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Boccaccio, 04.04.2010, Gärtnerplatztheater

Schade, dass sich nicht mehr Zuschauer eingefunden hatten, diese wirklich ganz wundervolle Produktion mit ihren prächtigen Kostümen, tollem Bühnenbild, witzigen Einfällen, hinreißenden Melodien und vor allem einem herausragenden Ensemble hat mehr Resonanz verdient. Vielleicht lag es auch an der Uhrzeit, ich habe nochmal nachgelesen, der Figaro letztes Jahr am Ostersonntag Abend war gut besucht.

Ich bin immer wieder erstaunt und erfreut, wie viel darstellerisches Talent neben den musikalischen Qualitäten die Solisten und die Chormitglieder besitzen. Ein Stück wie diese Operette, wo es oft auch die kleinen Gesten und Gesichtsausdrücke sind, die den Reiz ausmachen, würde sonst nicht funktionieren. Sehr schön fand ich auch, wie man mit ungewöhnlichen Situationen umgeht und auf einander Acht gibt.

Mir hat es wieder ganz ausgezeichnet gefallen. Danke an Alle!

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Carmen, 03.04.2010, Gärtnerplatztheater

Ich freue mich ja immer sehr, wenn ich auch anderen vermitteln kann, warum ich von Musiktheater im allgemeinem und vom schönsten Theater Münchens im Besonderen so begeistert bin. Zu dieser Vorstellung begleiteten mich zwei Opernneulinge und es hat ihnen gefallen! Interessanterweise teilten sie meine Einschätzung, dass Rita Kapfhammer als Carmen eine unglaubliche Ausstrahlung besitzt. Auch Adrian Xhema mal wieder als Don José zu sehen, war ein besonderes Erlebnis und über den Escamillo waren wir uns auch einig.

Auch das restliche Personal auf und hinter der Bühne und im Orchestergraben hat dazu beigetragen, dass beide gesagt haben: das machen wir mal wieder 😉

Danke an alle Beteiligten!

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TAT(W)ORT, szenische Lesung der Polizeipoeten, 01.04.2010, Wirtshaus im Schlachthof

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Nebenraum des Wirtshaus im Schlachthof, 64 verkaufte Karten, das schafft mancher Bestsellerautor nicht.
Gelesen wurde von Andreas Stock und Christiane Neukirch mit verteilten Rollen und eingebettet in eine kleine Rahmenhandlung. Die erste Geschichte war “Wie alles begann” von Volker Uhl, es folgte “Der schwerste Gang” von Helmut Lukas und “Togo” von Gerald Marek . Diese drei Erzählungen haben mich gefesselt, aber gleichzeitig auch nachdenklich gemacht und ziemlich mitgenommen. Ich denke, dass es den anderen Zuschauern auch so ging, denn alle hörten konzentriert zu, obwohl aus dem Saal immer wieder Lachen und Beifall zu hören war. Aufgelockert wurde die Spannung durch eine heitere Geschichte, “Verbrechen lohnt sich nicht” von Toni Feller. Hier las auch noch Elmar Heer mit und so ging es gelöst in die Pause.
Auch die Texte danach gaben Einblicke in den Alltag und die Empfindungen von Polizisten, die einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen haben. “Der blutige Schlüssel” von Elmar Heer über das Auffinden der Leiche eines Selbstmörders, der sich vor den Zug geworfen hat, werde ich sicher nicht so schnell vergessen. Auch “Nicht mal drei Sekunden” von Werner Stotz und “Ungutes Gefühl” von unserer BabyJane ließen mir Schauer über den Rücken laufen. Die Empfindungen aus “Ist doch nur ein Hund” von Elmar Heer kann sicher jeder nachvollziehen, der schon einmal ein geliebtes Tier verloren hat, aber es kam auch sehr gut rüber, dass zwischen einem Polizeihund und seinem Hundeführer eine noch sehr viel intensivere Beziehung besteht. Zuletzt wurde es mit “Endlich Feierabend” wieder von BJ nochmal lustig. Teilnehmer des Eulentreffens 2008 werden sich sicher noch mit Vergnügen an die Geschichte erinnern.
Im Anschluss an die Lesung standen die drei anwesenden Autoren Elmar Heer, Volker Uhl und BJ noch für Fragen zur Verfügung, die auch zahlreich gestellt wurden.
Ich kann jedem nur empfehlen, eine solche Lesung zu besuchen oder zumindest die Texte auf der Seite auf der Seite der Polizeipoeten bzw. die Bücher zu lesen. Man wird einen Polizisten danach mit anderen Augen betrachten. Mich persönlich hat dieser Abend tief beeindruckt und ich ziehe meinen Hut vor allen, die jeden Tag für uns ihr Leben und ihr Seelenheil riskieren.

