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Orpheus in der Unterwelt, 30.03.2010, Gärtnerplatztheater

Ausverkauft, mal wieder. Ein echter Renner! Eigentlich kann es gar nicht besser laufen. Musikalisch wird ja auch einiges geboten, wie auch wieder in dieser Vorstellung. Großes Lob an alle Beteiligten!

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I Masnadieri, 29.03.2010, Gärtnerplatztheater

Das liebe ich so an diesem Theater: am Samstag noch Tränen gelacht, heute flossen die Tränen vor Trauer.  Schon bevor der erste Ton gespielt ist, bei Sieglinde Zörners wirklich herzzerreißendem Schrei, bahnen sie sich ihren Weg und am Ende benetzen sie meine Wimpern.
Das ist so eine tolle Produktion, leider muss ich mit dem Publikum schimpfen. Da wird gnadenlos am Ende der Arie geklatscht, egal, ob man damit Spannungsbögen zerstört oder das Orchester noch spielt. Ich glaube, die Künstler würden sich über tosenden Applaus am Ende genauso freuen.
Den gab es dann auch reichlich, für den Chor, der eine tragende Rolle spielt und diese grandios meistert, für das tolle Orchester unter Henrik Nánási, für Holger Ohlmann, der zwar nur einen kleinen, aber dafür umso fulminanteren Auftritt als Moser hat, für Mario Podrečnik, der ein ausgezeichneter Roller ist, für Adrian Xhema, der als Arminio überzeugt, für Johannes Wiedecke, der ein tolles Rollendebüt als Massimiliano hinlegt, für Mikael Babajanyan, den ich leider bisher noch nie als Francesco erlebt habe, für Harrie van der Plas und für eine überragende Sandra Moon.

Schön, dass diese wunderbare Produktion auf die Bühne des Gärtnerplatztheaters zurückgekehrt ist. Ich habe mir für alle Vorstellungen meine Karte gesichert.

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Viva la Mamma!, 27.03.2010, Gärtnerplatztheater

Mit der letzten Vorstellung dieses Stückes in der laufenden Spielzeit machten es einem das Ensemble des schönsten Theaters Münchens nochmal so richtig schwer, für eine Weile Abschied von dieser Oper zu nehmen. Das zahlreich erschienene Publikum war bestens gelaunt und ging von Anfang an mit. Donnernder, füßetrampelnder Applaus für Stefan Sevenich in der Titelrolle, der sich auf Pumps besser bewegt als so manche Frau und leichtfüßig durch das Stück tänzelt. Viel Beifall auch für Sebastian Campione und Johannes Wiedecke, die eine verlängerte Version der Beatbox noch mit einer gemeinsamen Tanzeinlage bereicherten. Viel Jubel auch für die restlichen Akteure, den Herrenchor, das Extraballett, das Orchester unter Ariel Zuckermann, Monika Hollemann, Marian Jordache und Jakob Seidl, die sich selbst spielten, Susanne Heyng, Julian Kumpusch, Daniel Fiolka, Christoph Kayser, Stefanie Kunschke und natürlich Heike Susanne Daum als Primadonna assoluta.
Eine tolle Vorstellung!
Grazie e ciao, Bühnenarbeiter, Extraballett, Orchester, Direttore, Souffleuse, Inspizient, Regieassistent, Dr. Manfred Ulrichs, Orazio Prospero, Vincenzo Biscroma, Guglielmo Antolstoi…stoi…stoi…na, Sie wissen schon, Dorotea Caccini, Luigia Boschi, Stefano, Corilla, Mamma Agata! Alla prossima volta, es grüßt die Reisegruppe aus Oberammergau!

