Meine ganz persönlichen Erinnerungen an ein Geburtstagskind. Herzlichen Glückwunsch Gärtnerplatztheater, Herzensheimat.
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Meine ganz persönlichen Erinnerungen an ein Geburtstagskind. Herzlichen Glückwunsch Gärtnerplatztheater, Herzensheimat. Ähnliche Artikel[singlepic id=75 w=250 h=400 float=left]Mein liebes Gärtnerplatztheater,
kann man eine Institution, ein Gebäude lieben? In den letzten acht Jahren habe ich gelernt: man kann. Unsere erste Begegnung fand wohl im Jahr 1991 statt, eine Vorstellung der Lustigen Weiber von Windsor, an die ich leider überhaupt keine Erinnerung habe. Erinnern kann ich mich an eine My Fair Lady, auch wenn ich damals noch nicht ahnte, dass ich dieses Stück noch zig-mal sehen würde. Und dann kam dieser schicksalhafte 28.05.2007 mit einer Vorstellung der Undine. Ich weiß es noch genau, in der 14. Reihe Parkett saß ich damals und was genau mich so fasziniert hat, bleibt unser beider Geheimnis, ok? Von da ab besuchte ich Dich öfter, Die lustigen Weiber von Windsor, Der Barbier von Sevilla und wieder Undine. Dann war auch schon das Spielzeitende, es gab ein großes Abschiedsfest für den scheidenden Intendanten Klaus Schultz, vier Stunden dauerte es, ich konnte kaum sitzen wegen einer Schulterverletzung, aber Du hast mich nicht losgelassen. In der Spielzeit 2007/2008 wurde unser Verhältnis intensiver, ich besuchte Dich jetzt in fast jedem Stück, nur mit dem Ballett hat es nicht so richtig geklappt, das kam erst später. Du hast mich eintauchen lassen in Deine Faszination, hast mir neue Welten erschlossen, mir eine Seite von mir gezeigt, die ich bis dahin nicht kannte. Ich wollte bei Mücken, Wespen, Fliegenchor aufspringen und tanzen, summte die Melodien aus Fra Diavolo beim Verlassen des Theaters und hatte hartnäckig Melodien im Kopf, die mich auch mehrere Tage nach der Vorstellung nicht verließen. Die Spielzeit 2008/2009 brachte dann das erste Premierenabo, zusätzlich dazu gab es jede Menge Wahlabos, in der Spitze über 20 pro Spielzeit. Ich habe nämlich mit meiner Liebe zu Dir nicht hinterm Berg gehalten und auch andere Menschen damit angesteckt. Überhaupt, andere Menschen. Ich habe mit Dir und durch Dich Menschen kennengelernt, die mir viel bedeuten. Meine älteste Schulfreundin nach Jahren des losen Kontakts wiedergefunden und nicht mehr losgelassen. Eine Stammbesucherin, die Dich seit 65 Jahren kennt und mir viel von Deiner Geschichte nach dem Krieg erzählt hat, ist mittlerweile samt Familie zur guten Freundin geworden. Andere Dauerbesucher, Einlasspersonal, man kennt sich einfach, wenn man sich jeden zweiten Abend im Theater sieht. Schließlich durfte ich auch eine Blick hinter die Kulissen werfen und Deine Mitarbeiter kennenlernen. Ich bin Dir auch hinterhergefahren. Piraten und Traviata in Ingolstadt, Liebe und Eifersucht in Ludwigsburg und Bayreuth, Boccaccio, Viva la Mamma! und Der Bettelstudent in Köln, Martha und Orpheus in der Unterwelt in Heilbronn, Mahagonny in Fürth und als absoluten Höhepunkt in Istanbul. Ich fand es immer sehr faszinierend, wie Deine Stücke auf anderen Bühnen gewirkt haben. Manche meiner Bekannten halten mich für verrückt, weil ich mir Stücke fünfundzwanzigmal ansehe, fünf Abende die Woche im Theater bin und einen großen Teil meines Geldes und meiner Freizeit in das Theater investiere. Ich sage: ich bin verliebt. Und dann kam der Abschied am 22.04.2012, weil Dein Heimathaus geschlossen werden musste, um es sanieren zu lassen. Es war nötig und es war wichtig, dass es zu diesem Zeitpunkt geschah, aber es hat trotzdem wehgetan. Seitdem bist Du auf Wanderschaft durch die schönen und weniger schönen Spielstätten in München und ich bin Dir überall hingefolgt. So wie ein großer Teil Deines Stammpublikums und auch viele neue Freunde konntest Du in dieser Zeit gewinnen. Die Spielzeit 2012/2013 schließlich