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Die Zauberflöte, 21.05.2010, Gärtnerplatztheater

Gleich vier Sternchen für Rollendebüts fanden sich an diesem Abend auf dem Besetzungszettel, das überraschendste sicher bei Cornel Frey als Tamino, der an diesem Abend eine tolle Leistung zeigte, dem Theater kann man zu solchen Ensemblemitgliedern wirklich nur gratulieren! Auch Mario Podrečnik, erstmals als Monostatos zu sehen, gefiel mir an diesem Abend richtig gut. Christina Rümann überzeugte mich mit ihrer Höllen-Arie, nachdem mir “Oh zittre nicht” noch nicht so zugesagt hatte. Ebenfalls eine sehr gute Vorstellung  zeigte Tilmann Unger als 1. Priester/1. Geharnischter. Daniel Fiolka ist als Papageno einfach eine Wucht, diese Spielfreude gepaart mit einer schönen Stimme sind für die Rolle ideal. Die restlichen Solisten, Chor und Orchester boten ebenfalls eine sehr ansprechende Vorstellung. Diese Zauberflöte im Theater meines Vertrauens kann ich wirklich nur empfehlen!

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Giovanna d’Arco, 19.05.2010, Gärtnerplatztheater

Zum letzten Mal, was ich sehr, sehr schade finde. Man kann sicher geteilter Meinung sein, was die Inszenierung angeht und es ist auch sicher nicht förderlich, dass man den Zusammenhang nur versteht, wenn man vorher die Einführung besucht hat, aber es wurde auf jeden Fall immer viel diskutiert und das ist doch eigentlich ein sehr positiver Aspekt, wenn das Publikum zum Nachdenken angeregt wird.

Musikalisch gabs eh nix zu meckern, alle Solisten, der Chor und Orchester waren an diesem Abend wieder ganz großartig. Ich werde das Stück jedenfalls vermissen.

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Die Zauberflöte, 17.05.2010, Gärtnerplatztheater

Das war jetzt meine dritte Vorstellung innerhalb kurzer Zeit, diesmal aus dem 1. Rang ganz seitlich, die Sicht auf die Bühne ist hier recht gut, allerdings nervt das Fußgetrappel hier wieder ein bisschen mehr als unten im Parkett.

An diesem Abend sang Thérèse Wincent zum ersten Mal die 1. Dame, sehr überzeugend und sie fügte sich gut ins Ensemble ein. Stefanie Kunschke war wieder eine wunderbare Pamina, es ist eine Freude, ihr zuhören zu dürfen. Julian Kumpusch als Papageno gefiel mir besser als beim ersten Mal, aber ein bisschen mehr Pep im szenischen würde meiner Meinung nach nicht schaden. Ansonsten waren alle Solisten gewohnt gut, die Inszenierung ist bis auf die Tiere sehr schön, wer sich noch keine Karte gesichert hat, in dieser Spielzeit gibt es für die verbleibenden 7 Vorstellungen nur noch Restkarten.

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Orpheus in der Unterwelt, 16.05.2010, Gärtnerplatztheater

Am Abend folgte dann die praktische Umsetzung des am Vormittag Gelernten: zum letzten Mal in dieser Spielzeit standen Olymp und Unterwelt im Mittelpunkt. Das Haus platzte mal wieder aus allen Nähten. Es gibt also allen Unkenrufen zum Trotz eine große Nachfrage nach dem Genre, schade, dass es nur so wenige Vorstellungen waren, ich könnte mir das Stück einmal die Woche ansehen, am Besten im Wechsel mit den Piraten und der Mamma 😉

Für mich war es die beste Vorstellung der Spielzeit. Das Publikum ging von Anfang an mit, klatschte an Stellen, an denen bisher selten bis gar nicht geklatscht wurde, dazu angestachelt von Bestleistungen auf der Bühne und aus dem Graben. Das macht mir einerseits den Abschied auf (viel zu lange Zeit) ziemlich schwer, aber andererseits kann ich mir das Gefühl dieses Abends bewahren und es wieder hervorholen, wenn ich mir die Melodien aus der Konserve anhöre.

