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Kino 2010/01: Das Konzert, 23.08.2010, Filmtheater Sendlinger Tor

Wahnwitzig, überdreht, satirisch, unrealistisch, berührend, emotional,  das alles vereinigt dieser Film auf 120 Minuten. Wahnwitzig, wie Andreij das Orchester zusammentrommelt und die Fahrt nach Paris organisiert. Überdreht, wie sich die Mitglieder des Orchesters in Paris aufführen. Satirisch, wie mit den Klischees von… Künstlern, Agenturen, Konzerten,
Russen gespielt wird. Unrealistisch, dass ein Orchester nach 30 Jahren ohne Probe aus dem Stand ein Violinkonzert von Tschaikowsky aufführt. Berührend, die gesamte Musik im Film. Emotional die Geschichte. Slapstickkomik wechselt sich mit tragischen Schicksalen ab, dazwischen immer wieder die Musik, die mein Herz zutiefst bewegt hat.

Ich habe mir direkt danach die Filmmusik gekauft und seitdem höre ich das Violinkonzert immer wieder. Bisher brauchte es immer eine menschliche Stimme, um in mein Herz einzudringen, aber hier hat es ganz allein die Musik geschafft. Wenn dieser Film auf DVD kommt, lege ich ihn mir auf jeden Fall zu!

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Othello, 19.07.2010, Brunnenhof der Residenz

Eine meiner schönsten Schottland-Erinnerungen ist eine Freilichtaufführung von Macbeth mit nichts als der Burgmauer als Kulisse und so fiel mir die Entscheidung leicht, mit einer Freundin die Aufführung der American Drama Group des Shakespeare-Dramas “Othello” vor dem schönen Hintergrund der Residenz zu besuchen.

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Turandot, 26.05.2010, Residenz Theater

Wenn ich schon nach all dem Musiktheater mal wieder ins Sprechtheater gehe, tut es das natürlich nicht unter einem Opernstoff 😉

Zwar hatte man den Text nicht oder nur behutsam modernisiert, das Bühnenbild, die Kostüme und vor allem die Handlung waren jedoch ultramodern. So spielte das Stück in der Umgebung einer Fernsehquizshow à la WWM, komplett mit Kamera auf Moderator (in diesem Fall Turandot) und Kandidat (Kalaf) und es hat wirklich wunderbar funktioniert! Mir hat es sehr, sehr gut gefallen, allerdings war der text manchmal etwas sehr schlecht zu verstehen, was an unserem Platz unter dem Balkon gelegen haben mag.  Lustig fand ich, einige  Statisten aus dem Gärtner zu kennen 🙂

Ein sehr gelungener Abend, das Stück kann ich jedem empfehlen, der seinen Schiller in dieser Zeit sucht.

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Gärtnerplatz, bespielt

Eigentlich müsste ich jetzt ein Patent anmelden, denn ich habe die Formel fürs Unsichtbarsein gefunden. Wenn man (=ich) nur unwichtig – uninteressant – unwürdig – unattraktiv (Nichtzutreffendes bitte nicht streichen) genug ist, dann schafft Mann es auch, durch mich trotz meiner durchaus ausladenden Körperformen hindurchzusehen.

Genug der persönlichen Eitelkeiten. Es begann, wie wohl schon Tradition, mit einer Bläserfanfare

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Danach rockte erst mal das jtg den Platz, hier Antonia Welke mit einem wunderschönen Song aus Les Miserables

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und dann Ausschnitten aus Mensch, sterblich, sucht,… und dem neuen Musicalprojekt “Snoopy”

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Danach versteigerte der Intendant Herr Dr. Peters gewohnt launig ausgemusterte Kostüme, leider zog das Publikum nicht richtig mit.

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Ich habe mir ja schon schwer überlegt, ob es mir einen höheren zweistelligen Betrag wert ist, ihn in einem der Frauenkostüme zu sehen, aber ich habe das Geld dann doch lieber in Theaterkarten investiert.

Danach folgte erst mal ein heftiger Regenguss, der Wettergott war dem Fest in diesem Jahr nicht wirklich wohlgesonnen. Da hat wohl irgendwer sein Tellerchen nicht aufgegessen.

Die Sopranistin Elaine Ortiz Arandes überraschte mit ihren Mädels und einem ganz eigenen Sound

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Bei den Orchestermusikern mit Volksmusik fing es dann erneut zu regnen an, so dass Rotraut Arnold mit ihrer fulminanten Zusammenstellung der Lieder von Hans Fritz Beckmann erst mit Verspätung auf die Bühne konnte.

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Es folgte der Kinderchor mit einem Abbamedley in gewohnt guter Qualität und die beiden Sopranistinnen Christina Gerstberger und Stefanie Kunschke mit Liedern abseits des Opernrepertoires.

