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I Masnadieri, 10.04.2010, Gärtnerplatztheater

Auch wenn es mich nicht ganz so mitgerissen hat wie die vorhergehende Vorstellung, war es dennoch wieder ein wunderschöner, erfüllender Abend. Ich kann gar nicht mal sagen, worin der Unterschied lag, vermutlich einzig und allein in mir und meiner Tagesform.

Absolut hervorragend fand ich ja wieder Johannes Wiedecke als Massimiliano, sowohl darstellerisch wie auch musikalisch. Auch Sandra Moon verlieh der Amalia Tiefe und Emotionalität mit ihrer Stimme. Besonders beeindruckt war ich von Mikael Babajanyans Portrait des Francesco mit einer wirklich sehr schönen, kraftvollen Stimme und ausdrucksstarkem Spiel. Auch der Chor glänzte durch Spielfreude und exzellenten Gesang. Abgerundet wurde der bereichernde Abend durch die ebenfalls sehr guten Solisten Mario Podrečnik, Holger Ohlmann und Adrian Xhema sowie dem Orchester unter Henrik Nánási.

Danke an alle Beteiligten!
Besser als ich es jemals könnte hat übrigens rossignols den Abend zusammengefasst.

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Die Winterreise, 09.04.2010, Gärtnerplatztheater

Ich bin ja so ein Doofie, ich kenn noch nicht mal die Originalversion der Winterreise von Schubert, das habe ich jetzt ITunes sei Dank aber gleich mal geändert. Die Einführung von Esther von der Fuhr war klasse, irgendwie spritzig, fundiert  und hat Lust auf die Vorstellung gemacht.

Musikalisch hat es mir sehr gut gefallen. Vor allem Robert Sellier und das Orchester unter Jörn Hinnerk Andresen waren toll. Die Orchestrierung war wirklich spannend, auch wenn die Instrumente aus dem dritten Rang, wenn man auch dort saß, etwas zu dominant waren.

Und dass ich mit modernen Tanz so rein gar nichts anfangen kann, dafür kann das TTM ja nix. Obwohl sie natürlich auch mal was klassisches machen könnten für so biedere Leute wie mich.

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Vorstellung der Spielzeit 2010/2011, 07.04.2010, Gärtnerplatztheater

Die Bekanntgabe der Eckdaten für die nächste Spielzeit markiert für mich immer den Tag, an dem ich anfangen kann, Urlaube für den Herbst des Jahres zu planen 😉

Zunächst fasste Herr Dr. Peters die vergangenen zweieinhalb Spielzeiten zusammen, die ja durchaus spannend, abwechslungsreich und in vielen Teilen auch erfolgreich waren.

Die nächste Spielzeit eröffnet das Staatstheater mit “Der Freischütz” von Carl Maria von Weber, inszeniert von Beverly Blankenship, bei mir noch in bester Erinnerung mit der wunderbar poetischen Inszenierung des Zaren Saltan, der übrigens am 29.04.10 zum letzten Mal kommt.

Die nächste Premiere am 24.10.10 ist die Kinderoper “Omama im Apfelbaum”, die nach diesem Kinderbuch entstanden ist. Das Werk, das  in München erstaufgeführt wird, richtet sich an Kinder ab 4 Jahren.

Darauf folgt “Der Nussknacker” des TTM am 12.11.2010, auch dieses Stück richtet sich an die ganze Familie.

Den glanzvollen Schlusspunkt des Jahres setzt am 02.12.2010 die Neuinszenierung von “Die Fledermaus”, Regie führen wird hier Herr Dr. Peters selbst, zusammen mit dem Team aus Andreas Kowalewitz (Musikalische Leitung, Orpheus, Operettenkonzerte), Herbert Buckmiller (Bühne, Fra Diavolo, Die Piraten von Penzance), Götz Lanzelot Fischer (Kostüme, Boccaccio, Piraten) und Fiona Copley (Choreographie, Piraten, Zauberer von Oz). Das lässt auf einen sehr vergnüglichen Silvesterabend 2010 schließen.

Weiter geht es mit Rossinis “L’Italiana in Algeri” am 14.01.2011 in einer Inszenierung von Thomas Enzinger im italienischen Original, auch darauf bin ich sehr gespannt, denn die Oper mag ich sehr gerne, habe aber noch nie eine Aufführung davon gesehen.

Am 03.02.2011 kommt dann die Musicalproduktion der Spielzeit mit “Grand Hotel” auf die Bühne. Regie führen wird Pavel Fieber, der auch schon als Prof. Higgins am Gärtnerplatz zu sehen war, die Choreographie macht sein Nachfolger in der Rolle Hardy Rudolz.

