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Adventskalender 2017 Tag 20: Wiederaufnahme der Zirkusprinzessin im Gärtnerplatztheater

Nach unserer Kritik zu Priscilla bleiben wir gleich mal im Gärtnerplatztheater, denn am 29. Dezember kehrt ein Stück ins Repertoire zurück, dass mir persönlich sehr am Herzen liegt. 2014 feierte Emmerich Kálmáns Zirkusprinzessin  im Zirkus Krone Premiere und zu diesem Zeitpunkt war ich schon ganz tief in die Welt des Gärtnerplatztheaters eingetaucht. Denn ich hatte die Ehre, das Ensemble um Regisseur Josef E. Köpplinger als Hospitantin bei der Probenarbeit begleiten zu dürfen. Damals auf der Wanderschaft durch München schien alles noch ganz kompliziert und trotzdem wurde mit wenigen Requisiten und Bühnenbildteilen in der Manege eine Traum-Operetten-Welt erschaffen. Die zieht jetzt auf die Bühen um, doch ich bin sicher, dass dem Zauber auch hier kein Abbruch getan wird.

Im St. Petersburg der 20er Jahre trifft die verwitwete Fürstin Fedora auf den Zirkusartisten Mr. X, die Standesunterschiede lassen jedoch keine Romanze zu. Anders sieht es aus mit dem adeligen jungen Mann, den ihr der eifersüchtige Prinz Wladimir vorstellt und den sie kurzerhand auch heiratet und der sich dann als Mr. X herausstellt. Natürlich hält die Kränkung der Fürstin nicht lange an und es ist am Ende doch alles passender, als es scheint.

Für Humor in dieser Operette sorgt der Wiener Hotelierssohn Toni, der sich unsterblich in die Artistin Mrs. Mabel verliebt und ihr durch ganz Europa hinterher reist. Von dieser Wahl ist Tonis Mutter gar nicht begeistert und würde der Verbindung niemals zustimmen, hätte sie nicht selbst ein kleines Geheimnis mit ihrem Oberkellner Pelikan.

In dieser Inszenierung bietet Köpplinger tatsächlich alles auf, was das Theater zu bieten hat. Neben den vielen bekannten Solisten wie Sigrid Hauser, Daniel Prohaska, Gisela Ehrensperger, Franz Wynzer und Volksopern-Chef Robert Meyer sind auch das Ballett, der Chor, das Orchester und zahlreiche Statisten mit von der Partie.

https://www.gaertnerplatztheater.de/de/produktionen/die-zirkusprinzessin.html/ID_Vorstellung=1508&m=279

Foto: Christian POGO Zach

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Die Bajadere, 14.02.2014, Philharmonie Köln

[singlepic id=1782 w=320 h=240 float=left]Die Bajadere dürfte den meisten Kulturbegeisterten als Ballett begegnet sein, es gibt aber auch eine Operette von Emmerich Kálmán, die zwar nicht durch eine stringente Handlung besticht, dafür aber zauberhafte Melodien bereithält.
Der indische Prinz Radjami ist ein rechter Macho und sehr von sich überzeugt. Als er sich in die Sängerin Odette Darimonde verliebt, ist er davon überzeugt, diese alleine durch seinen Willen von sich zu überzeugen. Odette, die als Bajadere, eine indische Tempeltänzerin, in einem Pariser Theater auftritt, lässt sich als emanzipierte Frau aber nicht so leicht um den Finger wickeln und spielt dem Prinzen ihre Liebe nur vor, um ihn kurz vor der Hochzeit sitzen zu lassen. Nun ist der Prinz in argen Nöten, weil er eigentlich schon längst hätte heiraten sollen und ihm nun die Braut abhanden gekommen ist, die ihn eigentlich so ganz insgeheim ja auch liebt, aber halt erobert werden will. Nachdem sich das Paar 90 Vorstellungen lang angeschmachtet hat, sie auf der Bühne und er in der Loge, erbarmt sich der Theaterdirektor und schmuggelt den Prinzen in den dritten Akt, wo sich das Paar glücklich in die Arme fällt. Und wenn sie nicht gestorben sind usw usw.

