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Oper, vorweihnachtlich

Lustig, genau heute vor einem Jahr war ich zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Es war ein ereignisreiches Jahr, aber manche Sachen, Vorlieben, haben sich nicht geändert.

Heute mal mit Barbara Schmidt-Gaden als Hänsel. Bisher kannte ich sie ja nur von meiner Aufnahme von Don Gil. Es war wie immer sehr schön, auch wenn es heute mehr ein Hör- denn Seherlebnis war, denn die Sicht im zweiten Rang Stehplatz ist doch arg eingeschränkt. Andererseits habe ich mich sehr über das erneut ausverkaufte Haus gefreut.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Hänsel und Gretel

Dienstag, 23. Dezember 2008
18.00 – 20.10 Uhr

Ich wünsche allen und den Beschäftigten des Staatstheaters am Gärtnerplatz im Besonderen, verbunden  mit dem Dank für viele besondere Stunden, ein wundervolles Weihnachtsfest!

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Oper, flüssig

Man kann das Wasser riechen, hören, Lichtreflexe an die Decke werfen sehen. Stellt sich mir nur die Frage, wie bekommt man die ganzen Kostüme wieder trocken?

Beim zweiten Mal ansehen habe ich neue Details für mich entdeckt, über die ich noch nachdenken muss. Warum sind die sieben Helden bis auf die Gesichtsmaske exakt wie der Zar gekleidet? Es scheint fast so, als könnte er ihr Anführer sein und nicht der hell gekleidete Gwidon. Oder würde er in der Masse dann untergehen? Als Gary Martin als Zar seine Schuld beklagt, das war so berührend, da musste ich ein paar Tränchen verdrücken. Auch Elaine Ortiz Arandes war, wie immer, möchte man fast sagen, fantastisch. Aber auch fast der ganze Rest des Ensembles stand den beiden in nichts nach.

Toll auch wieder der Chor, die Szenen klingen wunderschön und sind gut choreografiert. Auch das Orchester war wieder spitze und mit tut es fast leid, dass bei der tollen Musik des Hummelfluges der Applaus wohl mehr der verrückte Tänze aufführenden Hummel gilt als den Musikern.

Ein sehr schöner Abend, der mir noch besser gefallen hat als die Premiere. Danke an alle Beteiligten!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Das Märchen vom Zaren Saltan

Montag, 22. Dezember 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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Orchesterprobe, aufgezeichnet

Ich konnte ja kurzfristig noch eine Karte ergattern, und so sass ich gestern am gleichen Platz wie schon am 5.Dezember. Anders war diesmal, dass die Vorstellung fürs Fernsehen aufgezeichnet wurde. Das war nochmal, wie sagt, June Preston aka Marianne Larsen so schön, the cherry on the cake, das Sahnehäubchen. Hautnah mitzuerleben, wie so ein Beitrag erstellt wird, das hat schon was besonderes. Im Mittelpunkt stand aber natürlich das Stück und ich habe mich wieder prächtig amüsiert. Ich entdecke doch jedesmal noch etwas Neues.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Orchesterprobe Traviata III. Akt

Italienne avec Orchestre von Jean-Francois Sivadier
Deutsch von Pascal Paul-Harang und Michael Quast
Sonntag, 21. Dezember 2008
20.00 – 21.15 Uhr
Im Orchestergraben – Großes Haus

