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Singspiel, vorbei

Die gefürchteten drei Wörter im Spielplan, zum letzten Mal durfte ich miterleben, wie Enrico mit drei Frauen flirtet, während er die vierte liebt, der Herzog erst Verwirrung stiftet, um sie dann zu lösen, Ottavio im wahrsten Sinne des Wortes um Nisa kämpft und sie schließlich auch gewinnt (oder auch nicht), Cloris und Lysida sich stimmlich und mit Sofakissen bekämpfen, Ponlevi und Celia abseits der Oberklasse ihr eigenes Spiel spielen und Fabio den Ruf seines Hauses schützen will.

Danke, dass ich dabei sein durfte! Diese Bilder und die Musik werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Liebe und Eifersucht

Freitag, 29. Mai 2009
19.31 – 22.15 Uhr
Gastspiel in Bayreuth

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Singspiel, auswärts

Die letzten zwei Vorstellungen in einem außergewöhnlichen Theater an einem interessanten Ort, da konnte ich natürlich nicht widerstehen.

Eigentlich sollte es ein romantischer Kurzurlaub werden, Herr Nachtgedanken wollte sogar mitgehen, einmal wenigstens, irgendwer dadroben wollte es anders.

Die Musik klingt irgendwie direkter, so gar nicht tiefergelegt, sondern mitten im Blickfeld durch die Balustrade hindurch. Kann ein Dirigent eigentlich Lippenlesen? 😉

Ansonsten gewohnt schön, nur das Publikum ist anders. Kein einziger Zwischenklatscher, dafür am Ende umso mehr, jedenfalls im Verhältnis der Anwesenden.

Ich finde es immer wieder interessant, wie sich mein Fokus verschiebt und ich auch bei der x-sten (13. um bei der Wahrheit zu bleiben) Vorstellung noch neue Details entdecke. Allerliebste Nebenhandlungen, Lichteffekte, die mir bisher noch nicht aufgefallen sind. Worauf soll ich ihn morgen legen?

Das Ensemble war wie immer großartig, Gary Martin ein immer würdevoller Herzog, auch wenn er nur eine Toga trägt, Robert Sellier als Enrico lässt Frauenherzen nicht nur auf der Bühne höherschlagen, Stefan Sevenich als komischer und trotzdem ernstzunehmender Ponlevi, Florian Simson und Jörg Simon ergänzen die bestens aufgestellte Männerriege. Die Frauen, wenn auch sanfter in der Wahl der Waffen, stehen den Männern in nichts nach, Stefanie Kunschke, Sibylla Duffe, Sigrid Plundrich und Julia Rutigliano sind die idealen Spiegelbilder.

Ein sehr schöner Abend! Schade, dass ihn so viele verpasst haben.

Liebe und Eifersucht

Donnerstag, 28. Mai 2009
19.30 – 22.15 Uhr
Gastpiel in Bayreuth

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Operette, infizierend

Ich hab mich angesteckt. Und meine Freunde gleich mit. Das Piraten-Virus hat uns voll erwischt. Die Symptome sind der ständige Drang zum Lachen und zum Mitwippen. Wenn zum Schluss noch rhythmisches Klatschen und lautstarkes Johlen hinzukommt, ist das Fieber auf seinem Höhepunkt und klingt erst auf dem Nachhauseweg langsam ab. Manchmal hält es auch länger an und auch regelmäßige Rückfälle sind keine Seltenheit. Eigentlich müsste das ganze Theater unter Quarantäne gestellt werden.

Schön, dass so ein tolles Stück endlich nach München geholt wurde! Besonders gut gefallen haben mir heute Thérèse Wincent als starke Mabel, beeindruckend, wie sie die fast schon verdischen Koloraturen meistert und nebenbei auch noch sehr stark im szenischen Ausdruck ist. Gleiches gilt für Holger Ohlmann, der den Piratenkönig sehr überzeugend singt und spielt, und für die von mir hoch geschätzte Rita Kapfhammer als Ruθ. Last but not least die Generalmajors-Töchter und die Polizisten/Piraten selbst: tolle Choreographie, tolle Spielfreude.

Wann ist die nächste Vorstellung? Denn für diese Krankheit gibt es keine Heilung.

Die Piraten von Penzance

Mittwoch, 27. Mai 2009
19.30 – 21.50 Uhr

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Nachtgedanken, handtuchhaltend

Gestern war Towel Day. Natürlich hatte ich meins zu Hause vergessen und dem Verkäufer im Kaufhaus in Nürnberg sah man die Zweifel an meiner geistigen Gesundheit deutlich ins Gesicht geschrieben, als ich ihm sagte, warum ich keine Tüte brauche *ggg*

Aber hey, so ein Handtuch ist nützlich! Ganz besonders, wenn es heiss ist. Oder wenn man mit dem Kopf an die Scheibe gelehnt im Zug schlafen will (gibt allerdings eklige Nackenschmerzen).

