Kategorien

Lesestoff Belletristik 2009/42 – Corina Bomann: Der Pfad der roten Träume

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Ueberreuter, Carl, Verlag GmbH (31. Juli 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3800054981
ISBN-13: 978-3800054985
Größe: 20,4 x 13,4 x 3,8 cm

Kurzbeschreibung (von der HP der Autorin)
Australien – für die englischen Mädchen Lucy und Anne bedeutet es im 19. Jahrhundert den Traum von einem neuen Leben. Als Anne schon kurz nach ihrer Ankunft in Perth stirbt, ist Lucy ganz alleine. Doch dann lernt sie einen Farmer und seinen Sohn kennen und gerät in ein Abenteuer zwischen Viehbaronen, Aborigines und der ganz großen Liebe.

Über die Autorin
Link zur Homepage

Meine Meinung:
Es handelt sich hier um ein Jugendbuch für 14-15-jährige und für die ist auch gut geeignet. Als Erwachsene war es mir ein bisschen zu glatt, zu vorhersehbar.

Mein Fazit:
Soeben ist ein neuer historischer Roman von Corina Bomann erschienen, “Das Krähenweib”, den ich auf jeden Fall lesen werde.

Ähnliche Artikel

Lesestoff Belletristik 2009/41 – Tom Liehr: Pauschaltourist

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag; Auflage: 1. (10. Oktober 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746625335
ISBN-13: 978-3746625331
Größe: 18,8 x 11,4 x 2,2 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)
Als Nikolas in der Redaktionssitzung vorschlägt, sich doch mal näher mit dem Thema Pauschaltourismus zu befassen, wird er vom Chefredakteur des Reisemagazins zu einer sechswöchigen Last-Minute-Reise in die Bettenburgen des Grauens verdonnert – zusammen mit der ungeliebten und unter extremer Flugangst leidenden Kollegin Nina aus dem Ressort “Weltreisen”. Auf ihrer Tour de Force durch die einschlägigen Touristenbunker begegnen sie abgehalfterten Entertainern, den ortsüblichen Ganoven und vielen einsamen Herzen. Und recht bald werden die beiden das komische Gefühl nicht mehr los, Teil eines abgekarteten Spiels zu sein … Ein herrlich komischer Roman über unerfüllte Träume, Liebe, Heimat und die vermeintlich schönste Zeit des Jahres.

Über den Autor
Link zur Homepage

Meine Meinung:
Mein letzter Pauschalurlaub ist schon eine Weile her, vor ca. 8 Jahren war ich mit einer Freundin und ihrer Familie über Ostern eine Woche auf Malle, seitdem habe ich nur Individualreisen unternommen, die mir mehr liegen. Pauschal war ich eigentlich selten unterwegs. Offensichtlich hat sich das Verhalten von Pauschaltouristen nicht wirklich geändert, denn selbst ich habe vieles wiedererkannt. Tom Liehr schildert pointiert und humorvoll das Leben als immer währender Pauschaltourist und nebenbei auch noch treffende Beobachtungen aus den zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch wenn mir sein Humor nicht hundertprozentig liegt, habe ich mich gut amüsiert.

Mein Fazit:
Netter Zeitvertreib, ich würde jederzeit wieder ein Buch des Autors lesen – vorzugsweise im Urlaub 😉

Ähnliche Artikel

Lesestoff Belletristik 2009/40 – Lena Falkenhagen: Die Lichtermagd

Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (2. Juni 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453405684
ISBN-13: 978-3453405684
Größe: 18,6 x 11,8 x 4,2 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)
Wo Licht ist, wird auch Schatten sein

Nürnberg 1349: Luzinde, benannt nach der Heiligen Luzia, der Lichtbringerin, lebt in einem Beginenkloster. Als ihr Geheimnis, Mutter eines unehelichen Kindes zu sein, gelüftet wird, verjagt man sie. Für die Bettlerin gibt es kein Mitleid. Als eine jüdische Familie die Christin als Magd anstellt, eröffnet sich ihr eine faszinierende, fremdartige Welt. Niemand ahnt, dass die Lichtermagd das Schicksal hunderter Nürnberger Juden entscheiden wird.

