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Im bleichen Licht des Mondes

Es wurde viel geschrieben im Vorfeld der Premiere des Stückes “Der Mann im Mond” im Gärtnerplatztheater. Da wurde versucht, einen Skandal herbeizureden, da wurden “den Münchnern” Worte in den Mund gelegt, da wurde ein Märchen von 1960 unter den Gesichtspunkten der Zeit von 1933 bis ’45 beurteilt.
Mag sein, dass sich Herr Bresgen nie distanziert hat von seiner Rolle im Dritten Reich. Aber eine Oper, zu der er das Libretto nicht mal selber geschrieben hat, nur in diesem Licht zu betrachten, zeugt von einer gewissen Engstirnigkeit. Schließlich geht es in vielen Märchen um den Kampf Gut gegen Böse und Macht und Dominanz nehmen zum Beispiel auch in Aschenputtel einen breiten Raum ein. Trotzdem wird für dieses Märchen keine Gefahr für die Kinder herbeigeredet (außer, dass Märchen allgemein sehr grausam sind, man denke nur an die Selbstverstümmelung der Stiefschwestern, um sich den reichen Macker zu angeln).
Um mir selbst eine Meinung zu bilden, habe ich mir heute Abend die Vorstellung angesehen. Die Bilder waren schön, die Inszenierung ziemlich aufwändig, die Sänger mit Lust dabei. Marianne Larsen spielte die Königin mit einem guten Schuss Selbstironie und der Mann im Mond sah perfekt so aus, als ob er auf Stelzen laufen würde. Auch die Erwachsenen kamen so auf ihre Kosten, was sich in einem sehr freundlichen Applaus am Schluss äußerte.
Mir hats gefallen. Merke: nicht überall, wo Skandal drauf steht, ist auch Skandal drin.

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Strumpfhosenwerbung

Zur Zeit wird wieder jeder, der sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt, mit Werbung für eine bestimmte Strumpfhosenmarke zugeknallt.
Es erschließt sich mir einfach nicht, warum Werber glauben, ich würde eine Strumpfhose kaufen, bei deren Plakat ich denke, dass sich das Model wirklich mal einen BH anziehen könnte.
Mir wurde als Argument entgegengehalten, dass diese Werbung eher auf Männer zugeschnitten ist, die Strumpfhosen für ihre Frauen kaufen sollen.
Falls Herr Nachtgedanken mal mit so einer Strumpfhose ankommen sollte, hat er hoffentlich den Kassenzettel aufgehoben, die muss er nämlich umtauschen.

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Hochzeit mit Hindernissen

Gerade komme ich von einem wieder mal tollen Abend aus dem Gärtnerplatztheater. Die Kritiken waren ja nicht so gut, aber ich habe schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass bestimmte Kreise in München es dem neuen Intendanten so schwer wie möglich machen wollen.
Ich bin ja nun wirklich kein Kenner, aber sowohl das Orchester unter der Leitung von David Stahl als auch die Sänger, allen voran Gary Martin als Graf Almaviva (nur der Figaro konnte mich nicht ganz überzeugen), haben mir und wohl auch einem großen Teil der restlichen knapp 900 Besuchern einen tollen Abend bereitet. Danke!
Warum nur summe ich “I’m too sexy…” vor mich hin, seitdem der letzte Vorhang gefallen ist? Diese Jeans…

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Lieber Paketbote,

 

gestern war ich Strohwitwe. Um den Anschein des bewohnten Hauses zu wahren, wenn ich es um 5:20 Uhr verlasse, lasse ich das Licht im Flur brennen. Nicht sehr effektiv, ich weiß, aber es gibt mir ein ganz gutes Gefühl.
Nicht hilfreich ist es, wenn ab dem späten Vormittag zwei eingeschneite Weinkartons mit einer Büchersendung obendrauf vor der Eingangstür stehen. Und zwar so, dass man das Haus weder betreten noch verlassen kann.
Naja, wenigstens hab ich sie um 00:45 Uhr reingeräumt.

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Das hohe C

 

Heute war ich nach einem halben Jahr nochmals in Undine. Damals fiel mir Gary Martin das erste Mal auf und seitdem bevorzuge ich Vorstellungen, in denen er singt. Und seit heute weiß ich auch wieder warum. Diese Präsenz als Kühleborn, da kann es einem schon kalt den Rücken runterlaufen.
Nette Begebenheit am Rande: neben mir sass ein Opernfreak. “Diese frische Stimme”, schwärmte er bei Florian Simson. Hmpf, da kann ich nicht mitreden. Generell war er begeistert. Sonst geht er ja nur ins Nationaltheater. Auch für Gary hatte er lobende Worte. Dann schmiss er mir noch Dvorcak an den den Kopf: das Lied an den Mond würde ich doch bestimmt kennen, oder? Sicher doch. Ich kam nicht einmal dazu, zu sagen, dass ich eigentlich fast ausschließlich ins Gärtnerplatztheater gehe. Ich mag es, wie die Musik einem da in die Knochen fährt, dass ich mir auch mal eine Karte in der ersten Reihe leisten kann und ich die Mimik der Sänger auch ohne Fernglas erkennen kann. Beim Schlussapplaus flüsterte er mir zu: der Heldentenor hat sogar das hohe C getroffen. Wie? Orangensaft habe ich aber auf der Bühne nicht gesehen.

