Heute morgen verließen wir die JuHe gegen Osten. Ich musste natürlich nochmal den „wunderschönen“ Ausblick aus unserem Fenster festhalten. Wenn auf der Baustelle gearbeitet wurde, hatten wir das Gefühl, dass gar kein Glas vorhanden ist, so laut war es.
Am Bus erwartete uns wie immer unser treuer Councellor Henry, damit auch ja keiner in den falschen Bus einsteigt. Es ist alles sehr gut organisiert, manches vielleicht zu gut. So dürfen wir uns zwar zum Essen meistens nur mit unserer Gruppe zusammensetzen, aber die Zimmer werden jedesmal neu gemischt. So habe ich morgen meine dritte Bettgenossin in der vierten Nacht. Manche der Regularien wären bei einer Gruppe Vierzehnjähriger vielleicht angebracht, aber immerhin hat man die Regel, dass um 23 Uhr kontrolliert wird, dass auch jeder im Bett liegt, durchgestrichen.
Der erste Stop war im Pinglin Traffic Control Center. Die Taiwanesen sind unglaublich stolz auf den knapp 13 Kilometer langen, im Jahre 2006 eröffneten Hsuehshan-Tunnel. Er wurde trotz widrigster Umstände, die wir in einem Film präsentiert bekamen, vorangetrieben und schließlich vollendet. Wir durften dann auch noch einen Blick in den Überwachungsraum werfen. Auch hier stellte sich, wie schon gestern bei der Firma Wistron, ein wenig das Gefühl ein, dass wir nicht die einzigen Besucher sind, die das Ganze vorgeführt bekommen.
Nachdem wir hindurch gefahren waren, konnten wir in einem begehbaren Modell den Aufbau des Tunnels begutachten und Erinnerungsstücke an den Bau betrachten.
Wieder zurück im Bus, lernten wir wieder etwas zur taiwanesischen Kultur. Jeder Reisebus ist mit einer Karaokeanlage bestückt. So ging es singend und teilweise tanzend gen I-Lan, wo in einem McDonalds ein Burger zum Mittagessen auf uns wartete.
Am Nachmittag stand ein Besuch im Center for traditional Arts an. Was eigentlich sehr gut klang, nämlich Handwerkern bei der Ausübung ihrer jahrhundertealten Berufe über die Schulter zu schauen, entpuppte sich als recht touristische Angelegenheit mit zwar teilweise recht schönen, aber auch ziemlich teuren Souvenirs und jeder Menge Fressbuden. Es gab auch eine farbenprächtige Darbietung eines taiwanesischen Märchens, das war recht nett anzusehen.
Eine kleine Anmerkung zum Wetter: wir hatten heute viel Sonne, in der es fast unerträglich heiß ist, obwohl sie nicht stark scheint, da es immer sehr dunstig ist. Jeden Nachmittag zur gleichen Zeit verschwindet die Sonne hinter dicken Wolken, es wird aber nicht kühler, es regnet aber, zumindest bisher, nicht. Es wird sehr schnell dunkel und um sieben Uhr ist es stockfinster. Abhilfe gegen die Hitze versucht man mit Neblern zu schaffen, die Verdunstungskälte bringen sollen, das funktioniert aber nicht. Es führt nur zu noch mehr Luftfeuchtigkeit.
Abendessen gab es dann wieder in I-Lan, in einem schicken All-you-can-eat mit individuell zusammengestellten und frisch zubereiteten Speisen. Ich mochte besonders gern die Süßkartoffelknödel, die mit Bohnenpaste gefüllt waren. Und weit und breit kein Brokkoli.
Die Nacht verbringen wir in einem Hotel in Chiaoshi, ein Ort, der berühmt ist für seine heissen Quellen. Das Hotel ist allerdings um Klassen schlechter als die JuHe in Taipei.
Morgen geht es weiter in den Taroko-Nationalpark.
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Hallo Corinna,
man das hört sich doch toll an was du schon alles gesehen hast. Es freut mich auch zu hören, dass du auf dem Weg der Besserung bist. Nach unser letzten Sitzung sah es ja noch nicht da nach aus.
Also ich bin auch deine weiteren Ausführungen und deine Erlebnisse schon jetzt gespannt.
Bis dahin
Lg ANKE