Über die Autorin
Link zur Homepage

Meine Meinung:
Mit der Hauptperson, Luzinde, wurde ich während des ganzen Romans nicht warm. Sie war mir immer einen Tick zu naiv und hat aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht die Wahrheit gesagt. Gleichzeitig wurde die Geschichte drumherum von der Autorin hoch spannend und fesselnd erzählt, so dass der Roman mir letztendlich schon gut gefallen hat. Ich habe viel über die Bräuche der Juden im Mittelalter gelernt und Nürnberg liegt mir als Schauplatz natürlich auch nahe.

Mein Fazit:
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, lese ich gerne wieder einen Roman der Autorin.

Ähnliche Artikel

Viva la Mamma!, 24.03.2010, Gärtnerplatztheater

Ja, hoch soll sie leben, die Mamma und mit ihr die ganze Truppe des heutigen Abends! Während man vor der Pause sich am besten amüsiert, wenn man den Theaterbetrieb ein bisschen kennt, wird es danach so absurd, dass wirklich alle auf ihre Kosten kommen. Und viel gelacht und applaudiert wurde heute auf jeden Fall, sei es bei Christoph Kayser,  der indisponiert die Rolle des indisponierten russischen Tenors sang, als sei es seine leichteste Übung ober bei Johannes Wiedecke, der mit toller Stimme und akrobatischen Tanzeinlagen der Mamma Konkurrenz macht, wahrscheinlich hat er bei ihr gelernt 😉

Toll auch wieder das Orchester unter Ariel Zuckermann, das Extraballett und die in anderen Produktionen nie für das Publikum sichtbaren Rollen des Inspizienten, Regieassistenten und der Souffleuse.

Auch der Herrenchor war wieder großartig, es gibt so viel Komisches zu entdecken, dass ich gar nicht weiß, wo ich zuerst hinsehen soll. Stefanie Kunschke schafft es immer wieder, mich mit ihrer großen Arie zu berühren und auch ansonsten singt und spielt sie hervorragend. Susanne Heyng und Julian Kumpusch tragen mit solider sängerischer und szenischer Leistung zum Erfolg des abends bei. Daniel Fiolka und Sebastian Campione glänzen in ihren respektiven Rollen und Heike Susanne Daum ist als Primadonna assoluta eine absolute Wucht. Stefan Sevenich spielt die Mamma nicht nur, er ist sie. Spontaner Applaus bei seinem Spagat und heftiges Fussgetrampel beim Verbeugen zeugen von seiner Beliebtheit beim Publikum am Gärtnerplatz.

Ein toller Abend in Münchens schönstem Theater, dass sich so gut selbst auf die Schippe nehmen kann. Leider nur noch einmal in dieser Spielzeit. “Alles, alles für die Kunst”, ein Satz der heute Abend mal wieder nicht treffender hätte sein können!

Ähnliche Artikel

Die Sache Makropulos, 22.03.2010, Gärtnerplatztheater

Die Einführung lies es schon erahnen: wer intelligent inszeniertes Musiktheater, das nicht zum Standardrepertoire eines durchschnittlichen Opernhauses gehört, sucht, ist hier goldrichtig.

Beginnend mit dem Vorhang, auf den verschiedenen, verschachtelte Ansichten von Prag zu sehen sind, der dann während der Ouvertüre durchsichtig wird und die gemarterte Emilia Marty zeigt bis zum fulminanten Schluss ist alles in sich stimmig, harmonieren Personenführung, Projektionen, Bühnenbild und Kostüme auf prächtigste miteinander. Lediglich im 2. Akt hätte ich mir gewünscht, dass man für die Projektionen auch eine freie Fläche schafft, der untere Teil der Wand ist nicht glatt und so konnte ich oft nur die obere Hälfte des Gesichtes gut erkennen und der Rest verlor sich irgendwo zwischen Bilderrahmen und Blumentisch. und Talbot Runhof können zwar tolle Kleider für Konfektionsgröße 34 entwerfen, aber das Kleid der Emilia im 1. Akt fand ich von den Proportionen her einfach grauenvoll.