Frau Gerstberger überzeugt mit einem Telefonat mit Margaret

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und einer wunderschönen Interpretation meines All-Time-Favourite “Summertime” aus Porgy und Bess.

Frau Kunschke empfahl sich für die Musical-Sparte mit “Ich hätt’ getanzt heut nacht”, das zweite Lied haben ich wegen eines akuten Hustenanfalls leider nicht mitbekommen.

Johannes Wiedecke schließlich kämpfte tapfer mit ungewohnten, aber sehr ansprechenden Melodien am Flügel gegen den wiedereinsetzenden Regen, dem er sich schliesslich geschlagen geben musste. Schade!

Am Rande habe ich viele wirklich sehr nette Menschen getroffen, neue kennengelernt und mich gut unterhalten.

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Ballett, erklärt

Heute gab es den siebten und vorerst letzten Teil der “Unmöglichen Enzyklopädie”. Die Reihe wird erst in der neuen Spielzeit fortgesetzt. Wobei laut Spielplan am 10. Juli noch ein Part zum Thema Mutter stattfinden soll, für das man auch Karten kaufen kann. Aber egal, da kann ich eh nicht.

Heute war es wieder absolut genial. Wie der Titel “Auswärts? Einwärts!” vermuten lies, ging es mal wieder ums Ballett. Es ist schon lustig, die Teile, die sich mit der Kunstform beschäftigen, die ich am wenigsten mag, gefallen mir am Besten. Das ganze fand im großen Ballettsaal im 6. Stock statt.

Neben vielen tänzerischen Einlagen, wobei mir auch hier wieder das klassische Ballett am besten gefiel, beschäftigte sich eine Ärztin mit den Gelenken, die beim en dehors zum Einsatz kommen und Ruth Geiersberger schweifte sehr amüsant etwas ab. Ein sehr gelungener Abend, schade dass nicht alle so waren.

Nette Randerscheinung: im Haupthaus lief ja gerade die Premiere von Aida und man konnte im Treppenhaus das Einrufen hören und ein paar Statistinnen sind auch über den Gang geflitzt. Oper live eben.

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Nacht, musikalisch, lang und gut

Der Besuch der Hochzeit gestern war ja im Rahmen der sogenannten “Langen Nacht der Musik”, die ich in diesem Jahr damit das erste Mal mitgenmacht habe. Im Anschluss daran fand im oberen Foyer ein Programm rund um den Komponisten statt mit dem passenden Titel “Mozart kuGeln”.

Durchs hochkarätige Programm führte Dr. Peters. Als einziges nicht so gut gefallen haben mir die Bäsle-Briefe, zwar gut vorgetragen von Daniel Fiolka, aber der Inhalt gibt mir nichts. Wesentlich besser fand ich da schon Rotraut Arnold,  die im  Laufe des Abends immer wieder versuchte, einen Termin zum Vorsingen zu bekommen und am Ende eine famose “Königin der Nacht” hinlegte, wenn auch die falsche *ggg*. Gefallen hat mir auch die tänzerische Interpretation des “Rondo alla turca”. Genial waren wieder “La Triviata” mit Liedern über Versatzstücke aus Mozarts Leben und der ungeschriebenen Oper “Don Kurioso”. Den 17.10. habe ich mir gleich mal notiert. Die absoluten Höhepunkte des Programms waren aber die hochkarätig besetzten Lieder, Arien und Duette, vorgetragen von Milica Jovanovic, Mario Podrecnik, Daniel Fiolka, Sibylla Duffe, Rita Kapfhammer und Elaine Ortiz Arandes und sehr gut begleitet von Anke Schwabe und Martin Steinlein. Am Ende musste durfte das anwesende Publikum noch selbst singen, “Bona Nox”, das klang überraschend gut.

Das Theater hatte sich viel Mühe gemacht mit der Programmauswahl und dem Drumherum und konnte sich eines sehr großen Publikumszuspruchs erfreuen. Während manche nur zu einigen Punkten blieben, gab es doch auch viele, die sich das ganze Programm angesehen haben. Und das heisst bei der riesigen Auswahl an diesem Abend doch einiges.

Mozart kuGeln

Nächtliches musikalisch-literarisches Programm rund um den Genius und sein Werk
Samstag, 23. Mai 2009
23.00 – 02.10 Uhr

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Lesung, kriminell

Was kommt heraus, wenn man meinen Lieblingsaufenthaltsort mit meinem Münchner Lieblingsautor kombiniert? Ein unvergessliches Ereignis, sollte man meinen.

Ein ungewöhnlicher Ort einer Lesung des Münchner Krimifestivals war sie schon, die proppenvolle Kantine des Gärtner. Insbesondere, da zwischen Autor und Schauplatz auch noch Verbindungen bestanden. Robert Hültner hat das Drehbuch für den Tatort “Vorstadtballade” geschrieben, dessen Eingangssequenz im Theater spielt. Ich habe diesen Tatort zwar gesehen, da er in die Zeit fiel, als ich jeden Sonntag (und so manch andere Tage) um 20.15 Uhr vor dem Fernseher klebte, an diese Szenen habe ich jedoch keine Erinnerung. Bei Gelegenheit werde ich sie auffrischen.