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Viva la Mamma!, 24.03.2010, Gärtnerplatztheater

Ja, hoch soll sie leben, die Mamma und mit ihr die ganze Truppe des heutigen Abends! Während man vor der Pause sich am besten amüsiert, wenn man den Theaterbetrieb ein bisschen kennt, wird es danach so absurd, dass wirklich alle auf ihre Kosten kommen. Und viel gelacht und applaudiert wurde heute auf jeden Fall, sei es bei Christoph Kayser,  der indisponiert die Rolle des indisponierten russischen Tenors sang, als sei es seine leichteste Übung ober bei Johannes Wiedecke, der mit toller Stimme und akrobatischen Tanzeinlagen der Mamma Konkurrenz macht, wahrscheinlich hat er bei ihr gelernt 😉

Toll auch wieder das Orchester unter Ariel Zuckermann, das Extraballett und die in anderen Produktionen nie für das Publikum sichtbaren Rollen des Inspizienten, Regieassistenten und der Souffleuse.

Auch der Herrenchor war wieder großartig, es gibt so viel Komisches zu entdecken, dass ich gar nicht weiß, wo ich zuerst hinsehen soll. Stefanie Kunschke schafft es immer wieder, mich mit ihrer großen Arie zu berühren und auch ansonsten singt und spielt sie hervorragend. Susanne Heyng und Julian Kumpusch tragen mit solider sängerischer und szenischer Leistung zum Erfolg des abends bei. Daniel Fiolka und Sebastian Campione glänzen in ihren respektiven Rollen und Heike Susanne Daum ist als Primadonna assoluta eine absolute Wucht. Stefan Sevenich spielt die Mamma nicht nur, er ist sie. Spontaner Applaus bei seinem Spagat und heftiges Fussgetrampel beim Verbeugen zeugen von seiner Beliebtheit beim Publikum am Gärtnerplatz.

Ein toller Abend in Münchens schönstem Theater, dass sich so gut selbst auf die Schippe nehmen kann. Leider nur noch einmal in dieser Spielzeit. “Alles, alles für die Kunst”, ein Satz der heute Abend mal wieder nicht treffender hätte sein können!

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Die Sache Makropulos, 22.03.2010, Gärtnerplatztheater

Die Einführung lies es schon erahnen: wer intelligent inszeniertes Musiktheater, das nicht zum Standardrepertoire eines durchschnittlichen Opernhauses gehört, sucht, ist hier goldrichtig.

Beginnend mit dem Vorhang, auf den verschiedenen, verschachtelte Ansichten von Prag zu sehen sind, der dann während der Ouvertüre durchsichtig wird und die gemarterte Emilia Marty zeigt bis zum fulminanten Schluss ist alles in sich stimmig, harmonieren Personenführung, Projektionen, Bühnenbild und Kostüme auf prächtigste miteinander. Lediglich im 2. Akt hätte ich mir gewünscht, dass man für die Projektionen auch eine freie Fläche schafft, der untere Teil der Wand ist nicht glatt und so konnte ich oft nur die obere Hälfte des Gesichtes gut erkennen und der Rest verlor sich irgendwo zwischen Bilderrahmen und Blumentisch. und Talbot Runhof können zwar tolle Kleider für Konfektionsgröße 34 entwerfen, aber das Kleid der Emilia im 1. Akt fand ich von den Proportionen her einfach grauenvoll.

Musikalisch kann ich es nicht beurteilen, ich kannte die Oper vorher nicht, aber mein erster Eindruck ist fantastisch.  Ich habe praktisch alles verstanden und zu dem tollen sängerischen Leistungen kommt auch noch eine unglaublich gute szenische Darstellung. Ich hatte den Eindruck eines gesungenen Kammerspiels und da ist natürlich auch die Bühnenpräsenz ein wesentlicher Faktor. Dass Rita Kapfhammer eine wahnsinnige Ausstrahlung hat, weiß jeder, der sie schon mal als Carmen gesehen hat und auch in dieser Oper singt und spielt sie die Emilia Marty absolut überzeugend. Aber auch die restliche Besetzung ist vom Feinsten, Stefan Sevenich ist ein genauso überzeugender Advokat wie Gary Martin als Baron Prus. Tilman Unger gefällt als Albert Gregor ebenso wie Robert Sellier als Janek  und Thérèse Wincent als Christa, und auch die restlichen Rollen waren mit John Pickering, Fred Silla-Silhanek, Sonja Leutwyler, Snejinka Avramova und Martin Hausberg sehr gut besetzt.

