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Oper, sprudelnd

Tut mir leid, ich muss zuerst meinen Frust los werden, bevor ich zu den schönen Teilen komme. Das habe ich schon im Deutschunterricht bei der Erörterung gelernt: das, was im Gedächtnis bleiben soll, kommt zum Schluss.

Es hätte der perfekte Abend werden können, wenn nicht, wenn nicht … die Mitzuschauer gewesen wären. Rechts von mir wurde ständig gebrabbelt, irgendeine östliche Sprache, von links landete abwechselnd die nicht an der Garderobe abgegebene Jacke in meinem Schoss oder derjenige benötigte dringend ein Taschentuch. Auch von hinten wurde fleißig kommentiert und, besonders originell, fotografiert mit dem Original-Iphone-Kamera-Verschlusston deutlich hörbar an mehreren Stellen. Nach der Vorstellung darauf angesprochen, hatte der junge Mann auch noch eine unverschämte Antwort parat.

Doch genug davon. Obwohl, etwas Trauriges gab es noch: zlM, mal wieder. Leider habe ich das Stück zu spät für mich entdeckt. Heute sprudelte es wie eine Quelle. Seltsam, ich habe immer Wasser-Assoziationen bei dieser Musik.

Am Anfang hatte ich etwas Probleme mit der Textverständlichkeit, das legte sich aber im Laufe des Stückes. Ansonsten war alles genial heute: die Tänzer, die das Fließende der Musik ideal visualisierten, das Orchester unter David Stahl in Höchstform, ein Ensemble, das nicht nur sang, sondern die Emotionen hinter den Tönen lebte. Holger Ohlmann stand die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben und Julian Kumpusch und Ann Katrin Naidu vermittelten sehr berührende, tiefgehende Momente.

Danke an alle Beteiligten jenseits des Zuschauerraumes für einen wirklich emotionalen, bemerkenswerten, nachwirkenden Abend!

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Schöne und das Biest

Mittwoch, 20. Mai 2009
19.30 – 21.10 Uhr

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