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Die Sache Makropulos, 02.05.2010, Gärtnerplatztheater

Eigentlich hatte ich mir diesen Tag herausgesucht, weil ich einmal Elaine Ortiz Arandes als Emilia Marty erleben wollte. Ich vermute, es lag nicht nur an ihr, sondern auch an der kurzen Zeitspanne seit der letzten Vorstellung, dass ich alles noch intensiver fühlte als am Mittwoch. Bei der Einführung sprach Frau Olbrich auch über die musikalischen Motive jeder Person, die in gewisser Weise auch den Charakter widerspiegeln und es ist mir zum ersten Mal gelungen, diesen nachzuspüren. Eigentlich müsste ich spätestens in ein paar Tagen die nächste Aufführung sehen und hören, um mein Verständnis des Stückes zu vertiefen, aber der nächste Termin ist leider erst im Juni. Bis dahin ist vermutlich alles wieder aus meinem Kopf draußen, mein musikalisches Gedächtnis lebt bedauerlicherweise von ständiger Wiederholung.

Frau Ortiz Arandes war großartig, sie setzt ein wenig andere Akzente und fügt der Rolle damit neue Facetten zu. Meiner Meinung nach kommt es in diesem Stück nicht nur darauf an, exzellent zu singen, was alle ohne Ausnahme tun, sondern auch darstellerisch top zu sein, sonst funktioniert das kammerspielartige nicht. Und hier zeigt sich wieder, was für tolle Opernsänger das Theater meines Vertrauens beschäftigt. Meines Erachtens nach definiert sich ein guter Opernsänger nicht nur dadurch, dass er diesen oder jenen Ton trifft, sondern dass er auch szenisch überzeugt – mich im Idealfall. Und das war in dieser Vorstellung ausnahmslos der Fall. Hingehen, anschauen!

Danke an alle Beteiligten!

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Das Märchen vom Zaren Saltan, 29.04.2010, Gärtnerplatztheater

Zuerst die kritische Anmerkung: ich würde mir wirklich wünschen, dass es im Theater meines Vertrauens vor der Vorstellung, wie in anderen Häusern durchaus üblich ist, eine Ansage gemacht wird, dass das Fotografieren nicht erlaubt ist. Offensichtlich reichen Hinweise an den Garderoben und auf den Karten nicht aus, es wurde nämlich vor allem vor der Pause fleißig geblitzt. Mal ganz abgesehen davon, dass es verboten ist und die Qualität dieser Aufnahmen sicher unter aller Kanone ist, es nervt! Ob es die Akteure auf der Bühne durch die Scheinwerfer überhaupt mitkriegen, weiß ich nicht, aber ich als Zuschauerin finde es äußerst störend.

Mindestens 13 der 21 Vorstellungen dieser sehr gelungenen Produktion habe ich gesehen und bis auf eine im Januar haben sie mir – mit dem Abstrich der szenischen Umsetzung des Hummelfluges – immer sehr gut gefallen. Musikalisch sehr schön, hatte diese Inszenierung so wirklich wundervolle Bilder wie den Tanz der Prinzessin Schwan, dieses Bild zierte im wahrsten Sinne des Wortes ja auch das Spielzeitheft 2009/2010, oder den Aufstieg der weißen Stadt am Ende des zweiten Aktes. Hier kam immer besonders gut der tolle Chor des Theaters zur Geltung und ich habe versucht, mir diese Szene ganz besonders intensiv einzuprägen. Schade, dass es keine DVD oder wenigstens CD dieser Produktion gibt, das hätte mir den Abschied leichter gemacht. So muss ich die Aufnahme aus Stuttgart 1952 hervorkramen, wenn ich den Zaren auf deutsch hören will.

Danke an alle Beteiligten, die mir so wundervolle Stunden bereitet haben!

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Die Sache Makropulos, 28.04.2010, Gärtnerplatztheater

Da ich ja immer ganz gerne verschiedene Perspektiven ausprobiere, saßen wir dieses Mal unten im Parkett vorne. Die Übertitel braucht man im Grunde genommen nicht, weil sehr verständlich gesungen wurde. Außer wenn das Orchester unter David Stahl ein wenig zu laut wurde und die Solisten übertönt hat, war kein Blick nach oben nötig.

Aus der Nähe ist vor allem die schauspielerische Leistung aller Beteiligter noch intensiver zu erleben, gesanglich fehlt sich ja eh nichts. Vor allem Rita Kapfhammer ist wirklich klasse,  was die Leistung der restlichen Solisten aber keinesfalls schmälert.