Am 25.03.2011 wird es dann geisterhaft mit der Münchner Erstaufführung von “Der Untergang des Hauses Usher” von Philip Glass in der Inszenierung von Carlos Wagner.

Sehr, sehr, sehr gespannt bin ich auch auf Prokofjews Oper  “Die Liebe zu den drei Orangen”, die unter der Regie von Immo Karaman am 06.05.2011 Premiere hat. Seine Inszenierung von “Death in Venice” war etwas ganz besonderes, schade, dass dieses Stück in der nächsten Spielzeit nicht wiederaufgenommen wird.

Die zweite Premiere des TTM bildet dann am 26.05.2010 “Das Schloss” nach Franz Kafkas Roman, bevor am 30.06.2010 die Barockoper in Form von “Der geduldige Sokrates” von Georg Philipp Telemann auf die Bühne des schönsten Theaters Münchens zurückkehrt.

Leider gibt es keine neue Operette von Gilbert & Sullivan oder mal etwas wie den “Vogelhändler”, das könnte ich mir an diesem Haus mit diesem Ensemble sehr gut vorstellen.

Wiederaufgenommen werden “Die Zauberflöte” (19.09.10), “My Fair Lady” (24.09.10), “Mahagonny” (03.10.10), “Gräfin Mariza” (09.10.10), “Orchesterprobe” (24.10.10), “Martha” (17.10.10), “Carmen” (07.11.10), “Hänsel und Gretel” (05.12.10), “La Bohème” (10.12.10), “Körpersprachen III” (22.12.10), “Honk!” (05.02.11), “Orpheus in der Unterwelt” (10.02.11), “Ein Sommernachtstraum” (13.02.11), “Der Zauberer von Oz” (20.02.11), “Boccaccio” (27.02.11), “Viva la Mamma!” (13.03.11), “Die Sache Makropulos” (01.04.11), “La Traviata” (10.04.11, leider, leider, leider auf Italienisch mit Übertiteln), “Die Piraten von Penzance” (29.05.11, endlich) und “Madame Butterfly (10.06.11).

Auch bei den Konzerten wird wieder einiges geboten: neben den Operettenkonzerten, dem Neujahrskonzert und dem Faschingskonzert (im nächsten Jahr am Faschingsdienstag!) gibt es zwei Sinfoniekonzerte, eines unter Leitung von Constantinos Carydis, vielen langjährigen Besuchern des Theaters noch in bester Erinnerung, und eines unter David Stahl, bei dem zur Musik von Holsts “Planeten” Bilder von den musikalisch erstehenden Planeten projiziert werden, sicher ein Erlebnis der Extraklasse. Die Aufzählung der “Weihnachtsmatinée” unter den Konzerten lässt mich vermuten, dass diese auf der Vorbühne stattfindet, was ich persönlich sehr begrüßen würde, da es eine sehr beliebte Veranstaltung ist.

Dazu kommt noch das Theatervergnügen zu Beginn der Spielzeit, die Kammermusik im Foyer, die Auftaktveranstaltungen, verschiedene Operncafés, Matinéen und Soiréen, Opern auf Bayerisch und auch “München blutrot”, die lange Kriminacht im Gärtner, kommt wieder. Das ist wieder ein  so vielfältiges, spannendes, ausgewogenes Programm für Jung und Alt, das für mich nur eine Frage offen bleibt: wann soll ich in Urlaub gehen? 😉

Zwei Punkte möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen. Ab der nächsten Spielzeit gibt es nicht nur Halbpreisabos für Kinder und Jugendliche (immerhin Studenten bis 30!) sowie Wahlabos für diesen Personenkreis für 8 € – auf allen Plätzen und in allen Vorstellungen außer denen, die auch für die anderen Wahlabos ausgeschlossen sind. Ich vermisse hier zwei Dinge: ein Mindestalter, denn ich glaube nicht, dass man einen Fünfjährigen zum Musiktheaterfan macht, wenn man ihn mit ins Theater schleppt, weil das billiger ist als einen Babysitter zu engagieren, und Altersempfehlungen für alle Vorstellungen, diese gibt es bisher nur für ausgewiesenen Familienvorstellungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Achtjährige eine Traviata wirklich mitfühlen kann. Auch würde ich dann spezielle Einführungen für Kinder machen. Interessant finde ich übrigens auch die Ausnahmen: das Freitagsabo und die jeweils günstigsten Kategorien in den Abos werden nicht als Halbpreisabos angeboten.

