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Lesestoff Belletristik 2009/13 – Robert Hültner: Der Sommer der Gaukler

Gebundene Ausgabe: 222 Seiten
Verlag: Btb (20. Februar 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442751306
ISBN-13: 978-3442751303
Größe: 21,8 x 14,2 x 2,4 cm

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Kurzbeschreibung (von amazon)

Ein kleines Dorf in den Bergen, eine halbe Tagesreise von Salzburg entfernt. Am Ende des 18. Jahrhunderts geht ein tiefer Riss durch seine Bewohner: den saturierten Großbauern stehen die Bergwerksarbeiter gegenüber, deren Lage sich immer mehr verschlechtert. In diese gespannte Atmosphäre platzt der genialische und brachiale Emanuel Schikaneder mit seiner Wandertheatertruppe. Er hat an den sittenstrengen Salzburger Fürstbischof Colloredo ein Gesuch geschickt, an dessen Hofe auftreten zu dürfen, doch weil die Antwort auf sich warten lässt, sitzen die Schauspieler in dem Bergdorf fest. Der unübersehbare lockere Lebenswandel der Truppe stößt bei einem Teil der Bewohner von Tag zu Tag auf größeren Widerwillen. Zudem gerät Schikaneder in Geldnot, und es wird immer schwerer, seine Schauspieler zusammenzuhalten. Seine rettende Idee: er bringt ein reißerisches Trauerspiel zur Aufführung, eine Sensation für das kleine Dorf. Doch die Geschichte von dem hartherzigen Adligen und dem geschwängerten und im Stich gelassenen Bürgermädchen führt zu Tumulten und schließlich zum Eklat. Für den letzten Akt hat der Dorfrichter heimlich die Gendarmerie in Stellung gebracht, um dem revolutionären Aufruhr mit angemessenen Mitteln bekämpfen zu können …

Über den Autor

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Meine Meinung:

Ich bin ja ein Fan von Robert Hültner, seitdem ich den ersten Inspektor-Kajetan-Roman gelesen habe. Und als mir dann in einer Kölner Buchhandlung dieses Buch in die Hände fiel, musste ich einfach zugreifen.

Robert Hültner ist hier ein kleines Meisterstück geglückt. Die Figuren sind so plastisch gezeichnet, ich hatte das Gefühl, sie schon lange zu kennen. Auch die Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse ist sehr intensiv, das Elend der “kleinen Leut” wird dem Großbürgertum gegenübergestellt. Dass aber auch hier nicht durchaus alles Schwarz oder Weiß ist, zeichnet den Roman zusätzlich aus. Hinzu kommt ein Einblick in die Welt des (Musik-)Theaters, bei dem man merkt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz, z.B. wenn Meister Schikaneder sich auf Freiersfüße begibt und in die Bredouille kommt oder den Herrn Mozart trifft, der ihn vorher bei einer Aufführung ziemlich aus dem Konzept gebracht hat.

Das Ende ist zwar nicht hundertprozentig schön, aber realistisch.

Mein Fazit:

Das gewohnte Lesevergnügen bei diesem Autor wurde durch das Thema noch gesteigert.

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