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La Cenerentola, 31.03.2010, Cuvilliéstheater

Eine Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, mit der ich schon länger geliebäugelt hatte. Als dann auch noch nach der Premiere eine positive Rückmeldung der von mir geschätzten rossignol gab es kein Halten mehr. Die Götter waren mit mir, der Onlineverkauf in der Nacht funktionierte und mein war ein Ticket in der Mittelloge des Theaters – die Einzigen, die noch zu haben waren.

Interessant war es, die vielen bekannten Gesichter zu sehen. Wenn man so wie ich, “öfter”, also mehrmals pro Woche, ein Theater aufsucht, lernt man irgendwann auch das andere Stammpublikum kennen. Und die waren hier zuhauf vertreten.

Das Programmheft passte mit seinem Aufkleber “You can change your life” gerade so wie die Faust aufs Auge zu meiner Situation und ist auch ansonsten nett gemacht.

Die Bilder, die bei Facebook zu sehen waren, haben mir eigentlich eher nicht gefallen. Aber im Zusammenhang der Inszenierung sind sie einfach klasse. Zeitlos, frech, jung, also genau richtig für ein Opernstudio. Viele nette Einfälle, die man sich lieber selbst anschauen sollte, sofern man sich eine Karte sichern konnte, die zwei verbleibenden Vorstellungen sind ausverkauft. Auch die Interpretation von Alidoro als Jesus fand ich stimmig, wobei er als (römischer) Gott fast noch besser gepasst hätte. Einzig die Einbeziehung des Zuschauerraumes als Bühne war insofern etwas schwierig, als dass sie, obwohl das Theater klein ist, viele Leute von der Sicht ausschloss, in de zweiten Reihen der Logen sind viele aufgestanden und haben trotzdem nicht alles mitbekommen. Das fand ich persönlich ein wenig schade.

Das Orchester unter Christopher Ward war mir über weite Strecken einfach zu laut und lies von den Sängern manchmal nur Bruchstücke hören, obwohl diese durchaus über kräftige Stimmen verfügen. Die waren aber durchweg klasse, angefangen bei Angela Brower, die ich ja schon in anderen Rollen erlebt habe bis hin zu John  Chest als Dandini.

Ein toller, rundherum gelungener Abend. Das hätte ich mir gerne nochmal angesehen!

Das Orchester unter

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Orpheus in der Unterwelt, 30.03.2010, Gärtnerplatztheater

Ausverkauft, mal wieder. Ein echter Renner! Eigentlich kann es gar nicht besser laufen. Musikalisch wird ja auch einiges geboten, wie auch wieder in dieser Vorstellung. Großes Lob an alle Beteiligten!

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Die unmögliche Enzyklopädie XIII: Geruch, 15.03.2010, Probenräume der BSO in der McGraw-Kaserne

In die Probenräume am McGraw-Graben ging es diesmal, ich wusste gar nicht, dass die Staatsoper dort welche hat – und diese seit Eröffnung des neuen Probengebäudes am Marstallplatz auch noch nutzt. Schon beieindruckend, auf welche “Hardware” dieses Haus zurückgreifen kann.
Der Raum verfügt über eine Drehbühne, die sich den ganzen Abend langsam drehte, so dass jeder der um die Scheibe sitzenden Zuschauer die auf der Bühne sitzenden Personen immer mal wieder von vorne zu sehen bekam. Nette Idee, genauso wie die mit Kräuterbündeln gefüllten Luftballons die auf und an der Scheibe befestigt waren.
Ärgerlich war beim Warten auf die Öffnung der penetrante Gestank, anders kann ich es nicht bezeichnen, nach Weihrauch. Ich roch es schon, bevor ich den Eingang sah und ich musste mich weiter wegstellen, weil ich sonst Kopfschmerzen bekommen hätte. Ich war nicht die Einzige, der es so ging, vielleicht wäre ein etwas weniger polarisierender Duft hier besser gewesen. Ich habe an diesem Punkt überlegt, wieder zu gehen, aber mir wäre ein toller Abend entgangen.
Begonnen wurde mit einem Stück aus “Das Parfüm” und einer allgemeinen Betrachtung von Gerüchen und Geruchsempfinden im Wandel der Zeit durch die Dramaturgen Miron Hakenbeck und Olaf A. Schmitt (btw warum hat die Staatsoper eigentlich keine Bilder ihrer Beschäftigten auf der HP – ich weiß nie, wer wer ist). Besonders beeindruckt hat mich dieses Zitat