Musikalisch kann ich es nicht beurteilen, ich kannte die Oper vorher nicht, aber mein erster Eindruck ist fantastisch.  Ich habe praktisch alles verstanden und zu dem tollen sängerischen Leistungen kommt auch noch eine unglaublich gute szenische Darstellung. Ich hatte den Eindruck eines gesungenen Kammerspiels und da ist natürlich auch die Bühnenpräsenz ein wesentlicher Faktor. Dass Rita Kapfhammer eine wahnsinnige Ausstrahlung hat, weiß jeder, der sie schon mal als Carmen gesehen hat und auch in dieser Oper singt und spielt sie die Emilia Marty absolut überzeugend. Aber auch die restliche Besetzung ist vom Feinsten, Stefan Sevenich ist ein genauso überzeugender Advokat wie Gary Martin als Baron Prus. Tilman Unger gefällt als Albert Gregor ebenso wie Robert Sellier als Janek  und Thérèse Wincent als Christa, und auch die restlichen Rollen waren mit John Pickering, Fred Silla-Silhanek, Sonja Leutwyler, Snejinka Avramova und Martin Hausberg sehr gut besetzt.

Ein toller Abend!

Ähnliche Artikel

Leipzig 2010, Tag 5 – 21.03.2010

Nachdem es mich die letzten beiden Jahre nicht am Sonntag auf die Messe gezogen hat, wollten wir dieses Jahr zum ersten mal hinaus. Es war angenehm, nicht zu voll, aber auch nicht ganz leer.

Der erste Termin war eine Lesung von Mani Beckmann aus seinem neu aufgelegten Krimi “Sodom & Gomera”. Der Stil ist humorvoll und mehr als einmal mussten wir ob seiner treffenden Beschreibung unserer lieben Mitmenschen laut prusten. Ich hätte mir das Buch gerne zugelegt und ich verstehe auch, dass ein Kleinverlag etwas mehr verlangen muss, aber 17,90 € für ein Taschenbuch, das ich vermutlich nur einmal lesen werde, war mir einfach zu teuer. Sein unter dem Pseudonym Tom Finnek erschienenes “Unter der Asche” hat mir ja ausnehmend gut gefallen und ich werde sicher auch irgendwann mal seine Krimis lesen. Ein weiterer Punkt heute war Marianne Sägebrecht auf dem Blauen Sofa. Sie sprach über ihre Lebensphilosophie, ihr Buch “Meine Jahreszeiten” und ihre Figur. “Ich bin eine erdschwere Elfe” sollte ich vielleicht auch zu meinem Lebensmotto machen. Eine sehr sympathische Frau, die im Anschluss auch noch lange signieren musste. Direkt danach sprach am gleichen Ort Martin Suter über sein Buch “Der Koch”, über das Kochen im Allgemeinen  und Geruch im Besonderen. Mittlerweile war es schon früher Nachmittag und der Hunger trieb uns in die Stadt zurück. Das war meine Leipziger Buchmesse 2010. Schön war’s, bis zum 17.03.2011!

[nggallery id=30]

Ähnliche Artikel

Die Liebe zu den drei Orangen, 20.03.2010, Oper Leipzig

So sehr mir das Theater mit seinem gut konserviertem Fünziger-Jahre-Charme gefällt, so wenig bin ich mit dem Drumrum zufrieden. Auf der Homepage stand keine Spieldauer, ich hätte natürlich auch im Wikipedia-Artikel nachsehen können, habe aber an der Theaterkasse nachgefragt. Dort wurde mir eine falsche, zu lange Zeit, genannt, das ist ärgerlich, wenn man hinterher noch verabredet ist. Beim Kartenkauf wurde mir die Einführung empfohlen, um 18 Uhr sollte ich da sein. Ich habe mich ziemlich abgehetzt, die Einführung begann erst nach 18.15 Uhr. Was soll das? Warum sagt man nicht gleich die richtige Zeit? Ein bisschen dürftig fand ich auch das Programmheft, die Beschriftung zu den Bildern muss man erst suchen und insgesamt empfand ich den Preis als zu hoch.