Robert Hültner las also aus seinem neuen Roman “Inspektor Kajetan kehrt zurück”. Da möchte man doch rufen: Inspektor gibts kaan!, aber vielleicht wird er es ja doch mal wieder, der gute Kajetan. Am Beginn der Lesung stand das Glossar, da auf der Lesung in Leipzig vor ein paar Tagen offensichtlich gewisse Verständnisschwierigkeiten aufgetreten waren. Manche Ausdrücke waren völlig unbekannt, andere wiederum zumindest den Bayern sehr geläufig. Im Anschluss dann der Prolog und das erste Kapitel, danach eher kurze Abschnitte, die an der dramaturgisch richtigen Stelle abgebrochen wurden. So wurde die Neugier geweckt und nicht zu viel verraten. Der Autor las zwar mit einem schönen bayerischen Dialekt und auch mit viel Ausdruck in der Stimme, verhaspelte sich jedoch oft, was den Hörgenuss etwas beeinträchtige.

Moderiert wurde die Lesung von Angela Eßer, Sprecherin von Syndicat, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur. Sie stellte den Autor am Beginn der Lesung kurz vor und befragte ihn am Anschluss noch. Eine Verlosung von drei Büchern und sehr ausführliches Signieren (und die netten Gespräche außerhalb der Lesung) rundeten den gelungenen Abend ab.

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Nachtgedanken, nach den Sternen greifend

Heute war ich zum ersten Mal in der Bayerischen Volkssternwarte München. Diese versteckt sich im obersten Stockwerk in einem Hinterhof an der Rosenheimer Sttraße. Zuerst bekamen wir eine superinteressante Führung durch den kleinen Ausstellungsraum. Besonders anschaulich ist hier das Planetenmodell, das plastisch und witzig erklärt wurde, so dass es sich auch Frau Nachtgedanken merken konnte. Danach ging es auf die Plattform, wo wir durch ein großes Teleskop den Saturn und den Orionnebel beobachteten. Auch hier eine tolle Atmosphäre durch das unheimlich engagierte ehrenamtliche Personal. Zum Schluss ging es dann noch ins Planetarium, wo uns verschiedene Himmelskonstellationen gezeigt wurden, gewürzt mit Anekdoten und kleinen Wissenshappen.

Zwei tolle Stunden über den Dächern von München. Informativ, mitreissend und erheiternd, eine sehr gute Mischung. Absolut empfehlenswert!

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Musical, eingeführt

Heute Vormittag stand die Einführung für Sweeney Todd auf dem Programm. Vielleicht sollte ich doch mal über ein Zimmerchen in Theater-Nähe nachdenken. Die dadurch gewonnene Zeit könnte ich ja dann wieder im Theater verbringen….

Für einen ersten Eindruck und Anregungen zum Weiterdenken finde ich diese Einführungen wirklich klasse. Ich habe heute vieles mitgenommen in Bezug auf Leitmotive und Farbbedeutungen. Ich bin jetzt noch gespannter auf die Premiere als vorher! Besonders schön finde ich, dass alles in Deutsch ist. Nicht dass es mich gestört hätte, wenn in Englisch gesungen und gesprochen würde, nur ein Mischmasch hätte mir gar nicht gefallen.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die sich trotz hohem Arbeitsanfall sechs Tage vor dem großen Tag für uns Zeit genommen haben.

Hinterher noch aktuellem und historischem Theaterklatsch gelauscht. Das ist das Schöne: die Liebe zu einem Theater verbindet auch über Generationen hinweg!

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Ausstellung, begehrt

Der zweite Programmpunkt heute war dann ein Besuch der Kandinsky-Ausstellung. Die Schlange war ziemlich lang, aber da ich zu einer Führung angemeldet war, musste ich nicht warten.

In der Ausstellung selbst war es erträglich voll und mit dem Übertragungssystem für Gruppen musste man sich auch nicht in einem Haufen um die Sprecherin ballen.

Besonders gut gefallen mir Kandinskys Werke ab 1930. Die Ausstellung in ihrer Gesamtheit ist aber absolut beeindruckend und ich konnte sehr schön die Entwicklung des Künstlers nachvollziehen.Ich spiele mit dem gedanken, nochmal hineinzugehen.

Kleiner Tipp: die Ausstellung wurde um zwei Wochen bis 8.3.09 verlängert. Es wurde erwähnt, dass es in dieser Zeit keine Privatführungen mehr geben wird. Somit dürfte die Chance größer sein, nicht so lange anstehen zu müssen.

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