Das zweite ist die Erhöhung der Abopreise. Das eine Anhebung notwendig ist, steht außer Frage, ich hatte mich eh schon im letzten Jahr gewundert, das keine erfolgt ist. Aber die Erhöhung schwankt zwischen unter 5 bis über 18 % je nach Wochentag und Kategorie, das deutet doch eher auf eine neue Preiskalkulation als auf die angekündigte maßvolle Erhöhung hin. Da sowohl mein Premierenabo als auch die Wahlabos bei den Erhöhungen vorn liegen, heißt das für mich jedenfalls entweder weniger Theater oder billigere Plätze – schade eigentlich.

Am Schluss der heutigen Pressekonferenz konnten noch Fragen gestellt werden, die dann auch rege kamen. So wurde nach der Entwicklung der Abonnentenzahlen und nach mehr Operette bzw. einer Operette für Kinder gefragt – meiner Meinung nach fällt übrigens “Die Piraten von Penzance” durchaus in diese Kategorie. Herr Dr. Peters erwähnte bei der Beantwortung eine dieser Fragen auch, dass dem Theater in diesem Jahr der Haushaltsansatz um 500000 € gekürzt worden wäre, und diese Meldung macht nun Schlagzeilen, alle Onlineveröffentlichungen, die ich seit der PK gelesen habe, befassen sich damit und wenn überhaupt, dann nur am Rande mit der neuen Spielzeit. Nochmal schade eigentlich.

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My Fair Lady, 05.04.2010, Gärtnerplatztheater

Was für ein Abend! Dirk Lohr sprang sehr kurzfristig als Higgins ein und zeigte eine tolle Vorstellung, vor allem wenn man bedenkt, dass er die Rolle das letzte Mal Ende Juli 2009 gesungen hat. Milica Jovanovic als Eliza hat mir sogar noch besser als in der ersten Vorstellung gefallen, sie hat eine tolle Ausstrahlung und schafft es, junges Mädchen, elegante Dame und starke Frau gleichzeitig zu sein.

Mit köstlich trockenem Humor auch wieder Susanne Heyng als Mrs. Higgins und auch Christel Peschke als Mrs. Pearce setzte treffende Pointen. Stefan Sevenich war wie immer ein mitreißender Doolittle, nicht nur wenn er wenn er mit seinen Tanzeinlagen das Haus zum Toben bringt, sondern auch, wenn er über das Leben philosophiert. Auch die restlichen Solisten und der Chor waren in Bestform und das Orchester, erstmals unter Benjamin Reiners, klang spritzig und rundete einen sehr schönen Abend musikalisch ab.

PS: Es gibt ein sehr schönes neu gestaltetes Programmheft mit alten und neuen Szenenfotos, da lohnt sich ein erneuter Besuch gleich doppelt 😉 die nächsten Vorstellungen sind am 23. und 24.04.10

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Boccaccio, 04.04.2010, Gärtnerplatztheater

Schade, dass sich nicht mehr Zuschauer eingefunden hatten, diese wirklich ganz wundervolle Produktion mit ihren prächtigen Kostümen, tollem Bühnenbild, witzigen Einfällen, hinreißenden Melodien und vor allem einem herausragenden Ensemble hat mehr Resonanz verdient. Vielleicht lag es auch an der Uhrzeit, ich habe nochmal nachgelesen, der Figaro letztes Jahr am Ostersonntag Abend war gut besucht.

Ich bin immer wieder erstaunt und erfreut, wie viel darstellerisches Talent neben den musikalischen Qualitäten die Solisten und die Chormitglieder besitzen. Ein Stück wie diese Operette, wo es oft auch die kleinen Gesten und Gesichtsausdrücke sind, die den Reiz ausmachen, würde sonst nicht funktionieren. Sehr schön fand ich auch, wie man mit ungewöhnlichen Situationen umgeht und auf einander Acht gibt.

Mir hat es wieder ganz ausgezeichnet gefallen. Danke an Alle!

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Carmen, 03.04.2010, Gärtnerplatztheater

Ich freue mich ja immer sehr, wenn ich auch anderen vermitteln kann, warum ich von Musiktheater im allgemeinem und vom schönsten Theater Münchens im Besonderen so begeistert bin. Zu dieser Vorstellung begleiteten mich zwei Opernneulinge und es hat ihnen gefallen! Interessanterweise teilten sie meine Einschätzung, dass Rita Kapfhammer als Carmen eine unglaubliche Ausstrahlung besitzt. Auch Adrian Xhema mal wieder als Don José zu sehen, war ein besonderes Erlebnis und über den Escamillo waren wir uns auch einig.