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Oper, russisch

Dass der Komponist russisch ist, ist nicht zu übersehen, bereits am Eingang werden kleine Schoko-Matrioschkas verteilt. Ich mag die Musik sehr gerne, besonders die Einleitung zum ersten Akt. Das hat sowas volkstümliches, aber trotzdem überhaupt nicht Musikantenstadelmäßiges. Der erste Akt ist ziemlich düster und bei der Verstossung der Zarissa bekomme ich eine veritable Gänsehaut. Herausragend hier der Dialog zwischen der Violine und dem Cello, das war wirklich wunderschön. Das mit dem Wasser ist sehr gut gelöst, ich sass allerdings auch im 2. Rang , im Parkett hat man davon wohl nicht all zuviel gesehen. Wenn noch der Bühnennebel dazukommt, ist die Stimmung perfekt geisterhaft. Im 2. Akt dominierte die Farbe Weiß, alles ist viel fröhlicher. Wunderschön ist die Choreographie des Schwans, wobei die Grazie von Sibylla Duffe ein wenig unter den Gummistiefeln leidet. Im 3. Akt ist der Höhepunkt der bekannte Hummelflug, der musikalisch top ist, aber ein bisschen unter der komischen Darstellung der Hummel untergeht. Hier hätte ich mir etwas gewünscht, was es erlaubt, sich mehr  auf die Musik zu konzentrieren. Der 4. Akt ist geprägt durch die Verwandlung des Schwans.

Besonders herausgestochen ist einmal mehr der Chor, den auch der Staatsintendant Dr. Peters als einer der Hauptdarsteller bezeichnet hat. Die weiteren: das Orchester, das Ensemble,  das Inszenierungsteam und die Technik. Also eine echte Gemeinschaftsproduktion. Und das merkt man auch, dass alle mit dem Herzen dabei sind. So eine Produktion kann man vermutlich nur stemmen, wenn alle zusammen arbeiten und man merkt es deutlich. Auf die Feinheiten der Inszenierung werde ich hier sicher noch eingehen, weiter Besuche sind schon fest eingeplant.

Es hat bis auf ein paar vernachlässigbare Kleinigkeiten alles gepasst und ich bin mir sicher, dass dieser Zar die Münchner Herzen im Sturm erobert.

Im Anschluß war ich noch in der Theaterkantine, aber es ist ein bißchen doof, wenn man keinen kennt.

Alles in allem ein toller Abend. Chapeau!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Das Märchen vom Zaren Saltan

Märchenoper in neun Bildern von Nikolai Rimsky-Korsakow
Libretto von Wladimir Bjelski nach Aleksander S. Puschkin
Bearbeitung und deutsche Textfassung Harry Kupfer
Samstag, 20. Dezember 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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Oper, eiskalt

CVH Debüt war der Anlass, mal wieder die Bohème anzusehen. Dieses Mal gefiel mir die Inszenierung deutlich besser als beim ersten Mal. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass man Opern zeitlos inszenieren kann, schließlich hat sie fast 40 Jahre auf dem Buckel. Der Platz im 4. Rang war auch sehr gut, ich hatte einen guten Überblick, nur das Orchester war manchmal etwas zu laut.
Anja Harteros hat wunderbar gesungen, das Debüt von CVH war gut gelungen und daneben hat mir noch Nikolay Borchev am besten gefallen, ich bin halt nun mal ein absoluter Bariton-Fan. Ein toller Abend!

Bayerische Staatsoper

La bohème

17.12.2008
19.30 – 22.10 Uhr

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Konzert, weihnachtlich

Weihnachten, da wo ich zu Hause bin, unter diesem Motto stand die heutige Soirée im oberen Foyer des Theaters meines Vertrauens.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Programm überwiegend aus nicht so bekannten Liedern bestand, in denen die Solisten ihr ganzes Können zeigen konnten. So stach bei Thérèse Wincent “Kalle Juls Vals” hervor, es handelt vonm einem erfolglosen Christbaumverkäufer, mit viel Schmackes vorgetragen, so dass die Fantasie trotz der unbekannten Sprache angefeuert wurde. Rotraut Arnold las weihnachtliche Geschichten vor, absolute Spitze bei einer Geschichte im Dialekt ihrer Heimat und bei ihrer gesungenen Zugabe über den nachweihnachtlichen Umtausch. Christian Hübner hat mir bei “Maria durch ein’ Dornwald ging” Gänsehaut verursacht und Frances Lucey rief mit überspringenden Funken in Erinnerung, dass “Go tell it on the mountain” auch von Christie Geburt handelt. Zu guter Letzt Harrie van der Plas, der mit einem rumänischen Weihnachtslied bewegte.

