Im Rahmen der Langen Nacht der Musik konnten man auch Karten für diese Vorstellung bekommen und so versuchte ich es mal wieder mit Ballett. Der Trailer dazu hat mir sogar ausgesprochen gut gefallen.
Die Dramaturgin Esther von der Fuhr führte wie gewohnt witzig, aber trotzdem sehr informativ in Werk und Inszenierung ein. Es hat mir wesentlich besser gefallen als alle anderen Ballettinszenierungen, die ich an diesem Haus bisher gesehen habe mit Ausnahme des kleinen Prinzen. Das lag vermutlich daran, dass die Musik nicht klassisch ist, sondern Swing und Jazz, wobei ich letzteren ein wenig einschläfernd fand, aber er gehört halt auch nicht zu den Sachen, die ich normalerweise höre. Das Bühnenbild hat was, vor allem, wenn es unmerklich immer weiter zuwuchert und sich schon fast in einen Dschungel verwandelt hat. Das würde ich mir sogar nochmal anschauen, von einem etwas mittigeren Platz.
Das war ja gewissermaßen ein Kompliment von jemand, der so auf Oper fixiert ist … du hast aber vergessen zu erwähnen, daß es ein absoluter Farbflash und Formenrausch ist. Mit den Schnecken konnte ich auf den ersten Blick nichts anfangen, aber beim zweiten Ansehen fand ich sie richtig poetisch und allegorisch. Und danke (wem auch immer) für die tollen Kostüme! Wenn man so eine große Bühne zur Verfügung hat, sollte man auch wie jeder gute Innenarchitekt interessante Farbeffekte schaffen – was hier geboten war, und wie! (und sich nicht mit den Varianten von Armeegrün-Matt verkünsteln wie in dem ansonsten hervorragenden Ballett “Romeo und Julia”). Die Musik war gut ausgesucht, die Stellen, die manche Leute “einschläfernd” nennen, die langsamen also, fand ich sehr reizvoll.
Ich muss mir ja noch was fürs nächste Mal aufheben 😉