Auch das restliche Personal auf und hinter der Bühne und im Orchestergraben hat dazu beigetragen, dass beide gesagt haben: das machen wir mal wieder 😉

Danke an alle Beteiligten!

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TAT(W)ORT, szenische Lesung der Polizeipoeten, 01.04.2010, Wirtshaus im Schlachthof

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Nebenraum des Wirtshaus im Schlachthof, 64 verkaufte Karten, das schafft mancher Bestsellerautor nicht.
Gelesen wurde von Andreas Stock und Christiane Neukirch mit verteilten Rollen und eingebettet in eine kleine Rahmenhandlung. Die erste Geschichte war “Wie alles begann” von Volker Uhl, es folgte “Der schwerste Gang” von Helmut Lukas und “Togo” von Gerald Marek . Diese drei Erzählungen haben mich gefesselt, aber gleichzeitig auch nachdenklich gemacht und ziemlich mitgenommen. Ich denke, dass es den anderen Zuschauern auch so ging, denn alle hörten konzentriert zu, obwohl aus dem Saal immer wieder Lachen und Beifall zu hören war. Aufgelockert wurde die Spannung durch eine heitere Geschichte, “Verbrechen lohnt sich nicht” von Toni Feller. Hier las auch noch Elmar Heer mit und so ging es gelöst in die Pause.
Auch die Texte danach gaben Einblicke in den Alltag und die Empfindungen von Polizisten, die einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen haben. “Der blutige Schlüssel” von Elmar Heer über das Auffinden der Leiche eines Selbstmörders, der sich vor den Zug geworfen hat, werde ich sicher nicht so schnell vergessen. Auch “Nicht mal drei Sekunden” von Werner Stotz und “Ungutes Gefühl” von unserer BabyJane ließen mir Schauer über den Rücken laufen. Die Empfindungen aus “Ist doch nur ein Hund” von Elmar Heer kann sicher jeder nachvollziehen, der schon einmal ein geliebtes Tier verloren hat, aber es kam auch sehr gut rüber, dass zwischen einem Polizeihund und seinem Hundeführer eine noch sehr viel intensivere Beziehung besteht. Zuletzt wurde es mit “Endlich Feierabend” wieder von BJ nochmal lustig. Teilnehmer des Eulentreffens 2008 werden sich sicher noch mit Vergnügen an die Geschichte erinnern.
Im Anschluss an die Lesung standen die drei anwesenden Autoren Elmar Heer, Volker Uhl und BJ noch für Fragen zur Verfügung, die auch zahlreich gestellt wurden.
Ich kann jedem nur empfehlen, eine solche Lesung zu besuchen oder zumindest die Texte auf der Seite auf der Seite der Polizeipoeten bzw. die Bücher zu lesen. Man wird einen Polizisten danach mit anderen Augen betrachten. Mich persönlich hat dieser Abend tief beeindruckt und ich ziehe meinen Hut vor allen, die jeden Tag für uns ihr Leben und ihr Seelenheil riskieren.

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La Cenerentola, 31.03.2010, Cuvilliéstheater

Eine Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, mit der ich schon länger geliebäugelt hatte. Als dann auch noch nach der Premiere eine positive Rückmeldung der von mir geschätzten rossignol gab es kein Halten mehr. Die Götter waren mit mir, der Onlineverkauf in der Nacht funktionierte und mein war ein Ticket in der Mittelloge des Theaters – die Einzigen, die noch zu haben waren.

Interessant war es, die vielen bekannten Gesichter zu sehen. Wenn man so wie ich, “öfter”, also mehrmals pro Woche, ein Theater aufsucht, lernt man irgendwann auch das andere Stammpublikum kennen. Und die waren hier zuhauf vertreten.

Das Programmheft passte mit seinem Aufkleber “You can change your life” gerade so wie die Faust aufs Auge zu meiner Situation und ist auch ansonsten nett gemacht.

Die Bilder, die bei Facebook zu sehen waren, haben mir eigentlich eher nicht gefallen. Aber im Zusammenhang der Inszenierung sind sie einfach klasse. Zeitlos, frech, jung, also genau richtig für ein Opernstudio. Viele nette Einfälle, die man sich lieber selbst anschauen sollte, sofern man sich eine Karte sichern konnte, die zwei verbleibenden Vorstellungen sind ausverkauft. Auch die Interpretation von Alidoro als Jesus fand ich stimmig, wobei er als (römischer) Gott fast noch besser gepasst hätte. Einzig die Einbeziehung des Zuschauerraumes als Bühne war insofern etwas schwierig, als dass sie, obwohl das Theater klein ist, viele Leute von der Sicht ausschloss, in de zweiten Reihen der Logen sind viele aufgestanden und haben trotzdem nicht alles mitbekommen. Das fand ich persönlich ein wenig schade.