Danke für die schönen Stunden, ihr Götter und Menschen! Erholt Euch gut, wir sehen uns wieder 😉

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Operette sich wer kann, 16.05.2010, Gärtnerplatztheater

Ich bin ja ein  Operettenfan, ich liebe diese Gute-Laune-Musik, die aber trotzdem einen ernsthaften Hintergrund hat, manchmal satirisch, aber eigentlich fast immer gesellschaftskritisch ist, wenn man sie nicht nur oberflächlich betrachtet. Deswegen war für mich die Präsentation des Buches “Operette – Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst” Pflichtprogramm. Operetten-Koryphäe Volker Klotz stellte es an diesem Vormittag vor und diskutierte mit Staatsintendant Dr. Peters das Genre.

Das Grundprinzip der Operette ist die Inversion, also das Unterste zuoberst, die Schwachen sind die Starken etc. Herr Klotz wies auf einen interessanten Aspekt hin, nämlich dass diese Musikgattung sich für die Frauen stark macht und das lange vor Alice Schwarzer. Auch die Travestie ist ein Teil der Operette, eine Mythentravestie gibt es ja derzeit mit “Orpheus in der Unterwelt” auf dem Spielplan. Ein weiteres Kennzeichen ist die “unplumpe” Erotik, wie er es nannte, das fand ich einen außerordentlich treffenden Ausdruck. Ein wichtiges Merkmal ist auch der gesungene Tanz , deshalb gehört zu einer guten Operetteninszenierung auch immer eine gute Choreographie, auch hier gibt es mit den “Piraten von Penzance” ein gutes Beispiel auf dem Spielplan. Die Operette ist auch sehr international, vom ehemaligen Yugoslavien bis in die Karibik entstanden zu ihrer “Hochzeit” neue Stücke. Zuletzt fragte Herr Dr. Peters noch, ob Herr Klotz sich eine Renaissance der Operette ähnlich der der Barockoper vorstellen könne. Die Antwort war in die Richtung, warum nicht, aber ich persönlich sehe es etwas pessimistischer. Solange es nur eine Handvoll größerer Häuser im deutschsprachigen Raum gibt, die die Operette fest in den Spielplan integriert haben, solange es Häuser und ihre Intendanten gibt, die auf die Operette und ihre Fans herabsehen, solange das Publikum eher schon etwas länger ins Theater geht, solange wird die Operette ein Schattendasein fristen. Das finde ich sehr, sehr schade, denn so sehr ich es auch liebe, wenn mich die Musik tief berührt, so sehr liebe ich es auch, mal einfach nur positiv gestimmt zu werden, egal wie schlecht der Tag bis dahin gelaufen ist.

Unterfüttert wurde das Ganze mit Musikbeispielen vom Band und live dargeboten von Rita Kapfhammer und Daniel Fiolka. So hörten wir unter anderem eine Melodie aus “Princess Ida” von Gilbert & Sullivan, die verdächtig nach Händel klingt und ein Duett aus der “Dollarprinzessin”.

Es war ein sehr interessanter Vormittag, der nur in zwei Punkte ein wenig abfiel: Herr Klotz unterhielt sich ständig bei den Musikbeispielen mit Herrn Dr. Peters, das war bei denen vom Band nur nervig, bei den live gesungenen Stücken aber äußerst unhöflich gegenüber den Musizierenden war. Außerdem wurde beim Verkauf suggeriert, es handle sich um eine Neuauflage, was im Prinzip auch stimmt, nur ist die halt von 2004 und damit nicht wirklich neu, aber schließlich hat sich in der Welt der Operette vermutlich nicht allzu viel Bahnbrechendes in der Zwischenzeit getan.