Positiv sind auf jeden Fall die Kartenpreise. Ich saß für 36 Euro auf einem guten Platz in der ersten Reihe. Die Einführung durch die Chefdramaturgin beschäftigte sich ausführlich mit der Entstehungsgeschichte des Werkes, das Musikalische kam eher etwas zu kurz, auch auf die Inszenierung wurde nur am Rande eingegangen.

Lustig war die Ansage vor der Vorstellung, ich finde es gut, dass darauf hingewiesen wird, dass nicht fotografiert werden darf. Ich verstehe sowieso nicht, wie man meinen kann, dass ein Blitz auf 20 m Entfernung etwas bringt und es ist auch für die anderen Zuschauer äußerst nervig.

Es gibt einige Parallelen zu “Viva la Mamma”, wie das Theater als Sujet oder eine Frauenrolle für einen Bass und so war ich gespannt auf die Umsetzung in dieser Inszenierung. Offensichtlich gehört es bei diesem Thema dazu, den Vorhang bereits vor dem eigentlichen Stück offen zu haben, so dass der Blick auf die Vorbereitungen frei ist. Da wird ins Publikum gegrüßt, letzte Absprachen getroffen etc. Nix Neues also. Eine Besonderheit bildet das Bühnenbild, das sozusagen ein Spiegel des Theaters ist und es einer Gruppe von Zuschauern ermöglicht, das Stück von hinten zu sehen. Das hätte ich ganz spannend gefunden, aber natürlich spielt sich das meiste vorne ab, so dass man auf diesen Plätzen vermutlich nicht allzu viel mitbekommt.

Musikalisch erinnerte mich der Beginn stark an Zar Saltan. Ärgerlich war, als der der Komödiant anfangs durch ein Megaphon gesungen hat, das hat mir richtig weh getan im Ohr, als er mal kurz in meine Richtung trötete. Die Inszenierung selbst fand ich jetzt bis auf die Idee, Zuschauer auf der Bühne Platz nehmen zu lassen, nicht sehr mitreißend. Die Zeit verging zwar wie im Flug, aber es war nichts dabei, was mich begeistert hätte. Besonders bei der Theatertruppe fand ich die Kostüme zu überzeichnet und auch die Köchin der Kreonta war nicht gruselig, sondern eher lächerlich. Und auch die Anspielung auf die russische Herkunft des Komponisten fand ich ziemlich überflüssig, die Oper ist in Amerika entstanden und beruht auf einem Märchen aus dem Italienischen.

Die Sänger haben mir durch die Bank gut bis sehr gut gefallen, bei den Männern waren Michael Baba als Prinz und Roman Astakhov als König und Köchin und bei den Frauen Susan Maclean als Fata Morgana herausragend.

Der Orchestergraben war teilweise mit Laufstegen überdeckt, trotzdem war es mir manchmal einfach zu laut. Ich habe die Oper an diesem Abend zum ersten Mal gehört, kann also nicht wirklich beurteilen, wie es klingen soll, aber das Publikum feierte das Gewandhausorchester ziemlich.

Ein netter Abend, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Ähnliche Artikel