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Nacht, musikalisch, lang und gut

Der Besuch der Hochzeit gestern war ja im Rahmen der sogenannten “Langen Nacht der Musik”, die ich in diesem Jahr damit das erste Mal mitgenmacht habe. Im Anschluss daran fand im oberen Foyer ein Programm rund um den Komponisten statt mit dem passenden Titel “Mozart kuGeln”.

Durchs hochkarätige Programm führte Dr. Peters. Als einziges nicht so gut gefallen haben mir die Bäsle-Briefe, zwar gut vorgetragen von Daniel Fiolka, aber der Inhalt gibt mir nichts. Wesentlich besser fand ich da schon Rotraut Arnold,  die im  Laufe des Abends immer wieder versuchte, einen Termin zum Vorsingen zu bekommen und am Ende eine famose “Königin der Nacht” hinlegte, wenn auch die falsche *ggg*. Gefallen hat mir auch die tänzerische Interpretation des “Rondo alla turca”. Genial waren wieder “La Triviata” mit Liedern über Versatzstücke aus Mozarts Leben und der ungeschriebenen Oper “Don Kurioso”. Den 17.10. habe ich mir gleich mal notiert. Die absoluten Höhepunkte des Programms waren aber die hochkarätig besetzten Lieder, Arien und Duette, vorgetragen von Milica Jovanovic, Mario Podrecnik, Daniel Fiolka, Sibylla Duffe, Rita Kapfhammer und Elaine Ortiz Arandes und sehr gut begleitet von Anke Schwabe und Martin Steinlein. Am Ende musste durfte das anwesende Publikum noch selbst singen, “Bona Nox”, das klang überraschend gut.

Das Theater hatte sich viel Mühe gemacht mit der Programmauswahl und dem Drumherum und konnte sich eines sehr großen Publikumszuspruchs erfreuen. Während manche nur zu einigen Punkten blieben, gab es doch auch viele, die sich das ganze Programm angesehen haben. Und das heisst bei der riesigen Auswahl an diesem Abend doch einiges.

Mozart kuGeln

Nächtliches musikalisch-literarisches Programm rund um den Genius und sein Werk
Samstag, 23. Mai 2009
23.00 – 02.10 Uhr

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Oper, immer wieder anders

Dabei ist es eigentlich immer die gleiche 😉

Heute in der luftigen Höhe des zweiten Ranges sah vieles schon wieder ganz anders aus. Habe ich wirklich noch nie bemerkt, dass den ganzen dritten Akt das Bett noch auf der Bühne steht? Wobei ich mich nicht frage, was es da macht. Fragen nach dem Sinn habe ich bei dieser Inszenierung schon länger aufgegeben. Sie gefällt mir aber trotzdem.

Dazu kommen noch die wunderschönen Melodien, herausragende Solisten, stellvertretend für alle anderen Rita Kapfhammer, Susanne Kreusch, Mario Podrecnik und Holger Ohlmann und ein gut aufgelegtes Orchester.

Heraus kommt gute Unterhaltung und berührende Momente, die beste Werbung für das Theater meines Vertrauens.

Danke für den schönen ersten Teil des Abends!

Die Hochzeit des Figaro

Samstag, 23. Mai 2009
19.00 – 22.30 Uhr

Nachtrag 24.05. 11:15 Uhr:

Es gab eine kleine Besonderheit: Der Antonio wurde diesmal getrennt gesungen und gespielt. Das hat ganz gut geklappt. Der eigentliche Sänger war kurzfristig erkrankt. Gute Besserung!

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Oper, twitterific III

Es entwickelt sich gerade nach dem witzigen Zusammenfassen von Opern-Librettis in 140 Zeichen eine neue Idee auf Twitter: Opera-Sequels! Da musste ich doch gleich mal meine Fortsetzung von Fra Diavolo anbringen *ggg*

Living hell – my life with Lady Pamela on the road

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Singspiel, farbenfroh

Heute habe ich das Dutzend vollgemacht. Nach knapp fünf Monaten ohne Vorstellung (außer der vor meinem inneren Auge) erinnert mich das Wieder-Sehen an das Lesen eines heißgeliebten Buches: ich weiß genau, was als Nächstes kommt und habe immer  noch große Freude daran.

Am meisten begeistert mich, dass alles soooo gut zusammenpasst: die tollen Kostüme mit den klaren Farben, das Bühnenbild, das “mitspielt”, die excellent besetzten Solisten. Nur im Orchester meine ich den ein oder anderen Ausreißer gehört zu haben, aber ich habe ja auch nicht so das musikalische Gehör.