Dass wir die Atmosphäre jemandes riechen, ist die intimste Wahrnehmung seiner, er dringt sozusagen in luftförmiger Gestalt in unser Sinnlich-Innerstes ein.

Georg Simmel, Soziologe

Stimmt, der (echte) Geruch eines Menschen ist entweder sehr erregend oder abtörnend. Der erste Gast war Sebastian Maria Fischenich, der Parfüm entwirft. Seine Gedanken dazu waren höchst interessant auch für einen Laien wie mich. Auch die Erklärungen von Dr. Wabner, der etherische Öle, insbesondere Rosenöle untersucht und charakterisiert, waren sehr aufschlussreich. Ich habe zum Beispiel gelernt, dass man sich bei dem Duft nach Grapefruit gleich wohl fühlt. Ich habe es ausprobiert, und was soll ich sagen, es funktioniert 😉 Deshalb mag ich vermutlich den Duft “Pamplelune” von Guerlain so gerne.

Beeindruckend war auch die Ausführungen und Demonstrationen der Damen von der Rettungshundestaffel des ASB. Abgerundet wurde das Ganze durch zwei musikalische Einlagen von Nikolay Borchev, zuerst “Ich atmet’ einen linden Duft” von Gustav Mahler und dann die Arie des Barbier aus “Die schweigsame Frau”, beides wunderschön.

Ein toller Abend, der mit seiner Fülle an Informationen und sinnlichen Erlebnissen noch lange nachgewirkt hat.

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I Masnadieri, 29.03.2010, Gärtnerplatztheater

Das liebe ich so an diesem Theater: am Samstag noch Tränen gelacht, heute flossen die Tränen vor Trauer.  Schon bevor der erste Ton gespielt ist, bei Sieglinde Zörners wirklich herzzerreißendem Schrei, bahnen sie sich ihren Weg und am Ende benetzen sie meine Wimpern.
Das ist so eine tolle Produktion, leider muss ich mit dem Publikum schimpfen. Da wird gnadenlos am Ende der Arie geklatscht, egal, ob man damit Spannungsbögen zerstört oder das Orchester noch spielt. Ich glaube, die Künstler würden sich über tosenden Applaus am Ende genauso freuen.
Den gab es dann auch reichlich, für den Chor, der eine tragende Rolle spielt und diese grandios meistert, für das tolle Orchester unter Henrik Nánási, für Holger Ohlmann, der zwar nur einen kleinen, aber dafür umso fulminanteren Auftritt als Moser hat, für Mario Podrečnik, der ein ausgezeichneter Roller ist, für Adrian Xhema, der als Arminio überzeugt, für Johannes Wiedecke, der ein tolles Rollendebüt als Massimiliano hinlegt, für Mikael Babajanyan, den ich leider bisher noch nie als Francesco erlebt habe, für Harrie van der Plas und für eine überragende Sandra Moon.

Schön, dass diese wunderbare Produktion auf die Bühne des Gärtnerplatztheaters zurückgekehrt ist. Ich habe mir für alle Vorstellungen meine Karte gesichert.

