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Ein Sommernachtstraum, 26.02.2011, Gärtnerplatztheater

Wie schrieb ich bei der Vorstellung dieses Stückes die ich im Mai 2010 gesehen hatte:

Das würde ich mir sogar nochmal anschauen, von einem etwas mittigeren Platz.

Das habe ich diesmal gemacht. Und habe eigentlich dem damalig Geschriebenen wenig hinzuzufügen. Natürlich war die Sicht auf die Bühne einmalig, aber so richtig den weiteren Kick hat es mir nicht gegeben. Es bleibt das Stück, das mir mit Abstand in der Ballettsparte am besten gefallen hat, aber es hat seine Längen. Ich konnte auch diesmal den jazzigen Stellen nichts abgewinnen *winkt zu Ulla* 😉

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Künstlergespräch Robert Sellier, 26.02.2011, Gärtnerplatztheater

Zu Beginn des Künstlergesprächs sang der sympathische junge Tenor, der seit September 2007 zum Ensemble des schönsten Theater gehört, ausgewählte Strophen aus der Winterreise, hierbei wurde er von Liviu Petcu am Flügel begleitet. Im Anschluss stand er Thomas Bergmann vom Opernclub Rede und Antwort zu seiner künstlerischen Laufbahn, seinen bisher gesungenen Partien und den noch folgenden in dieser Spielzeit. Dazwischen gab es immer wieder Aufzeichnungen seiner Partien am Haus, wie den Don Curzio, den Strolling Player in Death in Venice und, mein Favorit ;-), Frederic in den Piraten von Penzance. Am Ende des Gesprächs beantwortete er noch Publikumsfragen, gab Autogramme und plauderte mit Stammgästen.  Jetzt freue ich mich noch mehr auf die Wiederaufnahme der Piraten 😉

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Lesung Inge Löhnig, 25.02.2011, Neubiberg

Ganz dick hatte ich mir diesen Termin im Kalender notiert, musste ich doch schon die erste Lesung aus diesem genialen Roman am 8.2. sausen lassen.
Der große Saal im Haus der Weiterbildung in Neubiberg war sehr gut gefüllt, meine grobe Schätzung liegt bei etwa 70 Zuhörern. Es gibt eine Art Abo, denn hier am Ort finden regelmäßig Lesungen statt, für diese waren Plätze reserviert, aber auch von hinten sahen wir gut.
Zu Beginn wurde Inge und ihr Buch vorgestellt und dann ging es auch schon los mit dem Prolog. Danach führte Inge Vicki als Hauptfigur ein und erzählte auf äußerst charmante Weise, wie diese dazu kam, eine der Hauptprotagonistinnen zu werden. Es folgte die Szene in der Brauerei, in der sie die Leiche findet. Als nächstes stellte Inge Dühnfort vor und erklärte, warum er immer Merde sagt statt des mehr gebräuchlichen deutschen Ausdrucks 😉 Dazu passend gab es dann die Szene, in der Tino das erste Mal im Roman auftritt.
Der vierte Abschnitt war dann die Beschreibung der Obduktion des ersten Opfers, allerdings lies Inge die gruseligsten Details mit Rücksicht auf die Zuhörer, die bereits zu Abend gegessen hatte, aus. Der vorletzte Teil bestand aus Vickis erster Begegnung mit Serge Buthler und im letzten Teil erlebten wir einen grüblerischen Tino. Insgesamt eine sehr kluge Auswahl an Szenen, gut vorgetragen und mit kleinen Anekdoten gewürzt. Inge stellte auch ihren ebenfalls anwesenden Berater in Fragen der Polizeiarbeit, KHK Wenzl von der Münchner Mordkommission, vor.
Nach Abschluss des Lesungsteils beantwortete Inge noch Fragen aus dem Publikum. Sie gab auf amüsante Weise Einblick in ihre Arbeit als Autorin, erzählte augenzwinkernd, dass sie durch ein Missverständnis zum Schreiben gekommen sei und die Entstehungsgeschichte der Reihe um Kommissar Dühnfort. Als eine Zuschauerin sagte, sie habe das Gefühl, die Bücher seien nur für sie geschrieben, weil sie aus Hamburg käme und am Südfriedhof arbeitete oder so ähnlich, wollte ich widersprechen, weil die Romane für mich geschrieben sind. In jedem der drei Teile bisher habe ich etwas gefunden, was mich ganz persönlich mit dem Roman verbindet. Ich glaube, dass ist eines der Geheimnisse des Erfolges der Reihe, dass sie den Leser mitnimmt, ihn auf die ein oder andere Weise persönlich anspricht.
An diesem Abend hat Inge jedenfalls die Zuhörer gefesselt und Lust auf den vierten Dühnfort gemacht.
Danke für diese tolle Lesung, es ist sicherlich nicht meine letzte!