Den größten Applaus bekamen heute wieder Sibylla Duffe und Stefan Sevenich. Es ist aber auch immer zu schön anzusehen, wie die beiden die großen Ensembles mit liebevollen Details anreichern, ganz abgesehen von den sehr guten sängerischen Leistungen natürlich.

Gary Martin als Herzog bringt in seiner Kanzonette nicht nur den Schnee, sondern auch die Herzen der anwesenden Frauen (bis auf das von Cloris) zum Schmelzen und Robert Sellier singt und spielt den gequälten Enrico sehr gut. Sigrid Plundrich hat mir heute in der “Gewitter-Arie” ausnehmend gut gefallen und Stefanie Kunschke, Jörg Simon und Florian Simson sind gewohnt gut. Julia Rutigliano als Gast integrierte sich sehr gut, von ihr würde ich gerne noch mehr sehen.

Ich freue mich auf die Vorstellungen in Bayreuth und das nicht nur wegen des sehr schönen Theaters. Leider sind es die letzten zwei, deshalb glänzt auch eine Träne im Augenwinkel.

Was ist eigentlich aus den den Ton – und Videoaufnahmen von Ludwigsburg geworden? Das könnte mich ein wenig trösten.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Liebe und Eifersucht

Freitag, 22. Mai 2009
19.30 – 22.15 Uhr

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Musical, ladylike

Die Lady hatte Geburtstag. Ihren Fünfundzwanzigsten. Das sieht man ihr aber nicht an, denn die Inszenierung ist absolut zeitlos. Und weils so schön ist, gab es am Anfang Blumen für alle, die schon von Beginn an mit dabei sind, immerhin vier Personen.

Ansonsten gewohnt qualitätvolle Unterhaltung auf hohem musikalischen und darstellerischen Niveau. Herausgreifen möchte ich hier stellvertretend für alle Mitwirkenden natürlich Marianne Larsen, eine bezaubernde Eliza (es flog am Ende auch ein Blumenstrauß auf die Bühne), Susanne Heyng, die eine einfach köstliche Mrs. Higgins ist, und den Chor und die Solisten in den “kleinen” Rollen, die sehr harmonisch wirken.

Es sind viele kleine Details, die diese Produktion so liebenswert machen. Deshalb ist einmal ansehen nicht genug 😉

Herzlichen Dank an alle Beteiligten! Und heute hab ich mal geblinzelt *ggg*

Staatstheater am Gärtnerplatz

My Fair Lady

Donnerstag, 21. Mai 2009
19.00 – 22.10 Uhr

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Oper, sprudelnd

Tut mir leid, ich muss zuerst meinen Frust los werden, bevor ich zu den schönen Teilen komme. Das habe ich schon im Deutschunterricht bei der Erörterung gelernt: das, was im Gedächtnis bleiben soll, kommt zum Schluss.

Es hätte der perfekte Abend werden können, wenn nicht, wenn nicht … die Mitzuschauer gewesen wären. Rechts von mir wurde ständig gebrabbelt, irgendeine östliche Sprache, von links landete abwechselnd die nicht an der Garderobe abgegebene Jacke in meinem Schoss oder derjenige benötigte dringend ein Taschentuch. Auch von hinten wurde fleißig kommentiert und, besonders originell, fotografiert mit dem Original-Iphone-Kamera-Verschlusston deutlich hörbar an mehreren Stellen. Nach der Vorstellung darauf angesprochen, hatte der junge Mann auch noch eine unverschämte Antwort parat.

Doch genug davon. Obwohl, etwas Trauriges gab es noch: zlM, mal wieder. Leider habe ich das Stück zu spät für mich entdeckt. Heute sprudelte es wie eine Quelle. Seltsam, ich habe immer Wasser-Assoziationen bei dieser Musik.

Am Anfang hatte ich etwas Probleme mit der Textverständlichkeit, das legte sich aber im Laufe des Stückes. Ansonsten war alles genial heute: die Tänzer, die das Fließende der Musik ideal visualisierten, das Orchester unter David Stahl in Höchstform, ein Ensemble, das nicht nur sang, sondern die Emotionen hinter den Tönen lebte. Holger Ohlmann stand die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben und Julian Kumpusch und Ann Katrin Naidu vermittelten sehr berührende, tiefgehende Momente.

Danke an alle Beteiligten jenseits des Zuschauerraumes für einen wirklich emotionalen, bemerkenswerten, nachwirkenden Abend!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Schöne und das Biest

Mittwoch, 20. Mai 2009
19.30 – 21.10 Uhr

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