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Lesestoff 2008 – 1

 

William Faulkner – Die Freistatt

Originaltitel: The sanctuary
Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
Verlag: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek
ISBN-10: 3937793240
ISBN-13: 978-3937793245
Größe: 21 x 12,4 x 2,4 cm

Über den Autor:
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Klappentext:
Horace Benbow ist ein Rechtsanwalt mit einem großen Herzen. Er ist unterwegs nach Jefferson, als er in der Nähe der Old-Frenchman-Farm vom Verbrecher Popeye aufgehalten wird. Dieser befürchtet, dass das Geheimnis der in der Farm versteckten illegalen Schnapsbrennerei auffliegen könnte, und lässt Benbow erst weiterziehen, nachdem er dem Chef der Bande, Lee Goodwin, versprochen hat, dass es keine Anzeige geben wird. Doch Benbow wird noch einmal mit Goodwin zu tun bekommen, denn kurze Zeit später geschieht in der alten Farm ein Mord, der dem Bandenchef angelastet wird. Benbow aber glaubt an dessen Unschuld: Ein Schnapsbrenner sei er vielleicht, aber kein Mörder. Er nimmt sich des Falles an und deckt immer neue Einzelheiten jener tragischen Nacht auf, als der betrunkene Gowan Stevens mit seiner provozierend erotischen Freundin Temple Drake zur Brennerei gefahren war, um Alkohol zu kaufen und damit eine Spirale der Begierde, Furcht und Gewalttätigkeit in Gang gesetzt hatte.

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!)
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Meine Meinung:

Ich konnte dem Roman nicht wirklich etwas abgewinnen. Wenn ich nicht Sekundärliteratur dazu gelesen hätte, hätte ich der Handlung wohl nicht folgen können. Der Schreibstil ist abgehackt, Sätze werden nicht beendet und hängen in der Luft, ständig tauchen neue Personen auf. Obwohl manche Szenen aus verschiedenen Sichtweisen erzählt werden, begriff ich nicht, was wirklich passiert ist. Einzig die Schilderung des Amerika um 1930 konnte mich faszinieren.

Meine Fazit:
Es ist gut, das Buch gelesen zu haben, um sich ein Bild vom Autor zu machen, aber weitere Romane von ihm reizen mich nicht.

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Where have all the bookshops gone?

Diese Woche gönnte ich mir eine kleine Verschnaufpause in London. Nichts großes, nur ein Billigflug und zwei Übernachtungen in der JuHe sollten es werden. Der Fokus lag auf dem Erwerb möglichst vieler Bücher. Zu diesem Zweck nahm ich den größten Koffer und schränkte mich bei der Auswahl der Bekleidung sehr ein, was die nette Dame am Check-In zu der Bemerkung veranlasste: “So ein großer Koffer und nichts drin”. Ich konnte sie beruhigen, dass das nur für den Hinflug gelten würde.
Ich hatte nur drei Fixpunkte in London: Leighton House Museum, Nunhead Cemetery und eine Verabredung im Tower of London. Dazwischen Buchläden. Da ich es offensichtlich trotz fortgeschrittenen Alters immer noch nicht schaffe, einen Stadtplan zu lesen, bin ich an der Station Holland Park für das Leighton House Museum ausgestiegen. Bei meiner vergeblichen Suche in der Umgebung wurde ich wenigstens mit ein paar sehr hübschen Häusern und der wundervollen Holland Park Mews

Holland Mews

entschädigt. Ein Blick in den Stadtplan, den ich diesmal richtig herum hielt, bestätigte mir, dass ich meilenweit weg war von Leighton House. War vielleicht auch besser so, denn Dienstags ist es geschlossen.
Die zweite Station, Nunhead Cemetery, war leichter zu finden. Die Atmosphäre war sehr eigenartig. In den zwei Stunden begegnete mir kaum ein Mensch, wenn nicht der ständige Fluglärm gewesen wäre, hätte ich mich in einer versunkenen Welt wähnen können. Die “Loving Memory” währte offensichtlich meistens nur kurz, selbst Grabstätten aus den Sechzigern und Siebzigern sind bereits verfallen und überwuchert. Ein magischer Ort.

