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Sweeney Todd, 01.06.2010, Gärtnerplatztheater

Eine schöne letzte Vorstellung war das. Das Publikum, von der sehr guten Leistung der Akteure mitgerissen, jubelte frenetisch zum Abschied. Ab jetzt heißt es “Sold out” im Pie-Shop am Gärtnerplatz. Goodbye Mrs Lovett, Sweeney, Johanna, Anthony, Richter Turpin, Pirelli, Toby, Lucy und Büttel Bamford. Nie mehr steht der Chor am Grab oder bricht aus Bedlam aus. Schade – ich werde euch vermissen.

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I Masnadieri, 30.05.2010, Gärtnerplatztheater

Der Sänger des Francesco wurde als erkältet angesagt, den Kommentar eine Reihe hinter mir “da können wir ja gleich wieder gehen” fand ich dann aber doch etwas übertrieben, vor allem, weil zumindest ich nichts gemerkt habe, außer dass er gegen Ende etwas müde wirkte.

Ansonsten war es mal wieder einfach nur toll: tolles Orchester, toller Chor, tolle Solisten. Für mich ist diese Inszenierung das allerbeste Beispiel dafür, dass man eine 150 Jahre alte Oper ins Heute transportieren kann, ohne in den sogenannten Eurotrash abzugleiten. Ich ziehe nach jeder Vorstellung meinen Hut vor dem Regisseur Thomas Wünsch, der das geschafft hat.

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Carmen, 29.05.2010, Gärtnerplatztheater

Manchmal vergesse ich zwischendurch, wie sehr mich diese Musik berührt. Es liegt vermutlich auch ein bisschen an der Inszenierung, denn die Carmen an der BSO lässt mich weitgehend kalt.

Selbst im 3. Rang ist die Ausstrahlung von Rita Kapfhammer zu spüren, sie verleiht der Figur eine Sinnlichkeit, die es glaubhaft macht, dass ihr alle Männer zu Füßen liegen. Auch Stefanie Kunschke als Micaela zeigt Hervorragendes und Adrian Xhema verkörperten den Don José glaubwürdig als Zerrissener zwischen Pflicht und Liebe.

Allen die Show gestohlen wurde in meinen Augen aber von der Besetzung einer kleineren Rolle: Florian Simson kehrte nach 10 Monaten Abwesenheit wieder auf die Bühne am Gärtnerplatz zurück, leider nur für diesen Abend. Die Freude, die alle daran hatten, war bis unters Dach zu spüren.

Das war wieder ein sehr schöner, emotionaler Abend, danke an alle Beteiligten!

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Sweeney Todd, 28.05.2010, Gärtnerplatztheater

Ich hatte das Stück jetzt schon länger (= viereinhalb Monate) nicht gesehen, aber die letzten beiden Vorstellungen waren natürlich Pflichtprogramm. Marianne Larsen als Mrs. Lovett ist eine echte Schau, sie singt und spielt einfach großartig, da stimmt jede Geste, kommt jede Pointe auf den Punkt. Ihr zur Seite steht mit Gary Martin ein sehr überzeugender Sweeney, stimmlich wie szenisch und auch Thérèse Wincent war eine bezaubernde Johanna. Der Auftritt von Mario Podrečnik als Pirelli war wie immer viel zu schnell vorbei und die choralartigen Gesänge des Chores gingen unter die Haut.

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Turandot, 26.05.2010, Residenz Theater

Wenn ich schon nach all dem Musiktheater mal wieder ins Sprechtheater gehe, tut es das natürlich nicht unter einem Opernstoff 😉

Zwar hatte man den Text nicht oder nur behutsam modernisiert, das Bühnenbild, die Kostüme und vor allem die Handlung waren jedoch ultramodern. So spielte das Stück in der Umgebung einer Fernsehquizshow à la WWM, komplett mit Kamera auf Moderator (in diesem Fall Turandot) und Kandidat (Kalaf) und es hat wirklich wunderbar funktioniert! Mir hat es sehr, sehr gut gefallen, allerdings war der text manchmal etwas sehr schlecht zu verstehen, was an unserem Platz unter dem Balkon gelegen haben mag.  Lustig fand ich, einige  Statisten aus dem Gärtner zu kennen 🙂

Ein sehr gelungener Abend, das Stück kann ich jedem empfehlen, der seinen Schiller in dieser Zeit sucht.

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La Cage aux Folles, 25.05.2010, Gärtnerplatztheater

An diesem Abend ging ich mal wieder mit der Freundin ins Theater, die es am längsten mit mir ausgehalten hat. Wir sind schon zusammen zur Schule gegangen und auch sie konnte sich daran erinnern, dass wir den Film aus irgendeinem Grund mal im Schulunterricht angeschaut hatten, an den Zusammenhang konnte sich aber keine von uns beiden erinnern.