Leipzig 2010, Tag 4 – 20.03.2010

Nach zwei Tagen mit strahlendem Sonnenschein regnet es heute. Wenigstens muss ich dann kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich in den Hallen herumlaufe, statt in der Sonne die dringend benötigte Energie zu tanken.
Der erste Termin bestand darin, ein Buch von Martin Suter signieren zu lassen. Danach verschluckte uns die Halle 2, leider sind alle Termine heute in diesem Hexenkessel. Es ist wirklich sehr voll hier, aber es macht auch Spaß, die Figuren, die die Cosplayer darstellen, zu identifizieren. Beim Warten auf die Lesung von Corina Boman einen wirklich unglaublich schlechten Vortag gehört.Sie hatte ein sehr schönes Kleid nach historischem Vorbild an und las aus ihrem Jugendroman “Sturmsegel”. Im Anschluss signierte sie noch Autogrammkarten und beantwortete Fragen der jugendlichen Leser. Wir haben uns dann noch ein wenig unterhalten, hauptsächlich über den demnächst erscheinenden historischen Roman von ihr, “Das Krähenweib”. Der nächste Punkt auf der Agenda war eine Lesung bzw. ein Gespräch mit Kerstin Gier. Bisher war ich ja immer der Meinung, ihre Frauenromane würden mich nicht interessieren, weil sie nicht in mein Beuteschema passen. Wenn sie aber nur halb so humorvoll sind wie sich Kerstin Gier heute präsentiert hat, dann sind sie auf jeden Fall lesenswert. Heute ging es jedoch um ihre Jugendbuchtrilogie, von der bisher die Bände “Rubinrot” und “Saphirblau” erschienen sind. Ich bin ja schon länger um diese Bücher rumgeschlichen und die Möglichkeit, sie sich heute signieren zu lassen, gaben den letzten Anstoß zum Kauf. Lesen werde ich sie aber vermutlich erst, wenn der letzte Band “Smaragdgrün” erscheint, also voraussichtlich im Herbst. Sie beantwortete geduldig alle Fragen, schlagfertig und humorvoll, und las einen kurzen Abschnitt aus dem letzten Buch. Im Anschluss gab es einen enormen Andrang beim Signieren, aber sie nahm sich trotzdem Zeit, ein paar persönliche Worte zu wechseln. Ein absoluter Höhepunkt der Messetage.

Danach wollte sich mein Begleiter noch die Bücher von Derek Meister aus der Rungholt-Serie signieren lassen und dann war es auch schon wieder an der Zeit, in die Stadt zurückzufahren, damit ich mich Opernfein machen konnte. Die Messetage verfliegen dermaßen schnell, das ist eigentlich kaum zu glauben. Morgen ist schon wieder der letzte Tag, erstmals werde ich auch am Sonntag rausfahren.

[nggallery id=29]

Ähnliche Artikel

Leipzig 2010, Tag 3 – 19.03.2010

Heute war es gleich zu Beginn ziemlich voll. Schon bei der Straßenbahn sind wir in die erste nicht hineingekommen, die zweite war aber dann noch leer genug für uns.

Als erstes suchten wir Charlotte Thomas an ihrem Verlagsstand. Gern wären wir gestern zu ihrer Lesung aus “Der König der Komödianten” gegangen, das Thema Theater interessiert mich naturgemäß brennend, aber leider wie so oft bei der Buchmesse überschnitt sich der Termin halt mit anderen, genauso interessanten Lesungen. Wir plauderten ein wenig über die bevorstehende Leserunde und sie signierte unsere mitgebrachten Bücher. Im Vorübergehen winkten wir der schwer beschäftigten Obereule zu und suchten, diesmal erfolgreich, den Jokersstand. Praktischerweise befand sich die Leseinsel, wo Wiebke Lorenz aus ihrem neuen Roman “Allerliebste Schwester” lesen sollte, gleich dahinter. Nach einer kurzen Einführung durch einen Mitarbeiter des Verlages las sie den Anfang des Romans sowie zwei weitere Teile im weiteren Verlauf der Handlung. Die gewählten Ausschnitte trug sie sehr gut und pointiert vor und sie machten Lust darauf, den Roman zu lesen. Der Eulerich und ich haben uns dann das Buch natürlich gleich zugelegt und von ihr signieren lassen. Der nächste Programmpunkt war eine Lesung von Tanja Kinkel am gleichen Ort. Es war zwar noch eine Lesung aus einem Fantasy-Roman dazwischen, aber da decken wir lieber den Mantel des Schweigens darüber.

Tanja Kinkels Lesung aus “Im Schatten der Königin” wurde moderiert von einer Dame, die ich schon von früheren Buchmessen kannte, sie hat unter anderem Ken Follett und Markus Zusak interviewt. Die Meinungen, die ich bisher über das Buch gehört habe, waren eher gemischt, aber die Lesung und die Erläuterungen, die Tanja Kinkel dazu gegeben hat, haben mich auf jeden Fall davon überzeugt, das Buch lesen zu müssen. Sie erklärte, wie sie zu dem Thema gekommen ist, wie sie recherchiert, wie sie mit ihren Figuren lebt und ihre Affinität zum elisabethanischen Theater. Auch sie signierte im Anschluss noch.

