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Leipzig 2010, Tag 1 – 17.03.2010

Dieses Jahr bin ich zum dritten Mal zur Buchmesse in Leipzig. Insgesamt war ich fünf- oder sechsmal hier, aber die Tage im März erlebe ich immer besonders intensiv.

Vormittags schlenderte ich ein wenig durch die Straßen, habe Veränderungen zu von vor einem Jahr nachgespürt und die kommenden Tage vorbereitet. Mittags war ich dann im Museum der bildenden Künste und was soll ich sagen, es hat mir nicht so gut gefallen. Natürlich ist der Lift mit 5 Meter hohen Türen sehr beeindruckend, aber in der Sammlung habe ich nicht den Eindruck, dass sich wirklich ein roter Faden durchzieht. Das Ganze ist doch mehr zusammengewürfelt und die Installationen, die teilweise einen ganz schönen Lärm gemacht haben, fand ich eher irritierend.

Dann schnell in die Pension, in der ich schon im letzten Jahr gewohnt habe, das Casablanca in der Ossietzkystraße. Ein nette, bezahlbares Zimmer unterm Dach, nur leider ohne Schreibtisch. Keine idealen Blog-Konditionen.

Zurück in der Innenstadt nahm ich an einem literarischen Rundgang durch Leipzig teil. Die Führerin nennt sich die “Leipzigerin“, und das zu Recht. Wenn einer diese Stadt verinnerlicht hat, dann sie. Lokalpatriotismus in allen Ehren, aber ein Zuviel davon kann eine Stadt auch unsympathisch erscheinen  lassen. Glücklicherweise war das ja nicht meine erste Begegnung mit dieser durchaus liebenswerten Stadt. Dabei war das, was sie erzählt hat, durchaus interessant und wissenswert, ein allgemeiner Stadtspaziergang mit literarischen Versatzstücken.

Das Abendessen gabs dann wieder im schon vom letzten Jahr bekannten Sol y Mar, lecker Küche und tolle Cocktails.

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Lindauer Literaturschmaus – Essen und Lesen mit Charlie Lyne und Titus Müller am 13.03.2010

Am Samstag den 13. fand der 13. Literaturschmaus in Lindau statt und einige Büchereulen nahmen daran teil. Bereits am Nachmittag auf einem Kaffee trafen wir uns in der Insel-Bar, in der das Ereignis stattfinden sollte. Nach einem ausgiebigen Spaziergang in der Nachmittagssonne war es auch schon an der Zeit, sich für den Abend fertig zu machen.
Wir konnten mehr oder weniger einen gemeinsamen Tisch ergattern und nach einem Aperitiv eröffnete Helmut Kammerer den Abend. Der Küchenchef erklärte die Speisenfolge und dann wurde auch schon der erste Gang, Roastbeef “italienisch”, aufgetragen. Als erster Zwischengang stand eine Lesung von Charlie auf dem Programm, da sie aber an diesem Tag ja auch Geburtstag hatte, gab es erst mal noch eine kleine Ansprache und einige Präsente. Auch die Eulen hatten zusammengelegt und überreichten eine Überraschungstüte. Charlie las dann aus “Die zwölfte Nacht” und zwar den beginn der zweiten Nacht, in dem es erst ziemlich viel um Essen geht und später getanzt wird. Dazu gab es eine musikalische Einlage, einen Tanz auf der Blockflöte, das fand ich sehr passend. Die Stelle war von Charlie sehr gut gewählt und machte mir sofort Lust, das Buch nochmals zu lesen.
Danach gab es wieder etwas zu Essen, nämlich Sellerie-Kartoffelsuppe, die sehr fein war. Nachdem alle Teller wieder weggeräumt waren, las Titus die Eingangssequenz aus “Die Jesuitin von Lissabon” und erzählte noch ein bisschen über die Motivation der Protagonisten und seine Brüder, sehr witzig und locker. Im Anschluss wurde der Hauptgang serviert, gefüllte Maispoulardenbrust mit Rosmarin-Kartoffelstrudel, alles sehr lecker.
Bevor das Dessert – Duo vom Schokoladenmousse – serviert wurde, standen beide Autoren nochmal im Mittelpunkt. Charlie las jetzt aus “Das Haus Gottes”, eine Szene vom Krieg und eine Szene von der Liebe. Besonders die letzte war wieder wunderschön und rief mir nochmal in Erinnerung, warum ich das Buch so liebe.
Als Übergang zu Titus spielte Lena nochmal ein Stück auf der Flöte. Er las dann auch nochmal zwei Szenen aus der “Jesuitin”, sehr lebendig und mit viel Ausdruck in der Stimme. Er erzählte auch noch etwas zu den Hintergründen des Buches, dem großen Erdbeben von Lissabon und den Jesuitenorden. In ein paar Tagen beginnt ja die Leserunde dazu, ich freue mich schon sehr darauf.
Zum Ausklang des Abends gab es noch die Möglichkeit, sich die mitgebrachten oder gekauften Bücher signieren zu lassen und mit den anwesenden Autoren zu ratschen, was viele Anwesende ausgiebig taten.
Ein sehr gelungener Abend! ein paar Bilder hab ich noch, die folgen, wenn ich wieder endgültig daheim bin smile

