 1. Auflage (27. Oktober 2008)
Sprache: Deutsch

Kurzbeschreibung (von Bertelsmann)

Ein Mittelalterroman, so gewaltig und majestätisch wie ein königliches Schiff auf dem Meer! Portsmouth, England, 1336. Die tatkräftige Dorothy heiratet den attraktiven Symond, Sohn des berühmten Schiffsbauers Aimery Fletcher. Doch der entpuppt sich als Luftikus und Frauenheld. Ohne die Unterstützung ihres Schwiegervaters wären Dorothy und ihre Kinder verloren. Da geschieht eine unfassbare Katastrophe: Die Franzosen legen Portsmouth in Schutt und Asche. Wird es Dorothy, ihren Kindern und Aimery gelingen, in der nun von Krieg und Pest gebeutelten Stadt zu überleben?

Über die Autorin:

Link zur Homepage – bitte unbedingt Lautsprecher an, dies ist die einzige Website, bei der die Musik wunderschön ist und 100% passt.

Meine Meinung:

Nach der “Zwölften Nacht” lag die Messlatte zwar sehr hoch, aber nach der Leseprobe auf Charlies Homepage war ich mir eigentlich sicher, dass mir dieses Buch gefallen würde. Und so war es dann auch.

Eigentlich kann ich es gar nicht in Worte fassen, welche Emotionen dieses Buch in mir ausgelöst hat. Charlie hat mit ihrem unverwechselbaren, unter die Haut gehenden Stil eine Geschichte erzählt, die mich bis in die verborgenen, schon fast vergessenen Winkel meines Herzens berührt hat.

Die Charaktere sind so fantastisch gezeichnet, dass ich fast immer das Gefühl hatte, nicht nur nah an ihnen dran zu sein, sondern sie zu sein. So als ob mir diese Geschichte nicht erzählt würde, sondern meine eigene wäre. An jedem Wort, jeder Zeile, jeder Szene merkt man die genaue Recherche der Autorin, die Detailfülle trägt zusammen mit der unglaublich schönen Sprache dazu bei, Portsmouth am Solent und seine Bewohner lebendig werden zu lassen. Der Roman ist eine Hommage an die Hoffnung, an die Liebe und nicht zuletzt an die Stadt Portsmouth.

Mein Fazit:

Absolute Leseempfehlung, für mich das Buch des Jahres.

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