Ein toller Abend!

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Die Hochzeit des Figaro, 14.03.2010, Gärtnerplatztheater

Gestern Abend hatte ich mal wieder das Vergnügen, Stefan Sevenich als Figaro zu erleben. Seine musikalischen und darstellerischen Qualitäten unterstreichen besonders gut die humorvollen Pointen dieser Opera buffa. Wenn er dann noch zusammen mit Sandra Moon als Gräfin und Stefanie Kunschke als Susanna dem Grafen Paroli bietet, ist der Erfolg des Abends trotz der seltsamen Inszenierung garantiert.

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Orpheus in der Unterwelt, 12.03.2010, Gärtnerplatztheater

Diese Operette entwickelt sich zum neuen Renner im schönsten Theater Münchens! Auch gestern war das Haus wieder bis auf den letzten Platz verkauft und schaut man sich die verbleibenden vier Vorstellungen in dieser Spielzeit an, so läuft der Vorverkauf gut bis sehr gut. Also wer einen Abend lang Spaß mit wunderbaren Melodien, prächtigen Kostümen und gut gesetzten Pointen haben will, sollte sich seine Karte schleunigst sichern.

Mir gefällt es von Mal zu Mal besser. Ich habe mich wirklich erst reinhören müssen und den Kopf freimachen müssen, um mich darauf einlassen zu können. Wer aber unbefangen hineingeht, wird sicher von Anfang an sein Vergnügen haben.

Das Publikum gestern Abend hatte es jedenfalls.

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Aus meiner Sicht

Nachdem vorgestern Staatsintendant Herr Dr. Peters bekannt gab, dass sein Vertrag über die Spielzeit 2011/2012 hinaus nicht verlängert werden würde, gab es die unterschiedlichsten Reaktionen in den Kulturredaktionen der regionalen und überregionalen Zeitungen und auch in Internetforen wurde das Thema zumindest angerissen. Mich als Zuschauerin befremdet vor allen Dingen die Art und Weise, wie das zuständige Ministerium damit umgegangen ist. Mir fehlt hier völlig die Perspektive, die den Beschäftigten, aber auch mir meiner Meinung nach als Steuerzahler einerseits und als Liebhaber des schönsten Theaters Münchens andererseits zusteht. Wie soll es jetzt weitergehen? Warum teilt man das den Betroffenen und der Öffentlichkeit nicht mit? Die erst Stunden nach der Ankündigung veröffentlichte Pressemitteilung gibt dazu überhaupt nichts her und ist im Grunde eher nebulös als erhellend. Ich kann nur hoffen, dass es für alle Beteiligten, insbesondere die Beschäftigten des Theaters, aber auch für das Publikum, die beste Entscheidung war. Genauso befremdet es mich aber, wenn ein nicht namentlich genannter “Insider aus dem Ensemble” sich in der Presse negativ über die Arbeit des Intendanten äußert. Das hat was von Nachtreten und hinterlässt bei mir einen schlechten Beigeschmack. Das Theater war und ist meiner Meinung nach auf einem guten Weg.

Ich wünsche mir, dass es auf diesem bleibt.