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Taiwan 2009, Tag 12

Der Tag begann mit einer Bootsfahrt auf dem Sonne-Mond-See. Das zweite Boot unsere Gruppe fuhr unter der Piratenflagge 😉

Vor diesem buddhistischen Tempel gibt eis kleine Sitzhocker mit den chinesischen Tierkreiszeichen – very cute!

Weiter gings zur Lalu-Insel. Dort haben mir die Schnitzereien besonders gut gefallen. Wieder zurück an Land führte der Weg zur Antique Assam Tea Farm. Dort konnte man die Verarbeitung von Tee beobachten. Das war sehr interessant und der Geruch war sehr intensiv.

Das Mittagessen haben wir in einer Raststätte eingenommen. Hier wurde typisch taiwanesisches Essen serviert, alles sehr lecker und reichhaltig. Wir haben unter anderem eine besondere Art Bambussprossen und Tomaten mit Zucker probiert.

Am Nachmittag stand das National Taiwan Craft Research Center auf dem Plan. Dort haben wir eine Ausstellung über die Unabhängigkeit von Frauen durch die Herstellung von Handarbeiten besucht. Besonders beeindruckend waren die teilweise recht modernen Stücke junger Frauen.

In Taichung ging es dann zum Abendessen in das Taiwan Banana Paradise. Dieses Lokal ist im Stil der taiwanesischen Fünfziger Jahre eingerichtet und serviert auch Gerichte aus dieser Zeit. Im Anschluss probten wir bis zur mentalen und körperlichen Erschöpfung unser Programm für die Talentshow 😉

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Taiwan 2009, Tag 11

Nach dem üblichen Frühstück konnte ich erstmals die tägliche Zeremonie des Flaggen-hissen-und-Nationalhymne-absingen beobachten.

Danach ging es auf eine zweistündige Wanderung, ziemlich anstrengend, da es ziemlich steil bergauf ging, aber die Plackerei wurde mit tollen Ausblicken belohnt. Es gab riesige Koniferen, Farne und Bambus zu bewundern und eine 2800 ahre alte Riesenzypresse bildete den Höhepunkt. Nach dem Mittagessen ging es weiter Richtung Sonne-Mond-See mit einem Zwischenstop bei einer Tea Research Station. Hier gab es viele interessante Dinge zu kaufen, unter anderem einen lokalen Whiskey. Mal sehen, wie der schmeckt.

Am See angekommen, besichtigten wir den WenWu-Tempel. Das war wirklich höchst interessant, am besten haben mir die vielen Steinfiguren gefallen, sowohl im Eingangsbereich, wie auch auf dem Dach.

Danach ging es weiter zur TzuEnTa-Pagode. Nach dem 600 m langen Aufstieg ging es nochmal 45 m in die Höhe, bis jeder einmal den Gong betätigen und sich dabei etwas wünschen durfte.

Auf dem Weg zum Bus regnete es zum ersten Mal richtig, aber der Regen war ziemlich warm und damit fast angenehm.

Die Nacht verbringen wir wieder in einer JuHe, leider ohne Blick auf den See, aber dafür schöne, große Zimmer.

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Taiwan 2009, Tag 10

Heute stand uns ein besonderes Abenteuer bevor: Fahrt mit der MRT zur allerbesten Rush Hour. Ganz so schlimm wie in Tokio war es nicht, aber es war schon vergleichbar mit München während der Wiesn.