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Lesestoff Belletristik 2010/08 – Titus Müller: Die Brillenmacherin

Gebundene Ausgabe: 437 Seiten
Verlag: Weltbild Verlag
Sprache: Deutsch

Kurzbeschreibung (von amazon)

Die unbeugsame junge Brillenmacherin im Kampf zwischen Kirche und Ketzern: Ein dramatischer Roman über die Macht des Lesens

England im Jahr 1387. Nur wenige Meister in Europa beherrschen die Kunst des Brillenmachens, das schwierige Linsenschleifen aus unregelmäßigem Glas und das kunstvolle Schnitzen feiner Holzgestelle. Courtenay, der Erzbischof von Canterbury, weiß um die Bedeutung der Brillenmacher. Als Herren über die Sehkraft und damit über die Schrift haben sie dort noch Macht, wo mit Schwertern nichts mehr auszurichten ist. Um den Geheimbund der Bedeckten Ritter zu zerschlagen, die für Vernunft und Wissenschaft kämpfen und den vogelfreien Bibelübersetzer Hereford verstecken, will sich Courtenay diese Macht zunutze machen. Doch Elias Rowe, der beste Brillenmacher weit und breit, ist nicht willens, seine Sache zu unterstützen. Eines Morgens findet ihn seine junge Frau Catherine tot in der Werkstatt. Um dem Mörder ihres Ehemanns auf die Spur zu kommen, eignet sich die junge Witwe sein Handwerk an und gerät mitten in den Machtkampf zwischen dem Erzbischof und den Geheimbündlern. Am Ende muß Catherine all ihr optisches Können aufwenden, um sich und Ritter Latimer, den Mann ihres Herzens, zu retten.

Über den Autor
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Meine Meinung:

Eigentlich mache ich einen großen Bogen um die sogenannten -in-Romane. Ein Trend der letzten Jahre, Frauen im Mittelalter in Männerberufe zu stecken und sie die unmöglichsten Abenteuer erleben zu lassen. Aber erstens ist dieser Roman schon Anfang 2005 erschienen und konnte somit gar nicht auf dieser Welle mitschwimmen und zweitens heißt der Autor Titus Müller. Und wer schon mal ein Buch von ihm gelesen hat, bei mir war es “Das Mysterium”, weiß, dass hier kein Märchenonkel am Werk ist, sondern zwar ebenso spannende, aber halt gut recherchierte und glaubhafte Geschichten erzählt werden.
Besonders gut haben mir die vielen Bilder gefallen, die Titus mit seinen Worten malt. Jedes für sich ist ein kleines sprachliches Juwel. Außerdem wird das Handwerk der Brillenmacherei anschaulich erklärt, das ist für mich als Brillenträgerin sehr interessant und lehrreich. Die Beschreibungen, sei es nun vom einfachen Leben im Mittelalter, der Kampfausrüstung eines Ritters oder eines Langbogens, sind detailliert, ohne jemals langweilig zu sein. Die Charaktere sind eingehend beschrieben, ihre Motivation ist nachvollziehbar. So entstand ein farbenprächtiges Bild vor meinen Augen. Davon würde ich gerne eine Fortsetzung lesen.

Mein Fazit:
Manchmal lohnt es sich, von Prinzipien abzuweichen!

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Lesestoff Belletristik 2010/07 – Alexander McCall Smith: The good husband of Zebra Drive

Hardcover: 224 Seiten
Verlag: Pantheon Books; First Edition edition (17 April 2007)
Sprache: English
ISBN-10: 0375422730
ISBN-13: 978-0375422737
Größe: 21.3 x 14.5 x 2.5 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)
In the life of Precious Ramotswe–a woman duly proud of her fine traditional build–there is rarely a dull moment, and in the latest installment in the universally beloved No. 1 Ladies’ Detective Agency series there is much happening on Zebra Drive and Tlokweng Road. Mma Ramotswe is experiencing staffing difficulties. First Mr. J.L.B. Mate-koni asks to be put in charge of a case involving an errant husband. But can a man investigate such matters as successfully as the number one lady detective can? Then she has a minor falling-out with her assistant, Mma Makutsi, who decides to leave the agency, taking the 97 percent she received on her typing final from the Botswana Secretarial College with her.

Along the way, Mma Ramotswe is asked to investigate a couple of tricky cases. Will she be able to explain an unexpected series of deaths at the hospital in Mochudi? And what about the missing office supplies at a local printing company? These are the types of questions that she is uniquely well suited to answer.