Auch wenn ich die Musik jetzt nicht so leicht zugänglich finde und sich keine Melodien in meinem Kopf festsetzen, finde ich die Produktion außerordentlich gelungen als Gesamtkunstwerk, die ich jedem Opernfreund ans Herz lege.

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Auftakt: Die Zauberflöte, 25.04.2010, Gärtnerplatztheater

Gestern noch in Wien, wo mir die Zauberflöte an jeder Ecke entgegen sprang: Schikaneder, Freihaustheater, Hotel Papageno, heute im Theater meines Vertrauens die Einführung für die nächste Premiere, eben diese Oper. Die Dramaturgin Sonja Westerbeck eröffnete den Vormittag mit der Bemerkung, dass es sehr schwer sei, eine so bekannte Oper, mit der fast jeder ein persönliches Erlebnis verbindet, neu zu inszenieren. Bei mir war es, wenn ich mich richtig erinnere, auch der erste Berührungspunkt mit Oper, allerdings nicht live gesungen, sondern als Marionettentheater. Da der Inhalt wohl jedem geläufig ist, kam sie gleich auf die drei Säulen der Oper zu sprechen: die Märchenvorlage, das Kaspertheater und die Freimaurerthematik. Sie gab damit, wie immer eigentlich, einen sehr guten Einsicht in den Kontext  der Oper. Die Regisseurin Rosamund Gilmore erläuterte ihre Sichtweise, besonders bemerkenswert fand ich den Satz, dass nicht Papageno oder Tamino die schwerste Prüfung haben, sondern Pamina. Insgesamt fand ich ihre Herangehensweise überzeugend und alles spricht für eine sehr schöne, poetische Inszenierung. Der Bühnenbildner Friedrich Oberle veranschaulichte auch anhand des ausgestellten Modells seinen Ansatz, auch einige Kostüme von Nicola Reichert waren zu besichtigen. Der musikalische Leiter Henrik Nánási beleuchtete die musikalische Seite, besonders den Teil über die Bassetthörner fand ich interessant. Sehr packend auch die Sicht der Solisten auf ihre Rollen, an diesem Vormittag gaben Robert Sellier (Tamino) und Daniel Fiolka (Papageno) Einblicke in ihre Interpretation. Abgerundet wurde der Vormittag durch mehrere musikalische Kostproben, es sangen Daniel Fiolka, Robert Sellier, Stefanie Kunschke (Pamina), Cornel Frey (Monostatos) und Holger Ohlmann (Sarastro), begleitet wurden sie von Oleg Ptashnikov am Flügel.

Es scheint fast so, als ob zwei der drei Wünsche des Publikums für das Gärtnerplatztheater vom 20.09.2008 im Rahmen von “La Triviata”, eine zauberhafte Zauberflöte, ein allzeit volles Haus und neue Toiletten, ab dem 07.05.2010 in Erfüllung gehen.

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Werther, 24.04.2010, Wiener Staatsoper

Im Gegensatz zu gestern saß ich diesmal auf einem richtig guten Platz, den ich mir unter normalen Umständen wohl nicht geleistet hätte. Aber so konnte ich mich wirklich gut auf die Vorstellung konzentrieren und es hat sich auch gelohnt.

Es gab eine Werkeinführung, die im Bezug auf die Entstehungsgeschichte sehr interessant war. Allerdings wurde die inszenierung über den grünen Klee gelobt und das hat sich mir im Nachhinein nicht so ganz erschlossen. Sehr schön fand ich die Idee mit dem Baum, unter dem sich alles trifft, das ist schlüssig und brachte mit dem Laub in den verschiedenen Farben sehr schöne Bilder hervor. Warum allerdings eine Verlegung in die Fünfziger Jahre die Figuren präziser heraus arbeiten sollte, habe ich nicht verstanden. Es hat nicht groß gestört, aber wirklich zwingend fand ich es nicht.

Die Sänger an diesem Abend waren wirklich gut, mitreißend die Rolleninterpretation von Vesselina Kasarova als Charlotte und Ramón Vargas als Werther stimmlich und szenisch immer überzeugend, ob er nun Charlotte seine Liebe gestand oder im Sterben lag. Besonders positiv ist mir auch Teodora Gheorghiu in ihrem Rollendebüt am Haus aufgefallen, sie war sehr frisch und trotzdem einfühlsam.

eEwas irritiert war ich über den nicht gerade üppigen Applaus am Ende. Gemessen an den nicht enden wollenden Ovationen nach der Arie von Vargas im 3. Akt war der Schlussapplaus doch relativ schnell vorbei.  Mir hat der Abend gut gefallen, auch wenn er mich nicht ganz so berührt hat, wie ich gedacht habe.

