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Pressekonferenz des Gärtnerplatztheaters zur Spielzeit 2018/2019, 27.04.2018

„Kunst ist etwas, bei dem man Spaß haben kann und sich nicht dafür schämen muss.“

Foto: Christian POGO Zach

Im neuen Haus gibt es wohl kaum einen schöneren Raum für eine Pressekonferenz, als den neuen Orchesterprobensaal. Mit einer kühlen Johannisbeerschorle in der Hand und dem Ausblick auf die Maximilianskirche erwarteten die Vertreter der verschiedensten Medien die Männer, die dem Gärtnerplatztheater in der laufenden Saison zu so viel Erfolg verholfen haben. Mit stolzen 97,98 % Auslastung und 99994 Zuschauern bis zum 24. April kann sich das neueröffnete Staatstheater schmücken. Schöne Zahlen für einen Theaterbetrieb, wobei Staatsintendant Köpplinger sich auch bewusst ist, dass diese auch mitunter der Neugier auf das neu renovierte Haus geschuldet sind. Nichtsdestotrotz wollen sein Team und er die Ideale des Theaters auch in der nächsten Spielzeit weiter verfolgen, die es eben von so vielen anderen Kultureinrichtungen unterscheidet: Konventionelles Theater muss nicht schlecht sein. Dies ist es eben, das das Gärtnerplatztheater für jeden einzelnen interessant macht. Auch, wenn die Inszenierungen modern und neu gestaltet sind, werden sie den Werken gerecht und jeder kann sie verstehen.
Und Neues gibt es durchaus in der nächsten Saison zu sehen. Gleich drei Uraufführungen stehen auf dem Spielplan. Im Dezember öffnet sich der Samtvorhang (dem das neue Spielzeitheft thematisch gewidmet ist) für die weltweit erste Opernfassung von Michael Endes berührendem Roman Momo, erschaffen von Wilfried Hiller und Wolfgang Adenberg. Gleich im nächsten Monat weht dann ein Hauch der Dreißigerjahre durch das Theater in der Revueoperette Drei Männer im Schnee nach Erich Kästner, die gemeinsam von den vier Komponisten Konrad Koselleck, Christopher Israel, Benedikt Eichhorn und Thomas Pigor (der auch das Buch verfasst) im Auftrag des Gärtnerplatztheaters geschaffen wird. Das Ballett unter der Leitung von Karl Alfred Schreiner darf im Juni das Expeditionsballett Atlantis erstmals auf die Bühne bringen.
Bis auf den Opernklassiker La Bohème stehen bei den sonstigen Premieren ausschließlich neuere Werke des 20. und 21. Jahrhundert auf dem Spielplan. Musicalfans dürfen sich auf die Inszenierung von Leonard Bernsteins On The Town freuen, die Josef Köpplinger in St. Gallen inszeniert hat und die im Austausch gegen Priscilla nach München kommt. Zum 100. Geburtstag Gottfried von Einems wurde Dantons Tod als erste Spielzeitpremiere im Oktober ausgesucht, gefolgt von der choreografischen Uraufführung des Balletts Romeo und Julia mit der Gastchoreografin Erna Ómarsdóttir, die mit den Tänzern bereits im Rahmen von Minutemade arbeiten durfte. Für das Amüsement sorgen dann der Einakter L’Heure Espagnole von Ravel, der im April auf der Probebühne gezeigt wird und Henzes Der junge Lord, der im Mai Premiere feiern darf.
Insgesamt 29 Produktionen werden 2018/2019 im Gärtnerplatztheater zu sehen sein, darunter Klassiker wie Hänsel und Gretel, Martha und Die Zauberflöte und die Kassenschlager My Fair Lady, Im Weissen Rössl, Tschitti Tschitti Bäng Bäng und selbstverständlich Priscilla – Königin der Wüste.

Foto: Christian POGO Zach

Auch das Orchester darf wieder unter der Leitung von Anthony Bramall und seinen Kollegen das Publikum mit Konzerten verwöhnen. Das Neujahrskonzert wechselt diesmal von London nach Venedig, dazu werden Hector Berlioz’ wundervolle Symphonie Phantastique und Franz Liszts Faust-Symphonie präsentiert. Die Barockkonzert widmen sich diesmal Antonio Vivaldi, in kleinerer Besetzung werden im Foyer wieder verschiedene Kammerkonzerte aufgeführt.
Gespannt darf man auf die Liederabende mit einzelnen Ensemblemitgliedern sein, die über das Jahr verteilt im Orchesterprobensaal, dem Foyer und dem Salon Pitzelberger stattfinden. Vom Musiktheater wird sich schließlich an zwei Abenden entfernt bei den Gastspielen von Louie’s Cage Percussion und den österreichischen Chartstürmern Paul Pizzera und Otto Jaus (letzterer dürfte dem Münchner Publikum noch als Toni Schlumberger in der Zirkusprinzessin bekannt sein).
Neben Momo, Hänsel und Gretel und Tschitti Tschitti Bäng Bäng ist selbstverständlich auch wieder einiges speziell für das junge Publikum geboten. Weiterhin darf die Maus Anton aus dem Opernhaus berichten, unterwegs zu den Schulen ist Elaine Oritz Arandes mit Was macht man mit einer Idee?. Die Jugendgruppe widmet sich in der nächsten Saison der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo.
Man sieht also, es ist wieder für jeden etwas geboten im Gärtnerplatztheater! Wir sind guter Dinge, dass die Zuschauer auch weiterhin dem neuen Stammhaus treu bleibt, man darf aber angesichts der restlos ausverkauften Abos in dieser Spielzeit durchaus optimistisch sein. Auch durch die Verstärkung des Ensembles durch vier Mitglieder können wir auch in Zukunft von bester Musiktheaterqualität in allen Genres ausgehen.
Alle Infos und Inszenierungen der neuen Saison sind natürlich im neuen Spielzeitheft und der Webseite zu sehen. Auch die Künstler des Theaters freuen sich auf die neuen Herausforderungen. Denn um Josef Köpplinger zu zitieren: „Wenn der Vorhang aufgeht, sind wir alle eins.“

Spielplan Saison 2018/2019

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