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Spielzeit 2010/2011 – Ein Rückblick

Morgen beginnt mit dem Theatervergnügen im schönsten Theater Münchens die neue Spielzeit, allerhöchste Eisenbahn für den Rückblick auf die vergangene 😉

Wieder einen Schritt weiter gegangen bin ich in dieser Spielzeit, habe gelernt, mich noch intensiver mit dem Gehörten und Gesehen auseinanderzusetzen. Letztlich bin ich damit auf einer neuen Ebene des Schreibens angelangt, die aber auch ganz schön anstrengend ist. Mal sehen, ob ich das durchhalte.

Einige Menschen sind mir sehr ans Herz gewachsen, manche fehlen mir jetzt schon. Die Spielzeit hatte fröhliche Momente, aber auch sehr traurige. und es wird nicht besser werden.

Spielzeit 2010/2011 Gärtnerplatztheater

StückAnzahl
Theatervergnügen1
Einführungen7
My Fair Lady6
Die Zauberflöte3
Der Freischütz5
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny6
Gräfin Mariza3
Operettenkonzert2
Künstlergespräch1
Sinfoniekonzert1
Martha5
Die Omama im Apfelbaum3
Carmen3
Kriminacht1
Die Fledermaus7
La Bohème6
Weihnachtskonzert1
Hänsel und Gretel2
Neujahrskonzert1
L'Italiana in Algeri13
Künstlergespräch2
Liederabend Die Winterreise1
Honk!1
Grand Hotel4
Orpheus in der Unterwelt7
Für David1
Von Amore bis Eros1
Kammermusik im Foyer1
Ein Sommernachtstraum1
Der Zauberer von Oz2
Faschingskonzert2
From Skandinavia with Love1
Viva la Mamma!5
Musical-News1
Der Untergang des Hauses Usher3
Die Sache Makropulos5
Der Goggolori2
Die Liebe zu den drei Orangen8
Orchesterprobe Traviata III. Akt1
Liederabend Die schöne Müllerin1
La Traviata5
Die Piraten von Penzance7
Das neue Operettenkonzert - Sterne der Bühne II2
Madame Butterfly3
Der geduldige Sokrates3
Ab heute heißt Du Sara2
7. Kammerkonzert - Festkonzert »Kein' Musik ist ja nicht auf Erden«1
Das waren 48 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 150.

Spielzeit 2010/2011 Bayerische Staatsoper

StückAnzahl
Elisir d'Amore1
Einführungen2
Lohengrin1
Le Nozze di Figaro1
Die Entführung aus dem Serail 1
L'Enfant et les sortilèges / Der Zwerg1
Lucrezia Borgia1
Madama Butterfly1
1. Akademiekonzert 2010/111
Das waren 11 verschiedene Veranstaltungen.

Spielzeit 2010/2011 Sonstige

HausStückAnzahl
Theater IngolstadtDie Zauberflöte1
Royal Opera HouseCosí fan tutte1
Schloß Nymphenburg HubertussaalDie diebische Elster1
Philharmonie KölnViva la Mamma1
Staatsoper WienDas Traumfresserchen1
Volksoper WienLand des Lächelns1
Volksoper WienHello Dolly1
Volksoper WienRusalka1
Volksoper WienDie Entführung aus dem Serail1
Volksoper WienAntonia und der Reißteufel1
Theater an der WienLa finta jardiniera1
PrinzregententheaterBin nur ein Johnny1
PrinzregententheaterLe nozze di Figaro1
KünstlerhausDie lustigen Nibelungen1
Staatsoper HannoverLe Nozze di Figaro1
Theater WeißenhornOpernsoirée1
Philharmonie KölnGlückliche Reise1
Veranstaltungsforum FürstenfeldDerr Freischütz1
Rumeli HisariAufstieg und Fall der Stadt Mahagonny2
Buxton Opera HouseThe Pirates of Penzance1
Buxton Opera HouseThe Sorcerer1
Buxton Opera HouseThe Mikado1
Buxton Opera HousePrincess Ida1
Buxton Opera HouseYeomen of the Guard1
Pavillion Arts Center, BuxtonThe Arcadians1
Buxton Opera HouseRuddigore1
Schloß Nymphenburg HubertussaalDer Diener zweier Herren1
Volksoper WienWiener Blut1
Das waren 29 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 30.