Vom Hauptbahnhof ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Kaohsiung. Diese Linie wurde erst vor ein paar Jahren eröffnet, es werden 350 km in 100 Minuten bewältigt. Am Bahnhof wurden wir von unseren Bussen aufgelesen, die bereits am frühen Morgen mit unserem Gepäck aufgebrochen waren. Weiter ging es nach Tainan, wo wir unser Mittagessen in einem Steakrestaurant bekamen. Irgendwie war hier alles süß: der Tee, die Suppe, die Brötchen, die Pilzsoße. Das Fleisch war gut, auch wenn wir nicht herausgefunden haben, welches Stück nun genau den Oyster Blade Cut repräsentiert.

Nach dem Mittagessen gab es ein kurze Stadtrundfahrt mit einem Besuch des Forts Anping. Das wurde von den Holländern während ihrer nur 38-jährigen Herrschaft über diesen Teil der Insel im 17. Jahrhundert erbaut. Eine Mauer ist noch original erhalten und besonders interessant ist der Mörtel, mit dem die Ziegel zusammengehalten werden: er besteht aus Zucker, Reis und Muschelschalen.

Danach ging es dann direkt weiter zum World Vegetable Center. Dieses ist eine non-profit Organisation, die sich der Erforschung, Erhaltung des Artenreichtum, Vermarktung und Produktion von „sicherem“ Gemüse widmet. Der Vortrag war sehr interessant und ab einen guten Einblick in die Arbeit des Instituts.

Weiter ging es in die Berge nach Chi-Tou. Das Autobahnnetz ist recht gut ausgebaut und alle paar Kilometer ist eine Mautstation. Unterwegs gab es noch einen schönen Sonnenuntergang und die Fahrt auf den letzten Metern war wirklich abenteuerlich. Es ist aber sehr schön hier, mitten im Wald, natürlich dem zugehörigen fliegendem und hüpfendem Getier. Wir haben nach dem Abendessen dann noch das Lied für unsere Talentshow geprobt, das wird ein Spaß.

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Taiwan 2009, Tag 6

Nach dem nun schon obligatorischen Weckanruf um 6.30 Uhr und dem Frühstück, dass heute aus Rührei, Reissuppe, Zwiebelringen und einer Art Hefebrötchen bestand, ging es wieder in die Taroko-Schlucht. Diesmal stand der „Trail of the nine turns“ an, wobei die Zahl Neun nicht wörtlich zu nehmen ist, sondern für „viele“ steht. Wir mussten uns Helme aufsetzen, offensichtlich kommt hier öfters mal was vom Berg runter. Besonders interessant war die Stelle mit der Felsformation, die aussieht wie ein bergauf springender Fisch. Es gibt in Taiwan den Mythos, dass wenn ein Fisch über das Drachentor, d.h. bergauf springt, dann wird er zum Drachen und somit die höchste Lebensform nach einem Gott.

Der nächste Programmpunkt war das Hauptquartier der Freiwilligenorganisation Tzu Chi. Diese Organisation fußt auf der Lehre Buddhas, diese ist aber etwas abgewandelt und es wird auch keiner gezwungen, Buddhist zu werden. Sie leistet humanitäre Hilfe, wo sie gebraucht wird unter dem Motto: die ersten vor Ort, die letzten, die gehen. Zuletzt während und nach dem Taifuns Morokat versorgten sie die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten mit warmen Mahlzeiten und Trinkwasser. Aber auch der Umweltschutz ist ein Anliegen. In 1999 startete die Organisation ein Recyclingprojekt, bei dem hauptsächlich Ältere nach deem Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess eine Beschäftigung finden. Es scheint auch kein Problem zu sein, Nachwuchs zu finden, obwohl es eine lebenslange Verpflichtung ist, wenn man dieser Organisation beitritt. Ein etwas fader Beigeschmack blieb aber doch, da es hier auch um sehr viel Geld geht, mehrere Billionen NT$.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto, bei dem unser Headcouncellor Quinn uns quasi als Lotse anwies, ging es mit einem Hochgeschwindigkeitszug von Hualien zurück nach Taipei mit Mittagessen im Zug. Manches war sehr lecker, manche undefinierbar, es stellte sich später als Tofu raus. Der Kohl war sehr lecker, mit viel Knoblauch, der hier sehr gerne benutzt wird. Wir sind dann alle zusammen mit der MRT gefahren, der U-Bahn in Taipei.