Auf der Messe die letzte Lesung sollte für diesen Tag Markus Stromiedel aus “Feuertaufe” sein. Auch hier war der Lesungsteil eher kurz, aber sehr beeindruckend und der Autor wurde vom Moderator zu seiner Arbeitsweise und seinen Werken interviewt. Interessant ist, dass Stromiedel vom Drehbuchschreiben kommt (der Tatortkomissar Borowski stammt von ihm) und er zum Romanschreiben gekommen ist, weil es endlich mal regnen sollte 😉 das ist im Film nämlich zu teuer. Auch er signierte im Anschluss noch.

Den letzten Programmpunkt auf der Messe bildete ein Gespräch mit Claudia Toman, auf deren neuen Roman “Jagdzeit” ich schon ungeduldig warte. Es war sehr interessant, mit ihr über den Literaturbetrieb im allgemeinen und über die Präsentation ihres neuen Romans im besonderen zu plaudern. Diese wird am 24.04.10 in Wien stattfinden, ich habe mir den Termin schon mal vorgemerkt.

Danach ging es zurück in die Stadt, um vor dem Abendtermin noch ein paar Bücher für morgen kaufen zu können. Die Peterskirche war bei unserer Ankunft schon geöffnet und so besichtigten wir die Kirche auch gleich noch. In einem Eck versteckt entdeckte ich dann den Herrn mit den spitzen Ohren 🙂

Die Lesung wurde charmant und souverän von Sylke Gandzior moderiert, die sich gut vorbereitet hatte und den Zuhörern die Bücher auch durch ihre eigenen Leseeindrücke nahe brachte. Den Beginn machte Martha Sophie Marcus mit “Herrin wider Willen”. Die Lesung war gut und das Buch klang auch interessant und wenn es mir irendwann einmal in die Hände fällt, würde ich es auch lesen. Ein Höhepunkt des Abends war die Lesung von Gisbert Haefs, der vorzüglich las, zwei sehr interessante Abschnitte gewählt hatte, bei dem zweiten musste das Publikum immer wieder Schmunzeln bis Lachen und Fragen zu seinem Buch souverän beantwortete. Obwohl ich von seinem Roman “Die Rache des Kaisers” bisher nichts gehört hatte, musste ich mir das Buch einfach zulegen und meinen beiden Miteulen ging es ebenso. das schreit ja geradezu nach einer Leserunde bei den Eulen! Die letzte Lesung des Abends bestritt Deana Zinßmeister aus “Die Gabe der Jungfrau”. Sie las erst zwei Abschnitte und erzählte dann noch sehr bewegend, wie sie zu der Idee für den Prolog kam und las dann diesen auch noch vor. Im Anschluss bestand natürlich noch die Möglichkeit, sich die Bücher signieren zu lasen und mit den Autoren zu plaudern. Eine sehr gelungene Veranstaltung an einem sehr schönen Ort!

Abgerundet wurde unser Tag noch mit einem Essen bei unserem Leipziger Lieblingsitaliener Da Vito, wie immer war alles sehr lecker.

[nggallery id=28]

Ähnliche Artikel

Leipzig 2010, Tag 2 – 18.03.2010

Der Tag begann mal wieder mit einer falschen Richtung, diesmal von der Straßenbahn. So kam ich etwas später auf die Messe, was aber nicht schlimm war, weil sich dann die ersten Massen schon verlaufen hatten. Es ist noch angenehm leer, die Aufteilung ist etwas anders als im letzten Jahr. Beim Schlendern durch Halle 3 und 5 schon einige interessante und skurile Stände entdeckt, wie zum Beispiel einen, bei dem einen aus der Hand gelesen wird. Naja, hat auch was mit Lesen zu tun.

