|
Corinna Klimek am 23. November 2009 13:12 Nach dem Desaster der letzten Einführung an der BSO traute ich mich doch nochmal in eine weitere und es hat sich gelohnt. Begonnen wurde mit dem Flüsterchor mit Tara Erraught als Giannetta und dem Damenchor. Danach erläuterte der moderierende Staatsintendant den Lebensweg Donizettis bis zur Entstehung von “L’Elisir d’amore” und den zeitlichen Kontext der Oper. Im Anschluss sang Nino Machaidze die letzte Arie der Adina, wunderschön, schon allein dafür hat es sich gelohnt zu kommen.
Als nächstes betrat das Inszenierungsteam die Bühne. Im Gegensatz zur letzten Einführung gab es hier konkrete, verständliche Antworten und ein vermittelbares Regiekonzept. Wobei mich die Verlagerung in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg (wenn ich das richtig verstanden habe) an einen unbestimmten, staubigen Ort mit zerlumpten Dorfbewohnern und die Probenfotos bei Facebook schon etwas skeptisch stimmen. Aber nun gut, mein Credo im Bezug auf Inszenierungen lautet ja, es darf gerne klassisch sein, es darf gerne modern sein, es muss nur in sich stimmig sein. Also lasse ich mich überraschen.
Als letzter betrat Giuseppe Filianoti die Bühne, trug auch noch ein wenig zum musikalischen Verständnis bei und kam natürlich nicht umhin, “Una furtiva lacrima” zu singen. Zum Dahinschmelzen.
Einführungsmatinee „L’elisir d’amore“
Sonntag, 22. November 2009
Nationaltheater
11.00 – ca. 12.00 Uhr
PS: es dauerte dann doch wieder bis 12.30 Uhr, was zur Folge hatte, dass direkt im Anschluss an das Ende der Arie des Nemorino manche Leute aufsprangen und rausstürzten. Nach den Erfahrungen des letzten Males habe ich mir diesmal mehr Zeit genommen, aber es wäre sicher nicht schlecht, die Zeitangaben einigermaßen realistisch zu machen.
Ähnliche Artikel- Lucrezia Borgia, 23.03.2011, BSO
- L’enfant et les sortilèges/Der Zwerg, 20.03.2011, BSO
- Einführungsmatinee „L’enfant et les sortilèges / Der Zwerg“, 13.02.2011, BSO
- Lohengrin, 16.01.2011, Bayerische Staatsoper
- Don Carlo, 17.01.2010, BSO
Corinna Klimek am 22. November 2009 00:42 Sicher ist keine Vorstellung wie die andere. Das geht beim musikalischen Leiter los, da erkenne ich mittlerweile durchaus Unterschiede. Dann natürlich die Besetzung, das meine ich weniger qualitativ, sondern einfach unterschiedliche Rollengestaltung. Und es endet bei kleinen Details wie nicht mehr rutschenden Hosenträgern 😉
Aber die Vorstellung, die ich heute erleben durfte, fällt in keine dieser Kategorien. Es kamen mehrere Faktoren zusammen: ein Gastsänger, Juan Orozco, der erstens die Rolle auf Italienisch vortrug und zweitens so kurzfristig einspringen musste, dass er “nur” sang und Thomas Schramm, der auch schon mal den Antonio gab, den Grafen spielte. Eine tolle Leistung aller Beteiligter, die unter diesen widrigen Umständen eine gute Vorstellung boten. Das ausverkaufte Haus dankte es mit viel Applaus, am Ende und auch schon davor wie zum Beispiel bei “Ach öffnet Eure Augen” von Holger Ohlmann als Figaro oder der Rosenarie von Elaine Ortiz Arandes.
Danke an alle Beteiligten für diesen bemerkenswerten Abend!