Das Orchester unter Christopher Ward war mir über weite Strecken einfach zu laut und lies von den Sängern manchmal nur Bruchstücke hören, obwohl diese durchaus über kräftige Stimmen verfügen. Die waren aber durchweg klasse, angefangen bei Angela Brower, die ich ja schon in anderen Rollen erlebt habe bis hin zu John  Chest als Dandini.

Ein toller, rundherum gelungener Abend. Das hätte ich mir gerne nochmal angesehen!

Das Orchester unter

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Orpheus in der Unterwelt, 30.03.2010, Gärtnerplatztheater

Ausverkauft, mal wieder. Ein echter Renner! Eigentlich kann es gar nicht besser laufen. Musikalisch wird ja auch einiges geboten, wie auch wieder in dieser Vorstellung. Großes Lob an alle Beteiligten!

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Die unmögliche Enzyklopädie XIII: Geruch, 15.03.2010, Probenräume der BSO in der McGraw-Kaserne

In die Probenräume am McGraw-Graben ging es diesmal, ich wusste gar nicht, dass die Staatsoper dort welche hat – und diese seit Eröffnung des neuen Probengebäudes am Marstallplatz auch noch nutzt. Schon beieindruckend, auf welche “Hardware” dieses Haus zurückgreifen kann.
Der Raum verfügt über eine Drehbühne, die sich den ganzen Abend langsam drehte, so dass jeder der um die Scheibe sitzenden Zuschauer die auf der Bühne sitzenden Personen immer mal wieder von vorne zu sehen bekam. Nette Idee, genauso wie die mit Kräuterbündeln gefüllten Luftballons die auf und an der Scheibe befestigt waren.
Ärgerlich war beim Warten auf die Öffnung der penetrante Gestank, anders kann ich es nicht bezeichnen, nach Weihrauch. Ich roch es schon, bevor ich den Eingang sah und ich musste mich weiter wegstellen, weil ich sonst Kopfschmerzen bekommen hätte. Ich war nicht die Einzige, der es so ging, vielleicht wäre ein etwas weniger polarisierender Duft hier besser gewesen. Ich habe an diesem Punkt überlegt, wieder zu gehen, aber mir wäre ein toller Abend entgangen.
Begonnen wurde mit einem Stück aus “Das Parfüm” und einer allgemeinen Betrachtung von Gerüchen und Geruchsempfinden im Wandel der Zeit durch die Dramaturgen Miron Hakenbeck und Olaf A. Schmitt (btw warum hat die Staatsoper eigentlich keine Bilder ihrer Beschäftigten auf der HP – ich weiß nie, wer wer ist). Besonders beeindruckt hat mich dieses Zitat

Dass wir die Atmosphäre jemandes riechen, ist die intimste Wahrnehmung seiner, er dringt sozusagen in luftförmiger Gestalt in unser Sinnlich-Innerstes ein.

Georg Simmel, Soziologe

Stimmt, der (echte) Geruch eines Menschen ist entweder sehr erregend oder abtörnend. Der erste Gast war Sebastian Maria Fischenich, der Parfüm entwirft. Seine Gedanken dazu waren höchst interessant auch für einen Laien wie mich. Auch die Erklärungen von Dr. Wabner, der etherische Öle, insbesondere Rosenöle untersucht und charakterisiert, waren sehr aufschlussreich. Ich habe zum Beispiel gelernt, dass man sich bei dem Duft nach Grapefruit gleich wohl fühlt. Ich habe es ausprobiert, und was soll ich sagen, es funktioniert 😉 Deshalb mag ich vermutlich den Duft “Pamplelune” von Guerlain so gerne.

Beeindruckend war auch die Ausführungen und Demonstrationen der Damen von der Rettungshundestaffel des ASB. Abgerundet wurde das Ganze durch zwei musikalische Einlagen von Nikolay Borchev, zuerst “Ich atmet’ einen linden Duft” von Gustav Mahler und dann die Arie des Barbier aus “Die schweigsame Frau”, beides wunderschön.

Ein toller Abend, der mit seiner Fülle an Informationen und sinnlichen Erlebnissen noch lange nachgewirkt hat.

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