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Madama Butterfly, 24.03.2011, Bayerische Staatsoper

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich ja schon einmal einen Versuch gestartet, mir die Butterfly an der Staatsoper anzusehen, und ich hatte ja gesagt, ich würde es gerne noch mal probieren. An diesem Abend wagte ich nun den zweiten Versuch und es hat sich gelohnt. Mein Platz war zwar nicht teurer als der damals, aber von der Sicht her viel besser. Die Inszenierung ist traditionell, hat mir aber sehr gut gefallen. Ein sehr schönes Bühnenbild zusammen mit den passenden Kostümen (ob sie authentisch sind, vermag ich nicht zu sagen) beschworen das Bild des alten Japans herauf. Das einzige, was ich mich gefragte hatte, ist, warum man die Antwort von Cio-Cio San nach ihrem Alter nicht in den Übertiteln übersetzt hat. Es ist nun mal eine Fünfzehnjährige, die sich aus purer Not verkauft, das macht man nicht besser, in dem man es ignoriert.

Gesungen wurde sehr schön, vor allem von Hui He als Butterfly und Michael Volle als Sharpless, aber auch die restlichen Sänger haben mir gut gefallen. Ein im zweiten Akt und am Ende des dritten Aktes sehr berührender Abend, ich gestehe, bei Puccini muss ich meistens heulen.

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Lucrezia Borgia, 23.03.2011, BSO

Das war die erste Vorstellung dieser Oper für mich überhaupt, muss ich vorausschicken. Musikalisch fand ich es unglaublich spannend, aber die Inszenierung kann man getrost in die Tonne treten. Eigentlich die Nicht-Inszenierung. Denn was sich auf der Bühne abspielte, mutete mir eher konzertant als szenisch an. Und dann diese greisligen Kostüme! Meine Freundin meinte, eine Orgie in schwarz-weiß-grau, und damit hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Einzig das rote Kleid von Frau Gruberova zu Beginn war sehenswert.

Der Chor holperte am Anfang ein bisschen, ansonsten hat es mir musikalisch sehr gut gefallen. Frau Gruberova sang wunderschön und strahlend, lediglich in der Tiefe klang sie in meinen Ohren nicht ganz so gut. Aber ein Erlebnis ist eine Vorstellung mit ihr allemal und die letzte Szene war phänomenal. Herausragend war auch Silvia Tro Santafé als Orsini, so eine schöne Mezzostimme habe ich selten gehört. Bei den Männern glänzte Charles Castronovo als Gennaro, aber auch die anderen Rollen waren gut besetzt. Ein Opernabend, der mir sicher im Gedächtnis bleiben wird.

Kleine Anekdote am Rande: sowohl zu Beginn wie auch am Ende der Pause war die Mittelloge fast leer, aber während der Vorstellung war sie voll belegt. Später erzählte mir jemand, dass dort ein ehemaliger Landesvater gesessen hätte. Manche Leute haben es anscheinend nicht nötig pünktlich zu sein. Und müssen dann nicht von der Engelsloge aus zusehen.

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L’enfant et les sortilèges/Der Zwerg, 20.03.2011, BSO

So gut mir die Einführung gefallen hat, von der Vorstellung war ich ein bisschen enttäuscht. Bei L’enfant wirkte alles irgendwie unrund, aneinandergestöpselt, mir hat ein wenig der rote Faden gefehlt. Außerdem war die Akustik durch den Container beeinträchtigt, erst als der nicht mehr im Spiel war, wurde es besser. So hat mir auch die Szene im Wald mit dem Eichhörnchen am Besten gefallen. Das Filmteam hat sich mir gar nicht erschlossen, es lenkte nur ab und stellte im Parkett vermutlich einen unnötige Sichtbehinderung dar. Tara Erraught hat mir erwartungsgemäß sehr gut gefallen, auch Camilla Tilling als Prinzessin fand ich ausgezeichnet.