Es war wie immer ein amüsanter Abend, und bei “Ich bin, was ich bin” lief es mir wie immer kalt den Rücken runter. Am Ende, da es ja die letzte Aufführung für die nächste Zeit gewesen war, regnete es Blumen aus den Proszeniumlogen für alle Akteure, das fand ich eine schöne Geste, die Standing Ovations konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber die Geschmäcker sind halt verschieden.

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I Masnadieri, 24.05.2010, Gärtnerplatztheater

Der Schrei “Enrico”, diese fast greifbare Trauer, treibt mir schon die Tränen in die Augen, bevor ein Ton gespielt wurde. Auch die Ouvertüre mit ihrem wunderschönen Cello-Solo trägt zur düsteren Grundstimmung bei. Ich bin jedes mal aufs Neue bass erstaunt, wie toll Regisseur Thomas Wünsch die Musik in Bilder umgesetzt hat.

Der Francesco klang etwas angeschlagen, der Rest der Solisten, das Orchester und vor allem der Chor boten aber wieder großartige Leistungen, die den Abend auch in der ich-zähle-nicht-mehr-wievielten Aufführung zu einem tollen Erlebnis werden ließen.

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My Fair Lady, 23.05.2010, Gärtnerplatztheater

Irgendwie kann ich mich an diesem Stück nicht sattsehen, es ist ja auch jedes mal ein bisschen anders  😉

Besonders stark fand ich diesmal Dirk Lohr in der Szene mit Higgins und Pickering, das gab auch wieder spontanen Applaus bei seinem Abgang. Überhaupt war das Publikum sehr klatschfreudig, ich hab das Stück ja jetzt schon ein paar mal gesehen, aber noch nie wurde bei den Zwischenstücken musikantenstadlmäßig im Takt geklatscht.

Köstlich wieder Susanne Heyng, Dieter Kettenbach und Gunter Sonneson, nur Hardy Rudolz hat sich für mich noch nicht ganz in die Rolle des Higgins hineingefunden. Milica Jovanovic war wie immer eine wirklich bezaubernde Eliza und der Chor und das Orchester unter Benjamin Reiners brillierten an diesem Abend. Irgendwann hüpfen die Royals doch noch mal von ihrem Ausguck in luftiger Höhe und tanzen auf der Bühne mit!

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Martha, 22.05.2010, Gärtnerplatztheater

Das Stück hatte ich zuletzt vor ungefähr zwei Jahren gesehen, gefallen hat es mir damals schon. Prachtvolle und gut choreographierte Chorszenen, schöne Duette und Arien, bedauerlicherweise wird die von Harrie van der Plas im 3. Akt sehr schön gesungene etwas gestört durch “witzige” Aktionen des Kellners, das ist eindeutig einer der Negativpunkte der Inszenierung. Ansonsten sehr schöne Kostüme mit einem klassischen Bühnenbild, witzigen regieeinfällen wieder große Finger, der Plumkett “einen Schubs gibt”, als er sich nicht traut, die Frauen anzusprechen. Leider rauschte der Anfang etwas an mir vorbei, ich brauchte einige Zeit, um mich einzuhören, danach habe ich mich aber sehr gut amüsiert.

Die Akteure waren allesamt sehr gut, angefangen bei Sandra Moon und Rita Kapfhammer als Lady Harriet und Nancy, Holger Ohlmann und der schon angesprochene Harrie van der Plas als Plumkett und Lyonel, Sebastian Campione und Martin Hausberg als Richter und Lord Tristan sowie der Chorsolist Christian Schwabe als Diener. Auch der Chor und das Orchester unter Jörn Hinnerk Andresen hat mir gut gefallen und so war es ein rundherum unterhaltsamer Abend.

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Die Zauberflöte, 21.05.2010, Gärtnerplatztheater

Gleich vier Sternchen für Rollendebüts fanden sich an diesem Abend auf dem Besetzungszettel, das überraschendste sicher bei Cornel Frey als Tamino, der an diesem Abend eine tolle Leistung zeigte, dem Theater kann man zu solchen Ensemblemitgliedern wirklich nur gratulieren! Auch Mario Podrečnik, erstmals als Monostatos zu sehen, gefiel mir an diesem Abend richtig gut. Christina Rümann überzeugte mich mit ihrer Höllen-Arie, nachdem mir “Oh zittre nicht” noch nicht so zugesagt hatte. Ebenfalls eine sehr gute Vorstellung  zeigte Tilmann Unger als 1. Priester/1. Geharnischter. Daniel Fiolka ist als Papageno einfach eine Wucht, diese Spielfreude gepaart mit einer schönen Stimme sind für die Rolle ideal. Die restlichen Solisten, Chor und Orchester boten ebenfalls eine sehr ansprechende Vorstellung. Diese Zauberflöte im Theater meines Vertrauens kann ich wirklich nur empfehlen!

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