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Oper, russisch

Dass der Komponist russisch ist, ist nicht zu übersehen, bereits am Eingang werden kleine Schoko-Matrioschkas verteilt. Ich mag die Musik sehr gerne, besonders die Einleitung zum ersten Akt. Das hat sowas volkstümliches, aber trotzdem überhaupt nicht Musikantenstadelmäßiges. Der erste Akt ist ziemlich düster und bei der Verstossung der Zarissa bekomme ich eine veritable Gänsehaut. Herausragend hier der Dialog zwischen der Violine und dem Cello, das war wirklich wunderschön. Das mit dem Wasser ist sehr gut gelöst, ich sass allerdings auch im 2. Rang , im Parkett hat man davon wohl nicht all zuviel gesehen. Wenn noch der Bühnennebel dazukommt, ist die Stimmung perfekt geisterhaft. Im 2. Akt dominierte die Farbe Weiß, alles ist viel fröhlicher. Wunderschön ist die Choreographie des Schwans, wobei die Grazie von Sibylla Duffe ein wenig unter den Gummistiefeln leidet. Im 3. Akt ist der Höhepunkt der bekannte Hummelflug, der musikalisch top ist, aber ein bisschen unter der komischen Darstellung der Hummel untergeht. Hier hätte ich mir etwas gewünscht, was es erlaubt, sich mehr  auf die Musik zu konzentrieren. Der 4. Akt ist geprägt durch die Verwandlung des Schwans.

Besonders herausgestochen ist einmal mehr der Chor, den auch der Staatsintendant Dr. Peters als einer der Hauptdarsteller bezeichnet hat. Die weiteren: das Orchester, das Ensemble,  das Inszenierungsteam und die Technik. Also eine echte Gemeinschaftsproduktion. Und das merkt man auch, dass alle mit dem Herzen dabei sind. So eine Produktion kann man vermutlich nur stemmen, wenn alle zusammen arbeiten und man merkt es deutlich. Auf die Feinheiten der Inszenierung werde ich hier sicher noch eingehen, weiter Besuche sind schon fest eingeplant.

Es hat bis auf ein paar vernachlässigbare Kleinigkeiten alles gepasst und ich bin mir sicher, dass dieser Zar die Münchner Herzen im Sturm erobert.

Im Anschluß war ich noch in der Theaterkantine, aber es ist ein bißchen doof, wenn man keinen kennt.

Alles in allem ein toller Abend. Chapeau!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Das Märchen vom Zaren Saltan

Märchenoper in neun Bildern von Nikolai Rimsky-Korsakow
Libretto von Wladimir Bjelski nach Aleksander S. Puschkin
Bearbeitung und deutsche Textfassung Harry Kupfer
Samstag, 20. Dezember 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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