Ich hatte schon überlegt, in der Pause zu gehen, aber das wäre schade gewesen, dann hätte ich den besseren Teil des Abends verpasst. Denn das war “Der Zwerg” eindeutig. Es fing schon damit an, dass mir die Musik einfach besser gefallen hat. Szenisch fand ich es ansprechend und gut erzählt und John Daszak als der Zwerg und einzig Normaler unter lauter Ausgeflippten, oder umgekehrt, je nach Sichtweise, hat sehr gut gesungen und gespielt. Auch hier bestach Camilla Tilling als Prinzessin, bei der auch noch zusätzlich über das Kleid und die Puppe eine Beziehung zu L’enfant hergestellt wurde.

Im Endeffekt kein sehr bewegender Opernabend, aber doch ein interessanter.

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Einführung I Capuleti e i Montecchi, 20.03.2011, BSO

Wenn am Anfang eine Filmsequenz eingespielt wird, darf man als Zuschauer nicht allzu viel Live-Gesang erwarten. Diese Lehre habe ich aus den bisherigen Einführungen gezogen und es hat sich auch diesmal wieder bewahrheitet. Da die Einführung nur eine Woche vor der Premiere stattfand, ist das auch verständlich. Die Einspielung war übrigens “William Shakespeares Romeo + Julia”, mit Leonardo DiCaprio und Clare Danes. Mich hat sie auf alle Fälle dazu inspieriert, mir demnächst mal Tristan und Isolde anzuhören.

Staatsintendant Nikolaus Bachler informierte umfassend über die Entstehungsgeschichte und Inhalt der Oper, bevor er mit Yves Abel (Musikalische Leitung), Vincent Boussard (Regie) und Rainer Karlitschek (Produktionsdramaturgie) über die aktuelle Inszenierung sprach. Vesselina Kasarova, mir noch in bester Erinnerung als Charlotte in Wien, beteiligte sich ebenfalls an der Runde und sagte ein paar sehr persönliche, berührende Dinge. Sie sang selbst nicht, es wurde aber eine Aufnahme eingespielt, die mir ausgezeichnet gefallen hat. Im Nachhinein ist es natürlich leicht zu sagen, aber mir ist schon während ihres Auftrittes aufgefallen, dass sie sehr blass ist. Ich wünsche ihr gute Besserung, eine Lungenentzündung ist eine ernste Angelegenheit.

Live gesungen wurde eine Arie der Julia, die mich leider gar nicht überzeugt hat. Vielleicht hat die Sängerin sich geschont, aber sie war in der 7. Reihe stellenweise nicht über den Flügel hörbar und ihre Haltung sprach Bände.

Ich fand diese Einführung zwar ganz informativ, es reizte mich aber nicht, los zulaufen und mir einen Karte für die Premierenserie zuzulegen.

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Einführungsmatinee „L’enfant et les sortilèges / Der Zwerg“, 13.02.2011, BSO

Es begann mit dem Duett der chinesischen Teetasse und der Wegdwood-Teekanne, mit Esprit vorgetragen von Okka von der Damerau und Kevin Conners. Das sind zwei Figuren aus “L’enfant et les sortilèges”, eine einaktige Oper von Maurice Ravel, uraufgeführt 1925. Und weil eine Stunde ein bisschen kurz für einen Opernabend ist, spielt die Staatsoper nach der Pause einen weiteren Einakter, “Der Zwerg” von Alexander Zemlinsky, uraufgeführt 1922. Staatsintendant Nikolaus Bachler führte völlig frei und sehr informativ in die beiden Werke ein, wenn es auch für Opernlaien wie mich vielleicht besser gewesen wäre, die Inhaltsangabe an den Anfang zu stellen. Der musikalische Leiter Kent Nagano wurde mit stürmischem Applaus begrüßt und konnte einiges Erhellendes zur musikalischen Seite sagen. Auch mit Regisseur Grzegorz Jarzyna diskutierte Herr Bachler über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Opern, über die Schwierigkeiten, zwei Stücke zu inszenieren und über die Arbeit in einem mehrsprachigen Umfeld. Später sangen dann noch Camilla Tilling als Prinzessin und die unglaublich sympathische Tara Erraught als Kind (ihre erste Hauptrolle an der BSO!) ein Duett und beteiligten sich ebenfalls am Gespräch. John Daszak, der den Zwerg singen wird, trug gegen Ende noch zwei sehr unterschiedliche Stücke aus der gleichnamigen Oper vor. Darauf angesprochen, dass er eher das Gegenteil von einem Zwerg ist, erklärte er, dass es nicht um die Körpergröße, sondern um das Anderssein ginge.
Das war wirklich eine ganz ausgezeichnete Einführung mit vielen Informationen und Eindrücken. Ich habe mir jedenfalls gleich eine Karte für die Serie gekauft und das habe ich noch nie getan. Ich freu mich drauf!
Rechts über unseren Köpfen saß übrigens der designierte Nachfolger des zukünftigen Intendanten des schönsten Theater Münchens. Wahrscheinlich hat er schon mal geübt 😉