Ein weiterer Strang ist der oberflächlichen Marietta gewidmet, die mit dem Schokoladenfabrikant La Tourette verheiratet ist. Der gefällt ihr aber nicht mehr, denn eigentlich steht si ja auf knackige Männer. Nach einigem Zieren lässt sie sich auf Napoleon St. Cloche ein, der gut aussieht und ihr anscheinend ein Leben in Luxus bieten kann. Ihr Exmann erholt sich von seiner anstrengenden Frau und erreicht binnen kürzester Zeit wieder Idealgewicht. Damit ist er für Marietta wieder attraktiv und St. Cloche wird sie gerne wieder los.
So weit, so schlecht das Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald. Regisseurin Sabine Müller hat daraus das Beste gemacht. Die Musik von Emmerich Kálmán reißt die eher flache Geschichte doch raus. Andererseits könnte ich mir diese Operette als opulente Ausstattungsrevue auch sehr gut szenisch vorstellen. Die Musik ist eine Mischung von ungarischem Feuer mit amerikanischem Jazz, garniert mit einem Tüpfelchen exotischen Flair. Die Melodien sind schwungvoll und mitreissend und haben Ohrwurmqualitäten. Zu den bekanntesten zählen sicher Fräulein, bitte woll’n Sie Shimmy tanzen (ironischerweise wird dazu aber gerade kein Shimmy getanzt) und Oh Bajadere, wenn Dein Bild mich berauscht.

Die Besetzung dieser konzertanten Aufführung war auf höchstem Niveau. Heike Susanne Daum sang die schwierige, weil sehr viel im Passaggio liegende und auch hohe Koloraturen erfordernde, Titelpartie mit enormem Ausdruck. Besonders ihr Auftrittslied, das sie von einer Empore sang, war beeindruckend. Die temperamentvolle Sängerin verlieh der Partie den nötigen Biss, um die Odette glaubwürdig darzustellen. Dabei verstand sie es aber auch, den Zuschauer mit weichen Tönen zu berühren.
Rainer Trost, der kurzfristig die Partie des Prinzen Radjami übernommen hatte, war ihr ein kongenialer Partner. Er meisterte die Partie scheinbar mühelos. Auch Anke Vondung als Marietta sowie Stephan Genz als St. Cloche und Miljenko Turk als La Tourette glänzten in ihren Rollen. Bei allen kam aber auch die Komik nicht zu kurz, so dass sich das Publikum knapp drei Stunden lang köstlich amüsierte. Richard Bonynge leitete das WDR Rundfunkorchester mit leichter Hand und auch der WDR Rundfunkchor Köln war glänzend einstudiert von Robert Blank.
Wer jetzt Lust bekommen hat auf die mitreißende Musik kann sich selbst ein Bild machen, denn ein Mitschnitt des Abends wird am 26.4.2014 um 20.05 Uhr auf WDR 4 gesendet.

Heike Susanne Daum Sopran (Odette Darimonde), Rainer Trost Tenor (Prinz Radjami von Lahore), Stephan Genz Bass (Napoleon St. Cloche), Miljenko Turk Bariton (Louis-Phillip La Tourette), Anke Vondung Alt (Marietta, seine Frau), Christian Sturm Tenor (Graf Armand/Oberst Parker), Ulrich Hielscher Erzähler, Gesang, Yvonne Kálmán Sprechrolle (Frau des Theaterdirektors), WDR Rundfunkchor Köln, Robert Blank Einstudierung, WDR Rundfunkorchester Köln, Richard Bonynge Dirigent, Sabine Müller Regie
Emmerich Kálmán Die Bajadere (1921)
Operette in drei Akten. Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald

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Premiere Die Zirkusprinzessin, 18.01.2014, Anhaltisches Theater Dessau

[singlepic id=1727 w=320 h=240 float=left]Schon oft wurde es totgesagt, aber wenn es in solcher zauberhafter Opulenz gezeigt wird wie die Zirkusprinzessin am Anhaltischen Theater Dessau, dann wird uns das Genre Operette alle überleben.