brachte mir die Erfüllung eines Traumes, von dem ich bis dato gar nicht wusste, dass ich ihn hatte: Ich durfte als Statistin selbst auf der Bühne stehen. Gut, ich hatte vor Urzeiten mal im Schultheater den Schiller in einem Stück mit drei Varianten von Das Lied von der Glocke gespielt, aber meine Erinnerung daran ist eher geprägt von Schwitzen, Stammeln und Magenproblemen. Bei Dir habe ich mich vom ersten Augenblick wohl gefühlt, angekommen und glücklich. Ja, Du hast mir zuvor und auch danach viele Glücksmomente geschenkt, aber auf Deinen Brettern zu stehen, ist etwas ganz besonderes für mich. Seit diesem Zeitpunkt bin ich Dir mit Haut und Haar verfallen. Seit acht Jahren hast Du mein Leben geprägt und mich verändert. Ohne Dich wäre ich heute ein anderer Mensch. Ich habe mit Dir gelacht, geweint, gezittert und gefeiert. Du hast mir neue Welten erschlossen, als Publikum und als Beteiligte. Danke für diese wunderbare Zeit! Heute wirst Du 150 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch, altes Haus, und bleib weiter so jung, wie Du bist. Ähnliche Artikel![]() Foto (c) Sabina Tuscany, Gestaltung (c) Nerina Wilter Oper in drei Akten Musik von Wolfgang Amadeus Mozart Text von Carlo Goldoni ist die erste abendfüllende Oper Mozarts, die er mit nur 12 Jahren komponierte und die ihre Premiere aufgrund von Intrigen nicht, wie geplant, am Wiener Hof, sondern in Salzburg erlebte. Die sichere Charakterisierung von Personen und Situationen, der permanent dramatische Grundton lassen bereits deutlich das musikdramatische Genie erkennen. Die Fassung der Kammeroper München unterstreicht die Nähe des Werkes zur „Commedia dell ́arte“, indem sie aus den zwei alten Junggesellen des Originals in bester italienischer Tradition zwei Tanten – also Travestie-Rollen für einen Tenor und einen Bass – und im Maskenspiel Hauskatze und Pferd zu Kommentatoren der Handlung macht, die schließlich selbst in den Sog des menschlich-allzumenschlichen Treibens geraten. Eine raffinierte junge Frau auf der Suche nach Zerstreuung und Abenteuer spielt mit den Gefühlen zweier altjüngerferlicher Schwestern und eines jungen Liebespaares. Quasi im Vorübergehen stiftet sie zwei Ehen und zieht noch ihren ganz persönlichen Vorteil aus dem virtuos-gefährlichen Spiel. Einzigartig wird dieses leichtsinnige Spiel der Leidenschaften in der Hand eines komponierenden Kindes: Die Welt der Erwachsenen in völlig neuer Perspektive, vom genialen „Wolferl“ durch die präpubertäre Brille betrachtet, ist Anlaß zu lachendem, staunendem und erschreckendem Erkennen. Nicht etwa, daß hier von Abgründen gar keine Spur wäre, aber Mozart wirft noch keinen Blick in sie hinein wie zehn Jahre später, sondern hüpft stattdessen in aberwitzigen Sprüngen über sie hinweg. Inhalt: Die kleine Pension der Schwestern Cassandra und Polidora wird seit einigen Tagen von Fracasso belagert. Er hat sich in Giacinta verliebt, die dort unter der klosterhaften Obhut ihrer Tante aufwächst. Vor allem an der männerfeindlichen Cassandra beisst er sich jedoch die Zähne aus. Polidora ist dem anderen Geschlecht umso heftiger zugetan: Hals über Kopf verliebt sie sich in einen fremden jungen Mann, gibt ihm trotz absoluten Hausverbots für Männer ihr eigenes Zimmer und fasst sofort Heiratspläne. Cassandra will den Störenfried die Tür weisen, verfällt aber ebenfalls seinem frechen Charme. Dabei handelt es sich um die verkleidete Rosina, ein lebenslustiges Fräulein, das mit der einzigen Absicht, sich einen Tag lang zu amüsieren, eingetroffen ist. Als sie auch noch Fracasso um Unterstützung bei der Eroberung einer gewissen Bewohnerin des Hotels bittet, als welche sie selbst erscheinen will, weckt sie seine Eifersucht und den Verdacht der Untreue gegen seine Geliebte Giacinta. Damit beginnt ein Verwirr- und Verwechslungsspiel, ein Hin und Her der Verkleidungen, aus dem auch Rosina am Ende nur knapp mit heiler Haut hervorgeht. Und die Moral von der Geschicht? Ganz einfach: “Sich-Nicht-Amüsieren ist strengstens verboten!” Musikalische Leitung Nabil Shehata Rosina/Don Gisberto Eva-Maria Schmid Premiere: 27. August 2015 Ähnliche Artikel