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Giovanna d’Arco, 15.05.2010, Gärtnerplatztheater

Fast fünf Monate sind vergangen, seit ich dieses Stück zum letzten Mal gesehen habe. Ich hatte in dieser Zeit ja fast vergessen, wie emotional das Stück ist und wie stark es mich berührt. Schade, dass es bereits wieder vom Spielplan genommen wurde, hätte ich das eher gewußt, hätte ich sicher noch die ein oder andere Vorstellung mehr angesehen.

An diesem Abend hat einfach alles gestimmt: das Orchester unter David Stahl faszinierte mit schönen Verdi-Klängen, der Chor sang kraftvoll, Dirk Driesang erzeugte wie immer eine Gänsehaut mit seiner Schauspieleinlage als sterbender Soldat, die Sprechrollen bestimmten die Rahmenhandlung und die Solisten Elaine Ortiz Arandes, Adrian Xhema und Riccardo Lombardi in den Hauptpartien sowie Sebastian Campione in dem Kurzauftritt als englischer Kommandant sangen fabelhaft. Ein toller Abend, der sehr gut als Angebot für den ÖKT gepasst hat.

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Operettenkonzert “Sterne der Bühne”, 14.05.2010, Gärtnerplatztheater

Nach den zwei Konzerten mit Salonorchesterbegleitung stand diesmal “volles Haus” an.  Nicht nur das Orchester war in großer Besetzung angetreten, auch der Kinderchor des Staatstheaters wirkte mit. Ebenfalls zum ersten Mal dabei war Thérèse Wincent, im Duett  “Einmal möchte ich wieder tanzen” machte sie gleich Lust auf ihren Auftritt als Gräfin Mariza am 02.06.2010.

Neben einigen schon bekannten Melodien wie dem Duett der Prodekane oder dem Auftrittslied des Ollendorf, sehr prägnant vorgetragen von Holger Ohlmann, wurde auch einige zumindest mir unbekannte Lieder gespielt. Ann Kathrin Naidu war für die etwas melancholischeren Stimmungen zuständig und hat mir besonders in “Warum trieb das Schicksal mich hierher?” aus Clivia von Nico Dostal gefallen.  Mario Podrečnik empfahl sich mal wieder als Adam, er macht nicht nur stimmlich, sondern auch in der Hirschledernen eine gute Figur 😉

Sibylla Duffe hat mir auch diesmal wieder am besten im Fliegenduett gefallen, da sieht man ganz deutlich, was hier szenisch noch möglich gewesen wäre. Schade, dass das im “großen Orpheus” nicht ganz so erotisch rüberkommt. Dirk Lohr sang ein sehr schönes “Sah ein Knab ein Röslein stehn…” und auch Tilmann Unger hat mir in “Wenn die Garde schneidig durch die Stadt marschiert” aus “Die Herzogin von Chicago” – zusammen mit dem Kinderchor – ausgesprochen gut gefallen. Das Orchester leitete die beiden Teile jeweils mit einer Ouvertüre ein, aber die absoluten Höhepunkte waren für mich das Terzett aus “Der Vetter aus Dingsda” sowie die beiden Finali. “Sieben Jahre lebt ich in Batavia” wurde schmissig und gekonnt vom Ensemble vorgetragen, aber den Vogel hat Andreas Kowalewitz mit seiner neuen deutschen Textfassung von “Moskva Cheremuski” abgeschossen. Die Ensemblemitglieder traten eine witzige Reise durch das MVV-Gebiet an, ich habe mich dabei nur gefragt, was sie ausgerechnet in dem einzigen Bauerndorf mit U-Bahn-Anschluss  – Feldmoching – wollen, wenn nur eine S-Bahn-Station weiter drei Schlösser, eine Flugwerft und das Haus von Frau Nachtgedanken zu finden sind. Vielleicht kann man das bis zum nächsten Konzert nochmal überarbeiten 😉

Wieder ein sehr gelungener Abend mit viel Applaus und Bravo-Rufen am Ende.