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Buchpräsentation “Jagdzeit” von Claudia Toman, 24.04.2010 in Wien

Ich bin Claudia extrem dankbar, dass sie eigentlich den Anstoß zu dieser Wienreise gegeben hat 🙂

Einen wirklich ungewöhnlichen Ort für ihre Buchpräsentation hatte sie sich ausgesucht: das Kinderopernzelt auf dem Dach der Staatsoper Wien! Wie sie im Verlauf des Nachmittags sagte, hier sei sie zu Hause, seitdem sie vor über 10 Jahren das Zelt zum ersten Mal betrat. Sie arbeitet als Inspizientin, Regieassistentin und Abendspielleiterin im Bereich Kinderoper und ist praktisch täglich an diesem Ort. Man merkte der Präsentation auch an, dass Claudia ein Profi ist, sie war dramaturgisch hervorragend aufgebaut. Es begann mit einer Lesung aus dem Off, direkt die erste Szene, das war schon ein bisschen unheimlich. Danach folgte der schon bekannte Trailer und mit der Szene, die Claudia für das Gewinnspiel gelesen hat, allerdings setzte sie etwas früher ein. Es folgte die Szene ab S. 65, mit der Adrian eingeführt wird und schließlich lässt sie uns noch teilhaben an den Schwierigkeiten eines Großstadtkindes, in der Wildnis aufs Klo zu gehen und Olivias erste Begegnung mit dem Wolf. Ergänzt wurden die Szenen immer wieder durch Auszüge aus Ernst Kreneks “Reisebuch aus den österreichischen Alpen”, gesungen von KS Heinz Zednik. Diese waren immer sehr passend ausgesucht und ließen die karge Welt der Alpen vor meinem inneren Auge entstehen. Claudia hat sehr, sehr gut gelesen, mit viel Ausdruck in der Stimme, ausgezeichnet den verschiedenen Figuren nachspürend und sehr pointiert und auch mit einem gewissen schauspielerischen Anteil. Im Anschluss an die Lesung stellte ihr die Repräsentantin des Verlages noch einige Fragen. So erzählte Claudia unter anderem, dass es noch einen dritten Olivia-Roman gibt, an dem sie gerade arbeitet, dass deren Geschichte aber dann abgeschlossen sei. In “Jagdzeit” erzählt sie ja erstmals aus zwei Perspektiven und es habe ihr sehr viel Spaß gemacht, eine Figur, Adrian, komplett zu erfinden. Von ihm hören wir möglicherweise noch mehr Augenzwinkern
Zum Abschluss gab es nochmal eine Projektion von einem Film aus Claudias Kindertagen, der war wirklich nett gemacht. Riesenapplaus der ca. 100 Zuschauer und eine lange Schlange beim Signieren rundeten die sehr schöne Buchvorstellung ab.

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PS: Die Lesung aus Claudias Sicht ist hier zu finden 😉

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Wien April 2010, Tag 2

Das Frühstück im Hotel Papageno ist leider etwas Käselastig für jemanden, der keine Milchprodukte essen darf und der Frühstücksraum ist zu klein für die Zimmeranzahl, so dass ich mich genötigt sehe, meine abschließende Tasse Kaffee in der Lobby zu trinken.

Danach hatte ich erst einmal eine Verabredung mit einem alten Freund aus Briefmarkenzeiten. Er ist ein wandelndes Lexikon, was Marken betrifft und zeigt gerne seine Schätze her. Auch diesmal schafft er es wieder, mich in seinen Bann zu ziehen, obwohl ich das Hobby Briefmarken eigentlich längst abgelegt habe.

Punkt 12 Uhr öffnete das Theater an der Wien seine Pforten für einen Tag der offenen Tür.  Das Theater ist das älteste in wie noch existierende, der erste Direktor war Emanuel Schikaneder, der Librettist der Zauberflöte und Papageno in der Uraufführung. Deshalb heißt der heutige Bühneneingang auch Papagenotor und auf dem eisernen Vorhang sind Szenen aus der Oper dargestellt. Der Innenraum war ursprünglich in blau-silber gehalten, da die Kombination rot-gold den kaiserlichen Theatern vorbehalten war. Reste davon sieht man vor allem noch an der Decke. Ich glaube, das hätte mir auch sehr gut gefallen. Es gab sehr viele verschiedene Angebote, leider war meine Zeit begrenzt, deshalb entschied ich mich für die Einführung in die Inspizientenabteilung, in die Geschichte des Theaters, in die Bühnentechnik und eine Technikvorführung. Die Inspizientin gab anhand der laufenden Geschichts- und Technikeinführung Einblicke in ihre Arbeit, erklärte ihr Pult, umriß ihren Verantwortungsbereich und beantwortete geduldig alle Fragen. Das war wirklich höchst interessant. Auch das Bühnenprogramm gab einen guten Einblick in das Theater, ein Rundgang durch Kostümabteilung, Perückenmacherei und Requisite rundeten das Programm ab. Ich denke, das war sicher nicht mein letzter Besuch in diesem Theater.