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Things to remember

Wenn man in der S-Bahn unbedingt wichtige geschäftliche Gespräche führen muss, sollte man nicht in die Ecke zwischen Tür und Abtrennung der Sitzgruppe sprechen – selbst leise Gespräche werden so verstärkt, dass man den Sprecher über viele Sitzreihen hinweg bestens versteht.

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Bücher, mal wieder

 

1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast?

Die bayerische Haushaltsordnung

2. Von welchem Autor (natürlich auch Autorin) kannst Du behaupten: Von dem (oder der) habe ich wirklich _jedes_ Buch gelesen.

Soweit ich weiß, Jasper Fforde. Bei Niall Williams habe ich gerade entdeckt, dass es noch ein kleines Büchlein (neben seinen Theaterstücken) gibt und von Tanja Kinkel fehlt mir auch eines.

3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?

Annemarie Selinko – Desirée

4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?

Ich verschenke Bücher auf den jeweils Beschenkten zugeschnitten, da verschenke ich selten das gleiche Buch zweimal. Zuletzt habe aber doch zweimal Sabine Klaus – Sturmherz verschenkt, weil es für ein Erstlingswerk einer deutschen Autorin einfach genial ist.

5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?

Carlo Ross

6. Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?

Die Unendliche Geschichte, Desirée, Harry Potter 1 – 4,

7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?

Ich lege selten Bücher weg. Manchmal brauche ich dann etwas länger zum Lesen.

8. Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?

Bill Bryson – A short history of nearly everything Illustrated
Mark Haddon – A spot of bother
John Irving – Until I find you
Das sind die drei dicksten, die auf dem Nachttisch stehen und gelesen werden wollen.

9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?

Bei den letzten drei Harry Potter habe ich Rotz und Wasser geheult.

10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?

Paul Auster – Stadt aus Glas

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Lachen bis der Arzt kommt

 

Heute wieder sehr gelacht. Nach langer Zeit war ich mal wieder bei Mark’n’Simon. Ich kenn die Jungs jetzt seit knapp 18 Jahren und es erstaunt mich immer wieder, auf welche Ideen die beiden kommen. Und das schönste dabei ist, dass sie auch musikalisch was drauf haben. Ein sehr gelungener Abend.

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Jubiläum

 

Heute vor einem Monat sind wir in unser Häuschen umgezogen.
Das habe ich inzwischen gelernt:
– wenn Dir zwei Wochen lang das Schlüsselbein wehtut, weil Dir im Schlaf der Bettrahmen, auf dem einer Deiner Kater rumgeturnt ist, von hinten auf die Schulter gefallen ist, ist es was Ernsteres;
– wenn ein Handwerker Dir den Kostenvoranschlag nicht zum verabredeten Termin bringt, wird er die Arbeiten auch nicht pünktlich ausführen; es besteht die durchaus reale Gefahr, dass Deine Fenster statt wie zugesagt in sechs Wochen erst Mitte Januar ausgetauscht werden;
– wenn der Handwerker nicht zurückruft, obwohl Du einen Auftrag im niedrigen fünfstelligen Bereich zu vergeben hast, ist Dein Auftragsvolumen nicht groß genug;
– wenn der Handwerker Dir einen Termin für die Besichtigung Ende August geben will und auf Deinen Hinweis, dass das Haus keine Heizung hat, schon am übernächsten Tag kommt und noch dazu Spezialist für die Art von Heizung ist, die Du haben willst, hast Du möglicherweise blind einen Volltreffer gelandet;
– Geschirrspülen ist furchtbar und wird auch dadurch nicht besser, dass die neue Küche vermutlich erst im neuen Jahr eingebaut werden kann;
– auf dem Wertstoffhof immer schön den Anweisungen des Personals Folge leisten und wehe, Du erdreistest Dich, mit einem Bekannten zu ratschen;
– es gibt tatsächlich Menschen, die ihr Auto quer vor eine Grundstückszufahrt stellen, so dass man weder links noch rechts vorbei kann; dass Dein Gartentürchen seit zwanzig Jahren nicht mehr benutzt werden kann und deshalb ein Zugang zum Haus nur über das Einfahrtstor möglich ist, kann der arme BMW-Fahrer ja nicht wissen;
– in unserem Garten kann man mehr als zwei Sechs-Mann-Zelte aufstellen und es ist immer noch nicht eng;
– selbstgepflücktes Obst schmeckt nochmal um Klassen besser als das beste Bio-Obst;
– auf der Leine im Freien getrocknete Wäsche riecht auch nach drei Tagen noch frisch;
– auf einem Grill kann man auch andere Köstlichkeiten als dunkelstbraune Würstchen herstellen;
– eine Terasse, auf der man locker mit 14 Mann auch bei Regen sitzen kann, hat etwas für sich;
tbc

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Zuwachs im Hause Nachtgedanken

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