
Die Tosca-Version in Münchens kleinstem Opernhaus, der Pasinger Fabrik gefällt mir ausgesprochen gut. Die Idee von Regisseur Nilufar K. Münzing, den Angelotti von einer Frau singen zu lassen, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Besonders, wenn die Rolle dann so bezaubernd gespielt und ausgesprochen gut gesungen wird wie von Stephanie Firnkes an diesem Abend. Allerdings stellt das auch die Motivation von Cavaradossi in Frage, denn zwischen den beiden knisterte es ganz gewaltig. So hatte Tosca doch Grund zur Eifersucht, weil ihr Mario halt doch in erster Linie Frauenheld und erst in zweiter ein Freiheitskämpfer ist. Das tat mir ein wenig leid um ihn. Das Bühnenbild von Uta Gruber-Ballehr nutzt den Raum optimal aus, ihre Kostüme versetzten die Handlung in eine Zeit nahe der Gegenwart, was aber ganz gut passte. Nicht gefallen hat mir allerdings ihr Kostüm ab dem zweiten Akt für die Tosca. Diese mörderischen High Heels schränkten Irina Solomatina Tissot zu sehr ein, sie konnte damit nur wenig Bühnenpräsenz entwickeln, was schade war, denn sie sang gut.

Das Arrangement von Maximilian Fraas und Andreas Pascal Heinzmann hat mir ausgezeichnet gefallen, die Grundstimmung der Oper war auch in der kammermusikalischen Besetzung spürbar und Tonio Shiga leitete Musiker und Sänger souverän. Ein sehr schöner Abend!
Tosca. Oper von Giacomo Puccini in einem Arrangement von Maximilian Fraas und Andreas Pascal Heinzmann. Regie und Textfassung: Nilufar K. Münzing. Bühnenbild und Kostüme: Uta Gruber-Ballehr. Licht: Jo Hübner. Dirigent: Tonio Shiga. Floria Tosca: Irina Solomatina Tissot. Cavaradossi: Andreas Stauber. Scarpia: Tibor Brouwer. Caecilia Angelotti: Stephanie Firnkes. Spoletta: Adrian Sandu. Mesner, Scarrione, Schliesser: Philipp Gaiser.
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