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Lohengrin, 16.01.2011, Bayerische Staatsoper

Lange Zeit habe ich um Richard Wagner einen großen Bogen gemacht. Ich hatte das Gefühl, noch nicht weit genug, seiner Musik nicht würdig genug zu sein. Lediglich den Holländer habe ich mir schon zweimal angesehen, und eigentlich hätte ich mir ja denken können, dass mir andere Stücke von ihm auch so gut gefallen könnten. Vielleicht ist es auch die Länge, von der ich mich überfordert fühlte.

Bis ich letzten Sommer das Vorspiel zum ersten Akt von Lohengrin im schönsten Theater Münchens erlebte. So etwas ätherisches, leichtes, schwebendes hatte ich noch nie erlebt. Und so fasste ich den Entschluss, es einfach mal zu probieren. Gesagt, getan, eine relativ günstige Karte an der BSO erstanden, falls es mir nicht gefallen sollte, wäre nicht zuviel Geld verloren.

Was soll ich sagen? Kann ich das Glücksgefühl, dass mich in diesen knapp fünf Stunden, die viel zu schnell vorbei waren, schwindeln lies, in Worte fassen? Es war für mich eine Offenbarung und alles in mir schreit nach mehr. Fürs erste muss allerdings eine Aufnahme reichen, leider, leider, leider, habe ich an keinem anderen Termin Zeit.

Für meinen ersten Lohengrin hätte ich mir schon eine etwas klassischere Inszenierung gewünscht, schließlich ist die Oper an sich gerade im bayerischen Raum oft zum Greifen nah, ich denke da zum Beispiel an die Grotte in Linderhof. Und welcher operaphile Mensch kennt nicht die Anekdote in der der Tenor fragt, wann denn der nächste Schwan ginge.  Insofern war diese Inszenierung natürlich eine Enttäuschung, aber sie hatte auch ihre guten Seiten: sie stört nicht weiter.  Kein misstönendes Rumgehampel außerhalb jeden Taktgefühls, kein Getrampel, niemand war auch nur annähernd nackt oder zur Fratze geschminkt. Keine Gewaltverherrlichung, keine Psychotherapie des Regisseurs. Insofern alles paletti. Und kann man, wenn man seinen Schwan schon selber tragen muss statt von ihm gezogen zu werden, das würdevoller machen als Ben Heppner?

Und ahhhh, diese Musik! Diese Stimmen! Allein die Erinnerung daran bereitet mir eine Gänsehaut des Glücks. Für eine erste Begegnung kann es eigentlich kaum perfekter sein. Ben Heppners Stimme liegt mir, in ihr konnte ich schwelgen und minimale Patzer, mein Gott, es ist live. Bei der Gralserzählung hätte ich beinahe vergessen zu atmen, so sehr hat sie mich in ihren Bann geschlagen. Und Elza van den Heever als Elsa war einfach unglaublich. Nie scharf oder spitz, klang ihre Stimme auch in der Höhe sehr natürlich, als ob die Partie eine ihrer leichtesten Übungen wäre. Fantastisch fand ich auch Markus Eiche als Heerrufer und Christoph Fischesser als König Heinrich. Ein ganz klein wenig fielen dagegen Evgeny Nikitin als Telramund und Janina Baechle als Ortrud ab, aber das lag nur daran, dass die anderen meiner bescheidenen Meinung nach überdurchschnittlich gut waren. Auch der Chorgesang war fast überirdisch schön. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob das Orchester unter Kent Nagano  gut gespielt hat oder nicht, aber nach meinem Gefühl war alles – richtig. Es war ein so schöner Klang, das muss gut gewesen sein. Ich kann noch ganze Passagen mühelos in meinem Kopf abrufen, das passiert mir eher selten, wenn ich ein Stück erst einmal gehört habe.