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Orpheus in der Unterwelt, 24.02.2011, Gärtnerplatztheater

Ich liebe es ja total, dass man ein Stück so oft sehen kann, wie man will, jede Vorstellung ist einzigartig, sei es durch besonders gut gelungene Darstellungen, kleine Missgeschicke oder eben Umbesetzungen. An diesem Abend sang Undine Dreißig aus Magdeburg die Öffentliche Meinung und sie hat das wirklich sehr gut gemacht. Natürlich gab es kleine Abweichungen, aber die fielen nur jemandem  auf, der das Stück so oft gesehen hat wie ich. Der Rest des Publikums kam in den Genuss einer guten Öffentlichen Meinung und einer tollen Vorstellung insgesamt.

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Die Weiße Rose – Aus den Archiven des Terrors, 20.02.2011, Kleines Theater Haar

Ein Ausflug in Schauspiel brachte mich zum ersten Mal in das gar nicht so kleine Kleine Theater Haar. Das ist wirklich ein schnuckeliges Theater, leidet allerdings daran, dass die Zuschauerreihen nicht ansteigen. Und selbst in der ersten Reihe hatte ich durch eine etwas unglückliche Konstellation, ein Tisch auf der Bühne stand fast genau vor meiner Nase, keine freie Sicht.

Das tat aber dem Stück keinen Abbruch. Einzig und allein die Stelle, in der Hans Scholl sich einen Schuss setzt, fand ich nicht gut. Das ist unter Historikern umstritten und indem man es mit Tatsachen in einen Kontext setzt, macht man es quasi zur Tatsache. Man möge mich nicht falsch verstehen, die Leistung Hans Scholls wäre nicht geringer zu schätzen, wenn er drogensüchtig gewesen wäre, aber man muss es ihm auch nicht unterstellen.

Ansonsten fand ich dieses Stück wirklich hervorragend, berührend, fantastisch gespielt von allen aus dem Ensemble. Ich fand die Auswahl der Szenen aus dem Leben der Widerstandsgruppe sehr exemplarisch und gut erklärend, wie sie dazu kamen und was sie bewegt hat und die Entwicklung, die schließlich zur Entdeckung und dem Tod der meisten Mitgleider der Gruppe führte, aufzeigte.

Am Ende verließ ich das Theater mit einem Kloß im Hals, viel Stoff zum Nachdenken und Bewunderung für das JSEM, die es geschafft haben, einen so schwierigen Stoff sensibel und doch einprägsam auf die Bühne zu bringen.

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4. Kammerkonzert – Carnevale con voce, 20.02.2011, Gärtnerplatztheater

Ich bin ja nicht so der Kammerkonzertfreak, aber mit Gesang – das war natürlich schon was für mich. Und es hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Stücke von Poulenc, die den Rahmen bildeten, waren zwar etwas ungewohnt für meine Ohren, aber durch den hervorragende Gesang von Rita Kapfhammer konnte ich mich auch gut in die Instrumentalteile, die von verschiedenen Orchestermitgliedern des schönsten Theater Münchens sehr einprägsam interpretiert wurden, einhören. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig waren die Morgensternlieder von Mátyás Seiber, aber ich bin ja ein ausgewiesener Fan der Klarinette und Sibylla Duffe hat ausgezeichnet gesungen. Eingängiger waren da schon die Notturni von Mozart und das Terzett aus Così, bei denen sich schließlich auch noch Holger Ohlmann zu den beiden Sängerinnen gesellte, ebenfalls hervorragend bei Stimme.

Der Höhepunkt dieses vergnüglichen Vormittags war jedoch Mozarts “Liebes Manndel, wo ist’s Bandel?”, bei dem die Sänger auch noch zeigen durften, dass sie auch schauspielerisch was drauf haben. Die Auswahl der Stücke hat mir jedenfalls Lust auf mehr gemacht und das war sicherlich nicht das letzte Kammerkonzert, das ich besucht habe.