Die Hochzeit des Figaro
Samstag, 21. November 2009
19:00 – 22:30 Uhr
Obwohl dies keine KiJu-Vorstellung war, waren erstaunlich viele Kinder unter den Zuschauern. Erstaunlich deshalb, weil sie ziemlich lang ist und meiner Meinung nach von der Handlung her auch nicht unbedingt geeignet. Aber wie meinte meine Freundin, selbst Mutter, würde aber ihre Kinder nie in dieses Stück mitschleifen: Immer noch billiger als ein Babysitter. Ob dies nun die Motivation war, den Jungen der hinter mir saß und den ich auf ungefähr fünf geschätzt habe, mitzunehmen, kann ich nicht sagen. Er schien aber interessiert und war weder unruhig noch gesprächig. Er hat nur gehustet. Oft. Und wie Kinder das in diesem Alter tun, natürlich ohne Hand oder Taschentuch vor dem Mund. Er war eine einzige Bazillenschleuder. Ich spürte den Luftzug im Nacken und konnte förmlich die kleinen grüngelben Bakterien um mich rumtanzen sehen, bereit, sich durch meine Nase den Rachen entlangzuhangeln, um sich in meinen Bronchien festzusetzen. Sicher bin ich ein bisschen paranoid, weil ich dieses Jahr schon dreimal so krank war, aber schon bei der Erinnerung daran läuft es mir kalt den Rücken hinunter und ich möchte eine ganze Packung Ingwerbonbons auf einmal lutschen.
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 21. November 2009 16:30 Ich gehe ja oft allein ins Theater meines Vertrauens. Aber richtig einsam bin ich nie. Sei es, dass ich mit denjenigen ins Gespräch komme, die neben mir sitzen, sei es, dass ich manche Leute einfach vom Sehen her kenne, weil sie ungefähr genauso oft da sind wie ich. Es gibt immer einen kleinsten gemeinsamen Nenner: dieser Abend, dieses Stück, diese Inszenierung, dieses Theater. Darüber hinaus kenne ich natürlich mittlerweile auch das Garderoben- und Einlasspersonal, das immer freundlich ist und inzwischen um meine Vorlieben weiß.
So plauderte ich auch gestern wieder nett mit meiner Sitznachbarin, auch sie mag dieses Stück sehr gerne. Und gestern war es ja auch wieder sehr schön. Gute Solisten, guter Chor, gutes Orchester.
Genau der richtige Start ins Wochenende. Danke an alle Beteiligten!
Boccaccio
Freitag, 20. November 2009
19:30 – 22:30 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 19. November 2009 16:42 So nannte es gestern Abend jemand aus der Gruppe, die ich in das Theater meines Vertrauens geschleift habe. Nun, das ist zwar nicht ganz das Wort, das ich verwenden würde, meines wäre eher eindringlich, zum Nachdenken anregend, aufwühlend, aber es drückte im Grunde genommen eines aus: es hat gefallen.
Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen und auch der heftige Applaus und die Bravorufe am Ende zeigen doch, dass das Publikum die Konzeption des Regisseurs besser versteht als die Kritiker. Allerdings wurde mir auch gesagt, dass es ohne Einführung schwierig gewesen wäre, der Handlung zu folgen.
So konnten wir uns ganz auf den tollen Chor, dessen Auftritte mir von Mal zu Mal besser gefallen – wo hab ich da am Anfang was Statisches gesehen? – , die Solisten und das Orchester konzentrieren. Diesmal sass ich im dritten Rang, da sieht man die Lichtstimmungen und auch sonst alles sehr gut.
Danke für einen sehr schönen Abend!
Giovanna d’Arco
Mittwoch, 18. November 2009
19:30 – 22:30 Uhr
Ähnliche Artikel- Von Amore bis Eros, 14.02.2011, Gärtnerplatztheater
- Orchesterprobe Traviata III. Akt, 08.05.2011, Gärtnerplatztheater
- Auftakt: L´Italiana in Algeri, 09.01.2011, Gärtnerplatztheater
- Orchesterprobe Traviata III. Akt, 27.06.2010, Gärtnerplatztheater
- I Masnadieri, 09.06.2010, Gärtnerplatztheater
Corinna Klimek am 16. November 2009 22:35 Ein kleines bisschen gaga bin ich ja schon, ich geb es ja zu. Eine Premiereneinführung und ein Oratorium reichen für Frau Nachtgedanken nicht für einen Sonntag, nein, es muss natürlich auch noch eine Vorstellung des Zauberers sein. Aber ich hatte einen guten Grund und der stand im Orchestergraben 😉
Benjamin Reiners hatte sein Debüt als musikalischer Leiter am Gärtnerplatz und gut hat er es gemacht. Voll konzentriert und präzise leitet er das Orchester an diesem Abend und auch die durchweg sehr guten Solisten und der Chor kamen nicht zu kurz. Bravo!