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Wien April 2010, Tag 1

Der Nachtzug erreichte Wien-Hütteldorf überpünktlich und nachdem ich im Hotel bereits morgens vor sieben Uhr einchecken konnte, machte ich mich auf, um am Naschmarkt zu frühstücken. Leider hatte dort, obwohl der Markt offiziell um sechs Uhr beginnt, noch wenig geöffnet, so dass ich mit einen normalen Bäcker vorlieb nehmen musste. Weiter ging es nach Hietzing, wo ich zuerst den Friedhof und dann den Tierpark Schönbrunn besuchen wollte. Was auf dem Stadtplan eigentlich recht nah aussah, entpuppte sich als anstrengender Marsch bergauf an einer viel befahrenen Straße. Ich bog dann auch noch falsch ab und betrat den Friedhof sozusagen durch die Hintertür. Leider ist er doch moderner als ich dachte, das war die erste Enttäuschung. Die nächste folgte auf dem Fuß, als ich das erste Foto machte, gab der Akku auf. Offensichtlich hatte ich einen leeren in die Kamera getan, der zu Hause noch mal frisch aufgeladene lag im Hotel. Zudem wurde ich von ein paar Fiedhofsmitarbeitern sehr kritisch beäugt, als ob ich im nächsten Moment zur Grabräuberin mutieren würde.

Ich beschloss, den Friedhof Friedhof sein zu lassen, den anderen Akku aus dem Hotel zu holen und mit dem Zoo weiterzumachen. An dieser Stelle muss ich den ÖPNV in Wi9en mal über den grünen Klee loben. Bereits morgens vor sechs fuhr die U-Bahn alle vier Minuten, auch die Straßenbahnen und Busse fahren mit hoher Frequenz. Und es scheint sich auszuzahlen. Gerade heute war in einer der Gratiszeitungen hier zu lesen, dass die Wiener überdurchschnittlich viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Das bestätigt mal wieder meine Meinung, dass man mit dem Angebot in Vorleistung gehen muss, ein unattraktiver Takt und volle Bahnen bringen niemandem dazu, vom Auto umzusteigen.

Zurück am Zoo kam ich zuerst an dem gewaltigen Palmenhaus vorbei, das ich am Ende auch noch besichtigte.Der Zoo selbst ist recht weitläufig, die Tiere werden fast alle in großen Gehegen und Freiflächen gehalten. Der Eintrittspreis ist mit 14 € allerdings auch recht happig.

Natürlich ist ein Besuch in Wien nicht vollständig, wenn ich nicht beim Plachutta war (Vorsicht, Musik!). Die Spezialität ist gesottenes Rindfleisch, das in der Brühe serviert wird. Zuerst ist man die Suppe, entweder nur mit Gemüse oder mit einer Extraeinlage, danach fischt man sich die Rindfleischstücke aus der Brühe. Dazu gibt es eine sensationelle Schnittlauchsosse, Apfelkren und Röstkartoffeln. Ich hatte heute zusätzlich Kochsalat mit Erbsen, was immer das war, es schmeckte ein wenig nach Spinat. Auch ein Markknochen gehört noch dazu, aber das Beste ist wirklich die Brühe. Natürlich ist das Ganze nicht gerade billig, aber jeden Cent wert. Das Lokal ist auch immer voll, bei mehreren Personen ist Reservierung schon zu empfehlen.

Zurück im Hotel blieb gerade genug Zeit, mich umzuziehen, dann stand auch schon der nächste Programmpunkt an: Claudia Toman, deren Buchpräsentation morgen der eigentliche Anlass für die Wienreise war und die an der Wiener Staatsoper arbeitet, holte mich am Bühneneingang für einen kleinen Rundgang durch das Haus ab. Zuerst ging es jedoch hinauf ins Kinderopernzelt auf dem Dach des Hauses, wo die Präsentation morgen stattfindet. Danach hatte ich Gelegenheit, auf der Bühne zu stehen – das Singen habe ich mir aber verkniffen. Sehr schön war es, die Kulissen des „Rosenkavaliers“ aus der Nähe zu sehen. Sehr viel mehr bekam ich trotz Vorstellungsbesuches auch nicht davon zu sehen. Nach einem Blick in die Unterbühne – Höhenangst sollte man hier nicht haben – und einem kurzen Rundgang durch einen Teil des restlichen Hauses hatte ich Gelegenheit, eine Probe für die in zwei Wochen stattfindende Premiere der Kinderoper anzusehen. Bisher habe ich ja immer nur öffentliche Proben gesehen und das heute war doch etwas ganz anderes. Ich habe sehr viel gelernt und ich bedanke mich recht herzlich bei Claudia für dieses tolle Erlebnis.