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Gräfin Mariza, 12.05.2010, Gärtnerplatztheater

Die letzten Jahre stand sie nicht auf dem Spielplan, und so kannte ich diese Inszenierung von 2004 noch nicht. Es war eine sehr gelungene Wiederaufnahme mit einem tollen Bühnenbild, guter Personenregie, schmissigen Melodien und erstklassigen Akteuren.

Anfangs befinden wir und im “Tabarin”, das Bühnenbild ist perfekt einem Club aus den Zwanzigern nachgeahmt mit ein bisschen Drehtürkomik und wundervollen Kostümen. Später wird es durch eine Drehung der Bühne der Salon auf dem Gut von Mariza, auch hier bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet.

Auch die Choreographie passt gut zu den Melodien, das war in letzter Zeit ja nicht immer der Fall. Lediglich, wenn Zsupán “Komm mit nach Varaždin” singt, ist das Aufsetzen der Eimer überlaut und stört den Gesang erheblich.

Das Ensemble ist hervorragend besetzt, angefangen bei den Sprechrollen. Franz Wyzner als Penizek und Dieter Kettenbach als Tschekko sprechen mit viel Ausdruck und immer auf den Punkt, auch Ulrike Dostal macht als Susetta eine gute Figur. Thomas Peters gibt dem Liebenberg Profil und Florian Wolf dem Vorarbeiter Berko. Auch Frances Lucey überzeugt als Zigeunerin Manja ebenso wie Susanne Heyng als Fürstin Bozena und Dirk Lohr als Fürst Populescu. Mario Podrečnik ist der geboren Zsupán, in den Dialogen genauso wie im Gesang und im Szenischen und Christina Gerstberger singt und spielt die Lisa ausgezeichnet. Tilman Unger und die eingesprungene Márta Kosztolányi (wirklich fantastisch, wie sie nach so langer Zeit die Rolle noch präsent hatte!) sind ein sehr ansehnliches Paar, stimmlich wie auch darstellerisch. Auch das Orchester unter Andreas Kowalewitz bekommt am Ende viel Applaus von durchweg begeisterten Publikum. Ein toller Abend!

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Die Quelle, 10.05.2010, Carl-Orff-Saal

Eines vorweg: mein Platz war saukalt, anscheinend hat da die Klimaanlage direkt draufgeblasen. Beim rausgehen stellte ich fest, dass zwei Meter weiter normale Raumtemperaturen herrschten. Ich kann also den Platz 8 Reihe 4 Block S überhaupt nicht empfehlen.

Das Programmheft gab es kostenlos, sogar mit komplett abgedrucktem Libretto und Regieanweisungen – nur dass der Regisseur sich daran überhaupt nicht gehalten hat. Ich weiß nicht, ob die Geschichte dann verständlicher gewesen wäre, so hatte ich jedenfalls Mühe zu folgen. Die Übertitel waren auch sehr nützlich, denn obwohl ich des Englischen grundsätzlich mächtig bin, habe ich über weite Strecken nichts verstanden.Am besten zu verstehen war noch der Bass von Christian Hübner, der bis Juli 2009 am Gärtnerplatztheater gesungen hat. Nadine Lehner, die für die erkrankte Steffi Lehmann vom Bühnenrand aus gesungen hat, war anfangs auf meinem Platz überhaupt nicht zu hören, allerdings war sie genau auf der anderen Seite mit dem Orchestergraben dazwischen. Sie hat mich ja in Bremen als Tatjana schon schwer beeindruckt.  Die Art zu Singen hat mich sehr an die chinesische Oper erinnert, die ich in Taipei gesehen hatte, das ist bestimmt ziemlich schwer. Musikalisch am besten gefallen hat mir die Bühnenmusik, die mich irgendwie an eine Jam Session in einem Irish Pub erinnert hat, ansonsten konnte ich damit weniger anfangen.

Ein interessanter Abend war es alle mal.

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