Die Bestsellerautorin Stefanie Gerstenberger erzählt in ihrem neuen Roman eine sizilianische Familiengeschichte über drei Generationen hinweg. Stefanie Gerstenberger, 1965 in Osnabrück geboren, studierte Deutsch und Sport. Sie wechselte ins Hotelfach, lebte und arbeitete u. a. auf Elba und Sizilien. Nach einigen Jahren als Requisiteurin für Film und Fernsehen begann sie selbst zu schreiben. Ihr erster Roman “Das Limonenhaus” wurde von der Presse hoch gelobt und auf Anhieb ein Bestseller, gefolgt von “Magdalenas Garten”, “Oleanderregen” und “Orangenmond”. Ihre Romane wurden für den DeLiA-Literaturpreis nominiert, die Autorin lebt mit ihrer Familie in Köln. Ähnliche Artikel
Zum zweiten Mal gelingt es Nina George und Jo Kramer, einen sehr spannenden Krimi zu schreiben, der teilweise aus Katzensicht erzählt wird und trotzdem nicht künstlich oder aufgesetzt wirkt. Im Gegenteil, sowohl die menschlichen als auch die tierischen Protagonisten sind für mich so lebendig, dass ich am Liebsten immer weiter gelesen hätte, um weiter an ihrem Leben teilzuhaben. Ich kann diesen Roman deshalb nicht nur Katzenliebhabern, sondern allen Krimifans empfehlen. Wieder zeichnen die Beiden ein so mehrdimensionales Bild der Provence, der Landschaft und ihren Bewohnern, dass der Leser sich als Bewohner dieses kleinen Ortes fühlt, in dem unter der bürgerlichen Oberfläche die Abgründe einer Gesellschaft lauern, die rücksichtslos ihre Gier nach immer mehr Genuß auslebt. Gleichzeitig kommt aber auch eine neue Note in das Duftpotpourri des Romans: diesmal geschehen Morde in Paris und Zadira wird von einem dortigen Ermittler, der ihr privat besser gefällt als dienstlich, um Amtshilfe gebeten. Pariser sind weder bei den Marseillesen noch bei den Provenzalen besonders beliebt und so gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig. Als dann aber ein dritter Mord in der Provence geschieht, ist es Zadira, die näher am Fall und an den Menschen ist. Dabei verzichten die Autoren auf blutige Szenen und setzen eher auf das hervorragend funktionierende Kopfkino. Bei aller Spannung gibt es aber auch immer wieder Szenen, die mich laut auflachen ließen, zum Beispiel wenn Tin-Tin sich totstellt und keiner seiner Katzenkumpels es ernst nimmt. Besonders gefallen hat mir, dass Lucien Brell hier einen eigenen Fall zu lösen hat, er ist sicher die liebenswerteste Nebenfigur, außer der Katzengang natürlich. Die hat hier einen eigenen Fall zu lösen, Manon ist verschwunden und schwebt in Lebensgefahr. Einfühlsam und für jeden Katzenbesitzer absolut nachvollziehbar sind die Teile aus der Sicht von Commissaire Mazan erzählt, der sich, genau wie sein menschliches Gegenstück Zadira, in diesem Roman weiterentwickelt, über sich selbst lernt und den Leser so in seinen Bann zieht, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Hier geht es zur Leseprobe, hier zu einem Interview, das ich mit den Autoren zum Erscheinen des ersten Bandes geführt habe, und hier zu einem Lesungsbericht. [singlepic id=1626 w=320 h=240 float=right]Jean Bagnol ist das Pseudonym des Schriftsteller-Ehepaares Nina George und Jens “Jo” Kramer. Die Spiegel-Bestsellerautorin George und der Journalist, Pilot und Schriftsteller Kramer sind seit 2006 verheiratet, leben in Hamburg, schreiben unter insgesamt sieben Namen und Pseudonymen und veröffentlichten bisher insgesamt 29 Solowerke (Romane, Sachbücher, Thriller, historische Romane). Ähnliche Artikel[singlepic id=1626 w=320 h=240 float=right] ![]() Hier geht es zur Leseprobe, hier zu einem Interview, das ich mit den Autoren zum Erscheinen des ersten Bandes geführt habe, und hier zu einem Lesungsbericht.