Zurück in den öffentlichen Bereich suchte ich nach meinem Platz für die Vorstellung. Da ich ja kein Strauss-Fan bin, ging ich auf Nummer Sicher und habe nur eine billige Karte genommen. Diese war allerdings von der Sicht her wieder sehr eingeschränkt, erschwert zusätzlich durch einen Hühnen und eine sich hinlümmelnde Göre vor mir, der mitdirigierende Opa neben mir nervte ebenfalls dezent  – kurz gesagt, ich bin in der ersten Pause gegangen. Musikalisch muss ich mich an Strauss erst noch rantasten, und so ganz ohne szenisch hatte ich arge Schwierigkeiten mit der Konzentration. Dafür freue ich mich jetzt morgen um so mehr auf den Werther, hier sitze ich nämlich sehr gut.

Das Hotel Papageno, in dem ich übernachte, liegt sehr gut, nur 3 Tramhaltestellen von der Oper entfernt. Das Zimmer ist sehr großzügig und das Personal freundlich. Der Preis ist angemessen, insbesondere, da ich über hrs gebucht habe und als Gratisleistung das WLAN, das in allen Zimmern verfügbar sein soll, angeboten wurde. Leider endet das Signal ca. 4 Meter vor meiner Zimmertür, auf meine diesbezügliche Nachfrage erklärte man mir, ich müsse „andere Frequenzen“ anwählen – naja, ganz blöd bin ich ja auch nicht. Deshalb habe ich diesen Post erst mal offline geschrieben und werde mich jetzt in die Lobby begeben, um alles hochzuladen.

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Orpheus in der Unterwelt, 22.04.2010, Gärtnerplatztheater

Auch in dieser Vorstellung musste ein Gast einspringen, Elena Fink hat mir als Eurydike ganz ausgezeichnet gefallen. Es ist schon faszinierend, wie kleine Abweichungen einem Stück einen ganz neuen Kick geben können. Das und ein bestimmtes Zitat haben den Abend zu einem unvergesslichen Abend werden lassen. Ich hatte auch Gelegenheit, mit Zuschauern, die das Stück zum ersten Mal sahen, über bestimmte Aspekte der Inszenierung zu diskutieren, was bei mir etwas Unbewusstes an die Oberfläche geholt und damit einen neuen Aspekt hinzugefügt hat.

Danke an alle Beteiligten!

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Orpheus in der Unterwelt, 18.04.2010, Gärtnerplatztheater

Heute gab es mal wieder eine kleine Besonderheit, ein Gast sang den Pluto. Bis auf kleine Abweichungen im Text, die man aber vermutlich nur bemerkt hat, wenn man das Stück schon mehrfach gesehen hat, hat Markus Petsch eine den Umständen entsprechende, ansprechende Vorstellung gezeigt.

Auch sonst waren wieder alle Bestandteile für einen sehr unterhaltsamen, in diesem Fall Operettennachmittag vorhanden:  ein trotz des halsbrecherischen Tempos sehr gut verständliches Rondo des Merkur von Christoph Kayser, wieder auf den Punkt gesetzte Pointen (Mutti!) sowie ein tolles Couplet des Cupido, das am Ende die Fliege schon mehr als erahnen lässt, von Stefanie Kunschke, eine szenisch und musikalisch einfach hinreißende Venus von Frances Lucey, eine ausdrucksstarke Öffentliche Meinung von Marianne Larsen. Natürlich hatten auch die restlichen Solisten in ihren Rollen Cornel Frey, Sibylla Duffe, Dirk Lohr, Ann Katrin Naidu, Gunter Sonneson, Christina Gerstberger, Márta Kosztolányi, die Chorsolisten, der Chor und das Orchester unter Andreas Kowalewitz großen Anteil an dieser wirklich gelungenen Vorstellung und wurden entsprechend gefeiert.

Von wegen die Operette ist tot. Es lebe die Operette, Herr Bachler!

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