Dem Publikum im nahezu ausverkauften Haus hat es mal wieder sehr gut gefallen, mir natürlich auch. Eine gute Inszenierung mit passender Besetzung – gibt es etwas besseres, um einen Kultursonntag ausklingen zu lassen?
Der Zauberer von Oz
Sonntag, 15. November 2009
18:30 – 21:05 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 16. November 2009 21:59 Kaum zu glauben, noch nie habe ich ein Oratorium live in einer Kirche gehört. Aber da war ich nicht ganz allein, meine immerhin 79-jährige Begleitung auch nicht. Man hat uns auch deutlich angesehen, dass wir Anfänger sind, wir waren schlecht ausgerüstet, hatten weder Sitzkissen noch Decke dabei.
Ich bin ja ein Chor-Fan, insofern ist es wirklich verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis ich mal die Aufführung eines Oratoriums besucht habe. Aber manchmal braucht es halt noch ein Zuckerl 😉
So gern ich einem Chor lausche (und dieser war gewaltig), so ätherisch ich die Melodien empfand – ich mags lieber, wenn der Chor auch spielt. Das soll heißen, dass ich jederzeit wieder ein Oratorium besuchen würde, aber nicht mehrmals das gleiche, wie ich es oft bei anderen Stücken mache.
Die Solisten, unter ihnen Holger Ohlmann vom Theater meines Vertrauens, waren durchweg sehr gut, auch ansonsten hat das Zusammenspiel meiner Meinung nach gut geklappt.
Oratorium
Georg Friedrich Händel
Israel in Egypt
München, Abtei St. Bonifaz
Sonntag, 15.11.2009
16-18 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 15. November 2009 23:23 Schlag elf Uhr heute Morgen betreten der Regisseur Vincenzo Biscroma (den bügerlichen Namen habe ich leider schon wieder vergessesn, hatte aber damit zu tun, dass diese Berufssparte gerne schwafelt) und der Dramaturg Orazio Prospero das obere Foyer des Staatstheaters am Gärtnerplatz und stellten die nächste Premiere “Romolo ed Ersilia” vor. Unterstützt wurden sie dabei von der Hospitantin Sonja Westerbeck, die Primadonna Corilla Sartinecchi sang ihre Arie und erlitt auf offener Bühne einen Nervenzusammenbruch und der Dirigent Ariel Zuckermann sprach ein paar Worte in einer mir nicht verständlichen Sprache, das ist eigentlich das Vorrecht der Regisseure an der BSO.
Doch halt, die nächste Premiere heißt doch “Viva la Mamma!”, oder? Bevor sich Unmut ob dieser Programmänderung im Publikum breit machen konnte, betrat das wirkliche Inszenierungsteam die Bühne. Sonja Westerbeck als zuständige Dramaturgin führte wie immer souverän durch den Vormittag, man merkt einfach, dass sie immer sehr gut vorbereitet ist. Sie befragte Regisseurin Nina Kühner zu der konkreten Umsetzung, es wurde deutlich, dass hier viele Ebenen angesprochen werden: Karikierung des Euro-Trash, Spielen mit den Klischees des Theaters und mit den Erwartungen des Zuschauers. Gewürzt war das Ganze mit Anekdoten aus dem Probenalltag. Gerade als man zu der titelgebenden Figur kommen wollte, trat diese selber auf: Mamma Agata in der Person von Stefan Sevenich! Es ist schon erstaunlich wie er es schafft, trotz männlicher Kleidung deutlich zu machen, dass er eine Frau darstellt. Genial! Er erzählte dann auch noch ein bisschen was zu seinen Inspirationsquellen. Ariel Zuckermann sagte jetzt nun wirklich ein paar sehr interessante Dinge über die musikalischen Zusammenhänge, der Bühnenbildner Herbert Buckmiller und die Kostümdesignerin Claudia Caséra erläuterten ihre Konzepte und zwischendurch durften wir den Zickenkrieg zwischen Agata und Corilla erleben. Der übrigens frenetischen, nicht enden wollenden Applaus hervorrief, ein gutes Indiz dafür, dass der Nerv der Zuschauer getroffen wurde. Am Anfang waren übrigens Daniel Fiolka und Sebastian Campione auf der Bühne, die sich hier als gute Schauspieler präsentierten sowie Heike Susanne Daum als überzeugende Corilla.