“Good King Wenceslas”, von Frances Lucey und Christian Hübner überzeugend vorgetragen, rief bei mir sofort die Weihnachtsmarkenserie aus GB irgendwann in den Achtzigern in Erinnerung. Glücklicherweise haben sie nicht “The twelve days of Christmas” gesungen, ich weiß nicht, ob ich das eingedenk Charlies Twelfth Night ohne Tränen durchgestanden hätte.

Sympathische Verwirrung bei den Zugaben und sehr nette Gespräche mit dem Stammpublikum des Hauses “1946, als das Haus ausgebombt war, da haben sie “Land des Lächelns (irgendwo anders) gespielt, das habe ich 140 mal gesehen” runden diesen Abend ab.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Weihnachten dort, wo ich zu Hause bin

mit Thérèse Wincent, Frances Lucey, Rotraut Arnold, Harrie van der Plas und Christian Hübner.
Montag, 15. Dezember 2008
19.30 Uhr

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Singspiel, akrobatisch

Ach, was hab ich diese Wohlfühlmusik vermisst! Und der Count Down läuft. Noch gibt es aber zwei Gelegenheiten, diese wirklich schöne Inszenierung im Staatstheater am Gärtnerplatz zu sehen: am 30.12.2008 und am 22.05.2009 (da bin ich noch in der Provence, ging leider nicht anders ;-)).

Heute gabs zwei außergewöhnliche akrobatische Einlagen, eine von Stefan Sevenich, bei der er sich hoffentlich nicht weh getan hat, und eine im Orchestergraben. Außerdem gabs mal wieder spontanen Applaus an einer bisher noch nicht gehörten Stelle. Ann-Katrin (diesmal richtig, BellaSunny ;-)) Naidu gefällt mir in dieser Rolle mittlerweile immer besser, nur mit Sigrid Plundrich werde ich nach wie vor nicht warm. Aber das kann ja noch kommen.

Heute sind mir zum ersten Mal die Stellen mit dem Vor-Nachmachen besonders ins Auge gestochen. Ich entdecke sogar beim 10. Mal noch Neues. Und schon geht mir die Musik wieder nicht aus dem Kopf.

Was täte ich nur ohne die bezaubernden Abende im Theater meines Vertrauens? Nichts Konstruktives, da bin ich mir ziemlich sicher. Ach, war das wieder schön. Danke an alle Beteiligten!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Liebe und Eifersucht

Sonntag, 14. Dezember 2008
19.00 – 21.45 Uhr

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Opera, should be like a fairy tale