Von nun an wird es heißen: Wagner – ja bitte!

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Spielzeit 2009/2010 – Ein Rückblick

Eines steht fest: ich war in der vergangenen Spielzeit häufiger im Theater oder anderen Spielstätten zu finden als jemals zuvor. Das war einerseits sehr schön, aber andererseits hat es mir auch ein wenig von der Lust genommen. Manchmal war es einfach zu viel und ich werde in der neuen Spielzeit eher mal auf eine Vorstellung verzichten, damit der Spaß erhalten bleibt. Auch der ein oder andere Freund ist dabei auf der Strecke geblieben, neue sind hinzugekommen. Ich habe mich verändert, ganz speziell in diesem letzten Jahr habe ich gelernt, auch mal Nein zu sagen und endlich weiß ich auch, welche Richtung mein Leben gehen soll. Das ist auch, aber nicht nur ein Verdienst der Musik, mit der ich mich viel intensiver auseinandersetze und mir mittlerweile auch eine eigene Beurteilung zutraue.

Spielzeit 2009/2010 Gärtnerplatztheater

StückAnzahl
Die Zauberflöte11
Orpheus in der Unterwelt8
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny8
Boccaccio7
Viva la Mamma!7
Death in Venice7
Der Zauberer von Oz7
Auftakt7
Die Piraten von Penzance6
Giovanna d'Arco6
Carmen6
Die Hochzeit des Figaro6
I Masnadieri5
Gräfin Mariza5
Matinée5
Operettenkonzert4
Hänsel und Gretel4
Das Märchen vom Zaren Saltan4
My Fair Lady4
Die Sache Makropulos3
Eine Nacht in Venedig3
Der Liebestrank3
Martha3
Sweeney Todd3
La Cage aux Folles2
Das Tagebuch der Anne Frank2
Künstlergespräch2
Brundibar2
Orchesterprobe Traviata 3. Akt2
Körpersprachen1
Der Zauberer von Oss1
Gärtnerplatzfest1
Open Air Konzert1
Soirée1
Honk!1
Kriminacht1
Sommerkonzert1
Die Winterreise1
Romeo und Julia1
Neujahrskonzert1
Der Sommernachtstraum1
Die lange Nacht der Musik1
Theatervergnügen1
Opercafé1
Faschingskonzert1
Das waren 45 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 158.

Spielzeit 2009/2010 Bayerische Staatsoper

StückAnzahl
Einführung2
Die unmögliche Enzyklopädie2
Don Carlo1
Carmen1
Madama Butterfly1
Ariadne auf Naxos1
Hänsel und Gretel1
Il turco in Italia1
Das waren 8 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 10.

Spielzeit 2009/2010 Sonstige

HausStückAnzahl
Theater IngolstadtDie Piraten von Penzance3
MarstallDas Tagebuch der Anne Frank2
Off-Broadway MusicaltheaterSnoopy2
Off-Broadway MusicaltheaterMensch, sterblich, sucht2
Theater BremenEugen Onegin1
Oper LeipzigDie Liebe zu den drei Orangen1
CuvilliéstheaterLa Cenerentola1
Staatsoper WienRosenkavalier1
Staatsoper WienWerther1
Carl-Orff-SaalDie Quelle1
BoxwerkOpernstimmen im Boxwerk1
MovimentoKünstlergespräch1
Das waren 12 verschiedene Veranstaltungen, insgesamt 17.

Da waren viele sehr schöne, aber auch sehr traurige Stunden dabei. Ich möchte keine einzige missen.