Ich freue mich schon sehr auf diese Premiere, wenn die Einführung nur die geringsten Rückschlüsse darauf ziehen lässt, wird das ein überwältigender Erfolg.
Auftakt: Viva la Mamma!
Einführungsmatinée im Foyer
Sonntag, 15. November 2009
11:00 – 12:00 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 15. November 2009 22:38 Meine bisherigen Vorstellungen von “La Cage” waren alle aus dem Parkett. Deshalb sind mir bisher die Bilder entgangen, die durch den reflektierenden Boden hervorgerufen werden. Wieder ein Beweis dafür, dass es sich lohnt, die Perspektive zu wechseln!
Auch wenn das sicher nie mein Lieblingsstück wird, meinen Freunden, denen ich den Besuch zum Geburtstag geschenkt hatte, haben sich sehr gut amüsiert. Und das ist doch das Wichtigste.
La Cage aux Folles
Samstag, 14. November 2009
19:00 – 22:00 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 11. November 2009 23:46 Schön, dass dieses Stück wieder im Programm ist! Immer was los da auf der Bühne. Da wird gefochten und geküsst, rebelliert und versöhnt, gebettelt und gegeben. Und das alles in farbenprächtigen Kostümen vor opulenter Kulisse bei beschwingender Musik. Operettenherz, was willst Du mehr?
In der Rolle des Titelhelden glänzt Sybille Specht, ihr zur Seite Katja Stuber als Fiametta mit glockenhellem Sopran, ein tolles Rollendebüt. Auch die restlichen Solisten, der Chor und das Orchester machen den Abend zu einem reinen Vergnügen.
Boccaccio
Mittwoch, 11. November 2009
19:30 – 22:30 Uhr
Ähnliche Artikel
Corinna Klimek am 9. November 2009 22:19 Manchmal verstehe ich nicht ganz, warum manche Anfragen hier landen und manchmal mache ich mir meine eigenen Gedanken dazu:
wann hat sebastian campione geburtstag
Ich weiß es, ich weiß es, aber ich sags nicht *ggg*
warum gefällt einem der hummelflug von korsakow
Ich weiß nur, warum er mir gefällt: weil die Bewegungen einer Hummel perfekt musikalisch umgesetzt sind und sich das ganze Können eines Orchester darin offenbart.
ist oper langweilig
Eher selten und in dieser Generalität sowieso nicht.
erinnerung an etwas gegessenes
Solange die Erinnerung nur geistig und nicht körperlich ist, ist es ja ok 😉
immer wieder, operette
Ganz meine Meinung!
die piraten von penzance taramtata
Sehr schön die Quintessenz herausgearbeitet, bravo!
was passiert im körper, wenn man sich verliebt
DIe Schmetterlinge wedeln im Bauch mit ihren Flügeln, das Herz schlägt bis zu Hals und man sieht nur noch rosa.
wasserfee undine zu welchem tierkreiszeichen?
Muss ich nicht verstehen, oder?
royal windel
Ich schreib hier doch nicht über Babyprodukte!
wo wohnt s. l. in münchen
Schulternzuck
erotische nachtgedanken
Nenene, sowas gibts hier nicht, bitte weitergehen….
“witze über die gesundheitsreform”
Da kenne ich nur einen wirklich grottenschlechten, den ich schon viermal ertragen musste.
wie heisst das lied zu nachtgedanken
Ich hab ein Lied?
gärtnerplatztheater parkett balkon rang
Also prinzipiell stimmt das so, der Rang geht allerdings von 1 – 3
rossinis leibesumfang
???
m. b. wohnt wo in münchen
Bin ich das Stadtadressbuch?
dirndl “alleine anziehen”
Keine Ahnung, ich ziehe es weder alleine noch zu mehreren an, ich ziehe es gar nicht an!
Ähnliche Artikel
|
|
Letzte Kommentare