Heute Abend bin ich das erste Mal im Royal Opera House in London gewesen. Hänsel und Gretel steht auf dem Spielplan. Ich überrasche die Herren an der ziemlich kleinen Garderobe damit, dass ich meine Jacke abgebe. Hier ist es wohl eher üblich, sie mitzunehmen, was ich nicht verstehe, aber andere Länder, andere Sitten. Das sehr schön gemachte Programmheft lässt das Schlimmste ahnen. Und es ist wirklich keine gute Idee, kleine Schokoladenproben im Foyer auszulegen, es sei denn, man mag es während der Ouvertüre gerne raschelig.
Der erste Akt spielt im Kinderzimmer von Hänsel und Gretel. Anscheinend ist die bittere Armut nur eine vorübergehende Erscheinung, jedes Kind hat sein eigenes Bett mit Hochglanzposter drüber. Da wirkt das Gejammere wegen des Hungers doch etwas aufgesetzt. Schließlich wird in dieser Inszenierung auch sehr viel gegessen. Die Bekleidung wirkt wie frisch aus dem Laden und alles sieht immer porentief rein aus. Im Wald hat Gretel plötzlich einen roten Mantel an, anscheinend auch aus früheren, besseren Zeiten. Das Bühnenbild des zweiten Aktes ist sehr gut gelungen, als einziges der ganzen Oper. Schon beim Sandmännchen geht der Unsinn weiter, es sieht aus wie der Typ aus der Benny-Hill-Show und wirft den Sand nicht mal in die generelle Richtung der Kinder, gruselig. Die Engel sehen aus wie mit Winnie Puh gekreuzt und sind aus unerfindlichen Gründen nur neun. Nach der Pause das Taumännchen als Fee mit Gummihandschuhen und Putzwagen. Bitte? Im Programmheft wurde eingehend die böse Hexe behandelt und sie sollte besonders zum Fürchten sein. Naja, wer die Böse aus 101 Dalmatiner gruselig findet, kommt hier auf seine Kosten. Ich fand den blanken Busen anfangs und die Gehhilfe eher lächerlich. Apropos lächerlich: das Knusperhaus hatte A1-Größe. Hier wurden die Übertitel entsprechend angepasst, denn eigentlich wird ja von Hineingehen gesungen, in den Übertiteln wurde daraus ein Hineinsehen.
Diana Damrau und Angelika Kirchschlager waren eine helle Freude, überhaupt haben mir alle sehr gut gefallen – bis auf Thomas Allen als Peter, er spielte übertrieben und sang verhalten, und dem Kinderchor, das klang irgendwie nicht richtig. Fazit: musikalisch sehr gut, Inszenierung ein Flop. Es könnte sich übrigens um die Premiere gehandelt haben, im Programmheft stand zwar 52. Aufführung, aber Gott und die Welt stand am Schluss auf der Bühne.

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Orchesterprobe, individuell

Sorry Herr Ruskin, I really didn’t intend to sound like Miles Davis. I will try harder next time.

Diesmal war es noch lustiger als bei der Premiere. Ich muss jetzt wirklich mal die Musiksprache lernen: Legato, Pizzicato, Vibrato. Okay, Pizzicato war das mit dem Zupfen, oder? Den Rest lerne ich auch noch. Vielleicht sollte ich daran gehen, wie man eine Fremdsprache lernt.

Leider konnte ich der Einladung zur Orchesternachbesprechung nicht folgen, morgen früh um 7.15 Uhr geht der Flieger nach Hamburg. Schade, es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, das Programm für das Kammerkonzert durchzusprechen, das künstlerische Betriebsbüro hatte leider schon zu.

Was ich sagen will: Hingehen. Anschauen. Mitlachen.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Orchesterprobe Traviata III. Akt

Italienne avec Orchestre von Jean-Francois Sivadier
Deutsch von Pascal Paul-Harang und Michael Quast
Freitag, 05. Dezember 2008
21.00 – 22.15 Uhr

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Oper, verhext

Heute war sie ganz besonders gut, Snejinka Avramova als Hexe. Sie bringt das wirklich seeeehr gut rüber, das verflixte verhexte, sogar nachdem der Vorhang gefallen ist. Aber es waren alle gut, Gary Martin als Peter, Rita Kapfhammer als Gertrud, Ann-Katrin Naidu als sicher schönster Hänsel, Thérèse Wincent als nicht minder schöne Gretel, Frances Lucey als Sand- und Taumännchen. Nicht zu vergessen natürlich das Orchester, wie immer souverän unter David Stahl. Da werden sich Sir Colin Davis, Diana Damrau, Angelika Kirchschlager et al am Dienstag schon anstrengen müssen.

Heute waren wieder sehr viele Kinder da, aber die Störungen hielten sich in grenzen, der spontane Applaus, als die Hexe in den Ofen gestoßen war, passte richtig gut und am Schluss merkte man richtig die Begeisterungsfähigkeit des jungen Publikums am nicht enden wollenden Klatschen. Da möchte ich fast rufen: behaltet sie Euch für die nächsten fünfzig bis hundert Jahre.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Hänsel und Gretel

Freitag, 05. Dezember 2008
18.00 – 20.10 Uhr

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