Am Leipzig liest Forum ist eine Lesung aus einer wiederentdeckten Hans-Fallada-Fabel im Gange. Im Anschluss las Lokalmatador Henner Kotte aus seinem neuen Roman “Augen für den Fuchs”. Er begann mit dem Prolog, ziemlich gruselig, aber gut geschrieben. Er erzählte dann zwischendurch ein wenig über den Fortgang der Handlung und stellte die Protagonisten vor. Der zweite Lesungsteil spielte dann in in einer Klinik. Der ermittelnde Kommissar wurde vorgestellt, der Teil war witzig mit einigen Szenen zum Schmunzeln. Der letzte Teil der Lesung beinhaltete dann eine Szene in einem Dorfwirtshaus, sehr schön und atmosphärisch dicht eingefangen. Die Lesung machte wirklich Lust auf das Buch, leider habe ich die ersten drei noch nicht gelesen, und besitze sie auch nicht, also habe ich von einem Kauf abgesehen. Henner Kotte macht auch kriminalistische Führungen durch Leipzig, sollte sich die Gelegenheit ergeben, werde ich auf jeden Fall noch bei einer mitgehen.

Danach wollte ich eigentlich zu einem Gespräch mit Martin Cruz Smith. Leider war der Stand schon voll belegt, in der prallen Sonne und Herr Cruz Smith war noch nicht da. Ich habe dann davon abgesehen, dort weiter herumzustehen. Beim Mittagessen habe ich mich angeregt mit einer Verlegerin unterhalten, es ist doch immer wieder schön, wie und mit wem man hier ins Gespräch kommt.

Am gleichen Tisch noch ein Gespräch geführt mit einer Mitarbeiterin einer Botschaft, nicht nur die Bücher und Autorin sind hier sehr interessant.
Der nächste Programmpunkt war eine Lesung aus “Kindermund” von Stefan Haffner, ein historischer Leipzig-Krimi. Auch hier wieder der letzte Teil einer Trilogie, so dass nicht nur die Handlung, sondern auch die Protagonisten eingeführt werden mussten. Die gelesenen Ausschnitte klangen gut und liessen das historische Leipzig wieder auferstehen. Allerdings merkte man die Nervosität des Autors sehr stark, darunter litt die Lesung ein bisschen.

Eigentlich wollte ich ja doch nochmal Martin Cruz Smith sehen, er sollte im Anschluss auf dem blauen Sofa sitzen, leider wurde der Ablauf geändert und er war schon eine Stunde früher da. Sollte wohl nicht sein.

Die Abendlesungen fanden allesamt im Renaissancesaal des alten Rathauses statt. Den Beginn machte Tilman Röhrig mit “Caravaggios Geheimnis”, einer wirklich ganz fantastischen Lesung. Herr Röhrig trug nicht nur vor, er lebte die Geschichte. Hände und Füße waren ebenso einbezogen wie das Glas Wasser auf dem Tisch. Zwischen den einzelnen kurzen Abschnitten erzählte er den Fortgang der Handlung und die Übergänge zum Gelesenen waren absolut fließend. Wirklich absolut klasse. Die Zeit verging im Nu und schon war Richard Dübell an der Reihe mit “Die Erbin der Teufelsbibel”. Wie auch schon im letzten Jahr trug er ein zeitgenössisches Kostüm, das er äußerst launig erklärte. Vorgetragen hat er dann die Eingangssequenz, sehr schön war wieder seine Art, mit verteilten Rollen zu lesen. Das macht die Geschichte sehr lebendig, aber auch berührend. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Leserunde bei den Eulen ab 20. April. Den guten Schluss bildete Titus Müller, der aus “Die Jesuitin von Lissabon” las. Neben vie Abschnitten, die sehr gut gewählt und vorgetragen waren, gab er noch eine Fülle von Informationen, sehr fundiert, aber auch humorvoll vorgetragen. Auch dies war eine sehr gute Lesung, hier beginnt die Leserunde schon am 20.03. und ich bin schon ganz gespannt darauf.

Weil zuhören hungrig macht, gab es dann noch ein Riesenschnitzel und nette Gespräche.

[nggallery id=27]

Ähnliche Artikel