Fürstin Fedora Palinska ist kürzlich Witwe geworden und hat das Vermögen ihres Mannes geerbt. Nun soll sie sich wiederverheiraten, natürlich mit einem Russen, damit das Geld im Land bleibt. Ein Anwärter wäre Prinz Sergius Wladimir, doch den will die Fürstin auf gar keinen Fall heiraten. Auf Einladung des Zirkusdirektors Stanislawski sieht sie eine Vorstellung des waghalsigen Mr X, der seine Identität verschleiert, in Wahrheit aber der Neffe ihres verstorbenen Mannes ist und die Fürstin glühend liebt. Der Prinz sinnt nach einem erneuten Fehlschlag bei der Fürstin auf Rache und engagiert Mr X, um Fedora eins auszuwischen. Als Adeliger soll er sich ihr vorstellen und sie am besten gleich heiraten. Der Plan gelingt und nach der Trauung enthüllt der Prinz die ihm bekannte Identität des Bräutigams. Seine Kollegen vom Zirkus sind ebenfalls da und die hochmütige Dame wird als Zirkusprinzessin verspottet. Sie selbst liebt zwar Mr X, hat aber zu viel Standesdünkel, um ihn als Ehemann anzuerkennen und trennt sich von ihm. Parallel dazu entwickelt sich eine Romanze zwischen dem Hotelerben Toni Schlumberger und der Zirkusreiterin Mabel Gibson. Mabel tut zwar so, als ob sie Engländerin wäre, ist in Wahrheit aber genauso wie Toni ein echtes Wiener Gewächs. Weil sie ein anständiges Mädchen ist und der Toni scharf auf sie, wird ebenfalls geheiratet. Tonis persönliche Nemesis ist aber die Frau Mama, die in der Dessauer Fassung nach St. Petersburg kommt und ihm ordentlich einheizt. Natürlich gibt es am Ende für alle Beteiligten ein Happy End, aber bis es so weit ist, gibt es noch jede Menge Klippen zu umschiffen.

[singlepic id=1728 w=320 h=240 float=right]Regisseur Wolfgang Dosch ist ein ausgewiesener Operetten-Spezialist und das merkt man in jeder Minute. Da stimmt das Timing, die Personenführung ist fabelhaft und die eingestreuten Gags bringen das Publikum immer wieder zum Lachen. Bereits zu Beginn gibt es eine poetische Note, wenn ein Pierrot den Vorhang öffnet und die Protagonisten durch die ganze Handlung begleitet. Lediglich die Marotte des Prinzen, jedes dritte Wort falsch zu verwenden, hätte ruhig etwas sparsamer verwendet werden dürfen. Leider habe ich nicht alles verstanden, insbesondere, wenn die Sprechstimmen mit Musik unterlegt waren, hörte ich diese kaum. Ich höre tatsächlich etwas schlecht, aber dies hat mir noch nie in Oper oder Operette Probleme bereitet. Ansonsten war es wirklich großartig, die Ausstattung von Stefan Wiel opulent und märchenhaft mit Schlitten, großen Roben der Fürstin und schneidigen Husaren. Es wurde sowohl die Zirkusatmosphäre wie auch die russische Verortung ausgezeichnet transportiert.  Es war in jedem Augenblick etwas geboten auf der Bühne, das ist eine Inszenierung, die man sicher öfter sehen kann und trotzdem noch Neues entdeckt. Das Ballett, von dem man leider hört, dass es politisch gewollt in Dessau abgeschafft werden soll, hatte sichtlich Spaß bei der Sache und konnte sich in den Choreographien von Tomasz Kajdanski so richtig austoben. Der Chor zeigte sich auch sehr spielfreudig, schwamm aber vor allem vor der Pause etwas. Für mich hätte die Anhaltische Philharmonie unter der Leitung von Wolfgang Kluge gerne noch einen Tacken spritziger sein dürfen, an manchen Stellen kam es mir doch ein bisschen langsam vor. Das alles tat aber der guten Stimmung und dem tollen Gesamteindruck des Abends keinen Abbruch.