Wieder zurück in unserer ersten JuHe, in der wir jetzt vier Nächte am Stück bleiben, gab es dann auch schon wieder Abendessen. Danach brachen wir zur Samstag-Abendunterhaltung auf. Man hatte für einen Besuch des Cloud Gate Dance Theatre ausgesucht. Wer mich kennt, weiß, dass ich es mit modernen Tanz eher nicht so habe und so versuchte ich mich teilweise mit geschlossenen Augen auf die Musik zu konzentrieren. Das erste Stück war allerdings noch ohne Tanz, ein traditionelles Stück auf alten Instrumenten. Es ist sehr interessant, dass mir hier zwei Instrumente über den Weg laufen, die typisch für süddeutsche Volksmusik sind, das Hackbrett un die Zither. Gespielt wurde ebenfalls auf einer Querflöte aus Bambus, einem interessanten zweisaitigen Instrument und einem Flaschenkürbis. Danach ging es wieder in die Unterkunft zurück, wo ich mich jetzt noch lange mit zwei Taiwanesinnen über die kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede und über Gott und die Welt unterhalten habe.

Klicken macht übrigens wie immer groß!

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Taiwan 2009, Tag 5

Heute stand erst einmal eine dreistündige Busfahrt auf dem Plan. Ich hatte mit meiner Zimmernachbarin vereinbart, um 7 Uhr aufzustehen, damit wir komfortabel Zeit zum fertigmachen und frühstücken hätten. Um 6 Uhr 30 gab es jedoch einen allgemeinen Weckanruf. Das war meiner Meinung nach ziemlich unangemessen, wir sind schließlich keine kleinen Kinder, die man immer und überall an der Hand nehmen muss. Und die Uhrzeit war schon fast unverschämt.

Wir fuhren dann sogar vor der vereinbarten Zeit ab in Richtung Taroko National Park. Im Visitor Center angekommen, gab es erst einmal wieder einen Film zu sehen, bevor wir das Gelände ein wenig auf eigene Faust entdecken konnten.

Zum Mittagessen ging es dann weiter in unsere nächste JuHe in Tien-Hsiang und hier merkt man schon deutlich, dass wir in Taipei sehr verwöhnt wurden. Die weiblichen Teilnehmerinnen dürfen sich zu dritt ein Zimmer teilen und auf Matratzen auf dem Boden schlafen, während die Herren der Schöpfung komfortable Zweibettzimmer haben. Ich habe das Gefühl, dass Frauen in der taiwanesischen Gesellschaft als minderwertig angesehen werden, denn auch gestern hatten die Männer schon die schöneren Zimmer im renovierten Trakt des Hotels.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Ruhepause brachen wir zu einer kurzen Wanderung auf. Diese führten uns durch lange, sehr dunkle Tunnel und pittoreske Schluchten. Am Ende mussten wir zweimal über eine Hängebrücke, das ist schon ein ganz komisches Gefühl, wie wenn man auf rohen Eiern läuft.

Zurück in der JuHe traf sich meine Gruppe, um das Programm für die Show am letzten Abend zu besprechen. Während wir uns auf den ersten Teil recht schnell einigen konnten, gab es beim zweiten noch Diskussionsbedarf, so dass ein zweites Treffen nach dem Abendessen anberaumt wurde. Deutsch-Österreichische Gründlichkeit eben.

Zum Ausklang des Abends gibt es Tanz und Softdrinks und ziemlich laute Musik. Nichts für mich eben.

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Taiwan 2009, Tag 4

Heute morgen verließen wir die JuHe gegen Osten. Ich musste natürlich nochmal den „wunderschönen“ Ausblick aus unserem Fenster festhalten. Wenn auf der Baustelle gearbeitet wurde, hatten wir das Gefühl, dass gar kein Glas vorhanden ist, so laut war es.

Am Bus erwartete uns wie immer unser treuer Councellor Henry, damit auch ja keiner in den falschen Bus einsteigt. Es ist alles sehr gut organisiert, manches vielleicht zu gut. So dürfen wir uns zwar zum Essen meistens nur mit unserer Gruppe zusammensetzen, aber die Zimmer werden jedesmal neu gemischt. So habe ich morgen meine dritte Bettgenossin in der vierten Nacht. Manche der Regularien wären bei einer Gruppe Vierzehnjähriger vielleicht angebracht, aber immerhin hat man die Regel, dass um 23 Uhr kontrolliert wird, dass auch jeder im Bett liegt, durchgestrichen.