Nunhead Cemetary 1

Nunhead Cemetary 2

Nunhead Cemetary 4

Nunhead Cemetary 3

Nunhead Cemetary 5

Dann wollte ich mich auf Bücherjagd begeben. Ich hatte eine ganz bestimmte Kette im Kopf, Bargain Books. Hier gab es Hardcover nach Erscheinen des Taschenbuchs billiger. Ich habe nicht eine einzige Filiale mehr gefunden. Auch andere kleine Buchläden waren verschwunden, vielfach blieben nur die großen Ketten und ich konnte ganze Einkaufsstraßenzüge entlang wandern, ohne einem einzigen Buchladen zu begegnen. Dafür gab es jede Menge zusätzlicher Ketten, die eine High Street wie alle High Streets aussehen lassen. Und japanische Restaurants. Und Bella Italias. Nur keine Buchläden. Auch der größte Buchladen Europas, Waterstone’s am Picadilly, konnte mich nicht über den Verlust hinwegtrösten. Irgendwie weiß ich jetzt auch, wie Jasper Fforde in dem letzten Thursday Next auf die Beschreibung eines Buchladens kam, in dem alles außer Bücher verkauft wird und nur hartnäckiges Nachfragen ein verstaubtes Regal in der hintersten Ecke zu Tage fördert.
Das Treffen am nächsten Tag im Tower war sehr nett und hat mir noch einen Rundgang durch die neu gestalteten Ausstellungsräume ermöglicht.

Tower of London

Ach ja, heim geflogen bin ich mit Übergepäck, für das ich aber dank vieler Tagesreisender im Flugzeug nichts zahlen musste. Das nächste Lesejahr ist gesichert.

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Bücher, mal wieder

 

1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast?

Die bayerische Haushaltsordnung

2. Von welchem Autor (natürlich auch Autorin) kannst Du behaupten: Von dem (oder der) habe ich wirklich _jedes_ Buch gelesen.

Soweit ich weiß, Jasper Fforde. Bei Niall Williams habe ich gerade entdeckt, dass es noch ein kleines Büchlein (neben seinen Theaterstücken) gibt und von Tanja Kinkel fehlt mir auch eines.

3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?

Annemarie Selinko – Desirée

4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?

Ich verschenke Bücher auf den jeweils Beschenkten zugeschnitten, da verschenke ich selten das gleiche Buch zweimal. Zuletzt habe aber doch zweimal Sabine Klaus – Sturmherz verschenkt, weil es für ein Erstlingswerk einer deutschen Autorin einfach genial ist.

5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?

Carlo Ross

6. Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?

Die Unendliche Geschichte, Desirée, Harry Potter 1 – 4,

7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?

Ich lege selten Bücher weg. Manchmal brauche ich dann etwas länger zum Lesen.

8. Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?

Bill Bryson – A short history of nearly everything Illustrated
Mark Haddon – A spot of bother
John Irving – Until I find you
Das sind die drei dicksten, die auf dem Nachttisch stehen und gelesen werden wollen.

9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?

Bei den letzten drei Harry Potter habe ich Rotz und Wasser geheult.

10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?

Paul Auster – Stadt aus Glas

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Things to remember

Unbedingt beim S-Bahn-Buch ein zweites Lesezeichen da einlegen, wo der Roman aufhört. So lässt es sich leichter abschätzen, ob die Lektüre noch für den ganzen Tag reicht. Besonders wenn die letzten 15% des Buches aus zwei Kapiteln eines anderen Romanes bestehen, den ich überdies schon gelesen habe.

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Nuisance

Ich mag keine Aufkleber auf Büchern. Zumindest heute, die letzten zwei Monate, das letzte Jahr. Früher dachte ich wohl nicht so. Sonst wären mir heute nicht gleich zwei Bücher mit ein und demselben Aufkleber “Author of the International Bestseller Corelli’s Mandolin” in die Hände gefallen beim Katalogisieren. Etwas seltsam: während bei The Troublesome Offspring of Cardinal Guzman der Aufkleber ganz leicht wegging, ist bei Senor Vivo and the Coca Lord auch nach der dritten Behandlung nach der Großmutter-Methode noch ein Rest zu sehen, der aber wenigstens nicht mehr klebt.

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