[singlepic id=1729 w=320 h=240 float=left]David Ameln als Toni und Cornelia Marschall als Mabel zeigten auf jeden Fall die akrobatischen Höchstleistungen des Abends. Singend ein Rad schlagen oder die Partnerin längere Zeit über die Bühne tragen stelle ich mir nicht gerade einfach vor und beide sangen wirklich in jeder Lage sehr gut. Ihr Duett Wenn Du mich sitzen lässt,  fahr ich sofort nach Budapest war einer der Höhepunkte des Abends. Leider zeigten beide ebenso wie Mutter Schlumberger und Pelikan nur Anklänge des  Wiener Dialektes, so hat mir ein bisschen der Schmäh gefehlt. Zusammen mit der Änderung, dass der dritte Akt nicht in Wien spielt, hätte man sich hierfür vielleicht auch was einfallen lassen können.

Ungewöhnlich, aber luxuriös besetzt waren die Partien von Fürstin Palinska mit der Mezzospranistin Rita Kapfhammer und Mr. X mit dem niederländischen Bariton Wiard Withold. Ich bin ja eh ein Fan der tiefen Stimmen und insbesondere Rita Kapfhammer meisterte die Sopranpartie fabelhaft und spielte dabei dabei auch noch leidenschaftlich mit großer Bühnenpräsenz. Dirk Lohr als Prinz Sergius Wladimir mit seinem eilfertigen Adjutanten Tizian Steffen komplettierten den hervorragenden Cast.

Am Ende Standing Ovation von einem begeisterten Publikum, das ist unterhaltsames Theater für Jung und Alt!

Inszenierung Wolfgang Dosch, Musikalische Leitung Wolfgang Kluge, Bühne und Kostüme Stefan Wiel, Choreographie Tomasz Kajdanski, Chor Helmut Sonne, Dramaturgie Felix Losert
Fürstin Fedora Palinska Rita Kapfhammer, Prinz Sergius Wladimir Dirk Lohr, Peter Brusowsky, Adjutant des Prinzen Tizian Steffen, Direktor Stanislawski Thomas Skambraks, Mister X alias Fedja Palinski Wiard Witholt, Luigi Pinelli, Regisseur und Clown Jan-Pieter Fuhr, Miss Mabel Gibson, Zirkusreiterin Cornelia Marschall, Toni Schlumberger David Ameln, Carla Schlumberger, Hotelbesitzerin Christel Ortmann|Kristina Baran, Pelikan, Oberkellner Hasso Wardeck, Olga, Dame an Kassa Jagna Rotkiewicz

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Premiere Die Csárdásfürstin, 12.01.2013, Theater Dortmund

[singlepic id=1445 w=240 h=320 float=left]Die Csárdásfürstin ist ein gern gespieltes Werk und Emmerich Kálmáns erfolgreichste Operette. An der Oper Dortmund hatte jetzt eine umjubelte Neuproduktion mit der fabelhaften Heike Susanne Daum in der Titelrolle Premiere.

Das Theater Dortmund ist in vieler Hinsicht ein ungewöhnliches Haus. Der typische Bau der Sechziger Jahre bietet fast 1200 Zuschauern Platz. Die Sessel mit stärker zurück geneigter Lehne als üblich sind gewöhnungsbedürftig, aber auf die Dauer doch erstaunlich bequem. Es war nur, sowohl im Foyer wie auch im Zuschauerraum, über weite Strecken viel zu kalt. Dass die Zuschauer dies gewöhnt sind, konnte man an den vielen Schals und Jacken erkennen, die auch im Zuschauerraum getragen wurden. Ebenfalls ungewöhnlich sind die Garderobenschränke wie im Freibad. Dieses System hat sicher auch Vorteile, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig für Stammbesucher ein vertrautes Gesicht an der Garderobe ist. Das Programmheft, eigentlich nur ein Flyer, ist sehr dürftig ausgefallen. Man findet weder die Biografien der Beteiligten noch eine über einen kurzen Artikel und die Inhaltsangabe hinausgehende Beschäftigung mit dem Werk.