Der erste Stop war im Pinglin Traffic Control Center. Die Taiwanesen sind unglaublich stolz auf den knapp 13 Kilometer langen, im Jahre 2006 eröffneten Hsuehshan-Tunnel. Er wurde trotz widrigster Umstände, die wir in einem Film präsentiert bekamen, vorangetrieben und schließlich vollendet. Wir durften dann auch noch einen Blick in den Überwachungsraum werfen. Auch hier stellte sich, wie schon gestern bei der Firma Wistron, ein wenig das Gefühl ein, dass wir nicht die einzigen Besucher sind, die das Ganze vorgeführt bekommen.

Nachdem wir hindurch gefahren waren, konnten wir in einem begehbaren Modell den Aufbau des Tunnels begutachten und Erinnerungsstücke an den Bau betrachten.

Wieder zurück im Bus, lernten wir wieder etwas zur taiwanesischen Kultur. Jeder Reisebus ist mit einer Karaokeanlage bestückt. So ging es singend und teilweise tanzend gen I-Lan, wo in einem McDonalds ein Burger zum Mittagessen auf uns wartete.

Am Nachmittag stand ein Besuch im Center for traditional Arts an. Was eigentlich sehr gut klang, nämlich Handwerkern bei der Ausübung ihrer jahrhundertealten Berufe über die Schulter zu schauen, entpuppte sich als recht touristische Angelegenheit mit zwar teilweise recht schönen, aber auch ziemlich teuren Souvenirs und jeder Menge Fressbuden. Es gab auch eine farbenprächtige Darbietung eines taiwanesischen Märchens, das war recht nett anzusehen.

Eine kleine Anmerkung zum Wetter: wir hatten heute viel Sonne, in der es fast unerträglich heiß ist, obwohl sie nicht stark scheint, da es immer sehr dunstig ist. Jeden Nachmittag zur gleichen Zeit verschwindet die Sonne hinter dicken Wolken, es wird aber nicht kühler, es regnet aber, zumindest bisher, nicht. Es wird sehr schnell dunkel und um sieben Uhr ist es stockfinster. Abhilfe gegen die Hitze versucht man mit Neblern zu schaffen, die Verdunstungskälte bringen sollen, das funktioniert aber nicht. Es führt nur zu noch mehr Luftfeuchtigkeit.

Abendessen gab es dann wieder in I-Lan, in einem schicken All-you-can-eat mit individuell zusammengestellten und frisch zubereiteten Speisen. Ich mochte besonders gern die Süßkartoffelknödel, die mit Bohnenpaste gefüllt waren. Und weit und breit kein Brokkoli.

Die Nacht verbringen wir in einem Hotel in Chiaoshi, ein Ort, der berühmt ist für seine heissen Quellen. Das Hotel ist allerdings um Klassen schlechter als die JuHe in Taipei.

Morgen geht es weiter in den Taroko-Nationalpark.

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Taiwan 2009, Tag 3

Heute morgen besuchten wir als erstes die Firma Wistron. Diese Firma pruduziert im Auftrag anderer Firmen Fernseher, Laptops, Smartphones und Server. Nur weiss das keiner, weil nur der Name des Auftraggebers auf der Ware steht. Er hat uns einige Namen verraten, aber ich werde den Teufel tun und die hier bloggen. Außerdem entwirft die Firma auch Geräte und kümmert dich um die Vertriebswege. Damit sind sie immerhin zur drittgrößten Firma in Taiwan aufgestiegen. Die Führung durch die Fertigungs-, Qualitätssicherungs- und Verpackungshallen war sehr interessant.