In the end, whatever happens, Mma Ramotswe knows she can count on Mr. J.L.B. Matekoni, who stands for all that is solid and true in a shifting world. And there is always her love for Botswana, a country of which she is justifiably proud .

Über den Autor
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Meine Meinung:
Einen weiteren Roman von Alexander McCall Smith aus der Mma Ramotswe Reihe zur Hand zu nehmen ist wie alte Freunde treffen. Die Charakterisierung der Figuren ist so liebevoll und ausführlich, dass ich sie wohl auch auf der Straße erkennen würde, sollten sie mir jemals begegnen. Aber sie entwickeln sich auch weiter und das vertieft die Freundschaft noch mehr. Diese kleinen, feinen Geschichten sind voll mit zauberhaften Beschreibungen des Alltagslebens in Botswana, früher und jetzt. Lebensweisheiten werden nebenbei mitgeliefert und schon auch mal auf den Prüfstand gestellt. In dieser Folge ermittelt auch der Ehemann J. L. B. Matekoni und kommt ins Grübeln, ob er für seine geliebte Frau aufregend genug ist, damit sie nicht fremd geht. Diese Szenen sind mit so viel Empathie geschrieben, ich konnte seine Zweifel mit dem Herzen nachvollziehen. Ein liebenswertes Buch voller Wärme und Zuneigung für die Protagonisten und das Land, in dem es spielt.

Mein Fazit:
Wie alles von Alexander McCall Smith uneingeschränkt empfehlenswert.

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Lesestoff Belletristik 2010/06 – Helene Luise Köppel: Die Affäre Calas

Broschiert: 439 Seiten
Verlag: Aufbau Tb; Auflage: 1 (Dezember 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746623707
ISBN-13: 978-3746623702
Größe: 19 x 11,4 x 3,8 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)
An ihrem 33. Geburtstag erfährt die junge Anwältin Sandrine Feuerbach, daß ihre Tante Charlotte in Toulouse gestorben ist. Sandrine fährt sofort von Nürnberg nach Südfrankreich zur Beerdigung, wo etliche Überraschungen auf sie warten. Nicht genug, daß die Tante ihr zwei Anwesen Frankreich hinterlassen hat, in ihrem Testament offenbart sie das Geheimnis der Herkunft ihrer Familie. Sandrine ist eine echte Calas, und damit wird die grausame “Affäre Calas” des Jahres 1761 zu einem Teil ihrer Familiengeschichte. Damals war der älteste Sohn der Familie unter merkwürdigen Umständen ums Leben gekommen. Die mysteriöse Bruderschaft der Weißen Büßer beschuldigte den Vater, seinen Sohn ermordet zu haben, weil er vom protestantischen zum katholischen Glauben konvertieren wollte. Als Sandrine alte Papiere findet und mit Hilfe ihres Jugendfreundes Henri weitere Nachforschungen anstellt, versucht jemand, sie zu ermorden, und Henri verschwindet spurlos. Alle Spuren führen zu zwei noch heute einflussreichen Geheimbruderschaften, die bereits beim Fall Calas nicht vor Mord zurückschreckten.

Über die Autorin
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Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es, eine überaus spannende Geschichte stringent zu erzählen. Gut gelöst fand ich die Verbindung der verschiedenen Zeitebenen und die einzelnen Personen waren waren exzellent charakterisiert. Auch die Beschreibung der Handlungsorte lies diese vor dem geistigen Auge leicht entstehen. Allerdings muss man immer am Ball bleiben, denn die Handlung jetzt und früher ist nicht immer ganz einfach. Obwohl immer mal wieder die von mir ja gar nicht geschätzte Vorausschau, wie zum Beispiel “ich sollte es noch bereuen” (kein wörtliches Zitat, nur sinngemäß) aufblitzte, war der Schluss doch sehr überraschend und auch ziemlich heftig. Da musste ich schon erst mal schlucken und das Buch beiseite legen.
Die “Affaire Calas” beruht auf einer wahren Begebenheit und ich fand die geschichtlichen Zusammenhänge sehr gut dargestellt. Besonders die Zitate von Voltaire gaben mir immer wieder Anlass zum Nachdenken und zur weiteren Beschäftigung mit ihm.

Mein Fazit:
Ich kann dieses Buch für Freunde spannender Literatur jederzeit empfehlen.

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