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L’Italiana in Algeri, 19.02.2011, Gärtnerplatztheater

In dieser Vorstellung war ich zum ersten Mal mit meiner lieben Freundin aus lang vergangenen Schultagen. Sie fand es ziemlich klamaukig, aber ansonsten gut. Ich finde die Musik sehr präzise umgesetzt und wenn diese das klaumaukige hergibt, warum nicht. Es ist jedenfalls Gute-Laune-Musik mit einer Gute-Laune-Inszenierung und einem Gute-Laune-Ensemble. Und die Besucherlassen sich von dieser guten Laune anstecken und erzählen es weiter, wie gut sie sich amüsiert haben, so ziemlich jede Vorstellung bisher war ausverkauft und auch für die verbleibenden werden die Karten langsam knapp.

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Carmen, 18.02.2011, Gärtnerplatztheater

An diesem Abend habe ich für mich beschlossen, dass das meine vorläufig letzte Carmen im schönsten Theater Münchens sein sollte. So sehr ich die Musik und auch die Inszenierung mag, das ist wieder so ein Fall, dass das Ärgerliche den Genuss überdeckt. Es ist auffällig, dass in jeder Vorstellung, egal ob Wochenende oder unter der Woche,  Schulklassen im fortgeschrittenen Teenageralter sind. Mir wurde gesagt, ein Besuch dieser Oper würde im Gymnasium auf dem Lehrplan stehen. Leider wird dann anscheinend gar keine Rücksicht drauf genommen, ob die lieben Kleinen auch Lust drauf haben. Was in den allerwenigsten Fällen der Fall zu sein scheint. Und wenn man keine Lust drauf hat und auch nicht auf einen Theaterbesuch vorbereitet wird, dann kann ja schließlich auch keiner verlangen, dass man still sitzt oder mal die Klappe hält, oder? Die wenigen anwesenden Lehrer suchen sich ihre Plätze so, dass sie möglichst weit weg von ihren Schützlingen sitzen, um auch ja nicht selbst belästigt zu werden. Die Arschkarte gezogen haben die unbeteiligten anderen Zuschauer. Wenn das tatsächlich auf dem Lehrplan steht, warum gibt es dann keine Schulsondervorstellungen, wo sich die Schüler gerne gegenseitig auf die Nerven gehen können? Die Abendvorstellungen wird man sicher auch so voll bekommen.

Das ist natürlich nicht der einzige Grund, warum ich mir die letzten drei Vorstellungen nicht mehr ansehe, aber der andere ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, wer mich kennt, weiß aber, worum es geht 😉

Aber der Abend hatte auch seine guten Seiten:  Stefanie Kunschke war eine wirklich sehr innige Micaela, Gary Martin zeichnete mit klangschönem Bariton ein kraftvolles Rollenportrait des Escamillo, Chor und Orchester hinterlassen mal wieder einen sehr guten Eindruck und das Schmugglerquartett macht richtig Spaß.

Au revoir, Carmen, j’éspère qu’on se reverra un jour!

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Orpheus in der Unterwelt, 16.02.2011, Gärtnerplatztheater

Sehr gut besucht war auch an diesem Abend eine weitere Vorstellung der genialen Operette von Jacques Offenbach. Sie macht einfach Spaß beim Zusehen und -hören und ist wirklich wie geschaffen für dieses Haus. Sehr schön finde ich auch die Fassung, einige der Lieder habe ich bisher nur in einem Querschnitt gefunden und nicht in der Gesamtaufnahme von 1958. Sicher könnte sie noch ein bisschen mehr Pep vertragen, aber inzwischen habe ich mich dran gewöhnt und den anderen Zuschauern gefällts auch. Ich kann sie mir jedenfalls immer wieder ansehen bzw. vor allem anhören. Das ist so ein Stück, von dem ich gerne eine Aufnahme hätte. Wäre es nicht an der Zeit, über 30 Jahre nach der letzten deutschen CD, die im allgemeinen nicht so gut wegkommt, mal eine richtig schöne neue herauszubringen?

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La Bohème, 15.02.2011, Gärtnerplatztheater

Diese Oper ist wirklich zum Weinen schön. Ein sehr schöne Inszenierung, besonders gelungen finde ich den zweiten und den dritten Akt, wobei ich mich immer wieder frage, warum am Gitter das “R” von “enfer” fehlt. Wunderbare Musik, tolle Stimmen, bei dieser Vorstellung stimmte einfach mal wieder alles.

Ein unvergesslicher Abend!

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