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Auftakt Die Sache Makropulos, 07.03.2010, Gärtnerplatztheater

Diese Premiere ist Chefsache: Der Chefdramaturg Christoph Maier-Gehring, der Chefdirigent David Stahl und der oberste Chef Staatsintendant Dr. Ulrich Peters als Regisseur haben sich der vorletzten Oper von Leos Janáček angenommen. Zu Beginn des heutigen Auftaktes zitierte Herr Maier-Gehring aus einem Brief von Janáček an Kamila Stösslová, in dem er Makropulos erwähnt. Im Anschluss daran informierte er über Leben und Werk des Komponisten, bevor David Stahl sich nach einem eingespielten Ausschnitt aus der Ouvertüre ausführlich zur musikalischen Seite äußerte. Unter anderem erläuterte er die Zusammensetzung des Orchesters und den großen musikalischen Bogen der Oper. Die Solisten Elaine Ortiz Arandes und Tilman Unger, begleitet von Anke Schwabe am Flügel, trugen die erste Begegnung von Marty und Gregor vor. Hier wurde der Musikstil der Oper schon sehr deutlich. Die beiden beantworteten dann noch Fragen zur Einstudierung der Rollen, die sich wegen der Form der gesungenen Konversation ziemlich schwierig gestaltete. Herr Dr. Peters erläuterte schließlich noch seine Motivation, diese Oper auf den Spielplan zu setzen und auch selbst zu inszenieren, das Bühnenbild und die Kostüme und skizzierte, wie er das Innenleben der handelnden Personen auf die Bühne bringen wird. Zum Schluss sang Frau Ortiz Arandes noch ein Stück aus dem Schlussteil der Oper. Insgesamt klingt das ganze nach einer intelligenten Inszenierung.
Leider werde ich die Premiere nicht erleben, ich bin genau zu dem Zeitpunkt im Renaissancesaal des Leipziger Rathauses, wo Richard Dübell aus seinem neuen Roman “Die Erbin der Teufelsbibel” lesen wird. In den ersten beiden Teilen der Trilogie spielt übrigens Kaiser Rudolf und sein Kuriositätenkabinett eine wesentliche Rolle, der ja auch in Makropulos der Auslöser ist. Und so schließt sich der Kreis.

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Die Hochzeit des Figaro, 05.03.2010, Gärtnerplatztheater

Der wirklich perfekte Abschluss und absolute Höhepunkt dieser drei Abende am Gärtnerplatz war diese Opera buffa. Schade, dass die Inszenierung meistens mehr stört als die Musik und Darstellung zu unterstützen. So ist die Ausleuchtung zumeist ziemlich schlecht und die hochgestellte Drehbühne verhindert ausgerechnet in dem an Höhepunkten reichen 3. Akt auf den besten Plätzen im Parkett eine gute Sicht auf die Bühne. Es war mal wieder sehr gut besucht, wie überhaupt die letzten Male. Dafür war aber wieder eine große Unruhe im Publikum, mir fällt in letzter Zeit auf, dass es nach der Pause einfach nicht ruhig wird, anscheinend muss man nicht den Mund halten, solange nicht gesungen wird.
Die Akteure haben die negativen Seiten aber mehr als ausgeglichen. Allen voran Sandra Moon, die eine absolut geniale Gräfin ist. Ihre Pointen kommen auf den Punkt, ihre Darstellung ist an Komik nicht zu überbieten und musikalisch ist sie sowieso top. Christina Gerstberger als Susanna ist ihr ebenbürtig in Darstellung und Gesang. Gut gefallen haben mir auch Sonja Leutwyler als Cherubino und Katja Stuber als Barbarina. Auch die Männerriege war wieder vom Feinsten. Selbst die kleinste Nebenrolle des Don Curzio ist mit Robert Sellier hervorragend besetzt, der Antonio des Sebastian Campione ist szenisch und musikalisch perfekt und Johannes Wiedeckes Arie des Bartolo ist neben der Eselshautarie von Cornel Frey einer der Höhepunkte des Abends. Sowohl Holger Ohlmann als Figaro als auch Gary Martin waren einfach super an diesem Abend.
Abgerundet wurde der positive Gesamteindruck durch den wie immer exzellenten Chor und ein tolles Orchester unter dem Gastdirigenten Andreas Wolf.
Das war eine Vorstellung, die mir im Gedächtnis bleiben wird! Danke an alle Beteiligten!

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