Die Csárdásfürstin ist eine Operette über Standesunterschiede und die Überwindung derselben durch die wahrhaftige Liebe. Obwohl, hätte sich Edwin wirklich am Ende gegen seinen Vater gestellt, wenn der ihm die Heirat nicht doch noch erlaubt hätte? Der hatte Standesdünkel ohne Ende und knickt erst ein, als er erkennen muss, dass er selbst schon seit langem mit einer Varietéhure, wie er die Chansonette Sylva Varescu mal abfällig genannt hat, verheiratet ist. Sein Sohn Edwin liebt Sylva zwar, aber er ist schwach und kann das Heiratsversprechen nicht einlösen, dass er ihr gegeben hatte. Da müssen halt wieder die Frauen die Sache in die Hand nehmen und so erzwingt Anhilte, seine Mutter, die Einwilligung des Vaters zur Heirat. Dazwischen gibt es sehr schöne, weit über diese Operette hinaus bekannt gewordene, Melodien. Kálmán spannt den musikalischen Bogen von Budapest nach Wien, von Csárdás bis Walzer, ohne in Operettenseligkeit zu versinken. Vielmehr spiegelt sein Werk ebenso wie das Libretto von Leo Stein und Béla Jenbach die Entstehungszeit 1914/15 wieder.

Die Inszenierung von Ricarda Regina Ludigkeit nach einem Regiekonzept von Josef Ernst Köpplinger (eine Übernahme vom Staatstheater Nürnberg) greift diese Zeit auf, da marschieren am Ende die Soldaten in eine ungewisse Zukunft. Die Hinterbühne des Orpheums, der Salon der Lippert-Weilersheims, Edwins Eltern, selbst die Hotellobby, in dem der letzte Akt spielt, alles besteht aus den gleichen Mauern, von denen der Putz abblättert, mit mal mehr, mal weniger luxuriösem Interieur (Bühne Rainer Sinnell). Wenig Sinn habe ich in den Tanzeinlagen gesehen. Was sollten uns schwarz maskierte Edwin/Sylva-Doubles sagen? Ober Clowns, die die Sänger bewegen wie Puppen? Ohne diese hätte man den Fokus noch mehr auf die ganz ausgezeichneten Sängerdarsteller legen können und noch ein bisschen mehr Temperament rauskitzeln können. Die Kostüme von Marie-Luise Walek sind sehr schön und passend zur Zeit, vor allem die Kleider der Damen.

Musikalisch und szenisch blieben keine Wünsche offen. Hier hat man wirklich nur die besten verpflichtet. Heike Susanne Daum ist die Rolle der Sylva Varescu auf den Leib geschneidert. Mit ihrer ebenso temperamentvollen wie anrührenden Darstellung und mit makellosem Gesang feierte sie eine umjubelte Rückkehr an ihr früheres Stammhaus. Die Duette mit Edwin waren die Höhepunkte des Abends, denn in Peter Bording fand sich ein kongenialer Partner. Aber auch die anderen zwei Paare, Stasi und Boni und Edwins Eltern, waren echte Traumpaare. Tamara Weimerich und Philippe Clark Hall sowie Johanna Schoppa und Andreas Ksienzyk zeichneten tolle Rollenportraits, ebenso Hannes Brock als Feri Bácsi. Der Chor bestach durch Spielfreude und war von Granville Walker sehr gut einstudiert. Philipp Armbruster leitete die Dortmunder Philharmoniker mit genau der richtigen Mischung von Temperament und Zurückhaltung. Am Ende großer Jubel für alle Beteiligten.

Choreinstudierung: Granville Walker, Leopold Maria, Fürst von und zu Lipper-Weylersheim: Andreas Ksienzyk, Anhilte, seine Gemahlin: Johanna Schoppa, Edwin, beider Sohn: Peter Bording, Stasi, seine Cousine: Tamara Weimerich, Graf Boni Káncsiánu: Philippe Clark Hall, Sylva Varescu, Varieté Sängerin: Heike Susanne Daum, Feri von Kerekes, genant Feri Bácsi: Ks. Hannes Brock, Eugen von Rohnsdorff: Bastian Thurner, Musikalische Leitung: Philipp Armbruster, Inszenierung und Choreografie: Ricarda Regina Ludigkeit, Regiekonzeption: Josef Ernst Köpplinger, Bühne: Rainer Sinell, Kostüme: Marie-Luise Walek

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