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Carmen, 03.06.2010, BSO

Die Erwartungen waren groß auf Grund der hochkarätigen Besetzung und die erste Aufführung der Serie wurde von vielen bejubelt, es gab aber auch die ein oder andere kritische Stimme. Für mich ist wichtig, was von Gesang und Ausdruck der Akteure unterm Dach ankommt und hier schnitt Jonas Kaufmann als Don José eindeutig am Besten ab. Auch wenn seine Stimme für mich für diese Rolle etwas zu dunkel gefärbt ist, so war er doch immer authentisch. Ich nahm ihm seine Verliebtheit genauso wie seine rasende Eifersucht ab.

Elīna Garanča sang sehr schön, meistens, aber vom Typ her passt sie für mich nicht zur Carmen. Sie sieht trotz schwarzer Perücke und Schminke nicht aus wie eine Zigeunerin und sie bewegt sich vor allem nicht wie eine. Ich habe schon bei einem früheren Besuch dieser Inszenierung die mangelnde Erotik der Carmen angemeckert, zum Beispiel ist es absolut abtörnend, wenn sie, statt lasziv mit Kastagnetten zu klappern, die Absätze ihrer Schuhe zusammenschlägt. Es liegt also wohl nicht ausschließlich an ihr, aber sie hätte mehr daraus machen können. Und die weißen Füße, die immer wieder gerne beim Hochziehen des Rockes gezeigt wurden, waren auch nicht gerade förderlich.

Mag sein, dass der Escamillo schön gesungen wurde, einen so untoreromäßigen Torero habe ich aber noch nie gesehen. Aber das war auch schon egal. Das größte Ärgernis an diesem Abend war übrigens die Rolle des Chores. So unbeweglich festzementiert auf der Bühne sind keine Arbeiter, keine Soldaten, keine Schmuggler. Wenn man schon die Inszenierung nur noch “nach” dem Original spielt, würde es nicht schaden, wenn der Chor etwas mehr Bewegung und Ausdrucksunterricht bekäme. Der Kampf der Arbeiterinnen in der Zigarettenfabrik war jedenfalls im höchsten Maße lächerlich.

Ich habe an diesem Abend für mich keine Sternstunde erlebt und ich werde in Zukunft der Carmen bei der kleinen Schwester am Gärtnerplatz wieder den Vorzug geben.

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Madama Butterfly, 02.02.2010, Bayerische Staatsoper

Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt über diese Vorstellung schreiben soll. Schließlich bin ich in der Pause gegangen, und das ohne krank zu sein.

Der Hauptgrund dafür war der absolut megaschlechte Platz. Wenn ich einen Hörerplatz kaufe, erwarte ich nicht, die Bühne zu sehen. Wenn ich aber, einen zugegebenermaßen sehr billigen, Sitzplatz ohne vermerkte Einschränkung kaufe, dann erwarte ich doch, etwas mehr zu sehen, als nur die gegenüberliegende Seitenwand der Bühne. Ohne sich extrem vorzubeugen, und dann natürlich dem Nachbarn voll im Blickfeld zu sein, kann man auf diesem Platz nicht mal den Bühnenboden sehen. Die Akteure habe ich zum ersten Mal erst beim Pausenvorhang zu Gesicht bekommen, da bin ich nämlich aufgestanden.

Ehrlicher wäre es hier von der Bayerischen Staatsoper, zumindest die ersten Plätze ganz außen im 1. Rang 2. Reihe entweder als Hörerplätze zu verkaufen oder gleich Stehplätze draus zu machen. Ein weiteres Ärgernis war das Programmheft. Das stammt wohl noch aus der Zeit der Premiere der Inszenierung. Ich habe absolut nichts dagegen, alte Programmhefte abzuverkaufen, bevor man sie überarbeitet. Aber 4 € für ein dünnes Heftchen auf schlechtem Papier gedruckt und lediglich mit ein paar schwarz-weiß Fotos bestückt, da stimmt dann die Relation nicht.

Falls diese Inszenierung nochmal auf dem Spielplan steht, starte ich gerne einen neuen Versuch. Was ich dem wenigen entnehmen konnte, dass ich gesehen habe, könnte sie mir durchaus gefallen.

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