Jean Bagnol ist das Pseudonym des Schriftsteller-Ehepaares Nina George und Jens “Jo” Kramer. Ähnliche Artikel[singlepic id=2126 w=240 h=320 float=left]Fans und Quereinsteiger sind das Zielpublikum der neuen Produktion des Theater Blaue Maus. Da ich mich eher zu den Letzteren zähle, war ich auf diesen Abend besonders gespannt. Und es war witzig, gut spielt und interessant zusammengestellt.
Die 90 Minuten teilen in vier Abschnitte, die Sketche sind unter den Überschriften Gute Stimmung garantiert, Experten, Der Sinn des Lebens und Auf der richtigen Seite zusammengefasst. besonders gut hat mir der Kohlenzechen-Disput in Llanddarog, der lakonische Vortrag brachte die Absurdität des Gesagten erst richtig zur Geltung. Ebenfalls sehr schön war Gesellschaft zum Drauftun von Dingen sowie der berühmte Tote-Papagei-Sketch. Die Schauspieler Carola Beil, Martin Lüning, Klaudia Schmidt und Christofer Varner schaffen es hierbei, die Sketche in der Manier von Monthy Python zu spielen, aber ihnen trotzdem einen eigenen Stempel aufzudrücken. Die Regie von Claus und Sigi Siegert spielt mit den Klischees und treibt die Absurdität auf die Spitze. Ich habe mich gut amüsiert an diesem Abend und kann einen Besuch sehr empfehlen. Weil das Theater recht klein ist, sollte man unbedingt reservieren. Die Vorstellung dauert 90 Minuten ohne Pause. Besetzung: Regie: Claus Siegert WEITERE VORSTELLUNGEN JUNI: Letzte Vorstellung: Reservierungen unter Tel.: 089 – 18 26 94 Ähnliche Artikel[singlepic id=2104 float=center]
„Und nun zu etwas vollkommen anderem …“ Monty Python hat Kultcharakter – und jetzt bietet sich allen Fans und Quereinsteigern eine neue Chance auf Monty Python at its finest! In der Blauen Maus findet unter der Regie von Claus Siegert ein fulminanter Abend mit den aberwitzigsten Szenen, den absurdesten Sketchen und den mitreißendsten Liedern der gnadenlos komischen Briten statt. Ob tote Papageien, schmutzige Gabeln oder ein Einkauf im Käseladen: Im Mittelpunkt stehen die kleinen und großen Absurditäten des Alltags, grober Unfug und philosophischer Nonsens. Das alles wird mit höchster Seriosität vorgetragen und natürlich neu zusammengestellt, frisch interpretiert und collagiert à la Blaue Maus. Nicht zuletzt die schwarzhumorigen Monty-Python-Lieder dienen den vier musikalischen Protagonisten in dieser Radioshow als Steilvorlage. Um es mit Monty Python zu sagen: And always look on the bright side of life Besetzung: Regie: Claus Siegert PREMIERE WEITERE VORSTELLUNGEN JUNI: Letzte Vorstellung: Ähnliche Artikel |
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