Danach ging es im Sauseschritt zum Mittagessen. Man muss dazu wissen, dass wir in Gruppen eingeteilt sind, d.h. alle sechs Deutschen plus die vier Österreicher sind in einer Gruppe. Das ist insofern sinnvoll, weil unser Ansprechpartner für die Gruppe Deutsch spricht und sich so manche Fragen vielleicht etwas präziser stellen lassen. Ein bisschen doof wird es aber dann, wenn man sich zum Essen zusammensetzten muss. Dadurch können wir uns über die Gruppe hinaus wenig mit den anderen austauschen. Das ist schade, denn hier haben sich noch Polen, Esten, Slowaken, Finnen, Iren, Franzosen, Portugiesen und Afrikaner zusammengefunden und wir werden auch von taiwanesischen Studenten begleitet. Vermutlich habe ich jetzt sogar noch diverse Nationalitäten unterschlagen, alles  in allem eine Gruppe von ca. 80 Personen. Aber noch haben wir ja genügend Zeit. Diesmal war die Suppe sehr schmackhaft, Tofu, Fisch und Glasnudeln in einer sehr würzigen Brühe. Auch der Rest war wirklich herrlich, Passionsfrucht mit Sprossen gefüllt, zartes Rindfleisch mit jeder Menge Knoblauch und mit Fisch gefüllte Röllchen. Bis jetzt musste ich hier jedenfalls noch nicht hungern. Und auch bei diesem Mittagessen haben wir wieder etwas gelernt: keine Teebecher an den Rand des drehbaren Oberteiles des Tisches stellen, sie landen garantiert irgendwann bei jemandem im Schoß.

Am Nachmittag stand erst das Government Information Office, die oberste Marketingbehörde des Landes auf dem Programm. Der Leiter führte nach einem kurzen Film ein wenig in sein Land ein und beantwortete danach sehr offen Fragen. Neu war für mich zum Beispiel, dass die Jugend in Taiwan sehr von Japan beeinflusst wird und dort auch Cosplay sehr beliebt ist.

Im Anschluss daran fuhren wir zum Aussenministerium, wo wir eine etwas konfuse Rede zum Thema “Flexible Diplomaty” hörten. Danach gab es einen kleinen Empfang, auf dem auch der stellvertetende Aussenminister ein paar Wort sagte und man sich mit verschiedenen Vertretern des diplomatischen Dienstes und des Ministeriums unterhalten konnte.

Nächster Programmpunkt war ein Besuch des größten Buchladens in Asien, dem Eslite Bookstore, der zudem auch noch 24 Stunden geöffnet hat. Schade, dass kaum englische Bücher über Taiwan erhältlich waren, sonst wäre ich dort sicher nicht mit leeren Händen rausgegangen.

Nach zwei Stunden Bummeln in dem Komplex, in dem auch noch andere Läden untergebracht waren, gab es zum Abschluss noch einen Burger, der die lange Wartezeit leider nicht wert war. Aber durchhaus ene interessante Erfahrung, Fastfood als Verpflegung einer Culture  Study Tour.

Nach 13 Stunden on the road ging es in die heimische JuHe, packen für den morgigen Trip in die Berge.

Da wir jetzt dann zwei Nächte “auswärts” unterggebracht sind, weiss ich nicht, wie die Möglichkeiten zum Bloggen sind. Vielleicht schaffe cih es erst am Samstag wieder, darüber zu berichten.

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Taiwan 2009, Tag 2

Der Flug war ok, nur etwas lang mit knapp 13 Stunden nonstop. In Taipei alles glatt gegangen, durch Pass- und Zollkontrolle ging es ohne Verzögerung. Am Ausgang wurden wir schon erwartet, es waren ausser mir nämlich noch fünf andere in dem Flieger. Nachdem wir uns aber ja vorher nicht kannten, war eine Verabredung vor dem Start auch nicht möglich. Leichte Schwierigkeiten hatte ich dann mit dem Geldabheben, aber letztendlich hat auch das funktioniert.

Die Jugendherberge ist schon fast luxuriös, wir sind in Doppelzimmern untergegebracht. Hier gibt es freies WLan und so werde ich wohl zeitnah berichten können.

Zum Mittagessen gab es undefinierbar, eklig schmeckende Wassersuppe und leckeres Hühnchen. Schon bei der ersten Mahlzeit gelernt: Hühnchen isst sich schlecht mit Stäbchen, wenn man nicht hinterher die Knochen ausspucken will.

Am nachmittag die erste Einführung in die chinesische Kultur: leichte Sprachübungen und einen Kurs im Knüpfen des ältesten chinesischen Knotens, dem Double Coin Knot. Das war sehr nett und hat richtig Spass gemacht. Danach eine STunde Orientation, d.h. manchmal bis ins kleinste Detail geregelte Abläufe, manches ziemlich bürokratisch, aber so ist es halt.

Am Abend Welcome Banquet mit traditionellen chinesischen Tänzen, Ansprachen und leckerem Essen. Da hier in der JuHe striktes Alkoholverbot herrscht, anchliessend noch Bummel über einen Nachtmarkt bei einem Bier aus der Dose. Jetzt todmüde und ab ins Bett.

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